Veränderung ist schwer. Oft lösen Veränderungen von außen Ängste aus, manchmal wissen wir, dass Veränderung der richtige Weg wäre, doch finden nicht die Kraft dazu.
Ein Klient hat seit einigen Jahren eine chronische Erkrankung mit sehr schmerzhaften Schüben. Schulmedizinisch: unzählige Behandlungsvarianten. Kurzfristig bringt das immer wieder was, langfristig nicht. Auslöser (neben natürlich organischen Gegebenheiten) ist Stress, selbst gemacht. Ansage beim ersten Termin: „Kommen Sie mir ja nicht mit irgendeinem spirituellen Kram.“ Achtsamkeitstraining zur Schmerzlinderung? „Auf keinen Fall. So ein Quatsch, da glaub ich nicht dran, die Medizin ist so fortschrittlich, die finden was.“ Erstmal so stehen lassen.
Für den Klienten sind drei herausfordernde Jahre vergangen. Er fühlt sich in der Klinik nicht mehr gesehen, Behandlungen greifen nicht mehr, das Mindset in Bezug auf Stress hat sich nicht geändert. Der momentane Schub ist so krass, dass er am Limit ist.
Jetzt erst können wir über einen Kurs MBSR sprechen, über Achtsamkeit, über das Zusammenwirken von Mindset und Medizin, innerem und äußerem Arzt, Veränderungen im Alltag, die Entlastung, Entspannung bringen. Jetzt sind Ohren und Herz offen für Gespräche über Mikrobiom, die Art, wie wir ans Leben rangehen und das Beenden eines Kampfes gegen den eigenen Körper.
Es braucht Zeit und Erleben, ehe man erkennt, dass der Kampf nicht dahin führt, wo man hinmöchte und Veränderungen angehen kann. Das Neue macht es nicht über Nacht einfacher mit einer chronischen Erkrankung. Akzeptanz schenkt die Möglichkeit, anders auf das Thema zu schauen und die Herausforderung anzunehmen, durch Veränderung vielleicht viel Positives ins Leben einzuladen. Schön, Menschen dabei zu begleiten. Kommentar des Klienten: „Danke, dass Sie mir vertraut haben, dass ich mich auf Achtsamkeit einlassen kann. Irgendwann. Ist doch nicht nur Spirischeiß. Danke fürs Warten auf MEIN Go.“ Gern. Meine Arbeit ist (auch) Raum halten, Geduld, Ermutigung.
Einen kraftvollen Marstag heute für dich mit viel Veränderungsmut, wo er nötig ist.
Welchen neuen Weg magst du in diesen erhellten Lichttagen gehen? Wer wagt, gewinnt.