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Aus dem Herzen leben

Minisommer und Muttertag in einem. Das freut ja viele. Vor allem der Sommer.

Ich freue mich mega, weil ich einen Macadamia-Nussbaum bekommen habe, das gibt es über Treedom. Das finde ich total genial, weil es nicht nur der Wiederaufforstung dient (was ich seit unzähligen Jahren auch mit der Suchmaschine Ecosia unterstütze), sondern Kleinbauern auch die Chance eröffnet, wertvolle Nüsse zu ernten und so Einkommen generiert.

Ich habe den ersten Solopodcast aufgenommen, den stellen wir euch bald zur Verfügung! Er handelt von … (verrate ich noch nicht).

Dafür kann ich euch schon jetzt verraten, dass die Sommerausgabe der „Holunderelfe“ ganz und gar begeisternd werden wird, ich lese sie nämlich gerade Korrektur, damit sie in den Druck gehen kann. Freut euch vor! Wer noch kein Abo hat – sowas ist auch ein tolles Geschenk für alle, die Kräuter, Natur, Handarbeit, Frauenpower und stärkende Gemeinschaft lieben.

Tief berührt war ich am Wochenende, weil ich in meiner Fortbildung ein krasses Fünftageseminar hinter mir habe (was ich über zwei Wochen verteilen musste) und da enorm viel bewegt und mir vieles an so tiefen Erkenntnissen geschenkt wurde. Ich bin noch ganz im Staunen begriffen. Vieles formt sich gerade, was seit Jahrzehnten unbewusst längst gearbeitet hat. Großartig.

Ich wünsche euch allen einen zauberhaften Sommertag, einen guten Start in die neue Woche und Dankbarkeit, Herzensfreude und alles, was ihr braucht, um gut bei euch selbst im Herzen anzukommen. Von dort aus starten jeden Tag bedeutet, die Welt jeden Tag ein Stück liebevoller und besser zu machen. Ist das nicht WUNDERbar?

Genießen wir die zehn Portaltage in Folge, die vermutlich mit mächtiger Kraft über uns hinwegwehen. Mal sehen, was sie im Gepäck haben. Seid behütet!

 

Die Blütenpracht findet sich an der Schreinerei am Goetheanum in Dornach. Vor einigen Jahren waren wir zu einer Fortbildung im Mai dort und haben das Foto gemacht. Schade, dass man sich nicht einfach ganz fix an solche Sehnsuchtsorte beamen kann. Obwohl – dann wäre ich selbstverständlich im hohen Norden. Mit ausreichend Kälte.

Die Welt verändern

Bevor man die Welt verändert, wäre es vielleicht doch wichtiger, sie nicht zugrunde zu richten.

Paul Claudel, 1865-1955

Steffi hat diesen herrlichen Farn fotografiert – seht ihr die geheime Unterhaltung? Zauberhaftes Gewispere im Wald.

Lade Wunder in dein Leben ein!

Nochmal kurz durchbibbern, bevor am Sonntag und Montag ein Minisommer kommt – Mitgefühl zu allen Menschen mit Knochen-/Kopfschmerzen und Wetterfühligkeit.

Ich liebe diesen Goethetext seit Jahren, vor allem die Erkenntnis, dass wir als Menschen eine sich lebend entwickelte geprägte Form sind. Da kann man tief darüber nachdenken, was uns geprägt hat und das auf unsere Kindheit beziehen oder wesentlich größer denken und den Karmagedanken mitnehmen. Wie immer wir das sehen mögen – wir entwickeln uns. Unser Leben wird mit beeinflusst durch die Kraft des Universums, das uns bei unserer Geburt durch ein bestimmtes Sternentor geschickt hat. Auch über dieses Thema kann man sehr lange nachdenken und damit meine ich nicht unbedingt die Horoskope in Zeitschriften. Welche Qualitäten deines „Sternzeichens“ entdeckst du in dir?

Wozu ich euch an diesem Wochenende gern von Herzen einladen möchte: Was haltet ihr davon, wenn wir uns zu einem superfeinen Experiment zusammenschließen und uns für 14 Tage vornehmen, allem, was uns begegnet, offen, vorurteilsfrei und freundlich zu begegnen? Wenn wir uns für 14 Tage darin üben, möglichst wenig zu werten und stattdessen staunend vor der Wundertüte stehen, die der Mensch vor unserer Nase ist? Wären wir bereit, es nur mal für 14 Tage für möglich zu halten, dass wir uns verändern können und unser Denken auf neue Wege schicken dürfen?

