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Montags-Nachdenk-Input

Was für ein Wochenende beschließt diese ohnehin gigantische Woche! Die Cardeatherapeuten haben den buddhistisch orientierten Achtsamkeitsblock der Ausbildung beendet und wenden  sich jetzt zwei Kurstage lang der Mind-Body-Medicine zu, ehe es an die systemische Arbeit im zweiten Kursjahr geht. Der Cardea-Aufbaukurs für den inneren Schulungsweg des Therapeuten endet im Dezember, der heutige Kurstag befasste sich mit der spannenden Thematik des Doppelgängers und der Schattenanteile im Menschen.

Morgen Abend steht ein feiner Abend ins Haus – bei Kinderpunsch, Tee und Apfelcrumble werden wir unsere Weihnachtsausgabge der GlücksWERKstatt zelebrieren wie in jedem Jahr. Ich lese vor, ihr speist und trinkt und dürft einfach nur lauschen wie in den alten Kindertagen bei Kerzenschein und froher Runde. Wer noch mitmachen mag, möge sich bitte anmelden, am besten per Mail!

Die neue Woche wartet mit spannenden Aufgaben in der Praxis. Am Wochenende an der Akademie Vaihingen feiern wir in der Heilpraktikerausbildung schon Bergfest, wir haben Halbzeit!

Zwischendurch sitze ich über meinen Unterlagen der Aromatherapieausbildung und versuche, das im Kurs Mitgeschriebene zu entziffern und lesbar niederzuschreiben, damit es nicht verlorengeht. So tiefe Dankbarkeitsmomente entstehen, weil ich das lernen darf, entdecken kann und das an einem wunderbaren Ort, an dem dieser mächtige Kristall im Garten steht und seine Kraft der ganzen Gegend schenkt. Ist das nicht alles einfach nur staunenswert? Was für ein Glück, das erleben und erfahren zu dürfen, lernen zu können, Menschen zu begegnen und mit ihnen Stücke des Lebensweges zu gehen. Danke allen dafür, keine Selbstverständlichkeit!

Wer sich für die Heilpraktikerausbildung interessiert, hat jetzt die besten Möglichkeiten, beim Probeunterricht dabei zu sein. Einfach anfragen und anmelden, das kostet nichts. Wer auch einen inneren Therapeutenschulungsweg gehen mag auf anthroposophischer Grundlage, darf gern bei Cardea 2 mitmachen, wir starten wieder im März, wie die Heilpraktiker auch. Und wer spontan Interesse hat, sich selbst oder seine therapeutische Arbeit voranzubringen, darf bei Rogers noch mit einsteigen am 16. 12.

Der letzte Praxisvortrag für 2018 ist dann am 13 12. mit dem spannenden Thema „Temperamente“. Ich freue mich auf euch bei den Veranstaltungen oder bei Praxisterminen. Es ist so vieles möglich an Entwicklung und gutem Wachstum, lasst es uns einfach miteinander angehen.

Allen einen wunderbaren Start in eine gesunde, frohe und freundliche Woche.

Seelenfeuer

Mancher Mensch hat ein großes Feuer in seiner Seele und niemand kommt, um sich daran zu wärmen.

Vincent van Gogh

Herzensdank an Steffi für dieses atemberaubende Foto!

Wochenend-Nachdenk-Input

Die Woche war bestens gefüllt mit mehreren Tagen Aromatherapiefortbildung. Es gehört viel Wissen dazu, viel Erfahrung und auch gute Kenntnisse von Chemie und Wirkweise vieler Stoffe, um ätherische Öle richtig einzusetzen, denn sie sind keine harmlosen Düftchen für gute Laune, sondern hochkomplexe und hochwirksame Essenzen, in denen mehr als die Kraft der Pflanze steckt. Nicht erst seit Patrick Süßkindes „Das Parfum“ legen Menschen Wert auf Wohlgeruch, das haben Menschen schon immer getan. Von Kleopatra heißt es, sie habe die Segel ihrer Schiffe mit Rosenwasser getränkt und wenn ihr Schiff den Nil hochfuhr, habe der Duft über die Ufer geweht. Im Mittelalter erkannte man die Wirksamkeit von bestimmten Stoffen in der Pestzeit, denn Düfte können sehr wohl auch desinfizieren, weshalb Räuchern in alten Zeiten mehr als nur ein Gruß an die Götter war.

