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Freundlichkeit hilft

Ein schönes Zitat von Charles Dickens, finde ich. Einen anderen die Bürde leichter machen ist etwas, was jeder kann. Wir haben alle Menschen im Umfeld, die gerade schwere Lasten tragen, unterschiedlichster Art. Die einen sind krank, die anderen brauchen Kinderbetreuung, die nächsten können nicht einkaufen, jemand muss dringend mal mit einem Menschen sprechen – nehmen wir das wahr und schauen wir, wo wir andere unterstützen können. So mancher steckt schon in mehr als einer reinen Krise drin in diesen Tagen und jemand von außen kann dann schneller sehen, ob das noch „alleine bewältigbar“ ist oder professioneller Hilfe bedarf. Es fällt vielen ja sehr schwer, Hilfe anzunehmen – das muss es nicht. JEDER von uns bedarf immer wieder der Hilfe eines anderen.

Wie wäre es, dieses Wochenende unter dem Aspekt der Freundlichkeit zu leben? Freundlichkeit im Außen und Freundlichkeit sich selbst gegenüber. Letzteres ist sehr unterschätzt und Mitauslöser für viele Störungen bis hin zur Depression. Wir meckern und nölen uns den ganzen Tag lang an, kritisieren unsere Handlungen oder werten uns bösartigst selbst ab. Warum? Es sind uralte Muster, Gewohnheiten und wir GLAUBEN, dass das richtig sei. Niemals stimmt das. Dagegen gibt es nur Folgendes: sich bewusst machen, wann man wieder mal die Peitsche gegen sich selbst herausholt und mächtig zuschlägt, um das zu unterbinden. Zuhören, was man da eigentlich sagt und sich fragen: Ach, stimmt das wirklich, in jedem Fall und absolut? Falls nein, ist es Mist im Kopf und darf entsorgt werden. Der Rest ist Gewohnheit. Wer 365 Tage im Jahr meckert, jammert und klagt, sich beschimpft und hasst, ist ja Meister seines Fachs bei diesem Training. Das abzutrainieren ist schwer, aber machbar. Man braucht dazu weniger Energie als fürs Jammern übrigens und fühlt sich dauerhaft mit der Zeit wesentlich bessern.

Sei eingeladen zu einer Freundlichkeitsoffensive. Wir brauchen sie dringend im Außen, wo gerade echt miese Stimmung herrscht, aber noch mehr uns selbst gegenüber.

Allen ein freundliches Wochenende voller Erkenntnisse und liebevollen Selbst-/Gesprächen.

Danke an Annemarie für das Foto der Würzburger Residenz!

Wer bin ich? Was ist der Sinn?

Alles ist mit allem verbunden. Heute glauben wir, dass wäre die Kraft des Internets, doch sie ist nur eine Vernetzung, keine Verbundenheit. Um verbunden zu sein, braucht es Herzensqualitäten. Das kann man auch über eine Internetleitung herstellen, das erfordert eine bewusste Entscheidung, zu geben und zu empfangen. Das Internet ist nicht das Netz von König Indra, das die Menschen durch Perlen in den Kreuzungspunkten symbolisierte und sich eine in der anderen wunderbar spiegelte. Vielleicht gelingt es uns in Zukunft, über dieses Medium eine neue Form der Kultur und Verbundenheit herzustellen.

Mark Aurel hat in seinen Selbstbetrachtungen tief nachgedacht über die Welt, Für ihn stand außer Frage, dass alles verbunden ist durch eine Qualität, eine Kraft, die er Gott nennt. In unseren Tagen, in denen wir uns von dem entfernt haben, was Religionen über Jahrhunderte an Bedeutung besaßen, um zu einer neuen Spiritualität vorzudringen, braucht es ein neues Verhältnis zu Gott. Ich erlebe das täglich in der Praxis, diese Sehnsucht nach Aufgehobensein in etwas Größerem. Viktor Frankl hat einmal gesagt, dass alle Fragen, die Menschen sich in die Tiefe stellen, metaphysischer Natur sind. Das bedeutet, sie folgen dem Fragenkatalog: „Wer bin ich? Wozu diene ich, was ist der tiefe Sinn meines Daseins auf diesem Planeten? Wohin gehe ich?“

DAS sind die Fragen, um die es täglich gehen sollte. Gehen wir diesen Fragen nach, landen wir vielleicht bei Gott als Alpha und Omega, wie immer wir das definieren. Und stellen fest, dass uns nichts davon jemals getrennt hat. So empfand es auch Novalis: Wohin gehen wir? Immer nach Hause.

