
Der Eiche Wachstum
wird oft frech vom Pilz verlacht,
sie braucht Dezennien,
er nur eine Nacht.
Joseph Freiherr von Auffenberg, 1798 – 1857
Danke an Steffi für das tolle Pilzfoto!

„Was machst du, wenn du erfährst, dass du nur noch ein halbes Jahr zu leben hast“ – das ist die Frage des Buches „Herrn Preindls Sterbeetüden“ von Mathias Wais, ein kleines Buch, das derzeit das Ziel meiner Abende ist. Wenn das Tagewerk getan ist, ab ins Bett und ein weiteres Kapitel der Etüden vorgenommen.
Was für ein Buch! Der Untertitel „Ermutigung“ ist spannend. Wozu soll ich denn ermutigt werden? Zum Sterben? Dazu brauche ich keine Ermutigung, das mach ich sowieso, denn darauf wird mein Leben irgendwie auch rauslaufen. Was mir gefällt, ist der Gedanke des „Sterben übens“.
Das machen wir unbewusst jeden Tag. Jede Entscheidung, die wir treffen, bedeutet den Tod der Sache, gegen die wir uns entschieden haben. Jeder Abschied, jedes Loslassen, alles Zurücklassen ist ein Sterbetraining, jedes Einschlafen ein kleiner Tod, wie die Franzosen den Schlaf nennen.
Aber sich bewusst der Frage stellen, wie man gedenkt zu sterben, ist gewagt. Preindl macht schnell Schluss mit Klinikfolklore und Trallala im Familienkreis. Wenn ich vom Tod höre, dann kommt er oft, wenn alle Angehörigen mal draußen sind. Offenbar stirbt mancher gern seinen Tod in Seelenruhe, nicht mehr genötigt von Verwandten, salbungsvolle letzte Worte zu sagen, die sich tief ins sehnende Herz einbrennen.
Preindl räumt auf in seinem letzten halben Jahr. Er benennt die Dinge klar. Es ist ein Buch zwischen Lachkrampf und „puuuuuh, das könnte hart werden“. Und es ist eine unglaubliche Einladung, das Leben zu ergreifen, solange es noch nicht dabei ist, sich vom Acker zu machen. Wobei Preindl ja auch irgendwo Glück hat, sein Doc gibt ihm im wahrsten Sinne des Wortes eine Deadline. Das Sterben ereilt jeden auf seine Weise, mancher wacht morgens einfach nicht mehr auf. Keine Zeit für Dramen, Abschiede und keine Antwort auf die Frage „wo ist der Schlüssel zum Tresor?“ Insofern hat eine Krankheit, die stetig voranschreitet und wo Dinge absehbar werden, auch diesen einzigen Vorteil des Abschiednehmenkönnens (wenn das einer ist, die Frage habe ich noch nicht für mich beantwortet, sie betrifft auch eher die Überlebenden).
Deshalb – üben wir das Sterben. Stellen wir uns dem Thema mal ganz bewusst. Malen wir uns ruhig unseren Tod aus, immer wieder, in vielen Varianten, wie Preindl das macht. Folgen wir seinen Gedanken, oft genug könnten es genau unsere eigenen sein. Was geht uns da dann durch den Kopf? Preindl macht es vor. Höchstes und Banalstes. Irgendwo dazwischen werden wir vermutlich unterwegs sein, fürchte ich. Es ist wirklich hilfreich, sich darüber mal Gedanken zu machen und nicht immer nur, wie in Seminaren oft üblich, bei (schlechten) Grabreden über sich selbst stehen zu bleiben.
So, wie jede Geburt einmalig ist, wird jeder Tod einmalig sein. Wir mögen uns viele Gedanken über beide Tür- und Schwellenerlebnisse machen. Letztlich geht jeder diesen Weg rein und raus alleine, er kommt und geht mit nix, nackt, kann nur mit dem punkten, was er ist, nicht was er hat. Darum möge als Anregung die Frage dienen – wer BIST du? Reicht das schon für den „guten Tod“ oder ist noch ein onpack zu deinem Leben nötig? Dann aber los, oder? Bevor die Deadline gefühlt zu früh ruft und du noch rein gar nicht bereit bist.
Allen ein feines Wochenende. Macht was aus euren 48 Stunden.
Zwar nicht ganz die Barke des Fährmanns über den Styx, die Theresa fotografiert hat, aber auch ein schönes Bild zum Thema.

