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Herzens-Geheimnis

„Mysterium Cordis“ – das tiefe Geheimnis des Herzens, von Mozen Foris. Dieses Kunstwerk hängt im Eingang der Klinik Arlesheim und lädt dazu ein, sich mit den vielen Herzensqualitäten zu verbinden. Das Herz ist mehr als eine Pumpe. Es ist unser Schlüssel zum Leben, unser Draht in die Zukunft und zu allem um ums herum.

Um Herzensqualitäten geht es uns immer in den Ausbildungen. Wir möchten eine sehr solide Lernbasis vermitteln, sauberes Arbeiten, Diagnostizieren etc., und dann gute Entscheidungen für die Wahl der passenden Therapie oder zusätzliches Konsil durch andere Therapeuten und Ärzte. Körper, Seele und Geist sind untrennbar verbunden. Die Idee der Therapeutika, in denen verschiedene Ärzte mit anderen Therapeuten für den Körper, die Seele, Kunst, Bewegung, Musik und vieles mehr zusammenarbeiten, um dem kranken Menschen von verschiedenen Seiten Angebote zu machen, damit er wieder gut bei sich ankommt in seiner Kraft, ist wunderbar. Der kranke Mensch, der an einem Ort alle Möglichkeiten findet, idealerweise in der Natur, um auch die Kräfte von Wald, Garten und frischer Luft zu erleben und damit wieder genesen kann.

Wir alle haben in den letzten Jahren mit Sicherheit viele Momente gehabt, in denen wir uns nicht ganz gesund, nicht in unserer Mitte gefühlt haben, Angst spürten, Sorge um die Zukunft. Alles andere wäre nicht glaubwürdig. Existenzsorgen, Umbrüche, die irritieren – wir alle erleben das täglich, der eine mehr und intensiver, der andere weniger.

Umso wichtiger, sich klarzumachen: es ist wichtig, für sich selbst gut zu sorgen. Herauszufinden, was das ist, was mich selbst gesund macht: Bewegung, Ruhe, beides? Eine andere Form der Ernährung? Rhythmus? Gespräche? Was immer es ist, was dich gesunden lässt: mach es. Nicht irgendwann, denn Gesundheit gibt es nur jeden Tag die, die dir an diesem Tag möglich ist. Sie ist nichts Festes, Stabiles, sondern möchte jeden Tag in deinem Bewusstsein sein, damit dein Körper einen guten Job machen kann und so eine stabile Heimat ist für deine Seele und deinen Geist.

 

Ein freundliches Wochenende mit Zeit für dich selbst!

Gesegnete Mahlzeit

Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen.

Im Speisehaus am Goetheanum ist das leicht umzusetzen. Da wäre ich jetzt auch gern und würde einen wunderbaren Eisenkrauttee trinken und aus dem Fenster in die schöne Schweizer Landschaft schauen.

Mehr Meer

Die ersten Kandidaten, die wir begleiten durften, haben erfolgreich die Heilpraktiker für Psychotherapie-Überprüfung am Gesundheitsamt geschafft – herzlichen Glückwunsch, euch fleißigen Lernenden! Gut gemacht!

Im Nautilusprojekt steht unser zweiter Seminartag am Sonntag an mit dem Thema Carl Rogers. Das ist so ein wunderbares Thema, denn Rogers steht für Empathie, Wertschätzung und Echtheit, wir würden das Authentizität nennen. Rogers ist für mich keine rein therapeutische Technik, sondern eine innere Lebenshaltung. An einer gelingenden Kommunikation hängt so gut wie alles im Leben. Nicht wenige Menschen sehnen sich nach Echtheit anstelle potemkischer Dörfer, auch in der Persönlichkeit, im griechischen Theater die Maske, durch die die Stimme des Schauspielers durchdrang – per sonare heißt hindurchtönen. Bist du eins mit deiner Maske, also authentisch, oder zeigst du der Welt ein Gesicht, das dir nicht entspricht?

Ich freue mich auf das Wochenende mit den angehenden Heilpraktikern und den Menschen, die mit uns gemeinsam den Nautilusweg gehen.

Allen einen freundlichen Venustag!

 

Mehr Meer wär nicht schlecht. Theresa war für uns da. Danke!

Heines Novembergedanken

Im traurigen Monat November war’s,

Die Tage wurden trüber,

Der Wind riss von den Bäumen das Laub,

Da reist ich nach Deutschland hinüber.

Und als ich an die Grenze kam,

Da fühlt ich ein stärkeres Klopfen

In meiner Brust, ich glaube sogar

Die Augen begunnen zu tropfen.

Heinrich Heine, 1797–1856, aus: Deutschland, ein Wintermärchen

Theresa hat einen weniger traurigen Herbsttag im Bild festgehalten. Danke!