Das Wochenende wirft seine Schatten voraus mit zwei großen Kursen für angehende Therapeuten. Das ist jedes Mal total klasse. Der eine Kurs beendet einen wichtigen Kursteil und steuert dann im neuen Jahr auf die Aufstellungsarbeit zu, der andere wird dieses Jahr noch im Dezember fertig mit dem inneren Schulungsweg als Unterricht, danach darf man sich sein Leben lang auf diesem Weg der inneren Entwicklung wiederfinden (und oft genug verlieren).

Wer darüber nachdenkt, ob er sich nicht beruflich oder auch aus privaten Gründen qualifizieren möchte im Themenbereich Psyche, kann gern freitags am Probeunterricht ab 16 Uhr teilnehmen (am 23. 11., 7., 14. und 21. 12. geht es auch noch), um zu sehen, ob der Kurs was wäre. Es handelt sich um eine umfassende Ausbildung, die auf den Beruf des Heilpraktikers mit Beschränkung auf den Bereich Psychotherapie vorbereitet und am 15. März wieder startet. Wir haben einen festen Kurs mit festem, seit fast 10 Jahren bewährten Lehrplan und ausgezeichnete Bestehensquoten. Es gibt kein rollierendes System, sondern 26 Freitage 16 bis 20.30 Uhr ist Unterricht nach festem Lehrplan. Infos dazu auch auf unserer Homepage und wie gesagt – am einfachsten ist immer, am Probeunterricht teilzunehmen, dann sieht man, ob es passt. Bitte anmelden dazu.

Allen ein wunderbares Wochenende mit ganz vielen neuen Erkenntnissen über sich selbst, die Welt und die vielleicht auch spannende Frage – welche Düfte mag ich selbst denn gern?

 

Glück und Duft

 

Glück ist ein Parfüm, das du nicht auf andere sprühen kannst, ohne selbst ein paar Tropfen abzubekommen.

Ralph Waldo Emerson

 

Danke an Christoph für den Blick auf die Zugspitze von der Dachterrasse von Primavera aus

Montags-Nachdenk-Input

Ein emotionales Wochenende. Der erste Cardea-Kurs hier im Haus ist heute zu Ende gegangen. Eine hochintensive Gruppe von Anfang an, das hat nicht jeder durchgehalten. So haben sich die Kursteilnehmer von Wochenende zu Wochenende intensiver in den Stoff eingearbeitet und im Aufstellungsjahr vom ersten Moment an Meisterleistungen geboten. So intensiv und dicht ist schon recht krass, denn es bedeutet für die Persönlichkeitsentwicklung der Teilnehmer maximale Herausforderungen. Es ist geschafft. Die Kursteilnehmer gehen in ihr Therapeutendasein und ich weiß – sie werden es einfach großartig machen. Alle miteinander. Die Abschlussarbeiten wurden am Samstag präsentiert und sie zeigten noch einmal die gesamte Persönlichkeit der Verfasserinnen, einfach nur großes Kompliment, alle Arbeiten waren hervorragend.

Am Sonntag dann die letzten Aufstellungen in diesem Rahmen, auch hier konnte noch einmal die ganze Bandbreite des menschlichen Daseins aufgezeigt werden. Wunderschön, tiefgreifend stärkend. Erst im Februar geht es wieder mit Aufstellungen weiter. Wer sich dafür interessiert, kann sich gern bei mir melden!

