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Spannende Tage voraus

Die nächsten Tage werden spannend! Am Samstag sind Praxistermine, am späten Nachmittag bauen wir das Filmstudio auf, denn am Sonntag filmen wir die nächsten Vorträge für die Herbstsaison. Am Sonntagabend startet der nächste Block in der Ayurvedaausbildung, Thema „Ernährung als Medizin“. Die Ausbildung geht über mehrere Tage sehr intensiv, zum Glück passen die Pausenzeiten exakt mit den Wickel- und Mahlzeiten des Bruders zusammen. Ich bin gespannt. Ausnahmsweise gehe ich total unvorbereitet ins Seminar, ich habe keinen Blick mehr in Bücher vorher geschafft und irgendwann war klar – jetzt muss ich auch nicht fix was reinfressen, nur damit ich was ausspucken kann. Puuuh, für mich als „gern vorbereitet“ eine neue Erfahrung.

So schön – derzeit kommen viele Männer in die Praxis. Oft handelt es sich um Themen wie drohender Burnout, die Frage, wie es im Leben weitergehen soll, Überlastung, die sich auch auf Partnerschaften/Familie negativ auswirkt. Letztlich sind es Orientierungs- und Sinnfragen, die gestellt werden. Danke für eure Fragen! Mich bringen die Themen tief zum Nachdenken, denn sie sind für alle Menschen gültig.

Tauche ich aus der Praxiswelt wieder in meinen Alltag ein, sitzt da ein Mensch, der froh ist über Ansprache, Beschäftigung, er möchte frisch gewaschen und gewickelt werden, dem die Schwüle zu schaffen macht und dennoch der zufriedenste und genügsamste Mensch ist, den ich kenne. Die Frage, wer Lehrer, Schüler und Meister ist, stelle ich seit langem nicht mehr wie vor 30, 40 Jahren noch. Manchmal schreibt das Leben die Antworten ins Herz.

 

Habt ein feines Wochenende! Für alle, die jetzt Ferienstart haben – genießt die Auszeit und kehrt froh wieder heim, reich an Eindrücken.

 

Eis,Eis, Baby

Zitate sind Eis für jede Stimmung.

Christian Morgenstern, 1871–1914

Ursula hat das leckere Eis  gemacht und fotografiert, bevor es aus unerfindlichen Gründen verschwand.

Urlaubstipp

Herrlich, was derzeit alles los ist! Sooo viel Chaos und Aufregung, hier wird das „Wallung“ genannt, was ein feines Wort dafür ist. Jeder will noch schnell vor den Ferien was, da sollen die Probleme so klein gefaltet werden, dass sie im Urlaub nicht stören. Guter Plan. Der einzig wirklich sinnige Tipp für Urlaub wäre der: Gehe nicht abgehetzt in die Auszeit. Fahr daheim erstmal ein paar Tage runter, gib dem System Schlaf und Sortierung, dann erst fahre los. Der Grund: Abgehetzt in den Urlaub bedeutet oft schon auf der Fahrt Eskalation, dann passt die Location nicht, das Essen löst Durchfall aus und peng! Bis das System dann auf Erholung schaltet, sitzt man wieder im Auto auf der Heimfahrt.

Eine spannende Entwicklung gerade in diesem Jahr: Junge Menschen schauen sich ihre Themen an wie Herkunftsfamilie, sich selbst gut ins Leben stellen, Werkzeuge an die Hand bekommen, wie Stress gut bewältigt werden kann, wie wir Werte, Sinn und Achtsamkeit im Alltag als Basis nehmen können und unser Potential erkennen und auf gute Weise entfalten, ohne Ressourcenausbeutung zu betreiben.

Ich bin so dankbar für meine Arbeit mit Menschen. Jeder ist ein Wunder, hat seine Strategien, Ideen, Gedanken und Anliegen. Das erleben zu dürfen empfinde ich als Geschenk meiner Arbeit, sei das in der Praxis als Heilpraktikerin für Psychotherapie, den Ausbildungen unserer Schule oder beim Nautilusprojekt, unserem Programm zur Potentialentfaltung.

 

Wer nun in den Urlaub aufbricht – gute Reise, bereichernde Begegnungen und Freude. Kommt als Gäste, geht als Freunde in Wertschätzung der Kultur, die euch beherbergen wird. Ein feines Wochenende allen!

 

Das Getreide reift – möge das Wetter bis zur Ernte gut sein! Danke an Manuela für das Foto.

