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Herzflattern

Manchmal ist es hilfreich, den Verstand zu verlieren, weil er uns nicht immer nur was nutzt. Das Zusammenspiel zwischen Hirn, Herz und Bauch kann zielführend sein. Am 17. Mai werden wir uns ab 19.30 Uhr in der Alten Synagoge in Kitzingen mit der Verbindung dieser drei Energiezentren befassen beim Vortrag zum Thema „Herzkohärenz“. Ich freue mich sehr auf diesen Abend, man muss sich nicht anmelden. An der Abendkasse wird ein kleiner Beitrag erhoben, einfach kommen! Herzlich willkommen!

Die Familienwallungen reißen nicht ab. Ein Bruder hat am Tag nach der Bestattung des Vaters Vorhofflattern bekommen, was bei Menschen mit Herzinfarkt in der Vorgeschichte keine Freude auslöst. Jetzt stehen Behandlungen diverser Art im Herzzentrum an. Mal schauen, ob er sich auf ein paar Ergänzungen einlassen kann, denn die Havelhöher Herzschule ist ein wunderbares Konzept für Menschen mit Herzproblemen, ihr Leben neu einzurichten und zwar auf eine herzgesunde Art und Weise. Gesundheit ist immer ein ganzheitliches Thema, wir können kein Organ reparieren, ohne darüber zu forschen, was das Problem an genau der Stelle ausgelöst hat. Der Mensch ist kein Auto, da reicht es nicht, eine Dichtung auszuwechseln. Viele würden das sehr gern darauf reduzieren, doch sind wir Menschen eher ein Gesamtkunstwerk und auch nur als Ganzes zu betrachten, wenn Heilung angestrebt wird anstelle von Kurieren und Symptombeseitigung.

 

Das Relief für den Klinikeingang der Klink Arlesheim. Es zeigt das Venenkreuz des Herzens unter dem Titel Mysterium cordis.

Verstand verlieren

Wer die Welt nicht von Kind auf gewohnt wäre, müsste über ihr den Verstand verlieren. Das Wunder eines einzigen Baumes würde genügen, ihn zu vernichten.

Christian Morgenstern, 1871–1914

Baumnwunder im Wald, von Ursula entdeckt. Danke für dein Bild!

Gegen Gedankenkreisen

Die Galgenlieder von Morgenstern sind nach einem langen Tag, wie er gestern war, Labsal. Wenn der Kopf zur Ruhe kommen soll, die Gedanken jedoch schwirren, nehme ich mir einen Text z. B. aus den Galgenliedern vor und schreibe ihn mit der nichtdominanten Hand oder mit einer anderen als der normalen Schrift ab. Oder ich fange bei der letzten Zeile an und schreibe mich mit veränderter Schrift bis zur Titelzeile hoch. Was geschieht?

Das Gedankenkreisen stoppt. Die Konzentration geht ins Schreiben. Vor allem beim Rückwärtsschreiben bemüht sich das Gehirn, die Buchstaben zusammenzusetzen, den Sinn herauszufinden und widmet sich nicht mehr nervigen Schleifen.

Ist dein Geist unruhig und Meditation oder Bewegung ist gerade nicht dein Weg – nimm dir einen Text und schreibe ihn auf diese Weise ab. Schau, was geschieht jenseits der Tatsache, dass du dich mit Literatur beschäftigst.

Einen wunderschönen Wochenteilungstag für dich!

 

Minze im Kräutergarten von Bad Wörishofen.

Trichterliches

Die Trichter

Zwei Trichter wandeln durch die Nacht.
Durch ihres Rumpfs verengten Schacht
fließt weißes Mondlicht
still und heiter
auf ihren
Waldweg
u. s.
w.