Allen einen Freitag, der die Venus als Begleitung hat und die mit Liebe dazu beitragen kann, sich diese Fragen erneut und immer wieder vorzulegen, damit wir die Spur, der wir in diesem Leben folgen sollen, nicht aus dem Auge und vor allem nicht aus dem Herzen verlieren.

Allen einen tiefgehenden, berührenden und erkenntnisreichen Freitag.

 

Ursula hat sehr genau hingeschaut – ist das nicht zauberhaft? Danke für dieses Foto!

Ein heiliges Band

Alles ist wie durch ein heiliges Band miteinander verflochten! Nahezu nichts ist fremd. Eines schließt sich ja dem anderen an und schmückt, mit ihm vereinigt, dieselbe Welt. Aus allem zusammen ist eine Welt vorhanden, ein Gott, alles durchdringend, ein Körperstoff, ein Gesetz, eine Vernunft, allen vernünftigen Wesen gemein, und eine Wahrheit, sofern es auch eine Vollkommenheit für all diese verwandten, derselben Vernunft teilhaftigen Wesen gibt.

Mark Aurel, 121–180

Steffi schenkt uns dieses wunderbare Foto. Vielen Dank!

Vergeude diese Krise nicht!

„Never waste a crisis“. Zack! Beim Frühstück! Das (wie immer höchst lesenswerte) Buch von Anja Förster und Peter Kreuz steht in Sichtachse im Regal und beim Blick über die Teetasse ploppten die gelesenen Inhalte gemeinsam mit dem, was so in den letzten Monaten bedacht, diskutiert und erlebt wurde, wie ein Panorama auf. Was für ein großartiger Satz! Vergeude keine Krise. Das bringt es auf den Punkt. Wir vergeuden gerade richtig fett Lebenszeit. Zeit, die weder wir noch der Planet haben.

In einer Kolumne über Mut ging es um neues Denken in Bezug auf Arbeit, wenn wir alle einen Grundstock an Stunden arbeiten und den Rest der Zeit Dinge tun, die ebenfalls Arbeit sind, aber über ein Grundeinkommen abgedeckt werden wie Pflege von älteren Menschen, Betreuung von Kindern, von behinderten Menschen, die Wiederentdeckung von Wandern und Freizeit in der eigenen Umgebung und vieles mehr. Mir blieb die Frage – warum brauchen wir Mut, um Dinge zu tun, die offensichtlich sind? Braucht es dazu nicht nur eine Entscheidung, eine Wahl?

Vergeudest du angstgetriggert und verwirrt über das, was über uns hinweg entschieden wird und das wir vielleicht ansatzweise verstehen könnten, wenn die Beweggründe für Entscheidungen einfach mal öffentlich kommuniziert werden würden, gerade die beste Zeit deines Lebens? Menschen sind nicht dumm. Sie können sehr gut auch problematische Entscheidungen mittragen, wenn sie nachvollziehen können, weshalb sie so getroffen werden und wären dann auch ENDLICH in der Lage, gezielt und konkret sehr brauchbare Vorschläge erarbeiten, wie man MIT der Situation umgeht, anstatt zu versuchen, GEGEN die Situation etwas zu machen, was langfristig weder klug noch friedensstiftend oder vertrauenserweckend ist.

Vergeude diese Krise nicht. Stelle dich gut auf – stärke jeden Tag eine deiner Stärken. Lerne täglich etwas Neues. Hör auf zu jammern, das legt neuronale Netzwerke in deinem Gehirn an, für die du Jahre brauchst, um sie wieder zurückzubauen! Richte den Fokus auf das, was dich inspiriert. Geistig nährt. Finde deinen persönlichen Zugang zu Gott. Denk nicht in den gleichen Bahnen wie gestern und vorgestern, sondern frage dich: Was, wenn alles möglich wäre? Wie würde ich dann entscheiden? Wähle bewusst das, was du tust, mach dir klar, dass du sehr wohl Selbstwirksamkeit hast! Dein Verhalten beeinflusst die Welt! Begrenze deinen Aufenthalt in asozialen Medien. Lies jede Woche ein gutes Buch! Beweg dich! Pflanze demnächst deinen Garten und die Balkonkästen mit Essbarem an. Lerne etwas Neues! Mach Ungewöhnliches.

