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Seelenstärkung

Zu tragen Geisteslicht in Weltenwinternacht
Erstrebet selig meines Herzens Trieb,
Dass leuchtend Seelenkeime
In Weltengründen wurzeln
Und Gotteswort im Sinnesdunkel
Verklärend alles Sein durchtönt.

Der Wochenspruch für diese Woche aus dem anthroposophischen Seelenkalender von Rudolf Steiner.

Heil-Wege

Es gibt Stunden, die lange nachhallen im Herzen, weil sie tiefe Einsichten vermitteln, Erfahrungen ermöglichen, die uns daran erinnern, was Menschsein bedeutet. Gut 100 Menschen trafen sich am Freitagabend virtuell, um die Geschichte von Jason und dem Goldenen Vlies zu betrachten und die Wege des Vlieses von Colchis über Frankreich und Philipp den Guten bis zur chymischen Hochzeit des Christian Rosenkreuz zu verfolgen. Es sind verschiedene Mysterienströme, die hier zusammenkommen, Einweihungswege, Heilmysterien. Die Argonautensage liefert Bilder der Seele, die schildern, was wir als Menschen innerlich für Kämpfe durchmachen, wie das oft mit Sagen und Mythen, Märchen und Geschichten ist. Die Frage, die die Runde bewegte, war: Wie können wir diese Kräfte vom Herzen aus entwickeln, die Mitgefühl und Sicherheit verleihen in unruhigen Zeiten innen wie außen?

Ilse Hönig führt die Gruppe achtsam durch die Geschichte der Argonauten, Theodor Hundhammer von Eurythmy4youverband die Gedanken des Goldenen Vlieses mit der Suche nach dem Heiligen Gral durch das eigene Erleben der Eurythmie, wir erlebten die Wirksamkeit der Laute in uns auf zarte Weise. Berührend, still, fein und heilsam nicht nur in diesen Tagen.

Hintergrund der Veranstaltung ist ein Friedensprojekt im Gebiet des alten Colchis, in Sugdidi. Dort werden sich im nächsten Sommer Menschen aus aller Welt treffen, um Eurythmie als Friedenselement zu vertiefen, gemeinsam zu lernen, zu wachsen und zu arbeiten. Es wird Elternkurse geben, Eurythmiearbeit und eine Aufführung. Hier findest du mehr Infos: https://www.eurythmy4you-de.com/sugdidi

 

Für Theresa, die im Norden wohnt, gehört die Zimtschnecke einfach zum Advent (und zum Rest des Jahres auch). Danke für das Foto!

Soooo stad, die Zeit

Stade Zeit? Noch nicht. Während sich jede Menge Menschen bereits in den Weihnachtsfrieden verabschieden, nimmt das Schiff hier gerade gewaltig Fahrt auf. Notfalltermine trudeln ein, wirklich krasse Hausnummern, bei denen man sich fragt, ob das alles noch wahr ist, was Menschen widerfährt. Wohnungsübergabe für die Tochter, Umzug am 21., also wenige Tage zum Herrichten der neuen Wohnung, alles schon hinbringen ,was sich hier im Haus verteilt seit Wochen stapelt und dann quasi overnight alles bereithaben, damit die gesamte Familie hier Weihnachten feiern kann, das ist bei uns, da wir wegen des Bruders nicht auch mal nett wohin fahren und uns an den gedeckten Tisch setzen können. Die Tage aus meiner Sicht: Spaghetti mit Tomatensoße, Würstchen mit Kartoffelsalat (für mich ohne Würstchen), alle herrlichen Kekse essen und nix machen außer Wickeln, Wäsche waschen und das Hirn runterfahren (um Hanzi Freinacht zu lesen ehrlicherweise). Blankes Entsetzen allenthalben. Auf keinen Fall! Nun bin ich gespannt. Umzug bedeutet nicht, alles ist fix und fertig. Besucher wurden bereits verplant zum Lampenkaufen, Aufbau von großen Schränken und vielem mehr. Ich werde also alle fein abschieben zum Wohnungshelfen und hier – frei von Warenlieferungen im Stundentakt – in Ruhe alles versorgen und da alle fix und fertig sind von dem ganzen Gewerkel mit Genuss abends lesen. Das ist eine friedliche Vorstellung. Der Gemahl, genervt vom Baumkaufen, merkt an: Zwischen Realität und Traum klafft eine gewisse Lücke. Ich hoffe, er meint den Baum. So wahren wir den inneren Frieden in diesen Tagen.

