Donnerstags-Nachdenk-Input

Ein Eisstern. Die Natur ist eine Künstlerin, vor der wir staunend stehen dürfen.

An das Zitat über die Vergangenheit aus „König der Löwen“ musste ich heute denken, denn spontan ergab sich aus der Arbeit mit einem Klienten eine sehr intensive Aufstellungsarbeit zur Kindheit. Manchmal tut es weh, Dinge zu erkennen, sie dann in die eigene Biografie einzuschreiben, denn dort ist sie ohnehin verankert. Wenn wir Erlebnisse hineingearbeitet und verstanden haben, dass sie zwar unser Leben auf andere Bahnen brachte, so auch andere Ressourcen entstanden sind, die wir später nutzen können, hören sie auf, uns zu verletzen, sondern sind Bestandteil unseres Lebens. Nichts an der Vergangenheit können wir ändern, doch wir haben Einfluss darauf, wie wir damit umgehen. Das sind keine Prozesse, die in einer Stunde ablaufen, sie dürfen ihre Zeit brauchen. Dinge werden nicht bewältigbarer, nur weil wir mal eben den Blickwinkel gewechselt haben. Aber eine veränderte Sicht auf Dinge macht es möglich, noch einmal neu und anders hinzuschauen, andere Fragen zu stellen und dann ergeben sich vielleicht auch andere Wege des Einschreibens und des Umgangs, des Wachstums. Möge die Arbeit von heute lange Zeit tragen und stärken und die nächsten Entwicklungsschritte möglich machen.

Ich stehe demütig im Raum nach so einer Arbeit. Es ist unglaublich, was Menschen erleben, überleben, aushalten und wie sie damit umgehen lernen. Wie sie um ihre Verletzung herumwachsen, ihr System versucht, das alles einzuschließen und abzukapseln, damit das gesamte System überleben kann. Sehr beeindruckend, was über die Jahrtausende im Menschen für Mechanismen wachsen konnten, damit Überleben machbar ist.

Geben wir der Angst keinen Raum. Fragen wir sie, worauf sie uns hinweisen möchte, was ihr Anliegen ist. Schauen wir hin, nicht weg. Drehen wir uns um und blicken ihr ins Auge – manchmal ist da nichts. Manchmal doch, das Erkanntwerden macht den Unterschied. Dann ist Gespräch, Austausch, Entwicklung wieder neu möglich, kann etwas frei werden durch Bewusstheit. Mutig ist das, befreiend und stärkend.

Allen einen frohen Jupitertag und viele Momente mit einem guten Gefühl der inneren Stärke!

 

Das Eissternfoto hat Silke gemacht, vielen Dank dafür!

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