Christian Morgenstern, 1871–1914

Gegen Egoblähung

Es ist oft so bewegend zu sehen, was Aufstellungen bewirken können. Sie helfen, Zusammenhänge zu erkennen, Verständnis zu entwickeln, öffnen und halten Räume, damit Veränderung sich entwickeln kann. Für mich gehört das Systemische zum schönsten im Praxisalltag und es ist eine großartige Arbeit mit dem Team hier! Wer Interesse an einer Aufstellung hat, kann sich gern bei mir melden. Es gibt viele Möglichkeiten!

Unruhiger Geist – das ist eines der Themen, die sich durch den Praxisalltag ziehen. Wie beruhige ich den Geist? Gestern fiel mir ein Satz ein, den mir vor vielen Jahren einer meiner geschätzten Lehrer gab. Er schaute mich freundlich an, nachdem ich ihn fünf Minuten lang mit meinen Problemen zugetextet hatte und bemerkte ruhig: „Nimm dich nicht so wichtig.“ Peng! Eine Ohrfeige hätte nicht heftiger wirken können, ich war beleidigt. Fünf Worte gegen Egoblähung. Oder wie Beuys es 1978 formulierte: „Die Einweihung findet am Hauptbahnhof statt“, sprich: In der Rushhour des Lebensalltags.

 

In diesem Sinne einen ruhigen Tag mit der Kraft des Mars.

 

Beate hat die Frühlingsstimmung mit ihrer Kamera eingefangen. Vielen Dank für dein Bild!

Wohltat

Die größte Wohltat, die man einem Menschen erweisen kann, besteht darin, dass man ihn vom Irrtum zur Wahrheit führt.

Thomas von Aquin 1225–1274, De divinis nominibus (Von den göttlichen Namen) cap. 13 l. 4

Stephanie hat dieses Foto gemacht mit diesen erstaunlichen Farben. Danke dir sehr für dein Bild!

Die Latten am Zaun haben

„Geweitet zu dem Weltensein“. Diese Zeile aus dem Wochenspruch für diese Woche löst jedes Jahr in mir Erstaunen aus. Das tun die Wochensprüche seit Jahren zunehmend, weil ich – nach inzwischen weit über 20 Jahren mit ihnen jeden Tag – immer tiefer wahrnehme, was in diesen Texten steckt. Das ist das Schöne an den Wochensprüchen. Je länger ich mit ihnen lebe, desto mehr erschließt sich mir. Das „Geweitet zu dem Weltensein“ verbinde ich in jedem Jahr mit einer Gartenerfahrung. Aus dem Licht, das fruchtbar webt, erscheint der Seele Wesen und weitet sich, diese Erfahrung kann man in den warmen Tagen des späten Frühjahrs durchaus nachvollziehen. Aus dem Licht von Anfang Februar, das erstmals länger wirksam ist, entsteht nun immer mehr, das in das Weltensein hineinwachsen mag. In meinem Fall waren das ganz banal sechs große grüne Säcke voller Unkraut. Aus einem winzigen Teil des Gartens. Dann musste ich die Arbeit abbrechen, Milbenalarm und zu viel Sonne.

Am Freitag haben die angehenden Heilpraktiker für Psychotherapie ihren Kursabschluss gefeiert – allen nun frohes Lernen für die Prüfung und dann ein wunderbares Arbeiten mit Menschen. Beendete Kurse sind etwas Wunderbares. 26 Freitage haben wir gemeinsam den Stoff erarbeitet, miteinander gelernt und gelacht. Herrlich. Habt Dank!

Weiten wir diese Woche unsere Herzen in die Welt aus, sie hat es wirklich nötig, dass wir aus unserer Herzkraft heraus agieren.

Allen einen freundlichen Wochenstart.

 

Ich hab jetzt wieder die Latten am Zaun bzw. die Zweige. Der alte Lattenzaun war durchgemorscht, doch jetzt schaut es wieder sehr schick aus.

 

Der Götter Schaffen

Im Lichte das aus Geistestiefen

Im Raume fruchtbar webend

Der Götter Schaffen offenbart:

In ihm erscheint der Seele Wesen

Geweitet zu dem Weltensein

Und auferstanden

Aus enger Selbstheit Innenmacht.