Vergeude diese Krise nicht. Lass sie zum Wendepunkt in deinem Leben werden. Lassen wir sie zum Wendepunkt in der Geschichte der Menschheit werden. Legen wir das Ego ab. Entdecken wir ein neues Wir. Verstehen wir, dass wir nicht mehr in der Lage sind, die Welt zu erklären und zu begreifen, weil die Verflechtungen zu komplex sind, erlauben wir uns, uns belehren zu lassen, tiefer zu blicken und uns stärker zu freuen. Wozu bist du da? Um zu jammern und dich zu beschweren? Oder um genau das dem Planeten zu schenken, was du mitgebracht hast – dein Sein? Dein Lachen? Deine Verwirrung? Deine großen, kleinen, schrägen und feinen Ideen? Deine Fähigkeit, Kompliziertes schlicht zu beschreiben? Dein Talent, Kindern Herzensqualitäten und eigenes Denken beizubringen? Deine Hingabe, wenn es um Senioren und Kranke geht?

Vergeude diese Krise nicht. Jetzt dürfen wir reden, wie Zukunft gehen darf. Fangen wir damit an und stellen wir die Fragen, die weiterführen. Wie soll die Welt aussehen, in der neun Milliarden Menschen nachhaltig, friedlich, freundlich und unter Wertschätzung ihrer eigenen Kulturen, Religionen und Bräuche leben? Wie soll unser Land aussehen, wenn wir Soziales ebenso neu denken wie Schulsystem und Wirtschaft? Was, wenn die Digitalisierung auf andere Füße gestellt wird und Menschen so mehr Raum für soziale Architektur haben? Welches Kind sagt jetzt: „Der Kaiser hat ja gar nichts an?“ Wir haben alle längst nichts mehr an, denn wir sind alle einfach Menschen. Vergeuden wir diese Krise nicht.

Allen einen wunderbaren Jupitertag voller Weisheit.

 

Diesen Ausblick hat Annemarie fotografiert, lieben Dank für dein Foto!

Der Weg zum Ziel

Der Weg zum Ziel beginnt an dem Tag, an dem du die hundertprozentige Verantwortung für dein Leben übernimmst.

Dante Alighieri, 1265–1321

Danke an Annemarie für das Foto!

JETZT beginnt deine Zukunft

Man kann in 24 Stunden ganz schön viel reinpacken. Manche Tage sind einfach randvoll mit verschiedenen Herausforderungen, mit Gesprächen, Terminen und Aufgaben, die bei mir so unterschiedlich sind wie die Leben meiner Klienten. In diesen Zeiten ist die Vielfalt der Aufgabenstellungen so besonders, sind Menschen irgendwo zwischen müde/resigniert oder in Angst/depressiv.

Wenigen dämmert, dass wir in einer maximal großartigen Zeit des Umbruchs leben. Wir sind die Generation, die aufgefordert ist, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen und der Zukunft Tür und Tor zu öffnen. Wir leben in einer Zeit, die als die große Veränderung in die Geschichte der Menschheit eingehen wird. Allerdings müssten wir dazu jetzt wach werden und aus unserer Lethargie herauskommen. Seit einem Jahr leben wir mit der Pandemie und starren darauf, als wäre sie DAS Problem auf dem Planeten.

Wir stecken in einem Handlungsstau, weil wir glauben, wenn wir mit Begrenzungen leben müssen, bedeutet das, dass nichts mehr geht. Das Gegenteil ist der Fall. Wer im Außen begrenzter ist, bekommt das Geschenk der Fokussierung auf das Wesentliche. Seit einem Jahr sind wir aufgefordert, herauszufinden, was für uns, für jeden Einzelnen, wichtig, wesentlich und zentral ist. Seit einem Jahr haben wir die Möglichkeit zu erkennen, was wir im Dauergalopp der Hamsterräder nicht erkennen können: Wer bin ich wirklich? Wer will ich sein? Welche Aufgaben reizen mich, wenn mein normales Leben nicht mehr greift? Wo möchte ich mich mit all meinem Herzblut einbringen? Welche Fähigkeiten möchte ich mir jetzt draufsatteln, damit Zukunft besser gestaltet werden kann?