Es ist nicht egal

Wenn die letzte Quitte zerkleinert ist, weiß ich, was ich geschafft habe. Quitten sind hart, das Kerngehäuse entfernen gleicht einem Abenteuer. Dörrautomat und Entsafter sind im Dauerbetrieb, ich darf nicht warten, der heiße Sommer sorgt dafür, dass das Obst in diesem Jahr nicht wirklich gut lagerfähig ist.

Wer selbst im Garten anbaut, erntet und einmacht, weiß – es ist nicht egal, wie das Klima ist, wir wochenlang Hitze ohne jeden Regen haben. Vieles in diesem Jahr hat im Garten nicht funktioniert: Bohnen, Erbsen, Salat, Kohlrabi – gut angefangen und trotz Gießen Exitus. Die Beerenernte gering. Jetzt schießt alles hoch, jetzt müssten wir im Garten anfangen mit Unkraut jäten, hacken und Boden aufbereiten, denn erst jetzt ist er so feucht, dass wir ohne Pickel durchkommen. Was wir im Kleinsten im Garten erleben, erleben die Landwirte im großen Stil. Nicht mal ein halber Zentimeter Humus (und der nicht giftfrei an vielen Stellen) ernährt die Menschheit. Ist uns die Verantwortung dafür bewusst? Wissen wir, dass die Sorge um den nährenden Mutterboden wesentlich ist und der Klimaschutz vor allen anderen Themen steht?

Wenn wir uns wieder an unser Menschsein erinnern, daran, dass keiner ohne den anderen auskommt, wir alle gemeinsam Aufgaben haben, die wir lösen dürfen, wir mit kleinlichem Streit aufhören, können wir unserer eigentlichen Berufung nachgehen: Hüter:innen des Planeten zu werden. Wir haben ihn nur geliehen.

Mutter Erde in der Praxis hütet derzeit die letzten Lampionblumen und Rosen aus dem Garten

Zu viel gegessen?

Beim Kneippseminar an der VHS Kitzingen geht es um Balance im Leben. Wir werden für die Teilnehmenden kleine Pläne erstellen, was für ihre individuellen Themen wichtig ist und am ersten Abend viel erfahren über die fünf Säulen der Kneipptherapie. Ernährung ist eine davon. Die Tafel hängt im Kneipp-Museum in Bad Wörishofen.

Vorfreu-Gründe

Am Wochenende liefen die Korrekturen eines Sonderhefts der Holunderelfe, das den wunderschönen Titel Frauenkraft tragen wird und eine Vielfalt von Themen rund ums Frausein beinhaltet. Darauf könnt ihr euch freuen, das Heft wird zum Monatsende erscheinen.

Der letzte Präsenzkurs hier im Haus wird am Sonntag, 13. 11., von 9 bis 16 Uhr stattfinden – Wickel und Auflagen. Es macht viel Sinn, sich mit den alten Hausmitteln zu beschäftigen. Wer weiß, was in den nächsten Monaten kommen wird. Es ist nie verkehrt, sich gut selbst helfen zu können, finde ich. Wer Interesse hat, kann sich gern anmelden, hier euer Link: https://www.seelengarten-krokauer.de/wickelkurs/

Wer an einfachen Hacks für den Alltag interessiert ist: Im VHS-Seminar „In Lebensbalance mit Sebastian Kneipp“ gehe ich am Dienstag, 8. und 15. 11., jeweils um 19.30 Uhr auf gute Hilfen ein und am zweiten Abend werde ich euch für eure jeweiligen individuellen Fragen etwas zusammenstellen. Hier ist der Anmeldelink der VHS: https://www.vhs.kitzingen.info/programm/gesundheit.html?action%5B91%5D=course&courseId=581-C-22H37157KT&rowIndex=0

Allen einen feinen Wochenteilungstag!

 

Stephanies Waldfoto – die schöne Seite. Danke dir!

Hüten statt töten

Bevor man die Welt verändert, wäre es vielleicht doch wichtiger, sie nicht zugrunde zu richten.

Paul Claudel, 1868-1955

Waldsterben. Stephanies Fotos zeigen uns meistens die atemberaubende Schönheit der Natur, doch mitunter auch ihre unfassbare Zerstörung durch viele Faktoren. Viele davon sind menschengemacht.

Warum Anstrengungen nötig sind

Anstrengungen! Allein das Wort löst Abwehr aus. Zu anstrengend. Wir hätten gern alles auf dem Silbertablett.

Das kleine Kind, das mit Mühe und zig Fehlversuchen stolz die ersten Schritte geht, hat sich gern angestrengt. Das Kind, das mit herausgespitzter Zunge die ersten Buchstaben malt, Worte zusammensetzt und erkennt, dass es lesen kann, radschlagen, auf Bäume klettern – es strengt sich gern an, weil es sieht, dass es etwas erreicht, Grenzen sprengt, die vorher bestanden.