Tataaa! Die Cardea-Therapeuten sammeln im zweiten Ausbildungsjahr und überlegen sich am Ende der Ausbildung, wo diese Gelder hingehen sollen. In diesem Jahr dürfen sich die Station Regenbogen Würzburg, der Gnadenhof Gollachostheim und das Kinderhospiz Sternenzelt in Marktheidenfeld freuen. Wir danken den lieben Menschen, die am Sonntagmittag gekommen sind, um ihre Spende entgegenzunehmen und die Gelder dort zu verteilen, wo sie sehr notwendig sind. Weil die Kursteilnehmer sehr fleißig waren mit der Unterstützung derer, die die Ausbildung schon abgeschlossen haben und so herrlich beim Aufstellen mithelfen, kam eine feine Summe dabei heraus. Das erfüllt mich mit Dankbarkeit und Stolz auf „meine“ Gruppe, die so viel Gutes bewegt mit der Aufstellungsarbeit und dann auch so viel Gutes in die Welt sendet mit dem gesammelten Geld. Danke, ihr Ex-Küken. Willkommen, Schwäne. Ich bin so, so stolz auf eure Megaleistung und euer Können, eure Entwicklung und euren Mut, das mit mir zu gehen.

Wer sich für die Ausbildung interessiert – wir starten wieder am 14. September, die Anmeldeliste ist offen, mehr Infos dazu auf der Homepage. Wer sich für Gesprächstherapie nach Rogers interessiert, sei es als Therapeut aller Schulen oder als Selbsterfahrung – am 16. 12. könnt ihr noch einsteigen, dann sind es noch fünf Kurstage, mehr Infos auf der Seite.

Allen einen wunderschönen Start in die neue Woche.

 

 

Wochenend-Nachdenk-Input

Der gestrige Abend wird mir lange in Erinnerung bleiben. Das erste Mal, dass wir wirklich full house hatten und unser Seminarraum proppenvoll war. Das Thema „Das gute Leben“ hat offenbar viele angesprochen und wir haben eine wunderbare Zeit miteinander verbracht. Jeder hat etwas anderes mitgenommen, wie die Abschlussrunde gezeigt hat. Allen von Herzen Danke fürs Kommen! Wir sehen uns hoffentlich wieder zum letzten Vortrag des Jahres am 13. 12. mit dem Thema „Temperamente: Warum manchem schnell der Gaul durchgeht und andere permanent Fünfe gerade sein lassen können“, Beginn wie immer 19.30 Uhr oder vorab am 26. November 19.30 Uhr, wenn wir das letzte Mal GlücksWERKstatt 2018 haben, dieses Mal wie immer in der Weihnachtsausgabe mit Apfelcrumble, Kinderpunsch, Plätzchen und vorgelesenen Geschichten. Auch hier bitte anmelden.

Joseph Conrads Aussage „Ich glaubte, es wäre ein Abenteuer, aber in Wirklichkeit war es das Leben“ beschäftigt mich schon eine Weile. Ich finde nicht, dass sich Leben und Abenteuer ausschließen müssen, es entweder ein Abenteuer ist, was ich erlebe, oder das Leben. Ich erlebe beides, Leben und Abenteuer. Vielleicht meint er aber auch eine Erfahrung, die viele Menschen heute machen: dauernd ist irgendwas los. „Ebbes isch emmer“ steht an der Bürotür der Akademie Vaihingen. Stimmt. Kein Moment, an dem „nichts“ ist. Selbst in tiefer Meditation atme ich, klingelt draußen die Straßenbahn, wenn ein Auto auf den Schienen steht, zwitschern Vögel. Es ist einfach immer alles am Leben. Das muss nicht immer ein Abenteuer sein, was wir erleben. Viele Menschen nehmen ihren abenteuerlichen Alltag als eine Kette von Belastungen wahr, von Arbeitsschritten, die, kaum abgehakt, den nächsten schon im Schlepptau tragen. Permanente Hatz ist nicht Abenteuer, sondern Leben, das ich nicht lebe, sondern in dem ich meine Lebenszeit in den Dienst von anderen stelle. Die Frage ist immer: kann ich diesen Traum teilen, liegt mir das, was ich mache, so am Herzen, dass auch viel Arbeit keine negative Belastung ist, oder renne ich im Hamsterrad, weil ich glaube, das müsse so sein? Wer sagt das? Welche Angst habe ich, wenn ich „nein“ sage? Hier hilft es oft, sich dem größten Abenteuer des Lebens auszusetzen: der Einsamkeit, der Stille. Und sich die Fragen vorzulegen: Wer bin ich? und, genauso wichtig: Wer möchte ich sein? Und dann mache ich mich auf den Weg zu mir, lerne, was ich brauche, um ich zu werden und zu sein. Und bin bereit für das größte Abenteuer meines Lebens – meinen eigenen Weg zu gehen.