Ich staune, dass viele Menschen ihre Energie brauchen, um zu jammern und zu klagen. Das hilft weder der Welt noch einem selbst noch den Menschen um einen herum, im Gegenteil, das ist ansteckender als jeder Virus. Wenden wir den Blick von unserer offenbar allseits beliebten Problemhypnose mal auf die Chancen der Zeit. Endlich dürfen wir klar sehen, dass vieles, was bis vor einem Jahr eher schlecht als recht funktioniert hat, ausgetauscht werden mag. So viele Betriebe haben renoviert, auf Hochglanz poliert, sich Gedanken gemacht, was in Zukunft bleiben soll und was keiner mehr braucht – all diesen Unternehmen von Herzen das Beste, dass ihr Investment auf fruchtbaren Boden fällt und ihre Initiative belohnt wird.

In vielen Köpfen hat sich eine Menge bewegt. Wie wäre es, wenn wir uns dessen mehr und mehr bewusst werden würden? Was ist dein ureigener Beitrag für eine gute, wunderbare und kostbare Welt? Was kannst nur du auf deine besondere Art und Weise, was dazu beiträgt, dass unser blauer Planet der beste Ort wird? Wie kannst du deine Gaben und Talente entwickeln, andere damit inspirieren und dafür sorgen, dass wir diese Zeit nutzen, um aufzulisten, was wir verändern MÜSSEN, wenn die Menschheit überleben will und was wir verändern wollen und dürfen, weil wir erkannt haben, dass die alte Art zu leben mit 2020 untergegangen ist? JETZT wählen wir eine gute Zukunft, jetzt wählen wir die Kraft der Erneuerung und Veränderung. Wir entscheiden uns JETZT für eine Zukunft des Planeten, die unseren Enkelgenerationen beweist, dass wir jeden Tag an sie und ihr Wohlergehen gedacht haben. Lasst uns die Generation sein, die aus einem Haufen Egozentriker eine Menschheit der Liebe, Freundlichkeit und guten Entscheidungen gemacht hat, bei denen Herz, Hirn und Bauch zusammengearbeitet, Wissenschaft, Kunst, Kultur, Spiritualität an einem Tisch gesessen und um bestmögliche Entscheidungen in der Komplexwelt gerungen haben.

Es gibt längst keine einfachen Fragen und schlichten Lösungen mehr. Aber wer wenn nicht wir als Menschen mit enormen Möglichkeiten könnte diese Herausforderungen meistern? Was ist dein Beitrag dazu? Was ist deine größte Gabe?

Allen einen wunderbar beweglichen Merkurtag.

Steffi schenkt uns einen Ausblick auf die wunderschöne atemberaubende Natur. Danke.

Klare Kommunikation gewünscht

Kein Übel währt ewig, stellte Epikur fest und empfand das als ermutigend. Viele Menschen sind seit einem guten Jahr im Ausnahmezustand. Erstaunlicherweise höre ich häufig: „Wenn die Pandemie vorbei ist, werde ich …“ – So wenig, wie wir bislang erfolgreich irgendwelche anderen Viren im Griff haben und die Menschheit mit HIV, Krebs und vielem mehr hat leben lernen müssen, werden wir es erreichen, dass die Pandemie „verschwindet“. Die Frage, die zunehmend wichtiger wird, ist die, wie wir unseren Alltag gestalten können MIT Pandemie. Da brauchen wir nun von den Fachleuten Ideen und Vorschläge, es wird Zeit.

Die meisten Menschen schauen nicht mehr nach den aktuellen Zahlen, lesen die Entscheidungen nicht mehr, weil sie müde vom Thema sind. Nachvollziehbar, aber es nutzt ja nix, wir müssen uns damit befassen, wie wir unser Leben leben können und wollen. Welche Wege jetzt richtig sind, um dem erschöpften Einzelhandel aufzuhelfen, die in die Zukunft führen und vor allen Dingen dazu beitragen, dass sich die soziale Distanzierung wieder verringern kann, damit sich Menschen wieder menschengemäß begegnen können, das alles muss jetzt in den Fokus rutschen. Den Virus rotten wir nicht aus, aber wir brauchen vernünftige Ideen zum Umgang damit.