Grit ist der Belag auf der Tartanbahn, der uns schneller macht. Grit bedeutet heute für uns Ausdauer entwickeln. Dranbleiben. Sich durchbeißen. Wir sind ein Volk von Aufgebern. Wenn etwas Mühe macht, winken wir ab, dabei macht erfolgreiche Anstrengung sehr stolz, zufrieden und glücklich, wenn wir etwas erreicht haben, was vorher nicht möglich schien.

Use it or loose it, heißt es in der Biologie. Wenn wir weder Muckis noch Hirn nutzen, baut sich alles ab. Das sehen wir gerade. Das Handy ist unser Suchtmoment. An diesem Wischkasten hängen wir, verbeugen uns vor ihm und schenken ihm unsere Aufmerksamkeit. Wie wäre es mit Natur – da draußen ist die Grafik ganz gut. Wie wäre es mit Bewegung – damit wir gesund müde werden anstatt ausgelaugt vom Angsthaben?

Ich strenge mich gern an. Manchmal erfolgreich, manchmal klappt es nicht. Nun, auch ich habe nicht mit drei Versuchen laufen und lesen gelernt, warum sollte es mit anderen Dingen anders laufen? Hab Mut, Dinge viele Male zu probieren. Mit jedem Scheitern wirst du besser. Im schlimmsten Fall im Scheitern. Dann machst du eben den Master of Desaster. Oder: du bist lebendig.

 

Allen einen freundlichen Dienstag.

 

Frost hat den Efeu in glitzernde Wunder verwandelt. Beate hat das entdeckt. Danke!

 

All Hallows Eve

Halloween – all Hallows Eve, der Abend aller Heiligen. Die Rübenlaternen der alten Zeit dienten dem Abschrecken böser Geister, die Rübenlichter symbolisierten: Hier gibt es schon genug böse Wesen! Eine magische Zeit nimmt ihren Anfang, die ins Dunkle führt. Der Dreiklang Michaeli, Martin und Nikolaus, der diese Zeit auch begleitet, ist spannend: Michaeli ist die Abwehr des Bösen generell, Martin teilt seinen Mantel mit dem Armen und Nikolaus wendet sich dem Einzelnen zu. Es wird also immer „persönlicher“, bis am 24. 12. das Kind geboren wird. Mabon in den alten Zeiten, in der Mittwinternacht.

Viele Rituale ranken sich um diese Tage, in denen die Menschen einst näher zusammenrückten, ihre Sachen flickten, schnitzten, die Geräte instand setzten und sich am Feuer, der einzig beheizten Stelle im Haus, Geschichten bei ihrer Hände Arbeit erzählten. Amulette sollten vor dem Bösen schützen, wenn man im Dunkeln unterwegs war. Straßenlaternen gab es nicht, die Nacht war noch richtig finster.

Zeit des Räuchers, der Innerung – der Wendung ins eigene Innere. Begegnung mit dem Schatten in sich und im Außen, insofern auch eine heilende Zeit. Ab Martini traditionell das zweite große Fasten des Jahres: Die fette Gans war die letzte große Mahlzeit vor dem Weihnachtsfest. Die alten Markttraditionen zeugen davon, dass der Lohn bezahlt und ausgegeben wurde für alles, was man das Jahr über brauchte, denn dann hieß es wieder ein Jahr warten auf den nächsten Lohn.

Für mich ist Halloween ein Fest, an dem still geräuchert wird als Auftakt in die dunkle Hälfte des Jahres. Eines, in dem das Bewusstsein klar werden darf, nicht im Zuckerrausch verflachen muss.

Allen ein – wie auch immer geartetes – Halloween.

 

Augenferien – Stephanie war im Wald unterwegs und hat dieses Bächlein entdeckt. Was für ein herrliches klares Wasser. Danke für das Bild!

Ins Land der Pyramiden

Herbst

Schon ins Land der Pyramiden

Flohn die Störche übers Meer;

Schwalbenflug ist längst geschieden,

Und die Sonne scheint nicht mehr.

Seufzend in geheimer Klage

Streift der Wind das letzte Grün;

Und die süßen Sommertage,

Ach, sie sind dahin, dahin!

Nebel hat den Wald verschlungen,

Der dein stilles Glück gesehn;

Ganz in Duft und Dämmerungen

Will die schöne Welt vergehn.

Nur noch einmal bricht die Sonne

Unaufhaltsam durch den Duft,

Und ein Strahl der alten Wonne

Rieselt über Tal und Kluft.