Es ist kein Aufruf dazu, Dinge, die schlimm sind, rosa anzusprühen und Glitzer drüberzukippen. Das ist eine fatale Haltung, die Menschen dazu zwingt, Dinge positiv zu finden, die genau das Gegenteil davon sind. Es ist eine Einladung, unser starres, oft statisches, wie festzementiertes Selbstbild auf die Seite zu stellen und stattdessen in die Vorteile von Neugier, Wachstum und Möglichkeiten einzutauchen.

Nur 14 Tage – das ist keine Ewigkeit. Schau, was geschieht. Lade Wunder in dein Leben ein. Halte es für möglich, dass du erkennst, dass du die Menschen um dich herum wie Möbelstücke betrachtet und gar nicht bemerkt hast, wie sie sich verändert haben. Schau alles an, als würdest du es das erste Mal im Leben sehen. Wenn du dich im Spiegel betrachtest – was ist dein schönstes Lächeln für dich? Was hast du noch nie in deinem Gesicht bemerkt? Weißt du eigentlich, worüber deine Liebsten lachen müssen, welches Lied gerade ihr Favorit ist und ob sie in diesem Frühling schon Eis gegessen haben?

Bist du bereit, für 14 Tage alles, was geschieht, staunend, offen, freudig und freundlich anzunehmen und darauf zu vertrauen, dass das Leben ein Wunder ist? Dann lass uns eine Welle des Staunens und der Freude, der Wieder- und Neuentdeckungen anstoßen.

 

Allen ein erholsames und freundliches Wochenende.

 

Manuela hat diese zauberhaften Gänseblümchen fotografiert. Sie verlocken auch Große zum Kranzflechten und nicht wenige dazu, sie aufs Butterbrot zu packen. Danke für dein Foto!

Geprägte Formen

Urworte orphisch

Wie an dem Tag, der dich der Welt verliehen,

Die Sonne stand zum Gruße der Planeten,

Bist alsobald und fort und fort gediehen

Nach dem Gesetz, wonach du angetreten.

So musst du sein, dir kannst du nicht entfliehen.

So sagten schon Sibyllen, so Propheten;

Und keine Zeit und keine Macht zerstückelt

Geprägte Form, die lebend sich entwickelt.

Johann Wolfgang von Goethe

Sonne und Mond auf dem Gartengelände des Dornacher Goetheanums.

Am oder im Leben sein

Mark Aurel hat sich viele Gedanken über das Leben gemacht. Diesen, dass die Seele die Farbe der Gedanken annimmt, kennen viele so: „Achte auf deine Gedanken, denn sie werden deine Worte. Achte auf deine Worte …“. Ist uns wahrhaft bewusst, welche Macht Gedanken haben?

Ich werde, was ich denke. Ein Jahr später sehe ich das Resultat. Wir sehen gerade alle die Resultate dessen, was wir seit einem Jahr denken und wie wir uns daraufhin verändern. Frage: Welche Farbe sollen deine Seele und deine Gedanken und damit letztlich dein Leben haben?

Die meisten entscheiden sich derzeit für Dunkelgrau, aggressives Feuerrot oder tiefes Schwarz. Wie immer wir bestimmte Dinge im Außen sehen – wir entscheiden zu jeder Sekunde, ob uns das aus der Bahn werfen darf oder nicht. Wem geben wir die Macht über unsere Gedanken?

Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass sie die Schöpfer ihrer Gedanken sind, also auch die Einzigen, die das beeinflussen können. Ich sehe jeden Tag Menschen, die einer verkorksten Kindheit, einem problematischen Partner oder der Gesamtsituation die Schuld daran geben, dass es ihnen schlecht geht. Zweifellos ist das eine extrem herausfordernde, anstrengende und hochgradig schwierige Zeit. Es ist für mich sehr verständlich, dass viele Menschen in Angst fallen, sich hilflos fühlen oder sich wünschen, dass manche Probleme einfach über Nacht verschwinden (das wünscht sich vermutlich jeder mal. Ich auch).