Bis dahin werden wir nicht umhin kommen, den Mut weiterhin nicht sinken zu lassen. Im Vertrauen zu bleiben. Eine gute Selbstfürsorge, die nichts mit Egozentrik zu tun hat, jeden Tag als Routine einzuführen. Zukunft in den Blick zu nehmen, die eigene und die des Planeten, der neuen WIR-Welt.

Was für mich und meinen Arbeitsalltag daran spannend ist:Wwie stellen wir jetzt Menschen auf, dass sie erkennen, welches Geschenk es ist, in dieser Zeit zu leben, die nach tiefen Umbrüchen und Wandlungen schreit? Wie gelingt es, den Mut immer wieder hochzuhalten und den Blick auf die Herausforderungen der Zeit zu lenken, die dringend angegangen werden müssen wie: Umbau der Gesellschaft, Relaunch des Schulsystems, Wirtschaft, neue Bewertung der sozialen Arbeit generell, sei es im Bereich alte, kranke, behinderte Menschen, Pflege, Betreuung, Krankenhäuser, Kindergärten und Horte und vieles mehr. Wir müssen über die Regenwaldsituation ebenso sprechen wie über Veränderungen in der Wirtschaft, Landwirtschaft, Digitalisierung, Zukunft der Arbeit.

Menschen brauchen jetzt vor allem Zuversicht, Ermutigung, Ruhe, Durchschnaufen und dann eine glühende Begeisterung für die tollen Aufgaben, die auf uns warten. Dafür stellen wir uns auf. Dafür brauchen wir alle Energie. Dafür brauchen wir den Mut, damit wir gemeinsam weltweit runde Tische für viele Themen bereitstellen, an denen das alles besprochen wird, was die globalen Herausforderungen betrifft. Wir brauchen Timelines, bis wann was auf den Weg gebracht werden soll. Die Menschen hier brauchen Perspektiven. Mut. Eine Einladung, jetzt ihrem Herzen zu folgen, was die Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt betrifft. Und klare Kommunikation: was ist gerade, was sind die Möglichkeiten, wie wären die einzelnen Szenarien anstatt Druck, Verängstigung oder Maßnahmen, die Sonntagnacht vermailt und Montag umgesetzt werden sollen?

Wir brauchen mehr Leichtigkeit, Freude und die Erkenntnis, dass mit jedem Problem auch die Lösung geboren wird. Bleiben wir in der Zuversicht. Bestehen wir auf Klarheit, Transparenz und Kommunikation, die das Wort auch verdient. Keiner liegt immer nur falsch oder richtig, vieles lässt sich kaum einschätzen. Aber mit fast allem kann man umgehen, wenn man etwas auch nachvollziehen kann.

Allen einen tatkräftigen Dienstag!

 

Auch dieses Foto hat Ursula gemacht, herzlichst Danke!

Sehnsucht nach Sinn

So eng stehen die Tische vermutlich lange nicht mehr beieinander wie vor zwei Jahren, aber am Wochenende gab es das erste Mal seit Monaten wieder Livekurse. Die Heilpraktikeranwärter am Freitag, am Samstag die künftigen Cardea-Therapeuten mit dem Thema „Sinne des Menschen“/„Planetenkräfte“ und am Sonntag der Abschluss unserer Fortbildung „Carl Rogers – Empathie, Wertschätzung und Authentizität“. Das ist ein Sahnestückchenkurs für uns. Er ist super für Therapeuten aller Art, aber auch für jeden Menschen zur Selbsterfahrung. Wo bin ich authentisch? Wo folge ich meinem Herzen? Wer bin ich und wie kann ich meine Ressourcen immer wieder aufspüren? Was bedeutet uns Menschen heute Resilienz?

Mir fällt auf, wie tief die Sehnsucht der Menschen nach Sinn im Leben ist. Nach Machbarkeit, dass sie spüren, immer wieder, dass ihre Handlungen etwas bewirken. Wir wären gern wir selbst – ohne uns zu verbiegen, ohne unser Fähnchen in irgendeinen Wind hängen zu müssen und oft steht dem Angst entgegen. Die Angst, von anderen Menschen nicht gemocht zu werden. Ganz ehrlich? Wir sind den meisten Menschen ziemlich wurscht. Sie sind mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt. Die Menschen, für die wir wichtig sind, akzeptieren ein Nein und ein Ja, wenn es ehrlich ist. Da müssen wir nicht lang und breit argumentieren, warum wir dieses doch nicht machen können oder jenes gern tun würden. Da reicht ein „Ja klar“ oder „Nein, geht nicht“ und es gibt keine Diskussion. Wir bewundern Menschen mit klaren Einstellungen und trauen uns oft selbst keine zu.