Allen ein wunderbares Wochenende mit guten Momenten, sich selbst zu erfahren.

Freitags-Nachdenk-Input

Graue Tage draußen, jahreszeitenentsprechend. Stimmung bei vielen – grau, jahreszeitenentsprechend. Gesundheitszustand: zwischen grippalem Infekt und Winterschlafwunsch, jahreszeitenentsprechend.

Dem Leben ist es egal, wie wir uns fühlen, es stellt uns jeden Tag vor neue Herausforderungen. Oft genug nutzt es nichts, wenn wir „keinen Bock“ haben, weil die Dinge einfach gemacht werden müssen. Kinder wickeln sich nicht selbst, Geld wächst nicht allein auf Bäumen. Viele Menschen sagen mir, dass sich Dinge anders entwickeln, als sie sich das vorgestellt haben. Kinder schlafen nicht 17 Stunden am Tag als Baby. Sie wachsen nicht von allein und werden schlau und lebenstüchtig. Kollegen sind nicht nur freundlich und hilfsbereit. Und selbst ein freundlich oranger Hokkaidokürbis kann sich sperrig anstellen, wenn man ihn schneiden will. Wir stellen manchmal etwas missmutig fest: das Leben ist schwieriger als gedacht. Jep! Ist es in jedem Fall.

Aber manchmal laufen die Dinge rund, obwohl man kein bisschen damit gerechnet hat. Grüne Ampelphase und man kommt irgendwo doch pünktlich an. Genau der Wunschauftrag kommt und bringt nette Menschen und Kontakte mit. Ein Kuchen gelingt köstlich. Ein lieber Mensch steckt ein Freuerle in einen Umschlag und schickt herrliche Teebeutel, einfach so, ohne Grund, weil er es macht im Wissen um die Freude, die der Empfänger erlebt.

Also – was freut dich heute? Was möchtest du heute jemandem Gutes tun, damit sich noch mehr Menschen freuen können? Schick ein gewagtes Lächeln auf den Weg, dank Schneeballsystem wird es weitergetragen. Pfeif mal wieder, wir verlernen das beinahe in dieser Welt. Summe im Fahrstuhl „Probiers mal mit Gemütlichkeit“ oder „Hakuna matata“. Beim Weg zum Bus – 10 Meter Hüpfen. Einfach so. Schau, was passiert. Heb ein leuchtend gelbes Blatt auf und überreiche es einem Menschen mit Griesgramgesicht „eine Sonne für Sie!“ Geh rückwärts in der Fußgängerzone. Iss einen Apfel. Stell dir vor, wie er mit vielen Apfelfreunden am Baum gehangen hat, von der Sonne geküsst. Feiere Johann Sebastian Bachs 333. Geburtstag für den Rest des Jahres. Begeh feierlich den Freitag und taufe ihn um in Freutag. Mach mal was, was du noch nie gemacht hast, aber immer mal probieren wolltest. Und trinke mindestens drei Tassen Tee aus ungewöhnlichen Tassen.

Allen einen ungewöhnlichen, neugierig machenden, friedfertigen, musikalischen und wunderhübschen Nebelfreitag!

Kindheit

Wer von uns hat sich in seinen Grashüpfer- und Salamandertagen nicht gefragt, warum der Grashüpfer so weit springen kann – oder warum der Salamander schwarze Flecken auf seinem orangefarbenen Körper hat? Wir trampelten mit unseren Füßen auf Blättern herum, nur um zu hören, was für ein Geräusch Blätter machen. Wir warfen flache Steine auf die Oberfläche von Seen, um zu sehen, wie weit die Steine springen konnten. Wir lauschten dem Ruf der Grillen in Nächten, die weit über unseren Begriff von Dunkelheit hinausgingen. Wir schliefen, nur um mit einem seltsamen Gefühl und der Frage zu erwachsen, wie wir jetzt wach sein konnten, wo wir doch eben gerade noch geschlafen hatten.

