Monthly Archives: September 2019

Mittwochs-Nachdenk-Input

Manche Tage haben es in sich. Besuch beim Zahnarzt stand als Erstes auf dem Programm. Zwischen den Terminen erreichen mich Nachrichten. Manche sind gut, andere sind es leider nicht. Die Bandbreite des Lebens spielt sich sehr oft direkt vor mir ab.

Am Nachmittag lieben Besuch einer hochcharmanten jungen Dame, im Februar geboren. Strahlend, mit dem Charme der Kleinen, die genau wissen, was sie wollen, mit Eltern, die ein tolles Gefühl für Kinder haben – ein Geschenk, die kleine Lina.

Viele Menschen sprechen über ihre Zukunftsängste. Es gibt keinen Grund, in Angst zu verfallen. Es ist zu spät für Ängste, es ist die richtige Zeit, das Richtige zu tun. Jeder Einzelne kann etwas tun, damit die Welt ein besserer Ort ist. Es beginnt mit der einfachen Frage, ob ich schon die Verantwortung für mich und mein Leben mit allen Konsequenzen, die mein Konsum, meine Art zu leben, zu sprechen und zu denken hat, übernehme. Fühle ich mich nicht für die Welt verantwortlich, in der ich zu Gast bin, behandle ich sie nicht respektvoll. Letztlich beginnt es auch mit der Frage, ob ich mich mit Respekt betrachte, mit Wertschätzung und Freundlichkeit, denn nur, wenn ich selbst in der Lage bin, respektvoll, wertschätzend und freundlich mir selbst gegenüber zu sein, kann ich es auch anderen gegenüber sein. Wenn jeder in seinem Bereich schaut, was er in seinem normalen Alltag umsetzen kann und was er alles tun kann, wenn er sich auf den Weg begibt, haben wir alle eine Chance. Es sind die vielen tausend Kleinigkeiten, die Veränderungen bewirken, nicht das „große Wunder“. Die vielen Miniwunder generieren die Wende.

Allen einen Merkurtag, an dem wir beweglich werden und überlegen, was denn unser Beitrag zur Verschönerung der Welt heute sein kann.

Danke an Sandra für dieses umwerfend schöne Foto!

Dienstags-Nachdenk-Input

Verworrene Wege der Wahrheit – ja. Was ist die Wahrheit? Spannende Frage. Eine Mail kommt an, jemand beschreibt eine Situation seines Lebens. Nach Jahren Beziehung tauchen zwei erwachsene Kinder auf. Peng! Was bisher geglaubt wurde, trägt nicht mehr. Schock, Verwirrung. Wie umgehen damit?

Das Leben schickt uns oft sehr knifflige Aufgabenstellungen. Wir sind verwirrt, überfordert, unsere Werte werden hart in Frage gestellt, unsere Emotionen fahren Achterbahn. Nur – wie sollen wir etwas beurteilen, bei dem wir nicht anwesend waren? Ereignisse, die lange her sind, wer kann darüber noch die wahre Wahrheit berichten? Sind nicht alle Erinnerungen überfrachtet mit Kenntnissen, die wir im Lauf der Zeit dazugewonnen haben? Und wer vermag etwas zu beurteilen, wenn er nicht in den damaligen Schuhen eines anderen steckte? Diese Erkenntnis ist auch schwer anzunehmen, braucht viel Geduld, viel Freilassen, die Erlaubnis, gekränkt, betrogen, hintergangen zu sein, das zu durchleben, anzuschauen und zu entscheiden – was fange ich mit all dem an? Es gibt keine richtige oder gute oder passende Lösung für das Problem, es kann immer nur so gelöst werden, wie es die einzelnen Menschen vermögen. Manche können das Herz öffnen und die Familie vergrößern, bei anderen zerbricht die Beziehung an so einem Geständnis. Würden wir selbst für uns die Hand ins Feuer legen, dass wir keine Fehler machen, Mist bauen, den wir bereuen? Würden wir selbst fernab jedes Urteils und jeder Wertung agieren? Beides wohl nur eine Aufgabe für Übermenschen. Für Normalsterbliche gilt: erstmal durchatmen. Erstmal ein bisschen Abstand zur Frage gewinnen und dann ausrasten, rumschreien, weinen und sinnfreie Warumfragen stellen, total in Ordnung. Um dann, nach einer angemessenen Zeit der Wut, Trauer und all der anderen Gefühle, genau zu schauen, was war und die Frage zu beantworten, was sein soll. Nur so können Menschen sich neu finden, neu aufeinander zugehen und Neues wagen. Es kann miteinander wieder gut werden. Und es kann gut sein, getrennte Wege zu gehen. Jeder, wie es für ihn machbar ist. Aber erstmal durchatmen und innerlich einige Schritte zurücktreten. Mit heißer Nadel Gestricktes passt selten gut.