Während wir klagen, jammern und Angst haben, tun wir nichts zur Aufheiterung, zur Klärung und zur Erfahrung von Machbarkeit. Ist mein Geist mit Klage befasst, kann er nicht Zukunft planen. Ich bin eingeladen, zu wählen. Was wählst du? Wie wäre es, wenn du wählst, jetzt deine Zukunft zu planen? Jetzt deine Baustellen zu klären? Jetzt in die Verantwortung zu gehen und zu entdecken, dass das Freiheit bedeutet? Jetzt die Seele wieder bunt machst anstatt das Grau zu bedienen?

Wie das geht? Zuerst brauchst du eine glasklare Entscheidung, dass du bereit bist, dein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Dass du dir sagst: es ist viel los. Es ist viel, was mir Angst macht. Es wird sich vieles verändern. Ich möchte jedoch gestalten, anstatt nur zu reagieren. Ich möchte herausfinden, wer ich wirklich bin und was ich wirklich im Leben möchte, was mein Platz auf dem Planeten ist und keine Zeit mehr mit Jammern vergeuden. Jammern nährt nur Not. Das hat noch keinen froh gemacht.

Bist du bereit zum Neuanfang? Brauchst du dazu Unterstützung, weil du vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr siehst? Dann mach dich auf den Weg. Schick eine Mail – wir erarbeiten deine Optionen. Wir schauen, wo du stehst, was du brauchst, was du willst und was die ersten machbaren Schritte sind. Und gleich vorweg: Seinen eigenen Weg zu gehen ist richtig Arbeit. Es ist der Verzicht auf Jammern und Klagen. Es ist der Weg, der über die TÄGLICHE Übungsmatte des Lebens geht. Es ist ein Weg der Wahl, der klaren Trennung von Dingen, die Energie kosten, und der Einladung, Körper, Seele und Geist neu einzunorden. Bist du bereit? Wo möchtest du am 7. 5. 2022 im Leben stehen? Deine Wahl. Dein Weg. Auch „Seelenmuckis“ wachsen nur, wenn man sie trainiert. Trau dich.

Willst du AM Leben sein oder IM LEBEN???

Allen einen liebevollen Venustag!

 

Mehr Meer! Theresa hat fotografiert, vielen Dank! Das Graugefühl haben im Moment vermutlich viele. Und was macht das Meer? Ebbe und Flut. Wellen. Kräusel auf dem Wasser. Es folgt seinem Weg. Du bist Meer. Du bist Welle. Weißt du das?

Vom Wandel

Kennst du das? Du brütest Jahre über einer Sache, für die du keine Idee hast. Es gärt vor sich hin. Es blitzt ab und an was auf. Du gehst diesen Weg, jenen Weg und keiner führt dich dahin, wo du weißt – das ist es. Und dann sitzt du ahnungslos in deiner Morgenmeditation, versuchst, die blöden Gedanken aus der Birne zu bitten, die dir sagen, dass es total bescheuert ist, zu spät ins Bett zu gehen und zu früh aufzustehen, weil das mit Sicherheit echt stressig wird und mit einem Mal macht etwas leise „oh!“. Die Gedanken verstummen. Das „oh“, leise, war deutlich. Es hatte Klarheit. Krasse Präsenz.

Du spitzt die Ohren. Du bist sowas von knallwach. Und plötzlich erscheint vor deinem inneren Auge so eine Art Glaswand. Du kennst sie gut. Seit Jahren starrst du auf die notierte Formel ohne Lösung. Plötzlich lösen sich die Formeln auf, Bilder erscheinen. Sie wandern über die Glaswand. Sie stehen mit einem Mal gestochen scharf vor deinen Augen. Dann fangen sie an zu tanzen, legen sich übereinander und endlich siehst du den Schlüssel, nach dem du seit Jahren suchst. Den Schlüssel, der genau ins Schloss deiner Frage passt. Und dir fällt auf: der lag all die Jahre direkt vor deiner Nase. Direkt. Mehr geht nicht! Erster Gedanke: Koffer packen. Zwei Wochen abhauen auf eine Insel und nur schreiben, schreiben, schreiben, das Konzept ausarbeiten und die Konsequenzen abchecken. Zweiter Gedanken: Mittwoch, 5. 5. Dein Terminkalender ist (glücklicherweise) voll.

Szenenwechsel, eine Stunde später. Zum Glück hab ich die Bilder auf der Glaswand sofort aufgeschrieben, aufgemalt, Bilder dazu gesucht und ausgedruckt, den Schlüssel aus dem Gedächtnis abgemalt und alles, was an Stichpunkten durchs Hirn geschossen ist, notiert. Safe. Geschafft.