Nebel und Regen
Herbstende, Winter, Frühlingsschlamm und Regen,
Euch stillen Zeiten schlägt mein Herz entgegen,
Der kalte Dämmer eures Nebelgraus
Umhüllt wie Bahrtuch mich und Totenhaus.
Wenn eisige Winde durch die Ebnen fegen,
Die Wetterfahnen kreischend sich bewegen,
Dann breitet, wilder als im Lenzgebraus,
Die Seele ihren Rabenfittich aus.
Denn nichts ist süßer für ein Herz voll Trauer,
Auf das der frostige Reif sich niedersenkt,
Ihr bleichen Himmel, unsrem Land geschenkt,
Als eurer ewigen Dämmrung fahler Schauer.
Wenn nicht zu zwein in mondlos stiller Nacht
Wir Brust an Brust den Schmerz zur Ruh gebracht.
Charles Baudelaire, 1821–1867
Danke an Ursula für das wunderschöne Herbstfoto

„Ich lerne immer“ – diese Aussage von Michelangelo finde ich großartig. Genau das tun wir, jeden Tag aufs Neue. Wir lernen, ob wir etwas gut schaffen oder bestens scheitern, wir lernen von den Menschen, die uns begegnen, von der Natur, von allem. Blicken wir nachts zum Sternenhimmel, lernen wir vom ältesten Bilderbuch der Menschheit. Immer lernen wir. Jeder Tag ist eine einzige Abfolge von Lernchancen. Genau das macht für mich Leben aus – immer weiterlernen zu dürfen. Hoffentlich bleibt mein Hirn lange fit, damit immer noch was „reingeht“ bis zum Ende.
Schade, dass manche Menschen an einem bestimmten Tag im Leben beschließen, dass sie nicht mehr lernen möchten. Sie sind überfordert mit „dem modernen Zeug“, fühlen sich außen vor, weil sie vielleicht nicht mehr so schnell sind, schlechter sehen, hören, was immer. Vielleicht muss ich auch ab einem bestimmten Punkt im Leben nicht mehr alles mitmachen, ich darf dann auch mal aufhören, alles Neue an mich heranzulassen. Wenn es im Gegenzug dafür gelingt, den Suchscheinwerfer meines Lernens ins eigene Innere zu richten, meine Schattenseiten auszuleuchten, anzunehmen und bis zum Ende meines Lebens in eine gute Balance zu bringen, ist das wunderbar. Tsültrim Allione, die große Weisheitslehrerin von Tara Mandala, ist seit Monaten in den Bergen im Retreat. Neulich sagte jemand: „Das würd ich auch gern mal machen“ – das glaube ich nicht. In restloser Abgeschiedenheit, konfrontiert mit einer heftigen Natur, seinen folternden 60.000 Gedanken am Tag ausgeliefert sein ist nichts, was man „aus Spaß“ macht, sondern weil ein massiver innerer Reinigungs- und Loslassprozess stattfindet, dem ähnlich, der geschieht, wenn aus der Raupe ein Schmetterling wird. Allione möchte ein Jahr in einer kleinen Hütte bleiben. Allein die Tatsache, ein Jahr weitgehend ohne menschliche Ansprache und mit sich selbst konfrontiert zu sein, wird bei uns Westlern vermutlich schnellstmöglich einen Wahnsinnsanfall auslösen. Wer sich so ein Projekt vornimmt, ist geübt im Lernen, geübt im Annehmen der Schattenseiten, geübt darin, im Anblick großer Angst „mu“ zu entwickeln, Leere, Hingabe, die sich an die Angst verschenkt und sie füttert, damit sie sich zu Mut verwandeln kann.
Lernen findet immer exakt an dem Ort statt, an dem wir uns gerade befinden. Was genau hast du heute schon gelernt? Wem warst du heute Lehrer? Was nimmst du mit von diesem Tag?
Allen einen liebevollen Venustag.
Danke für das tolle Herbstfoto, Ursula.