 

Mutter Natur ist der beste Künstler. Danke an Stephanie für dein Bild!

Ein guter Plan

Frieden ist eine Wahl, die im Herzen und im Kopf zu treffen ist. Vielleicht magst du die nächsten Tage die inneren Kritiker, Antreiber und Miesmacher zum Tee einladen und ihnen bis Jahresende freigeben? Dann hast du in dir mehr Ruhe und Frieden und sie sind wertgeschätzt für ihren Versuch, dich am Fehlermachen zu hindern mit nicht mehr hilfreichen Mitteln.

Stephanie hat das wundervolle Bild geschickt.

Frieden am Arbeitsplatz

Frieden ist kein abgespactes Thema nur für Verhandlungstische zwischen Nationen, sondern beginnt im Alltag. Frieden am Arbeitsplatz ist spannend. Heute werde ich mit einem Team arbeiten, in dem alle sehr gewillt sind, tolle Arbeit zu machen (was sie auch machen), dennoch klemmt es zwischen den Zahnrädern der Unternehmung. Der Kommunikationsfluss ist gestört. Selbst kleine Hindernisse zwischen Menschen können eine gesamte Unternehmung zum Stocken bis hin zur Blockade bringen, wenn die Menschen Schlüsselfunktionen haben. Mangelnde Information, zu wenig Verbindlichkeit, Mikromanagement aus Angst vor Fehlern bis hin zu fehlenden Absprachen schaffen ein kulturelles Betriebsklima, in dem sich Menschen langfristig nicht wohlfühlen. Wir brauchen einen Arbeitsraum (räumlich und zwischenmenschlich gemeint), in dem wir uns gesehen, wertgeschätzt und sicher fühlen im Sinne von Fehler machen, seine Meinung sagen, Ideen einbringen dürfen ohne dafür gleich geächtet oder als Sündenbock abgestempelt zu werden.

Kultur in Unternehmungen ist etwas, das jeder trägt und mitgestaltet, das nicht „von oben“ verordnet werden kann, sondern im Herzen wächst und so selbstverständlich sein sollte wie Höflichkeit, Anstand und Respekt. Dann ist eine Unternehmung zukunftsfähig, kann sich immer wieder neu erfinden, entwickeln, weiß, dass alle im Team gemeinsame Ziele verfolgen anstatt auf den Gehaltseingang zu warten als Schmerzensgeld fürs Aushalten. Frieden am Arbeitsplatz bedeutet – wir haben es vielleicht fünf Tage die Woche acht Stunden miteinander gut. Unsere Hauptwachzeit unter der Woche sollte durchaus freundlich, friedlich und erfolgreich sein.

Dir einen wundervollen Arbeitstag mit achtsamen Chefmenschen, liebevollen Kolleginnen und Kollegen.

 

Stephanie hat das wundervolle blaue Bild gemacht, Danke!

Frieden to go!

„Was bedeutet Frieden für mich?“ In Evas Berliner Schulklassen arbeiten die Kinder gerade an diesem Thema. Sie haben viele „Frieden to go“-Zettel gebastelt, bemalt und beschriftet und Berlin kann sich in den nächsten Tagen auf diese Kunstwerke freuen! Jeder kann sich ein bisschen Frieden mitnehmen. Frieden bedeutet für jedes Kind etwas anderes, je nach der eigenen Geschichte, den Erfahrungen und Erlebnissen.

Danke an Eva Hetzner für die Fotos!

Wer gut schläft, ist gut aufgestellt

Schlaf ist das wichtigste Lebenselixier, das wir haben. Ich bin nicht der beste Schläfer. Unausgeschlafene Menschen sind schneller gereizt als andere, insofern experimentiere ich mit Lavendelblüten, Kneippgüssen und vielem mehr. Total überrascht hat mich eine ganz und gar unerwartete Erfahrung nach einem Film: Tief- und REM-Schlaf des Jahres. Während des Schauens merkte ich schon, wie mein System heruntergefahren wurde, was nicht am Tagespensum lag. Es war nicht mehr oder weniger als sonst, insofern hat mich das Resultat überrascht. Ich werde in ein paar Wochen den Test wiederholen und den Film nochmal abends anschauen: „Song of the New Earth” mit Tom Kenyon, einem sehr speziellen Sänger.