Und es leuchten Wald und Heide,

Dass man sicher glauben mag:

Hinter allem Winterleide

Liegt ein ferner Frühlingstag.

Die Sense rauscht, die Ähre fällt,

Die Tiere räumen scheu das Feld,

Der Mensch begehrt die ganze Welt.

Und sind die Blumen abgeblüht,

So brecht der Äpfel goldne Bälle;

Hin ist die Zeit der Schwärmerei,

So schätzt nun endlich das Reelle!

Theodor Storm, Gedicht von 1847/48

Stephanie war unterwegs und hat diese erstaunliche „Allee“ entdeckt, schon blattlos. Danke für dein Foto!

Wochenend-Planung

Hurra! Ein neuer Ausbildungsbereich in der Cardea-Ausbildung startet heute – Körper. Wir schauen uns anhand einer mittelalterlichen Darstellung des Tierkreises unseren Körper an, erinnern uns an die Power der Temperamente und wenden uns dann der modernen Embodimentforschung zu. Ihr Thema ist es,  die Zusammenhänge von Körper, Seele und Geist intensiver zu erforschen. Mit dem kleinen himmlischen Kreislauf aus dem Qi Gong werden wir dann auch still und fein Körperwahrnehmung üben. Ich freue mich auf diesen Kurstag.

Im Hintergrund trocknen Apfelwürfel, die im Dörrautomaten langsam  haltbar gemacht werden bei 40 Grad, damit sie nicht ganz tot, sondern nur trocken sind. Quitten möchten versaftet werden und die Sonderausgabe „Frauenkraft“ der Holunderelfe liegt zum Korrekturlesen auf meinem Schreibtisch. Auch das sind spannende Sachen. Das Verarbeiten des Obstes ist Wintervorrat für den Körper, die Holunderelfe ist Freude für die Seele.

Allen ein feines Wochenende mit schönen Erlebnissen!

 

Danke an Katja für das tolle Seefoto!

Geduld führt ans Ziel

Nun dürfen Sie auch nicht glauben, dass die Sache gleich auf den ersten Anhub gelingt. Das erfährt man ja immer: Wenn so etwas geschildert wird, da gefällt es den Leuten. Das ist ja ganz begreiflich – es ist ja schön! Was kann man da alles erfahren! Und mit einem riesigen Fleiße machen sich die Leute darüber her. Sie fangen an: es geht nicht. Nun werden Sie schon ganz kleinmütig. Dann probieren sie es vielleicht noch ein paarmal – es geht wieder nicht. Aber tatsächlich, wenn man es neunundvierzigmal ungefähr, oder ein anderer neunundsechzigmal probiert hat, das fünfzigste oder siebzigste Mal geht es dann. Denn worum es sich bei all diesen Dingen handelt, das ist ja, dass man sich zuerst eine Art Seelengewohnheit aneignet. Zunächst muss man sich hineinleben in diese Dinge. Seelengewohnheiten sich aneignen.

Rudolf Steiner, in: Gesamtausgabe 236, S. 126 f.

Stephanie macht diese Erfahrung beim Bergwandern auch – vieles ist Training. Danke für dieses tolle Foto!

Symmetrie

Symmetria im Griechischen bedeutet Ebenmaß. Wir erleben symmetische Dinge oft als ausgeglichen, beruhigend und schön. Mit „Das Schöne, das Wahre und das Gute“ wurden einst die Bereiche Kunst, Wissenschaft und Moral bezeichnet. Ein Ideal der Erziehung war, diese drei Bereiche in Einklang zu bringen, wobei alle gleichberechtigt waren.

Heute dominiert die Wissenschaft. Wir haben vergessen, dass es einer Ethik mit Werten, Idealen und Grundsätzen bedarf, genauso ist Leben wahrhaft Kuns. Wie die Welt ohne das Schöne und das Gute ausschaut, sehen wir jeden Tag.

Ein Grundsatz bei uns lautete: Jedes Kind lernt ein Instrument und eine Sportart seiner Wahl. Ich weiß, dass sie am Üben ihrer Instrumente Qualitäten erarbeitet haben, die ihnen von Nutzen sind: Ausdauer, Glaube an sich selbst, Fingerfertigkeit, aufeinander lauschen, sich durchbeißen, proben, Aufregung vor Auftritten und üben, üben, üben. Der Mensch ist musikalisch durch und durch, ein Rhythmusphänomen. Wo hast du Kunst in jeder Form in deinem Leben, wo erfreust du dich an Schönheit und Ästhetik in deinem Leben? Gelingt dir ein „Ebenmaß“ in all deinem Tun und Streben?

 

Einen wunderschönen Freitag.

 

Stephanie hat diesen wunderschönen Farn im Wald entdeckt. Dankeschön für dein Bild!