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Schmetterlingswissen

Leben allein genügt nicht, sagte der Schmetterling, Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume muss man auch haben.

Hans Christian Andersen, 1805 –1875

Danke an Manuela für dieses traumhafte Bild!

Achtsam

Das Wasser ist abgestellt, Reparaturarbeiten am Wassernetz. Überall stehen Eimer mit Wasser – man weiß ja nie, für was man es dann an solchen Tagen braucht und ob es auch am Mittag wieder da ist. Was für ein Geschenk, dass Wasser aus der Leitung kommt und es ist sogar trinkbar. Wie oft danke ich innerlich dafür.

Egal, ob es Länder mit krasser Trockenheit sind oder jetzt die Gebiete mit Flutschäden, wo das Wasser lange Zeit auch verschmutzt ist und abgekocht werden muss vielleicht – ein Wasserhahn, den man öffnet und klares Wasser herausströmt, ist ein unfassbarer Luxus.

Ich bin in Zeiten aufgewachsen, in denen die erziehende Generation kriegserfahren war. Da wurde auf Nachhaltigkeit per se geachtet. Meine Schwiegermutter war stets entsetzt von Verpackungswahn und Plastik. Zeitlebens hatte sie keinen gelben Sack, der Biomüll landete im Komposthaufen, der Restmüll war überschaubar.

Wo kannst du in deinem Alltag froh sein über Wasser, Strom und andere Annehmlichkeiten? Ist dir bewusst, was das für ein Geschenk ist? Und wo kannst du dafür sorgen, dass die Natur weiter so schön bleibt wie auf Katjas Foto? Einen feinen Freitag für dich.

 

Lecker

Man säe nur, man erntet mit der Zeit.

Johann Wolfgang von Goethe

Sigrid hat rechtzeitig gesät und kann nun freudig ernten! Guten Appetit und Danke für dein Foto!

Außenwohnzimmer

Ein feiner Abend mit einer angeregten Diskussion am Dienstag in der Alten Synagoge Kitzingen. Das ist mein „Außenwohnzimmer“, dort bin ich so gern, weil die Atmosphäre besonders ist. Thema „Temperamente“. Welche Temperamente gibt es, wie erkennen wir sie und wie gehen wir damit im Alltag um? Was unterscheidet  Temperament von Charakter? Der Austausch zeigte mir, dass das Thema auf großes Interesse stieß – man findet nicht so viel darüber und es ist eine große Hilfe im Alltag, darüber etwas zu wissen. Der Bogen spannte sich von der Antike und der Viersäftelehre Galens bis zur Frage, wie man mit cholerischen Chefs umgeht und weshalb es sehr sinnvoll ist, einen Phlegmatiker in der Buchhaltung zu wissen.

Die Mischung aus Input und Austausch ist schön. Unterschiedlichste Menschen kommen zusammen und finden Antworten auf vielleicht ungestellte Fragen. Lebens-Hilfe im besten Sinn. Lust darauf? Wir haben eine Menge Vorträge auf unserer Homepage (https://www.seelengarten-krokauer.de/aktuelles/) und ich bin gern zu Gast an der Volkshochschule Kitzingen und der VHS Marktheidenfeld. Bis zum Sommer sind noch einige Termine – ich freue mich, dich zu sehen! Input mit Spaß in froher Runde – was für ein Geschenk, dass wir das nun wieder haben können.

 

Mal was anderes sehen und hören geht gut bei Vorträgen und Reisen.

Lebensumstände

Glücklich ist derjenige, dessen Lebensumstände seinem Temperament angepasst sind; höher aber noch steht der, welcher sein Temperament allen Lebensumständen anzupassen vermag.

David Hume, 1711–1776

Danke an Ursula für das glückbringende Foto!

Echt jetzt?!

„Du bist der Schöpfer deiner Realität“. Ein schwieriger Spruch. Schöpfer meiner Realität – in manchen Aspekten d’accord. Die Art, wie ich denke, hat großen Einfluss auf mein Leben. Doch ich kreiere sicher nicht alles, was mir widerfährt, das wäre eine fatale Weltsicht. Ich kann mein Denken ausrichten und entscheiden, wie ich mit Ereignissen oder Schicksalsschlägen umgehe, dass dennoch Grauenvolles geschieht, liegt nicht an meiner fehlerhaften Kreation, denn auch andere Menschen handeln und darauf habe ich wenig Einfluss.