In diesen Tagen wussten wir so viel, wie wir wissen mussten, um nach dem zu fragen, was wir nicht wussten. Unsere Unwissenheit war nicht nur Unschuld, sondern das Fundament, von dem aus wir uns die tägliche Überraschung verschafften, noch eine Frage und noch einen Weg zu finden, etwas Geheimnisvolles zu entdecken, etwas, das wir gestern noch nicht verstanden hatten. Wir lebten vom Staunen, denn durch das Staunen konnten wir unser wachsendes Bewusstsein für unsere Lebendigkeit vervielfachen.

Richard Lewis, Living by Wonder. The Imaginative Life of Childhood.

Danke an Ursula für diese tolle Nahaufnahme!

Donnerstags-Nachdenk-Input

Ist uns so im Alltag bewusst, was für ein Geschenk es ist, am Morgen aufstehen und seine Arbeit tun zu können? Was für ein Wunder es ist, die Wolken, die Sonne, den Mond, die leuchtenden Blätter sehen zu dürfen? Das Rauschen des Windes und der Wellen hören zu können? Einen warmen Schal am Hals, sich innerlich durch eine Tasse Tee gewärmt zu fühlen? Sich darüber zu freuen, dass einen kein Schwindel plagt und man gut im Gleichgewicht stehen darf? Zu riechen, zu schmecken? Was halten wir alles für selbstverständlich. Nichts davon ist selbstverständlich. Tausende Menschen erkranken jeden Tag, werden operiert, verlieren wichtige Fähigkeiten, ihren Zugriff auf ihr Gedächtnis, auf ihre Lebensgeschichte und ihre Lieben. Menschen hungern, Menschen dursten, Menschen flüchten. Menschen verlieben sich und fühlen dieses Glück, Menschen trennen sich und streiten erbittert. Nichts davon hat Bestand. Nichts. alles wird, wächst, blüht und fruchtet vielleicht und stirbt. DAS ist es, was Bestand hat. Sonst haben wir keine Sicherheiten.

Aber wir haben 365 Tage im Jahr die Möglichkeit, dankbar zu sein für das, was geht, was möglich ist, was wir erleben und erfahren dürfen. Vergeuden wir doch keine Zeit mehr mit Streit, mit Neid, mit Gier, mit Hass, mit Rechthaberei, mit Machtspielchen. Wir sind nur kurz auf dieser Erde, also zeigen wir einander unser Herz, unsere Fähigkeiten und Möglichkeiten und helfen damit anderen, die uns wiederum helfen in allem, was wir nicht können. Zusammen können und erreichen wir viel. Vergeuden wir keine Zeit, in der wir Gutes tun können. Wertschätzen wir die geschenkte, geliehene, gegebene Zeit, um das zu tun, wozu wir geboren sind: das Beste, das wir sind und haben, der Welt zu geben.

Wer sich gern ums gute Leben kümmern mag – Donnerstagabend 19.30 Uhr Praxisvortrag. Bitte um Anmeldung! DANKE.

Allen einen frohen Jupitertag mit 24 Stunden voller Freude, Dankbarkeit, Mut und der Fähigkeit, andere zu ermutigen. Frage dich heute Abend: was habe ich heute dazu beigetragen, dass andere Menschen wachsen können? Was habe ich heute dazu beigetragen, um Mutter Erde zu ehren? Danke.

 

Der Mensch als Brücke

Eine Brücke ist der Mensch
zwischen dem Vergangenen
und dem Sein der Zukunft;
Gegenwart ist Augenblick;
Augenblick als Brücke
Seele gewordener Geist
In der Stoffeshülle.
Das ist aus der Vergangenheit
Geist werdende Seele
In Keimesschalen
Auf dem Zukunftswege.
Fasse Künftiges – durch Vergangenes
Hoff auf Werdendes – durch Gewordenes
So ergreif das Sein im Werden
So ergreif, was wird im Seienden.

Rudolf Steiner an Ita Wegman

Danke an Theresa für mein Winterlieblingsfoto aus Ushuaia am anderen Ende der Welt.