Der Wind heult ein wenig ums Haus herum und zerrt an losen Blättern. So langsam tauchen die Nachbarn auf der gegenüberliegenden Siedlungsseite wieder auf. Ein halbes Jahr sehe ich sie, ein halbes Jahr höre ich sie.
„Jeder ist für alles vor allen verantwortlich“ – über Dostojewskis Satz bin ich vorgestern gestolpert und er hat mich überrascht. Er erinnerte mich sehr an den Lieblingssatz eines meiner Lehrer. „Wahrnehmung verpflichtet“. Sinngemäß bedeuten beide Sätze eine klare Aufforderung. Wenn wir sehen, dass etwas ansteht, was zu tun ist, zu ändern wäre, einer Handlung bedarf, haben wir den Auftrag, das auch zu machen und nicht zu denken „ich tu so, als ob ichs nicht gesehen hätte, solls doch wer anderes machen, ich bin nicht der Depp vom Dienst“. Erinnert mich sehr an die Aussage zum Weltklima: „Was soll ich als Einzelner denn machen?“ Das, was alle anderen rund 9 Milliarden Menschen ebenfalls machen können: achtsam mit allem umgehen und sich für den gesamten Planeten mitverantwortlich fühlen.
Studien belegen, dass Schüler, die ihre Schule selbst pflegen dürfen, weniger Vandalismus betreiben, sondern mit dem Mobiliar und dem Gebäude sorgsamer umgehen. Warum? Weil der Fuchs aus dem kleinen Prinzen wahre Worte sagte, als er meinte: „Man ist zeitlebens für das verantwortlich, was man sich vertraut gemacht hat“. Auch hier haben wir das Wort „Verantwortung“. Ich antworte auf eine Herausforderung, die mir das Leben stellt und gebe mein Bestes. Ich sehe, dass etwas not-wendig ist, dann mache ich eben das, was die Not wendet.
Ich warte nicht, bis ich einen Auftrag bekomme, ich übersehe es nicht, weil ich grad keinen Bock darauf habe oder keine Zeit (ist = keine Lust). Ich mache es einfach. Und ja, vielleicht bin ich dann der Depp vom Dienst, weils sonst keiner macht. Ich mache es, weil ICH es für richtig und wichtig empfinde, nicht, damit mich jemand lobt oder mag. Verknüpfungen der Marke „wenn ich das mache, mögen mich die anderen“ funktionieren in der realen Welt nie. Sie halten aber jede Menge Glaubenssätze am Laufen, die selbstwertferne Menschen mantrisch wiederholen und damit ihr persönliches Leid einfräsen.
Also – wenn ihr seht, dass was zu tun ist, wäre die Challenge, das einfach mal zu machen. Einfach so. Ohne jammern, ohne klagen, ohne darüber eine dreiseitige Pressemitteilung über eure Heldentat zu verfassen. Heb einfach den Müll auf. Häng ne frische Klorolle hin. Spül die Tasse, bevor der Kaffeerand nie mehr rausgeht. Trag der Oma den Wasserkasten hoch. Halt die Hand, wenns gebraucht wird. Fackel nicht rum, mach es einfach. Flagge zeigen kann bedeuten, sich der Verantwortung des Tages zu stellen. Egal, wie sie aussieht. Einer für alle, alle für einen. Dann läuft der Laden.
Allen einen tatkräftigen Jupitertag.
Dank an Sigrid für das feine Wasserfoto!

Der Herbst leuchtet, die Natur packt ihren großen Farbkasten aus und gibt noch einmal allen Augen bunte Nahrung. Heute Morgen hingen zarte Dunstschleier überall, schickte sich der Mond an, sich wieder zu verdünnisieren. Eine Zeit, in der die Sehnsucht nach Stille groß wird. Immer wieder merke ich, wie wichtig mir Stille ist. Zeiten, in denen es keinen Input gibt an Worten, Infos, Medien. Bewusst genieße ich diese Zeiten, heilige Zeiten sind mir das. Kehre ich zurück, erschrecke ich. Unvergessen mein erstes Schweigeretreat. Das Schweigen wurde aufgehoben. In dieser Sekunde erhob sich ein lautstarker Stimmenschwall, dessen banaler Inhalt mir die Luft nahm. Nie habe ich Geschwätz Marke: „findest du das Gemüse hier auch immer so grob geschnitten?“, „Blöd, dass man auch sein Handy hier im Haus nicht benutzen darf“ schlimmer empfunden als nach Tagen des Schweigens. Ich finde, da sollte es eine Regel geben wie beim Fastenbrechen. Da gehst du nicht von null auf „ich werf mich auf ein Riesenbufett und teste alles aus“, sondern beginnst mit dem bewussten Genießen eines Apfels. So sollte es dann auch mit den Worten sein – bewusste Wahl, welche ich sage und welche ich mir sparen kann.
Immer wieder denke ich an Carl Otto Scharmers Theorie U, der das Geschwalle als Herunterladen bezeichnet. Person A drückt ihren Text an Person B ab und die „antwortet“ (nicht wirklich, sie hat ja nicht wahrhaft hin-, nur zu-gehört) mit ihrem Text, den sie ohnehin loswerden wollte. Infogehalt null, menschliche Begegnung- keine.
Allen einen gelungenen Merkurtag, vielleicht mit der Idee – ist das, was ich sagen will, wichtig Kann Stille, wohlwollendes liebevolles Schweigen, nicht manchmal die „bessere Rede“ sein und mehr Mitgefühl erzeugen als „du, das kenn ich, bei mir war das damals aber echt noch viiiiiel ….“? Ein Tag Verzicht auf „geistige Blähungen“ dieser Art, schau was geschieht.
Sigrid hat die Würzburger Marienkapelle vor einem nur im Herbst so blauen Himmel fotografiert. Dankeschön!

Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah!
Die Luft ist still, als atmete man kaum,
Und dennoch fallen raschelnd, fern und nah,
die schönsten Früchte ab von jedem Baum.
O stört sie nicht, die Feier der Natur!
Dies ist die Lese, die sie selber hält,
Denn heute löst sich von den Zweigen nur,
Was vor dem milden Strahl der Sonne fällt.
Friedrich Hebbel
Das zauberhafte hängende Laub fotografierte Steffi! Danke!

Wow! Ein super Tag geht zu Ende mit einem so klasse Team zum Coachen, was war heute eine helle Freude. Es ging um das Thema Kommunikation, um Stille, um das Lauschen nach Innen, um Theorie U und im praktischen Teil um ganz konkrete Alltagssituationen unter dem Aspekt: „Wie führe ich ein Mitarbeitergespräch auf eine gute, neue Weise, dass der Mitarbeiter meine Wertschätzung spürt, aber auch verstanden hat, worum es mir geht?“ Das hat Spaß gemacht, denn alle Führungskräfte waren „Jury“ und konnten ihre Vorschläge zur Lösung unterbreiten. Jeder kam ins Nachspüren, was bestimmte Aussagen mit uns machen, welche Formulierungen verletzend sind, welche stärkend. Direkt aus dem Alltag haben wir die Situationen genommen, damit das Team auch den größtmöglichen Nutzen hat. Prima Tag, danke an euch!
Wieder einmal konnten wir heute erleben, welche Macht das Wort hat. Ein Wort kann zerstören, demoralisieren, verachtend sein, aber auch stärkend, wertschätzend und trotz einer Kritik auch zielführend und Potential entfaltend. Das ist total spannend, auf solche Feinheiten der Sprache zu achten.
Dass der Tag gut gelaufen ist, verdanke ich nicht zuletzt der Kunst der Physiotherapie. Aufgewacht mit einem gigantischen Kopfweh dachte ich am Morgen noch, ich muss alles absagen. Da ich aber vor dem Coaching ohnehin einen Termin bei der Physiotherapie hatte, fragte ich, ob es da auch Möglichkeiten gibt. Jetzt weiß ich endlich, was Craniosakral-Therapie ist und dass Tape echt gut ist, das ich nach der Behandlung noch bekommen habe. So bin ich guter Dinge und hoffe darauf, dass der Abend heute kurz ist und ich früh ins Bett komme. Viel machen diese Sommertemperaturen aus, die verträgt im Oktober einfach nicht jeder. Oder besser: ich jedenfalls nicht.
Allen einen feinen Start in den Dienstag.

Was für ein Wochenende. Für die Sonnenhungrigen ein großartiges Wochenende und für uns hier eines der besonderen Art. Am Samstag war der erste reine Übetag bei den angehenden Cardeas, da wird intensiv geübt, was wir in den fast zwei Jahren erabeitet haben. Sonntag war Aufstellungstag. Das ist eine so tiefe Arbeit, besonders und berührend. Am Wochenende standen Krankheiten auf dem Programm, und auch Familiensysteme, die nicht rund laufen, sei es Herkunfts- oder Jetztfamilie. Familie ist für viele ein hochschwieriges Thema. Das sind die Menschen, die uns am nächsten sind, weil wir mit ihnen aufgewachsen sind, von ihnen geprägt wurden, sie waren die ersten Menschen in unserem Leben und das hinterlässt viele Eindrücke. Heute haben wir gesehen, dass der Umzug in ein fremdes Land sehr wohl in Kinderseelen tiefe Spuren hinterlassen kann, Heimat ist ein großes Wort, doch was bedeutet es für Kinder, für Menschen generell? Ich finde, das sind wichtige Fragen. Heimat – wo ist deine Heimat? Wer oder was bedeutet Heimat für dich? In welchem Boden findest du deine Wurzeln und ist es der Boden, auf dem du jetzt lebst oder schlägst du gerade ganz woanders neue Wurzeln? Welchen Raum hat dann Heimat in deinem Herzen?
Spannende Fragen, die ich mit in die Woche nehme, die morgen einen grandiosen Auftakt hat, denn es steht ein Firmencoaching an. Drei Mal habe ich in diesem Jahr die Führungsriege eines Unternehmens gesehen, drei Mal haben wir zusammen erarbeitet, wie der neue Führungsstil werden soll. Am Montag runden wird das ab und üben intensiv, wie wertschätzende Kommunikation gelingt und wie man Gespräche mit Mitarbeitern so führt, dass die Botschaft ankommt und angenommen werden kann, ohne das Gegenüber zu verletzen, sondern es zu fördern und wachsen zu lassen. Ich bin gespannt und freue mich auf diese Woche.
Für alle, die sich für den Heilpraktiker auf dem Gebiet der Psychotherapie interessieren: Kommt am Freitag um 16 Uhr gern zum kostenfreien Probeunterricht! Bitte dafür anmelden. Wir starten den Kurs im Januar.
Erfreuliches von den HPPs gibt es zu vermelden: ALLE unsere Kandidaten, die am Mittwoch bei der Prüfung waren, haben die schriftliche Prüfung bestanden und bereits die Termine vom Gesundheitsamt für die mündliche Prüfung bekommen. Wir freuen uns riesig und sind absolut stolz auf euch! Jetzt fein Gas geben und die mündliche Prüfung mit Freude und Schwung anpeilen, bald ist es geschafft! Ihr seht – man kann das gut hinbekommen. Ein guter Unterricht kann dabei kein Fehler sein und den bieten wir in jedem Fall.
Allen einen gelungenen Wochenstart.
Das Herbstleuchten mit diesem genialen Blauhimmel hat Ursula fotografiert. Danke!