Klänge sind unser Hobby, wir freuen uns sehr über unsere Sammlung von teilweise selbstgebauten Klanginstrumenten, die man auch als Nichtinstrumentalist gut bespielen kann wie Ocean Drum, Körpertambura, Kristallklangstäbe, Hang, Kalimba, Monochord, Gongs und Klangspiele vieler Art. Alles im Universum ist Klang, Nada Brahma. Alles besteht aus Schwingung und auch die Planeten tönen im All, eindrücklich zeigt das Goethes „Prolog im Himmel“ aus Faust I mit „Die Sonne tönt nach alter Weise“.

Sind wir im Einklang mit uns selbst und anderen, entsteht Frieden – das ist auch die Kraft der Musik.

 

Christoph hat die Körpertambura selbst gebaut. Hier ein Detail dieses wundervollen Instruments.

Die Sonne tönt

Die Sonne tönt nach alter Weise

In Brudersphären Wettgesang,

Und ihre vorgeschriebne Reise

Vollendet sie mit Donnergang.

Ihr Anblick gibt den Engeln Stärke,

Wenn keiner sie ergründen mag;

Die unbegreiflich hohen Werke

Sind herrlich wie am ersten Tag.

Johann Wolfgang von Goethe, Prolog im Himmel aus Faust I, 1808

Die Kraft der Sonne erlebt man in Australien besonders intensiv. Theresa hat das Bild vom Ayers Rock mitgebracht. Danke dir.

Frieden ist hier!

„Frieden ist hier.“

Die heutigen Gedanken aus unserem Friedens-Adventskalender stammen aus der Feder von Eva Hetzner, die in Berlin mit ihren Schulklassen immer wieder tolle Projekte zum Thema Frieden in der Welt macht, denn die Kinder in ihren Klassen kommen aus vielen verschiedenen Ländern und leben im Alltag, über Grenzen von Sprache, Religion oder Systemen hinweg eine gute Klassengemeinschaft zu bilden. Kinder können das. Wir dürfen es wieder lernen, denn die Welt ist gemischt und wird es zum Glück auch bleiben. Dennoch bedeutet das Leben: Gemeinsam an die großen Themen rangehen wie Klimakrise, Weltfrieden, Entwicklung und Stärkung der Weltengemeinschaft, damit wir uns gegenseitig unterstützen und miteinander wachsen. Hier Evas Post:

Im Lächeln eines Kindes. In der Wärme einer Umarmung. Im Flüstern des Windes. Frieden ist nicht weit weg – Frieden ist jetzt. Was wirst du heute tun, um ihn zu fühlen?

„Du kannst Frieden sein“: Einfache Schritte, die jede*r umsetzen kann:

  • Lächeln schenken: Ein echtes Lächeln kann Barrieren überwinden.
  • Zuhören statt reagieren: Heute hörst du zu, ohne zu urteilen. Was kannst du dabei wahrnehmen?
  • Vergebung üben: Schreib einen Brief (den du vielleicht nie abschickst) an jemanden, mit dem du Frieden schließen möchtest. Beobachte: Wie fühlst du dich davor, wie fühlst du dich danach?

 

In der Natur finden wir auch oft Momente der Stille, des Friedens und des All-Eins-Seins. Danke an Stephanie für das Bild!

Einladung zum Tee

Manchmal entstehen sehr freundliche, Frieden ins aufgeregte Herz bringende Gespräche bei einer Tasse Tee oder Kaffee. Mit wem magst du heute ein Gespräch führen, bei dem eine Unstimmigkeit ausgeräumt werden könnte?

Danke an Theresa für das Foto!

Kennst du das?

Kennst du das – etwas treibt dich um. Permanent. Es gibt keine äußere Ursache dafür, nichts, was du greifen kannst. Es fühlt sich an wie etwas ausbrüten, aber es kommt nichts. Je chaotischer das Außen wird, desto intensiver gräbt das Hirn im Inneren. Der Alltag läuft so normal, wie er bei uns sein kann. Alle anderen sind genervt ob meiner Fragerei in jede Richtung, was sie und was die Welt bewegt.

Beim Hausputz, als mir beim Fußleistenputzen die Katzenstreubrösel der Gastkatze ins Knie stachen, stand die Antwort vor mir. Zack, einfach da. So logisch. Seit Monaten befasse ich mich mit Zukünften aller Art, Entwicklungsmöglichkeiten und dem, was Jonathan Rowson so beschreibt: „Die Metamoderne führt uns ins kulturelle Dazwischen, ins politische Danach und ins mystische Darüberhinaus.“ Diesen Satz bebrüte ich seit Wochen ohne Resultat. Die Katzenstreu (das Leben ist so profan) schuf den Brückenschlag zu einem wundervollen Text von Tina Turner, ihrer spirituellen Message auf der CD Beyond mit eigenen Texten und Zeilen von Rumi (https://www.youtube.com/watch?v=o3bPt6hASAQ).