Sechs Stunden später. Ein mehrstündiges Coaching ist beendet. Super wars.

Heute knallt es an allen Ecken und Enden – jemand ist in eine Psychose gerutscht und braucht sofort ärztliche Hilfe. Mehrere Zusammenbrüche bei Menschen, die bisher taff im Feuer gestanden haben und jetzt in die Grätsche gehen. Berichte von Überforderung, Not, Leid, Angst und offene Fragen ohne Ende. Der AB hat die Anrufe heute nicht mehr fassen können. Ich arbeite sie nach und nach ab, beantworte Mails. So viel Not heute, so viel Chaos in den Familien.

Kurze Auszeit für den Post des Tages vor dem nächsten Termin. Die Zettel vom Morgen liegen hier und senden mir eine Botschaft, dass es oft viel Geduld benötigt, bis etwas klar, verständlich und logisch wird. Es darf brauchen, wenn wir nicht aus dem Vertrauen gehen, dass wir Lösungen finden werden und dass sie schon längst da sind, auch wenn wir sie nicht sehen können. Wir dürfen nur nie aus dem Vertrauen zu uns selbst fallen. Wenn wir alles verlieren im Außen – uns selbst dürfen wir nicht verlieren. Alles, was geschieht, ist eine immense Herausforderung.

Wir haben Angst, wir verzweifeln, wir weinen, werden wütend und sind hilflos. Wir sind überfordert, gestresst, genervt. Wir verlieren – Geld, Heimat, Partner, was immer. Und eines bleibt: unser innerster Goldkern. Unsere wahre Essenz. Wenn wir nur immer wieder zu dieser Essenz zurückkehren, bleiben wir auf unserem Weg. Egal, was geschieht.

Allen, die heute Erfahrungen machen müssen, die sie an die Grenzen bringen, die heftige Diagnosen bekommen, ihr Auto oder ihre Beziehung schrotten, denen Dinge geschehen, die sie niemals erwartet hätten: Worte helfen oft nicht. Auch keine Umarmungen oder ein Topf Hühnersuppe (alles dieser Art hilft, aber nicht fürs große Ganze). Wisse: nichts bleibt. Nicht das Positive (leider), nicht das Negative (gut so). Du wandelst dich. Vielleicht zum Schmetterling. Kraft und Vertrauen zu euch! Erst rückwirkend erkennen wir, wozu das dienen könnte, falls wir es je erfahren werden. Was bleibt, sind wir. Still.

 

Der Nautilus, den Theresa fotografiert hat, ist für mich das Symbol für meine Morgenerkenntnis. Wir werden sehen, was entstehen mag.

Weder wanken noch schwanken

Steh wie ein fester Turm, dem nimmermehr die Spitze schwankt in sturmbewegten Tagen.

Dante Alighieri, 1265–1321

Noch wütet der Wind heftig, doch Annes Foto zeigt uns die Schönheiten der verschiedenen Grüntöne eines Frühlingswalds (den man erst NACH einem Sturm wieder aufsuchen sollte).

Harmonie oder Abenteuer?

Einige Gespräche drehten sich gestern um die Frage, wie es im Leben vorangeht. Fragen, die Klienten gleichermaßen stellen wie wir uns selbst. Es braucht immer wieder ein Innehalten, der Versuch, aus der Metaebene auf alles zu schauen, um ein besseres Gesamtbild zu erfassen. Mir hilft oft der Blick anderer Menschen, die mit ihren Brillen andere Schwerpunkte setzen und mich auf zahlreiche blinde Flecken hinweisen können.

Junge Menschen waren gestern in der Praxis und sie alle trieb um: Wohin möchte ich mich entwickeln? Du bist, mit wem du dich die meiste Zeit des Tages umgibst, denn deine fünf wichtigsten Menschen prägen dich. Deshalb macht es Sinn, auf die Auswahl dieser fünf Menschen ein gutes Augenmerk zu legen. Fördern sie dein Wachstum? Ist ihnen deine Entwicklung ein wesentliches Anliegen oder verleiten sie dich zu Bequemlichkeit und Schubladendenken?

Wer alleinlebend ist, findet Begleitung in Büchern und der Musik und auch hier kann ich destruktiv vorgehen oder wachsen und angeregt werden. Und ich darf dafür sorgen, mich dennoch mit Menschen auszutauschen, dazu muss man nicht mit Menschen zusammenleben.