Wochenspruch für diese Woche von Rudolf Steiner aus dem anthroposophischen Seelenkalender

Stephanie hat die Liebesschlösser in Heidelberg entdeckt. Danke!

Aufstehhilfe

Gestern wurde ich gefragt, was gegen schweres Aufstehen am Morgen helfen kann.

Zunächst mal – ich kann frühs nur dann gut aufstehen, wenn ich auch genug geschlafen habe. Also rechtzeitig ins Bett, auf frühes Abendessen achten, abends keinen Leistungssport vor dem Schlafengehen und kein heißes Bad. Vor allem keine Mediennutzung am Abend, stattdessen Spaziergang, Tasse Melissentee und den Tag Revue passieren lassen, um offene Loops zu schließen und Vergessenes auf die To-do-Liste für den nächsten Tag nehmen. Sich fragen: Was waren heute meine Goldnugget-Momente der Dankbarkeit und Freude?

Wer nachts nicht schlafen kann, kann eine Ganzkörperwaschung nach Kneipp vornehmen.

Rosmarinbademilch auf dem Nachttisch hilft am Morgen, indem man daran riecht – Rosmarin belebt. Damit kann man auch gut duschen, am besten mit einem Naturbadeschwamm oder vorher trockenbürsten, wirkt kreislaufanregend.

Wer kein Frühstücker ist, kann überlegen, ob eine Gemüsebrühe mit wenig Meersalz den Kreislauf in Schwung bringt. Frische Luft am Morgen, auch hier keine Medien, sondern erstmal in Bewegung kommen. Ätherische Öle in einem Riechstick sind eine gute Unterstützung, Aromatherapeut:innen wie ich können die typgerecht zusammenstellen.

Wenn ich dann noch am Tag etwas habe, worauf ich mich freuen kann, was mich herausfordert, begeistert und erwärmt, wird es einfacher. Wer etwas Sinnvolles sucht – Ehrenamt stärkt und verhilft zu Würde, dem Helfenden und dem Begleiteten. Begegnung von Herz zu Herz ist reine Medizin.

Allen ein gutes Wochenende.

 

Die Türen auf Sigrids Foto beschreiben einen guten Weg zur Dankbarkeit. Danke für dein Bild!

Zwerge

Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge einen langen Schatten.

Karl Kraus, 1874–1936

Wer hier wohl seinen Eingang hat? Sigrid hat den Eingang zu einer Zwergenwohnung im Wald entdeckt. Danke dir!

Hören können

 

Termin beim Hörgeräteakustiker nach sechs Wochen Test des Hörgeräts. Ich gewöhne mich gut. Ich bemerke immer stärker, was ich nicht wahrnehmen kann. Das Piepsen eines Fieberthermometers höre ich immer noch nicht, da zu hochfrequent.

Das andere bisher bessere Ohr, hört auch keine Hochfrequenzen, weshalb langfristig ein normales Hörgerät mit dran muss, doch erstmal muss das Gehirn mit dem Knochenleitungsgerät klarkommen. Das ist gerade in der Testphase und bevor man es in den Knochen operiert, wird mit Stirnband gearbeitet. Witzig, wie viele Menschen das für einen (seltsamen) Style von mir halten oder es als modisches Accessoire betrachten. Viele trauen sich, über ihr eigenes Thema mit dem Hören zu sprechen. Es hören viele Menschen schlechter als ihnen bewusst ist. Frühzeitig rangehen macht total Sinn, damit der Hörverlust noch ausgeglichen werden kann. Gut hören ist wichtig. Allen einen Tag mit guten Gesprächen.

 

Rhabarber steht gut in diesem Jahr.

 

Reine Freude

Gardening is the purest of human pleasures.

Francis Bacon

Schaut schon mal gut aus. Heute wollte ich was im Garten machen – keine Chance, Praxisnotfälle. Irgendwann werde ich den Garten zum Notfall deklarieren, weil das dann genau so ist.