Wie oft höre ich in der Praxis den Satz „Ich habe Sorge, was die anderen dann über mich denken.“ Ich muss manchmal lachen, wenn ich das höre und frage dann: „a) sie denken nichts, weil sie mit ihren Angelegenheiten grenzwertig überfordert sind und b) denken? Denken? Warum klingt das seltsam?“ Manchmal hilft es, über uns und unsere Sorgen auch mal zu lachen, damit wir wieder alles in eine angemessene Reihe bekommen.

Sei du selbst. Alles andere ist sinnlos. Folge deiner Spur. Lausche auf das, was dir andere sagen und überprüfe es stets: Stimmt das wirklich? Ist das echt so? Ist das nur eine Meinung und für mich also nicht wirklich ausschlaggebend? Das entspannt. Nimm wahr, was andere dir raten und prüfe es für dich selbst. Mach deine eigenen Erfahrungen und lebe kein second hand-Leben, indem du schaust, was andere wieder Tolles gemacht haben. Mach selbst was. Ob es toll ist, entscheidest nur du und sonst niemand. Sei dankbar, dann ist dein Fokus auf das Gute, Wahre und Schöne gerichtet, nicht auf den Schrott, der AUCH geschieht, aber eben nicht nur.

Lach ausreichend. Und schlaf schon mal vor, bevor die Uhr umgestellt wird. Was man hat, hat man.

Allen einen fulminanten Wochenstart! Unterstützen wir uns gegenseitig, wenn es nötig ist und folgen wir dem Vertrauen in unsere eigene Stärke!

Freude

Seit es Menschen gibt, hat der Mensch sich zu wenig gefreut. Das allein, meine Brüder, ist unsre Erbsünde! Und lernen wir besser uns freuen, so verlernen wir am besten, anderen wehezutun und Wehes auszudenken.

Friedrich Nietzsche, 1844–1900

Wie überall freuen auch wir uns nicht immer. Aber wir nutzen jede Gelegenheit, uns zu freuen. Danke an Britta Leonhard-Kuschner für das Foto vom letzten Frühling!

Mach einfach das, was du wirklich willst!

Manche Tage haben ein gigantisch hohes Tempo und das Aprilwetter heute trägt auch einen Teil dazu bei. Zwischen Frühlingswärme und Schnee haben wir heute in flottem Wechsel alles. Ich staune über die Welt an manchen Tagen. Da ist sie so schnell und überholt sich fast selbst. Ab Montag werden die Tage länger als die Nächte sein.

Das Wochenende wird abwechslungsreich. Eine Gruppe erarbeitet sich den ersten Teil der Kinder- und Jugendpsychiatrie im Heilpraktikerkurs. Wir starten die Ausbildung live neu im September, wer Probeunterricht mitmachen will, kann sich gern melden. Die Video-Ausbildung mit dem kompletten Lernstoff gibt es auch, da kann man natürlich jederzeit einsteigen und in seinem ganz individuellen Tempo arbeiten (Alle Infos auf der Homepage). Das ist eine prima Lösung in diesen Zeiten. Am Samstag geht es um die Bedeutung funktionstüchtiger Sinne in der Therapie. Am Sonntag werden wir uns mit den Fragen der Brett- und Kissenaufstellung beschäftigen, Techniken, die in Pandemiezeiten wichtig geworden sind und anderen Aufstellungsformen momentan den Rang abgelaufen haben. Ich freue mich sehr auf die Kurse.

Im Moment liegen die Nerven bei vielen blank. Es war Wallung diese Woche mit vielerlei Themen, Schulfragen und Arbeit. Einige Menschen haben diese Woche ihre Kündigung bekommen, bei manchen kam das überraschend und in einer sehr angespannten Lage insgesamt. Andere sind mit dem Flieger in den ersten Urlaub aufgebrochen. Das ist momentan so das Erleben von „Toll, mal raus“ auf der einen Seite und „was sollen wir jetzt nur machen“ auf der anderen Seite. Es wird noch mehr Spaltung kommen in den nächsten Monaten, denke ich.