Ich hatte gestern Abend einen intensiven Austausch in meiner Buddygruppe in der Ausbildung. Einmal pro Woche treffen wir uns in unserem virtuellen Überaum, tauschen uns über die Ausbildungsinhalte aus, üben die Techniken und sind eingeladen, am Leben der anderen nach und nach mehr teilzunehmen. Das sind Menschen, die ich ohne die Ausbildung vermutlich nie im Leben kennen gelernt hätte. Nun bereichern sie mein Leben. Das war schon in der ersten Übegruppe so, die ich verlassen habe, weil ich mich für ein Upgrade der Ausbildung entschieden habe. Menschen sind durch ihre Verschiedenheit so eine Bereicherung und Horizonterweiterung! Dankbar bin ich im Herzen für diese wunderbaren Begegnungen.

Es geht in der Zukunft nicht darum, „Gleichgesinnte“ zu finden und im immer gleichen Harmoniequark vor sich hin zu schnarchen. Das ist nett zwischendurch und erholsam, keine Frage. Den größeren Anreiz bietet jedoch jemand, der anders denkt, lebt und auf die Welt schaut. Ich darf mit seinen Augen schauen, mit seinen Ohren hören. Das zeigt mir: Aus seiner Sicht hat jeder Mensch recht und agiert stimmig in seinem System. Und: Keiner von uns sieht die Welt, wie sie ist, insofern irren wir alle im gemeinsamen Feld. Wenn es also ums WIR geht, dürfen wir unsere flauschigen Rechthabeinseln verlassen und uns ins Abenteuer stürzen.

Wie viele Arten, die Welt zu sehen, kannst du heute kennen lernen? Bist du bereit, deinen Standpunkt zu verlassen und dich von einem anderen Menschen mit auf seinen Planeten nehmen zu lassen, um ihn dort zu erleben? Was nimmst du mit von deiner Exkursion?

Allen einen bewegenden und beweglichen Merkurtag.

Ursula hat uns dieses traumhafte Blütenfoto geschenkt. Danke!

Da müssen wir durch

Es ist doch alles in dieser Welt nur Übergang. Doch wir müssen durch. Sorgen wir nur dafür, dass wir mit jedem Tage reifer und besser werden!

Königin Luise von Preußen, 1776–1810

Diesen Baumkönig hat Sigrid portraitiert. Vielen Dank!

Es gibt im Leben keine Abürzung

Manchmal könnte ich mir schon Montagmorgens die Decke über den Kopf ziehen. Da schlagen in der Nacht auf Montag so viele Fragen auf, obwohl Sonntagabend noch Berge Mails abgearbeitet wurden. Das hat in den letzten Monaten gewaltig zugenommen. Klar fehlt vielen Menschen der soziale Austausch, das ist nachvollziehbar. Oft jedoch betreffen die Anfragen Dinge, die man selbst gut lösen kann und wo es offenbar einfacher ist, mich zu fragen, als selbst nachzuschlagen. Motto: Ich frag dich, du weißt es ja wahrscheinlich. – Ja. Warum weiß ich manches? Weil ich mir die Mühe gemacht habe, mir dieses Wissen anzueignen und zwar durch eigenes Tun und nicht via Abkürzung.

Wir sind eine Welt der Abkürzer geworden. Jeder möchte gern schnell und ohne jede Arbeit express von A nach B, weil es bei „anderen so geht“. Was sehen die Menschen? Jemand hat Erfolg. Was sehen sie nicht? Diese Person hat vermutlich an 7 Tagen die Woche etwas gemacht, was sie nicht mal ansatzweise auf dem Schirm haben: Sie ist an 7 Tagen in der Woche früh aufgestanden und hat ihre Routinen abgearbeitet: Sport machen, Meditieren, Zielfokussierung, Duschen, Frühstücken und die Timeline des Tages im Blick haben.

Diese Person hat sich hingesetzt, eine Vision ihres Lebens entworfen und daraus Ziele heruntergebrochen. Dann hat sie sich überlegt, wie sie diese Ziele erreicht, die allesamt vermutlich deutlich jenseits der Komfortzone lagen. Sie hat trainiert, ist tausendfach ins Üben gegangen, damit sie Meister wird und ist vermutlich sehr oft gescheitert. Im Gegensatz zu anderen Menschen ist diese Person aber immer wieder aufgestanden, hat neue Wege gesucht, um besser zu werden, Meisterschaft zu erreichen, ihr Ziel immer wieder neu anzugehen und zu erreichen.