Schönheitstipp

„Ich bin frühjahrsmüde“ höre ich derzeit oft. Uns fehlen Vitamine nach dem Winter. Hilfreich sind frische Wildkräuter, ob im Smoothie oder im Salat (bitte nur ernten, was man auch sicher kennt), sie enthalten Stoffe, die unserem Körper gut tun nach der Winterzeit. Spaziergänge helfen, mit den länger werdenden Tagen besser klar zu kommen, frische Luft bringt Sauerstoff in jede Zelle, deshalb tief und bewusst beim Gehen atmen und die Schönheit der Natur dabei genießen.

Wer nicht wasserscheu ist, kann es wunderbar auch mit einem Gesichtsguss probieren, er wird Schönheitsguss des Kneippianers genannt. Die Wirkung ist vielfältig, er dient der Belebung, Straffung und Erfrischung der Haut, fördert die Hautzirkulation, wirkt gegen Kopfschmerz, Abgeschlagenheit, geistige Ermüdung, auch bei Ermüdung der Augen und beruhigt die Herztätigkeit. Bitte nicht bei akuter Stirn- und Nasennebenhöhlenentzündung!

Wir können aus Erfahrung berichten, dass der Kopfguss nicht nur super wach macht, sondern auch bei Heuschnupfenneigung nutzt.

Wie wird’s gemacht?

Über Badewanne oder Becken beugen. Mit dem Kneippschlauch starten wir an der rechten Schläfe und wandern dreimal waagrecht über die Schläfe, beginnen dann mit einem M auf der rechten Wangenseite, lassen die Nase aus, ein M  auf der linken Wange und dann dreimal rund um das Gesicht, fertig! Nicht abtrocken, genießt die Frische!

Ein Kneippschlauch, den man an jede Dusche mit einem Klick anschließen kann, ist eine Investition, die sich lohnt, denn so gut wie alle Anwendungen können damit perfekt gemacht werden. Viel Spaß beim Ausprobieren!

 

 

Pfarrer Kneipp bei einem Schenkelguss – der übrigens eine perfekte Einschlafhilfe ist und ein Venentraining vom Feinsten.

Wie man glücklich wird

Glücklich der Mensch, der es versteht und sich bemüht, das Notwendige, Nützliche und Heilsame mehr und mehr sich anzueignen.

Sebastian Kneipp

Kneipps Gießkanne findet sich im Wörishofer Kneippmuseum.

Vertrau dem Prozess

 

Derzeit kracht es überall. Menschen erhalten im Moment viele sehr ernste Diagnosen auf körperlicher Ebene, in vielen Firmen haben die Mitarbeitenden entweder zu viel oder zu wenig Arbeit, stehen tiefgreifende Veränderungen an, Partnerschaften lösen sich auf und wir suchen nach Orientierung im Chaos.

Chaos ist eine der notwendigen Phasen in jedem tiefgreifenden Veränderungsprozess und schwer auszuhalten. Wir sind so vielfältig begabt und ausgestattet. Vertrauen wir dem Prozess, der uns manchmal mitreißt, dass wir nicht mehr wissen, wo oben oder unten ist. Kontrollieren können wir nicht mal uns selbst, wie also andere oder Situationen?

Manchmal ist Loslassen das einzig Sinnvolle, um freie Hände zu haben für das, was uns die Zukunft nicht selten entgegenhält. Ob Neues besser oder schlechter ist, wissen wir nicht. Was haben wir zu verlieren?

Frage: Wo willst du hin? Im Alten verharren, auch wenn es dich krank, traurig, müde und lustlos macht? Das Neue wagen, auch wenn du den Weg noch nicht kennst? Was brauchst du, um den ersten kleinen Schritt zu tun?

 

Sigrids Foto zeigt die Erneuerungskraft der Natur in herrlichen Farben. Danke dir!