Was daran als Frage auftaucht, ist: Muss diese Spaltung sein? Jeder kann von Arbeitslosigkeit oder Krankheit betroffen werden. Das hängt von vielem ab. Auch muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er in Urlaub fliegen mag oder andere Dinge tut. Wir haben uns sehr rasche Urteile angewöhnt, enge Schubladen im Lauf der letzten zwölf Monate entwickelt und neigen zu dichotomem Denken, also der Einteilung in schwarz/weiß, schlecht/gut etc., wir werten ohne Hinterfragen.

Wo immer du gerade in deinem Leben stehst – hinterfrage dich selbst. Bist du gut aufgestellt in den wesentlichen Bereichen Arbeit, Gesundheit, Beziehung, Familie? Verfolgst du deine Werte, hast du deine ethische Grundhaltung parat? Falls nein, was hält dich davon ab, dein Potential zu erkunden und dich bereit und fit zu machen für die zukünftige Welt, die den Einsatz eines jeden Einzelnen von uns braucht?

Vielleicht magst du das Wochenende dazu nutzen, um über den Sinn deines Daseins nachzudenken. Um dich zu fragen, welche Richtung dein Leben gerade nimmt und ob es das ist, was du willst oder ob du am Kurs etwas verändern solltest. Angenommen, es ist egal – was genau würdest du dann am liebsten arbeiten? Mit welchem Partner wärst du gern zusammen? Welche Lebensform wäre deine? Gehe davon aus, dass du in solchen Zeiten viel leichter Kursänderungen anleiern kannst als sonst – was wäre der erste kleine Schritt in Richtung eines Lebens, das dir mehr zusagt als das jetzt? Geh ihn. Schau, was geschieht.

 

Allen ein erkenntnisreiches Wochenende!

Nicht aus heiterem Himmel

Krankheiten befallen uns nicht aus heiterem Himmel, sondern entwickeln sich aus täglichen Sünden wider die Natur. Wenn sich diese gehäuft haben, brechen sie unversehens hervor.

Hippokrates von Kos, 460–370 vor Christus

Die Vögel sitzen hier hoffentlich recht gesund und munter vor einem herrlich blauen Himmel. Ursula hat sie entdeckt. Danke!

Dieser wilde Mix aus Abenteuer und Herausforderung …

Auch diese Woche besticht durch ihre Vielfalt an Themen. Die Klienten sind super kreativ. Von Depression bis Essstörung, von Panik bis Prüfungsangst ist alles dabei. Und es ist auch Prüfungswoche, eine Klausur in meiner Fortbildung stand an und ich dachte mir nur „hoffentlich geht das gut“. Es war die erste, also hatte ich keine Ahnung, wie die Prüfung sein würde. Am letzten Wochenende hatte ich mich im letzten Moment entschieden, in ein anderes Level der Ausbildung zu wechseln und von daher war ich doch ein wenig unsicher, ob alles reicht. Es hat gereicht. Und ja, das neue Level hat was.

Die Heilpraktiker hatten am Mittwoch Prüfung. Nachdem erst in einigen Gesundheitsämtern die Prüfungen abgesagt und dann wieder angesetzt wurden, sind mancherorts weniger Menschen zur Prüfung gegangen. Es sind schwierige Zeiten, die Prüflinge müssen maximal flexibel sein. Fast könnte man sagen: training on the job. Wir halten allen die Daumen, dass sie ihre Prüfungen gut geschafft haben und dann frohgemut und gut aufgestellt in einer überschaubaren Zeit in die Mündliche können.

Lebenslanges Lernen ist Training der Vernetzung im Gehirn. Das ist überlebenswichtig, dass wir unsere Hard- und Software immer wieder neu verbinden, die Neuroplastizität vorantreiben und in Übung im Denken bleiben. Es ist eine hervorragende Prophylaxe gegen Starrsinn und Sturheit und verhindert mangelnde Flexibilität. Es hält uns jung, uns immer wieder mit frischen Inhalten herauszufordern. Wenn du zwischen Herausforderung und Komfortzone wählen darfst – warum bleibst du dann oft häufiger im Schnarchnasenmodus, obwohl du Abenteuer erleben könntest?

Was ist die Herausforderung, der du dich gerade stellst in deinem Leben? Wo wagst du dich weit aus dem Fenster wider die Bequemlichkeit?

 

Frühlingsschönheiten im Garten der Klinik Arlesheim.