Häufig sagen Klienten diesen Satz, weil sie ihn in Kursen eingehämmert bekommen. Teilweise ist er hilfreich, wo er sich auf die Brille bezieht, mit der wir auf die Welt schauen. Ein Opfer von Gewalt und Missbrauch, Mobbing, Attentaten aller Art hat diese Realität jedoch nicht kreiert (auch wenn dem Opfer oft eingeredet wird, dass sein Verhalten die Tat provoziert habe). Hier wird Schuldgefühl erzeugt, das restlos unangebracht ist. Traumata aller Art werden dadurch für Betroffene wie verleugnet – ein Alptraum zum bereits überlebten.

Wir haben unseren Kopf, um damit selbst zu denken und solche Aussagen differenziert zu betrachten – bitte tun wir das auch und be-denken bei plakativen Aussagen aller Art, dass Schwarz-Weiß der Welt nicht gerecht werden kann.

 

Schwarz-weiß wirkt auch eine Sommerblume anders, oder? Diese Ein-Sicht schenkt uns Andrea. Danke fürs Bild!

Sehen wir uns heute? Nächste Woche?

Sehen wir uns heute? 19.30 Uhr in der Alten Synagoge Kitzingen zum VHS-Vortrag über Temperamente? Woran erkenne ich Choleriker, Sanguiniker, Phlematiker und Melancholiker? Ist das noch zeitgemäß? Wie gehe ich gut damit um und was ist meine eigene Tendenz in dieser Frage? Eine Anmeldung ist nicht nötig. An der Abendkasse wird ein kleiner Unkostenbeitrag erhoben.

Rasche Anmeldung bei der VHS Marktheidenfeld hingegen ist notwendig für unser Seminar „Ruhe da oben! Stille einladen“ am 12. und 19. 6. im Alten Rathaus in Marktheidenfeld. Beginn ist 19 Uhr, Ende 20.30 Uhr. Herzlich willkommen!

 

Danke an Stephanie für das Foto!

German Angst

Angst. Seit der Pandemie ist das das meistgenannte Wort im Praxisalltag. Angst vor Bedrohung im Außen, vor Krieg und Terror, Unwetter und Tod. Angst ist der Nasenring, an dem wir steuerbar sind. Oft haben wir das Setzen dieses Rings erlaubt, weil wir dafür Vorteile erkauft haben – vermeintliche Sicherheiten, Beziehungen, Geld, Status, was immer. Der Preis stand vielleicht sogar im Kleingedruckten, das wir regelhaft nie lesen.

Horror im Außen ist erschreckend, weil wir Sorge haben, nichts dagegen tun zu können. Gegen vieles können wir nicht wirklich sichtbar sofort etwas tun und doch können wir am Klimathema arbeiten, für besseren Halt von Böden sorgen und vieles mehr. Das ist oft nicht 1:1 sichtbar, sondern braucht Zeit. Kein Grund, die Dinge NICHT zu tun. Benennen wir konkret, was wir fühlen und brauchen. Gehen wir achtsam mit Freiheit auf allen Ebenen um, mit uns, anderen, der Natur. Nehmen wir Angst die Wucht. Verständnis, Sinn und Machbarkeit sind Schlüsselworte der Salutogenese. Zur Machbarkeit haben wir meist den schnellsten Zugang. Ausatmen ist das erste, was wir machen können. Innerlich einen Schritt zurücktreten und mehr sehen das zweite. Schritt für Schritt raus aus der Angst. Sie lähmt, macht uns klein, dumm und steuerbar.

Ich halte es für möglich, dass wir gemeinsam die Welt zusammenhalten, enorm viel bewegen und Menschlichkeit als wichtigsten kollektiven Wert tragen können. Bist du dabei?

 

Wolken, wie hingetupft am Himmel. Danke an Stephanie für dein Bild.

 

Gedankenglück

Wenn ich dieses Treppenhaus sehe, bin ich glücklich, eines der Treppenhäuser im Goetheanum in Dornach in der Schweiz. Bei meinem ersten Besuch war ich enttäuscht, der Bau löste außer Respekt und Achtung wenig aus. Die Füße trugen mich von selbst den Berg hinunter und fanden den Garten der damaligen Ita-Wegman-Klinik (heute Klinik Arlesheim). Inzwischen gibt es Ecken am Goetheanum, da fühle ich mich sofort wie zuhause. An der Schreinerei, im Garten, beim Blick auf Heizhaus, die Eurythmiehäuser.

In Gedanken bin ich in diesen Tagen oft dort. Mein Geist wandert in die Schweiz an Kraftorte, seltsamerweise ein Flur der Klinik (schräge Vorstellung, ein Krankenhaus als Kraftort, und doch ist es so), der Geruch des Holzhauses im Garten. Ich denke an die alte Dame, die um 12 Uhr einen Text im Restaurant sprach und erst dann durfte man bestellen. Die liebevoll gestalteten Blumenvasen, das zauberhaft dekorierte und feine Essen, die Zeit dafür – sofort kommt Urlaubsfeeling in meinen Gedanken auf und das ist schön.