So ist Stück für Stück aus einer Vision ein Weg geworden, der mächtig die Komfortzone verlässt, den Geist dehnt und richtig, richtig viel Arbeit gemacht hat. An einem Punkt ist die Person dann erfolgreich. Und das, so denkt sich Lieschen Müller neiderfüllt, quasi über Nacht.

Ohne Disziplin, ohne Plan und ohne klare Benennung des Ziels passiert im Leben relativ wenig. Superkluge Menschen, denen vieles zufliegt und die nichts aus ihren Talenten machen, sind langfristig nicht erfolgreicher als tüchtige normal Begabte mit Visionskraft, Ausdauer und Terrierqualitäten (= dranbleiben). Das entscheidende Kriterium im Marathon des Lebens ist: immer wieder in die Klarheit kommen, wo es hingehen soll, immer wieder in die Stille gehen, um bei sich anzukommen, immer wieder aufzustehen, wenn einem das Leben eine Klatsche verpasst hat und sich klarmachen: das Leben besteht aus Herausforderungen (im Volksmund Problem genannt) und beginnt nicht, wenn die Herausforderungen bewältigt wurden (dann wäre man tot), sondern INMITTEN der Herausforderungen. Quasi als „add on“. Und ja, das ist richtig harte Arbeit und nein, es gibt immer noch keine Abkürzung.

Freundliche Einladung –  sich selbst was erarbeiten führt zum eigenen Ziel. Sich selbst einen Kopf machen, wo man im Leben hinwill, weil das keiner für uns übernehmen kann, das ist unsere ureigene Aufgabe. Und ja, auch das Trainieren darf man selbst tun, wenn man wahrhaftig bestimmte Dinge will.

Allen einen tatkräftigen Dienstag. Ein perfekter Tag, um die Ärmel aufzukrempeln und ins Tun zu kommen.

 

Frankfurt – der „Bleistift“ löste in mir stets Vorfreude auf die Buchmesse aus, wenn ich ihn auf der Fahrt dorthin aus dem Zugfenster sah. 2017 habe ich mir dann endlich mal Frankfurt auf einer Stadtrundfahrt angeschaut.

Unsere Welt soll schöner werden

Ich war ein ungeduldiges Kind und ein neugieriges. Ich hatte dauernd Fragen. Ich wollte dringend wissen, wie lang die Ewigkeit dauert und was nach dem Universum kommt. In meiner Kinderwelt hatten alle Dinge immer ein Ende. Dass etwas existiert, das kein Ende hat, überstieg meinen Horizont (wenn ich ehrlich bin: es übersteigt ihn noch immer). Wochenlang war ich mit der Frage beschäftigt, ob das Universum irgendwo eine Tür hat, durch die man in ein anderes Universum kommt und so weiter. Irgendwann formte sich das Bild in meinem Kopf, dass alles wie bei den Matrjoschkapuppen ineinanderstecken muss. Und dass es möglich ist, von einer Ebene in die andere zu gelangen. Und ganz außen, so stellte ich mir das vor, war eine Hülle aus Wolken und wenn man die durchstoßen hatte, gab es weitere Matrjoschkapuppen.

Als dann die ersten Aufnahmen aus dem All kamen und man Filme sehen konnte, wo Menschen auf dem Boden gefilmt wurden und dann zoomte die Kamera ins All, dachte ich mir – ja, noch viel weiter hinten kommen dann die anderen Universen. Mir fiel ein, dass ich damals als Kind oft überlegt hatte, dass vielleicht überall Erden existieren. Später kam der Aspekt dazu: Am Ende gewinnt diejenige Erde den Wettbewerb der Multiversen, die die besten Ideen für ihren Planeten entwickelt.

Das fiel mir gestern wieder ein, als ich in einem Kurs über das integrale Denken befragt wurde und heute kam der Aspekt erstaunlicherweise wieder in einem Coaching, als der Klient sagte, dass alles ja alles durchdringt und das Leben deshalb sowas wie eine Apfelsaftschorle sei. Prosit (= es möge nutzen).