Beyond! Was kommt jenseits unserer Angst, digitalen Einsamkeit, den Zerrissenheiten, weil wir oft nicht mehr wissen, was wir wollen könnten, uns ob der Möglichkeiten nichts mehr anspornt? DAS ist die Frage. Antworten formen sich gerade weltweit. Sie werden eine Mischung sein aus „Beyond“, also darüber hinausdenken über das, was ist, ein Rückgriff auf die Ruhe, die in Stille, Achtsamkeit und Leere liegt, ein Verbinden von Kulturen und ein weit über all das hinausschreiten, denn nur wenn der Schritt einiger groß genug ist, können andere mit kleinen Schritten Mut fassen. DAS ist der friedlichste Gedanke für mein Hirn und hoffentlich auch für dich. Keine Sorge. Zukunft reicht dir die Hand. Traust du dich, sie zu ergreifen?

 

Hab einen kraftvollen Start in die dritte Adventswoche.

 

Theresa hat schon fein dekoriert. Danke für das Bild!

In meines Wesens Tiefen

In meines Wesens Tiefen spricht

Zur Offenbarung drängend

Geheimnisvoll das Weltenwort:

Erfülle deiner Arbeit Ziele

Mit meinem Geisteslichte

Zu opfern dich durch mich.

Der Wochenspruch für diese Woche aus dem anthroposophischen Seelenkalender von Rudolf Steiner.

Danke an Rebecca für dein Foto!

Schiefer Hausfrieden

Bedeutet Frieden nur die Abwesenheit von kriegerischen Auseinandersetzungen? Da muss ich an ein schönes Geschenk denken, das ich vor Jahren bekam: Eine Mini-Wasserwaage zum Aufhängen mit dem Titel „Haussegen“. Sie hängt bei uns im Flur und ab und an auch schief, Sie zeigt anschaulich, um was es geht: um Gleichgewicht. Das Leben ist nicht nur nett und freundlich. Wir sind nicht nur von liebevollen höflichen Menschen umgeben. Unser Alltag kann gewaltig Angst auslösen, vor Übergriffen, Gewalt aller Art. Auch Mobbing fängt klein an, vielleicht nur mit einem unangemessenen Wort oder Satz, einem Augenrollen und kann zur vernichtenden Lawine werden.

Dass Dinge existieren, die uns nicht passen, liegt in der Natur der Sache. Ob wir sie als negativ bewerten, ist unseres. Sie fordern uns in jedem Fall heraus, Position zu beziehen. Frieden schließen bedeutet nicht, nachgeben in jeder Frage, zu allem Ja und Amen sagen, sondern Lösungen zu finden, selbst wenn die Positionen der Beteiligten entgegengesetzt sein können. Es ist ein Zweiwegeprozess: Es braucht die Bereitschaft im eigenen Herzen, zu tragfähigen Lösungen zu kommen und es braucht die Offenheit, den Geist des Friedens von „oben“ zuzulassen.

Uns fehlt oft dieses sich Öffnen für diese gute Kraft, Mut, das Handreichen, Lächeln, den Schritt, den ich entgegengehe voll Vertrauen, den Impuls, der nicht aus uns, sondern von anderen Ebenen kommt, der uns berührt und manchmal Dinge tun lässt, die Gamechanger sind. Wir wissen oft nicht, wo so etwas herkommt, nur dass wir tief dankbar dafür sind, dass so etwas geschieht.

Bist du im Herzen, im Geist, in deinem ganzen Sein bereit, auf dein Inneres zu lauschen und in die Weite hinein? Dass Ideen/Inspirationen, Impulse, Imaginationen auftauchen können, die vielleicht einen kleinen Schritt weitertragen?

Ein freundliches zweites Adventswochenende für dich.

 

Manchmal gehen Dinge langsam. Sigrid hat das Foto gemacht. Dankeschön!

Der Wert der Imagination

Der Wert der Imagination ist, durch Intuition und Intensität tieferreichende Erkenntnisse zu gewinnen, als sie an der Oberfläche der Dinge zu liegen scheinen.

John Ruskin, 1819–1900

Gabriele hat das feine Foto geschickt. Danke!