Allen einen Marstag voller Kraft und den Mut, Dinge klar auszusprechen, aber auch zu wissen, dass das Gegenüber seine ebenfalls berechtigte Sicht der Dinge haben darf.

Danke an Christoph für das Foto aus der Eremitage Arlesheim!

Geduld im Labyrinth

Der höheren Wahrheit Wege sind verworren. Nur der vermag zurechtzufinden sich, der in Geduld durch Labyrinthe wandeln kann.

Rudolf Steiner

Auf dem Jakobsweg wandelt mancher in Gedanken durch sein Gehirnlabyrinth, um auf verworrenen Wegen Klarheit zu gewinnen. Danke an Theresa für das Foto vom Jakobsweg

Montags-Nachdenk-Input

Harmonisch fügt sich das kleine Bauwerk in die Landschaft ein. Seine Erbauer haben der Landschaft abgespürt, was sie verträgt und so verbindet sich Natur mit Menschenwerk. Das kann gelingen, wenn  jeder auf den anderen achtet und nicht überpropft.

Das Bild hatte ich am Wochenende vor Augen, denn Freitag startete an der Akademie Vaihingen der neue Kurs der angehenden Psycho-Heilpraktiker. Beim Hinfahren hatte ich im Baustellenstau der Autobahnen Zeit, sich über die neue Gruppe Gedanken zu machen. Wie werden die Kursteilnehmer sein? Werden sie eine gute Schicksalsgemeinschaft, die miteinander arbeiten und aneinander wachsen kann? Werden sie gut mitkommen, was bringen sie alle ein? Ich habe eine wunderbare Gruppe bekommen. Spannende Menschen aus vielen Ländern der Welt, die zusammenkommen, um zu lernen und sich selbst zu entwickeln.

Es war auch der Schwitzrekord, hoffe ich, kein Lüftchen, kein Regentropfen und Schwüle ohne Ende. Schauen wir, wie sich das Wetter entwickelt. Am Donnerstagabend hatte ich Hounderbeeren am Baum, den ich gut gegossen habe. Als ich gestern Abend goss, waren sie gedörrt. Daraus wird vermutlich kein Saft mehr. Kurz ärgerte mich das, andererseits dachte ich mir – nun haben die Vögel etwas für die harte Zeit. Wie heißt es so schön in Köln: Mer muss aach jönne könne.

Jetzt kommt die Jahreszeit, die zum Denken, zum Neuorientieren, zum Sortieren einlädt. Wer überlegt, ob er seinem Leben neue Impulse verpassen möchte – wir starten am 14. und 15. September wunderbare Ausbildungen, die für Therapeuten und zur Selbsterfahrung geeignet sind. Die Vorträge beginnen am 12. 9. wieder. Im persönlichen Praxisgespräch kann vieles neu gesehen, nicht mehr Tragendes verabschiedet und Weichen gestellt werden. Es braucht nur eine Entscheidung, den allerersten winzigen Schritt zu gehen. Beim Gehen werden wir erleben, welche Türen  sich öffnen werden und was sich dahinter an Unerwartetem verbirgt.

Allen einen feinen Mondentag.

Dank an Steffen für das Bild!

Be-Geist-erung

„Und allem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.“ Hermann Hesse, Stufen

Danke an Steffen für das Tempelfoto aus China. Am Feuer in der Schale bedient man sich, um Räucherstäbchen anzuzünden. So brauchen auch wir immer wieder etwas, das uns in Begeisterung entflammt für neue Wege.