Respekt und Demut

Derzeit werden viele Aufstellungstermine angefragt. Das freut mich. Aufstellungsarbeit ist tief berührend. Wir arbeiten mit einem festen Team an Stellvertretern, allesamt Therapeuten, allesamt mit viel Erfahrung. Mit manchen habe ich schon fast 600 Aufstellungen gemeinsam erlebt. Keine Zuschauer, nur der Klient mit seinem Anliegen und das Team. In Ruhe. Achtsam, nicht direktiv. Die Gruppe weiß nichts von der Frage des Klienten, Ein-Fühlung ist angesagt. Respekt vor der Weisheit von Systemen. Wir haben nie erlebt, dass Systeme nicht den Wunsch nach Klarheit in sich tragen, sondern tiefe Anliegen mitbringen, die gelöst, angeschaut und so befriedet werden wollen, damit wir zum Frieden, zur Zufriedenheit mit den Herausforderungen unseres Schicksals kommen können. Wir enden jede Aufstellung mit dem inneren Kraftteam, damit der Klient gut in seinen Alltag wieder hineinkommt. Wir stellen nicht einfach mal so eben auf, es gibt immer ein intensives Vor- und Nachgespräch, Begleitung für den Menschen, der sich auf eine Aufstellung einlässt. Neben der Aufstellung mit dem Team gibt es bei uns auch die 1:1-Arbeit, mit Kissen, Figuren, Zetteln.

Was bleibt? Respekt, Demut, Staunen vor der Vielfalt an Lebensthemen, Systemen und Herausforderungen.

 

Einen frohen, gut aufgestellten Jupitertag dir!

 

Nichts macht froher als bewältigte Anstrengungen, als Herausforderungen, die einem vieles abverlangen und man abends müde und glücklich ins Bett fällt. Maike mag das besonders beim Bergwandern und schickt dieses Foto. Danke dir!

Fehler auf dem Weg

Zwei Fehler auf dem Weg zur Meisterschaft: Den Weg nicht anzutreten, den Weg nicht zu vollenden.

Theresa hat schon viele Male den Jakobsweg angetreten und sich auf diesen Anblick gefreut, wenn die Kathedrale von Santiago di Compostela in den Blick gerät. Danke für dein Bild.

Gegen Matsch im Hirn

Meister Eckhart hat mit der Aussage „Nun hat sich die Seele mit den Kräften nach außen zerspreitet und zerstreut, in gleichem Maße sind sie schwächer, inwendig ihr Werk zu treiben. Denn jede zerspreitete Kraft ist unvollkommen.“ ein Phänomen beschrieben, dass in unserer Zeit besonders sichtbar wird. Unsere Achtsamkeit schwindet immer mehr, Fokus halten, Konzentrationsfähigkeit – inzwischen messen wir die Aufmerksamkeitsspanne in wenigen Minuten, erwarten aber von unseren Kindern, dass sie Stunden brav in der Schule sitzen.

Brainmelt nennt die Forschung das Phänomen, wenn das Gehirn immer mehr zu einem Netzbrei wird, weil die Dopaminflut uns „zufrieden wähnt“ im Nichttun. Atomisierung des Seins, weil unsere Augen in Sekundenbruchteilen hierhin und dorthin gezogen werden, unsere Körper wie erstarrt über kleinen Kästen sitzen und wir kaum mehr in ein vernünftiges Tun kommen.

Leg dein Handy weg, wann immer es geht. Geh in die Natur. Lass die Augen auf Pflanze, Wasser, Himmel ruhen und werde dir in diesen Momenten bewusst, was dein eigenes Sein ausmachen soll. Wer bist du? Wer bist du, wenn du auf einem Berggipfel stehst und in das Land schaust? Wer bist du, wenn das Meer vor dir aufschäumt, der Wind dein Haar zieht? Wer bist du im Anblick eines Neugeborenen und eines alten Menschen? Und noch eine Frage – wo bist du gerade?

 

Wie in einer gotischen Kathedrale stand Stephanie im Wald, als sie dieses Bild gemacht hat. Dankeschön dafür!

Stille sein und Schweigen muss sein

Stille sein und Schweigen muss sein; wo dies Wort vernommen wird, da versteht man es recht. Nun hat sich die Seele mit den Kräften nach außen zerspreitet und zerstreut, in gleichem Maße sind sie schwächer, inwendig ihr Werk zu treiben. Denn jede zerspreitete Kraft ist unvollkommen. Darum: will sie inwendig eine kräftige Wirksamkeit entfalten, so muss sie alle ihre Kräfte wieder heimrufen und sie aus den zerstreuten Dingen heraussammeln in ein inwendiges Wirken.

Meister Eckhart, ca. 1260 – 1328

Stephanie hat dieses wunderbare Bild gemacht. Danke dir!

Seelennahrungstexte

Was für ein schöner Kurstag am Samstag! Spiritualität war Thema, die Inhalte haben einige überrascht. Wo bist du geistig verortet, findest innere Orientierung, wonach richtet sich dein Kompass aus? Welche Menschen prägen deine Weltsicht? Viele Fragen und Weisheitsgeschichten aus aller Welt, darunter auch Texte von Lalla, der Dichterin, und Mirzâ Ghalib, die bei uns kaum bekannt sind. Geschichten sind Seelennahrung.

Am Sonntag haben wir die ersten Vorträge für die herbstliche Friday-Night-Reihe aufgenommen, denn es ist schnell September. Einige Vorträge und Seminare für die VHSsen sind auch schon fertig. Das Winterprogramm ist umfangreich, das braucht Vorbereitung. Witzig, wenn man an den heißen Sommertagen Ende Juli über Rauhnächte nachdenkt.