So, wie das Herztelefon Menschen weltweit in Sekundenbruchteilen miteinander verbindet, kann unser Bewusstsein an stärkende Orte wandern und auftanken, können Erinnerungen Freude auslösen und Begegnungen ermutigen.

 

Wo darfst du heute stärken, ermutigen und unterstützen und wo wirst du gestärkt, ermutigt und unterstützt?

 

Einen freundlichen Wochenstart!

Lebensvielfalt

Freupost! Wenn ich den Briefkasten öffne und mir purzelt eine solche Karte entgegen und ein selbstgebastelter liebevoller Schlüsselanhänger, freue ich mich von Herzen! Das ist so eine herrliche Wertschätzung!! Danke an die Spenderin!

Bindfäden regnet es, kein Vergleich mit anderen Orten.  Endlich fahren weniger Autos – das ist sinnig. Es muss nichts riskiert werden. Das Team der Müllabfuhr heute hat mir wirklich leidgetan. Schlimm für alle Veranstalter, die dieses Wochenende tolle Dinge geplant hatten, was nun im wahrsten Sinn des Wortes ins Wasser fallen muss.

Diese Woche haben wir so oft darüber gesprochen, wie Wetter das Leben der Menschen früherer Jahrhunderte beeinflusst hat. Wir haben heute viele Möglichkeiten, weltweit Nahrung einzukaufen, was hungernde Völker in aller Regel bis heute nicht können. Forschung und Technik helfen, weniger abhängig von Ernteerfolgen zu werden und doch – wir lernen mit jedem Jahr deutlicher, dass wir alle in einem Kreislaufsystem leben und Klima weltweit das Leben jedes einzelnen Menschen betrifft. Was tust du jeden Tag im Kleinen für das Klima – ob es nun das Wetter oder das Zwischenmenschliche betrifft?

 

Ein gutes, hoffentlich katastrophenfreies Wochenende.

 

Was man braucht

Angeblich wächst das im Garten, was man in diesem Jahr am meisten braucht. Dann ist Nervenpflege angebracht, denn der medizinische Baldrian ist ein wenig größenwahnsinnig in diesem Jahr.

Lernen in der Lebensschule

Immer wieder höre ich in der Praxis: „Ich konnte keine höhere Schule besuchen, das ist schlimm.“ Wer definiert „höhere Schule“? Bin ich ein klügerer Mensch, nur weil ich 13 Jahre eine Schulbank gedrückt, fünf Jahre an einer Universität, also offiziell 18 Jahre im Bildungssystem verbracht habe und das zeichnet mich dann als klugen Kopf aus? Ist ein handwerklich begabter Mensch, der sich durch Ausbildung, Gesellen- und Meisterzeit durcharbeitet, etwa weniger wert? Warum finden wir als Kinder Müllmänner super und wenn unser Kind einen Beruf in der Abfallbeseitigung ergreifen will, können wir es nicht fassen?

Bildung ist eine feine Sache. Sie ist nicht an eine Schule gebunden. Ich glaube, dass wir nicht anhand von in Schulen überlebten Jahren und Unibesuchen darauf schließen können, ob Menschen gut auf Leben oder gar Welt vorbereitet sind. Die Lebensschule (Danke an Beate für dieses tolle Wort!) ist der wichtigere Weg, sie bildet Charakter, Menschlichkeit und vielleicht Weisheit aus.

Wissen kann man erwerben bis ins hohe Alter, das ist eine Wahl, die ich treffen kann. Herzensbildung ist nicht abhängig vom Schulsystem. Die wichtigsten Fächer wären nach meiner Auffassung: Wertschätzung, Glück, Würde, Achtsamkeit, Freude entwickeln, Kunst der Kommunikation, Herausforderungen gut bewältigen können, Resilienz und Salutogenese, Bewegung, Musik, Kunst aller Art! Plus das Angebot, aus dem unglaublichen Feld des Lernens zu wählen, was einen interessiert. Ein Sprachgenie wird nicht lebensunfähig, wenn Physik ihm fremd bleibt, ein Computerspezialist muss nicht unbedingt kochen können. Folgen wir unseren Interessen auf der Basis einer Menschen-Herzens-Bildung mit Werten, können wir Meister werden. Den Rest erledigt die Lebensschule, in die wir alle jeden Tag eingeladen sind.

 

Einen wissbegierigen Freitag allen.

 

Das feine Foto heute stammt von Stephanie. Danke dir!