Guten Abend, gut‘ Nacht,
mit Rosen bedacht,
mit Näglein besteckt,
schlupf unter die Deck.
Morgen früh, wenn Gott will,
wirst du wieder geweckt,
morgen früh, wenn Gott will,
wirst du wieder geweckt.
Guten Abend, gut‘ Nacht,
von Englein bewacht,
die zeigen im Traum
dir Christkindleins Baum.
Schlaf nun selig und süß,
schau im Traum’s Paradies.
Volkslied von 1808
Danke an Ursula für das feine Nachtfoto

Eine Woche, die sicher vielen Menschen in Erinnerung bleiben wird und zwar in der gesamten Bandbreite. Die Nachricht von der Geburt einer kleinen Elisa erreicht mich. Die Ereignisse von Halle kamen, als ich gerade Viktor Frankls Erinnerungen an seine Zeit im KZ in der Hand hatte. Dazwischen unzählige Dinge, die bewegen, Schicksale, die berühren, viele Termine mit allen Herausforderungen. Das Wetter von Sturm mit heftigem Regen bis Spätsommerfeeling. Manchmal finde ich es unglaublich, was binnen sieben Tagen alles möglich ist.
Wohin entwickelt sich die Welt? So viele Menschen wachen auf, werden aufmerksam auf die Not der Umwelt, erleben entsetzt, wie Menschen agieren und wünschen sich, dass mehr Miteinander geschieht. Auf der anderen Seite haben wir Menschen, die ohne jeden Skrupel anderen Leid zufügen, seien es Menschen oder die Natur. Der Ton wird rauer zwischen den Menschen. Die Schubladen krasser, die Grenzen schärfer. Ist das der Weg? Ich glaube nicht. Die Polarisierung der Welt schafft nur ein neues Schwarz-Weiß-Denken, verschärft die Lagerbildung und verhindert einen respektvollen Umgang untereinander. Erinnern wir uns daran, dass alle Menschen ähnliche Bedürfnisse haben: Nahrung, Zugang zu sauberem Wasser, eine Heimat mit Dach über dem Kopf, Zugang zu medizinischer Versorgung und zum Arbeitsprozess, Bildung für die Kinder und die Hoffnung auf eine selbstgestaltete Zukunft. Jeder Mensch wünscht sich, wichtig für andere Menschen zu sein, zu lieben und geliebt zu werden. Das, was wir gerade erleben, ist ein Irrweg. Wir müssen wirklich aufwachen, nicht nur in Bezug auf die Umwelt, sondern insgesamt. Aufwachen aus dem Wahnsinn, um zu Respekt, Wertschätzung, Lebensfreude, Selbstwirksamkeit, Achtsamkeit und Menschlichkeit zu finden. Nicht 2020, nicht 2030, jeden Moment unseres Tages. Was kannst du heute dazu tun, dass die Welt ein Stück besser, schöner und freundlicher wird? Was ist dein liebevoller Beitrag heute zur Rettung der Welt?
Allen ein kraftvolles Wochenende.
Danke an Anne für das Foto.