Mittwochs-Nachdenk-Input

Wolken gibt es wieder am Himmel! Was habe ich sie vermisst im Sommer. Ich mag Wolken, vor allem, wenn ich sie im Wasser liegend betrachten kann, am Morgen oder am Abend, wenn die einzigen Momente des Tages sind, an dem ich verstehe, was mit dem Wort „pfirsichblüt“ als Farbe gemeint ist. Da fällt mir ein, dass Goethe sein Werk über die Farben als wichtiger betrachtet hat als seine literarischen Werke. Erstaunlich, oder? Die Forschung kommt erst langsam drauf, dass auch Goethe in seiner Farbenlehre Erkenntnisse formuliert, die genauso richtig sind wie das, was wir heute naturwissenschaftlich denken. Auch wenn wir vieles nicht wiegen, messen, belegen können, müssen wir uns doch eingestehen, dass es Dinge gibt, die wir einfach nicht erklären können. Noch nicht. Warum also lehnen wir alles ab, wofür es noch keine Nachweismöglichkeiten gibt? Schauen wir doch eher, was wir lernen können von Menschen, die Dinge wahrnehmen, die wir mit unseren irdischen Sinnen nicht wahrnehmen können. Machen wir unsere Erkenntnistore ruhig weit auf und hören auf die Kinder, die so vieles noch sehen und erleben können, was wir alle konnten, ehe es uns abtrainiert wurde, weil es „keine Zwerge und Engel“ gibt. Ist das so? Wirklich? Ich glaube nicht.

Derzeit höre ich von einigen Menschen, die ein Sabbatical machen, dass sie die Frage bewegt, wie man das Jahr am besten verbringt. Die einen wollen möglichst viel erleben und erfahren und brechen sich direkt in der zweiten Woche kompliziert das Bein und müssen alle Reisepläne auf Eis legen. Andere sagen, sie haben Angst vor sich selbst. Angst, zu erleben, dass sie die Zeit nicht füllen können. Auf die Frage, warum denn alles vollgestopft werden soll mit blindem Aktionismus, hörte ich: „ich muss das Jahr doch ausnutzen“. Wir haben verlernt, zu leben. Wir haben verlernt, dass Zeit nicht existiert. Wir haben aufgehört, hinzulauschen, hinzublicken, wahrzunehmen und den Zauber des Moments zu erleben. Vor dem Wohnzimmerfenster blühen leuchtend orange die Ringelblumen. Wie herrlich ist eine einzelne Blüte, was für ein Wunder und welche Wirkstoffe! Allein dieser Anblick kann mich so vieles lehren. Dazu muss ich nicht einen Meter verreisen. Nicht blind umherhetzen. Nur wahrnehmen und mich einladen lassen von dieser Blüte, vor die Pflanze zu treten, sie anzuschauen, mir ihre Geschichte erzählen zu lassen und zu staunen, wie dieses Orange leuchtet, wenn die Dunkelheit schon am frühen Nachmittag kommt. Das betrachte ich als gelebte Zeit, wenn ich mich beschenken lassen kann von der Kraft der Momente. Vom Duft einer Blume. Ihrer Farbe. Und ihrer Schönheit, die kein Mensch so herstellen kann wie die Künstlerin Natur. Und wenn ich dann in der Betrachtung der Pflanze meinen Tee trinke, glaube ich fast, die Zwerge in meinem Garten senden mir ihren Laternengruß.

Allen Momente des Innehaltens. Momente des Entdeckens und Dankens und der leisen Freude über die wunderbare Natur. Allen einen Merkurtag voller Wunder.

 

Naturschönheit

Zur Schönheit führt dein Werk:
denn Schönheit strömt zuletzt durch alle Offenbarung ein,
die uns umgibt.
Aus Menschen-Schmerzlichkeiten
hinauf zu immer höhern Harmonien
entbindest du das schwindelnde Gefühl,
bis es vereint
mit dem Zusammenklang
unübersehbarer Verkünder Gottes, und seiner nie gefassten Herrlichkeit der Seligkeit …
Aus Schönheit kommt, zur Schönheit führt dein Werk.
Christian Morgenstern
 
Danke an Manuela für dieses Foto.