Am Abend zum Slowdown bei der Hitze halfen Texte aus anderen Kulturkreisen, um mit dem Kopf in andere Zeiten, Welten und Denkweisen einzutauchen. Wie dankbar bin ich für Literatur aller Art! Das Reisen im Kopf auf den Flügeln von Buchdeckeln ist meine liebste Art, mich fortzubewegen und Zeit, Raum und notfalls auch Temperaturen zu vergessen.

 

„Mein innerer Monk“ (ich schreibe für einen Freund) hat beim Anblick von Sigrids Kürbis froh aufgeatmet. Danke für dein Foto!

Wo niemand mich kennt

Ich möchte hingehen, wo niemand mich kennt,

kein Mensch meine Sprache spricht, keiner mich nennt.

Ich wünsche ein Haus ohne Wand, ohne Tor,

Kein Nachbar ihm nah und kein Wächter davor.

Und wenn ich erkranke, kein Mensch, der mich pflegt,

Und wo, wenn ich sterben, kein Klaglaut sich regt.

Mirzâ Asadullâh Ghalib, 1797–1869

Theresa war im Harz rund um den Brocken wandern und hat diesen Ort entdeckt. Danke für dein Foto!

Wunder überall

Rund vier Wochen nach Johanni stehe ich morgens wieder im Dunkeln auf. Die ersten Spinnen sind am Fadenfallen erzeugen – wenn man abends zur Mülltonne geht, bleibt man an den zarten Gespinsten hängen.

Beim derzeit überall zu findenden Blau der Wegwarten denke ich, mit wie viel Mühe die Menschen früher die Wurzeln ausgegraben, gereinigt, zerkleinert und geröstet haben, um daraus Muckefuck zu machen und wie viel gesünder das ist als Energiedrinks.

Jeder Tag hat so unfassbar viele Wunder. Brombeeren reifen. Zucchini wachsen, die ersten Tomaten werden rot. Das offene Knie des Bruders hat nur noch einen Millimeter, dicke Verbände weichen mehr und mehr dünnen, bald kommt eine Neopren-Spezialanfertigung, damit das hoffentlich bald wirklich verheilte Knie (dem der Arzt in der Uni 2023 im Januar eine Heilzeit von Minimum fünf Jahren gab, weil keine Hautverpflanzung mehr möglich war) geschützt ist. Narbenhaut ist dünn und er bohrt gern Löcher. Auch Technik kann ein Wunder sein und vieles ermöglichen.

Welche Wunder werden dir wohl heute zum Wochenanfang begegnen?

 

Unser Geschenk aus der Natur – Brombeeren.

Geistgeschenk im Innern

Zu bergen Geistgeschenk im Innern,

Gebietet strenge mir mein Ahnen,

Dass reifend Gottesgaben

In Seelengründen fruchtend

Der Selbstheit Früchte bringen.

In diesem Jahr sieht es gut aus mit der Apfelernte, nachdem es 2023 nichts zu ernten gab. Der Baum muss sich auch mal erholen dürfen.

Abhängigkeiten

Heiß, Baby. Sommer eben. Zum Glück trockene Hitze, die Schwüle von neulich war eine Herausforderung. Wir haben Kurswochenende. Mit Scheinwerfern und Kameras wird es im Raum heißer als draußen. Zum Glück vergesse ich das Außenrum in dem Moment, in dem die Kamera blinkt. Das Thema ist großartig „Spiritualität“ – was kann es uns bedeuten?

Gestern beim Supermarkt der Kassengau, also bin ich fremd einkaufen gegangen. Die Netzpanne zeigt auf, wie die Folgen eines Ausfalls sind. Schlimm für viele Bereiche, wenn Software für OPs oder Sicherheitsmaßnahmen wie Flugverkehr, Bahn etc. nicht funktioniert. Einkaufen kann ich später, wenn der Schaden behoben ist, doch die Abhängigkeit von Technik sollte uns immer wieder zu denken geben. Es zeigt, wie wir inzwischen aufgeschmissen scheinen, wenn das Netz versagt. Und es zeigt die Konsequenzen dieser Abhängigkeit. Ist das unser Plan?

 

Für alle, die gern die Optionen für in einem halben Jahr sehen wollen oder Abkühlung brauchen, hier ein feines Foto von Stephanie.

Abendstille

Abendstille überall,

nur am Bach die Nachtigall

singt ihre Weise klagend und leise durch das Tal.

Fritz Jöde

Silke hat die Abendstille am See im Foto festgehalten. Lieben Dank!

Fokus

Worauf richtest du den Fokus in deinem Leben? Auf das Negative, das schnell wächst, größer und schwerer wird durch Aufmerksamkeit? Ebenso wächst Positives, wenn man die Aufmerksamkeit darauf richtet. Unser Gehirn merkt sich Negatives schneller und besser, deshalb ist der bewusste Fokus auf das, was gut, wahr und schön ist, wichtig. Wie beim Bogenschießen – der Pfeil folgt der Absicht. Wohin sie ausgerichtet ist, dorthin fliegt der Pfeil. Willst du Gutes, fokussiere dich darauf und handle selbst entsprechend. Es bedeutet, bewusst das Gute zu wählen und das Negative stehen zu lassen. Wähle weise. Handle achtsam. Sei freundlich. Sei.