Was, wenn wir gerade in einem multiversellen „Unser Universum soll schöner werden“-Wettbewerb stünden? Die Aufgabe: Gestalte die Zukunft der Welt so, dass viele Generationen darauf großartig werden leben und miteinander wachsen und arbeiten können! Mit welchen Ideen würde der Siegerplanet punkten können? Was wäre deine Idee dazu? Ich meine, mit Geranienkästen alleine werden wir den Planeten vielleicht schöner machen können je nach Klimazone, aber es reicht vermutlich nicht für den Sieg in der Gesamtaufgabe. Also – Challenge oder nicht?

 

Allen einen großartigen Start in diese neue Woche.

Steffi hat diese akkurate Baumreihe im Bild für die Ewigkeit festgehalten. Lieben Dank!

Vom Unendlichen

Man kann nicht sagen, dass das Unendliche Teile habe. Alle beschränkten Existenzen sind im Unendlichen, sind aber keine Teile des Unendlichen, sie nehmen vielmehr teil an der Unendlichkeit.

Johann Wolfgang von Goethe, 1749–1832

Ein Gefühl von Unendlichkeit kann einem so ein Ausblick durchaus bescheren. Theresa hat das Foto in Afrika gemacht. Vielen Dank!

Vom guten Schlaf

Manchmal bekommt man gefühlt viel in einem Tag unter und manchmal scheint es wenig. Das geschieht, wenn wir unachtsam durch den Tag gehen. Setzen wir uns am Abend zu einer stillen Rückschau hin, bemerken wir doch im rückwärts bis zum Morgen zurückgehen (eine Übung, die auf Rudolf Steiner zurückgeht), was alles an einem Tag gewesen ist. Es geht nicht um das übliche Bewerten, nur ein zur Kenntnis nehmen – ah, dann war dieses, dann das, jenes kam davor, das danach. Vielleicht nimmt man ein Gefühl mit, worauf man künftig mehr achten mag. So hat der Tag einen Abschluss, der Mensch kann loslassen und den Schlaf einladen.

Schlaf ist das wichtigste Gesundheitstool. So gut wie alle Krankheiten, Leiden und Verstimmungen bessern sich gravierend durch Schlaf. Unser Gehirn braucht den Schlaf für Lernen, Verarbeiten und neu Sortieren. Unser Körper repariert sich im Schlaf, entdeckt, was fehl am Platz ist und kann es entsorgen. Er entgiftet, putzt durch und sortiert.

Schlaf ist individuell. Generell gilt – die meisten Menschen schlafen viel zu wenig, erreichen gerade mal eine Stunde REM- und Tiefschlaf, das reicht nicht. Voraussetzungen für guten Schlaf sind neben einem gut gelüfteten Schlafraum die passende Matratze und Bettzeug, für viele ist Abdunklung sehr wichtig für die Melatoninausschüttung. Im Schlafzimmer haben weder Handys noch andere elektrische Geräte etwas verloren.

Für ältere Menschen kann ein Bewegungsmelder, der beim Füße auf den Boden stellen eine sanfte Lichtleiste einschaltet, sehr hilfreich sein, wenn sie nachts aufstehen müssen. Zwei Stunden vor dem Schlafengehen kein Fernsehen mehr (es ist mir ohnehin unbegreiflich, weshalb man das brauchen sollte), keine anstrengende Bildschirmarbeit (und wenn, dann mit entsprechenden Filterbrillen), kein Streit, kein Zwist, kein anstrengender Sport mehr. Lieber eine Runde um den Block spazieren (womit in diesen Tagen auch klar ist, dass wir lange vor Mitternacht zu Bett gehen), nochmal frische Luft tanken und ab ins Bett.

Rituale helfen wie die abendliche Rückschau bei einer guten Tasse Tee, sanftes Ausklingen des Tages, ein paar Seiten lesen. Für Kinder besteht das Ritual oft aus Geschichte vorlesen, beten und ein Gutenachtkuss. Warum geben wir das auf? Am Abend alles, was die Seele belastet, zur Seite legen, es einer höheren Macht anvertrauen, kann sehr entlastend sein.

Auch wenn es keiner gern hört: Rhythmus ist die halbe Miete, also nicht am Wochenende bis mittags im Bett liegen, so gewöhnt sich der Körper leider an keine Regelmäßigkeit. Schlaf braucht das Verlässliche, Konstante, damit er sicher kommt. Klienten sage ich manchmal, sie mögen sich den „Abendsegen“ aus der Oper Hänsel und Gretel anhören. Da steckt sehr viel Trost drin.

Allen ein schlaffreundliches erstes Maiwochenende.