Zum neuen Jahr

Jahresrückschauen und –vorschauen in Mengen. Was war gut, was war schlecht? Manches erkennt man erst über einen längeren Zeitraum, so manches Gute erwies sich als Bärendienst, manches Schlechte als Starthilfe für eine gravierende Veränderung. Insofern bin ich mit Bewertungen dieser Art inzwischen eher skeptisch.

Für mich macht es mehr Sinn, mich auf die Aufgaben zu konzentrieren, die der Tag so bietet und die große Linie, die mir vorschwebt, im Auge zu behalten wie den Stern von Bethlehem, an dem ich mich orientiere. Doch wie der Weg unten auf der Erde ausschaut, ist dem Stern unbekannt, den muss ich durchaus selbst finden. In den seltensten Fällen sind Lebenswege gerade und aufwärts. Sie mäandern, führen durch tiefe Täler und ab und an auf Anhöhen, bedeuten manchmal für Schritte mühsames Herausziehen des Fußes aus Morast und Schlamm, manchmal schleicht man durch Wüsten auf der Suche nach dem Ausgang oder steht begossen im Regen. Insofern sehe ich das recht pragmatisch. Was steht an? Was ist heute möglich? Das sind die bescheideneren Fragen, deren Antworten ich jeden Tag zu finden suche und vielleicht führen auch sie zum Stern. Oder dem, was möglich ist. Das Leben lädt mich ein, es zu leben, im statt am Leben zu sein. Manchmal kann ich dem Ruf gut folgen, manchmal ist es eher ein Versuch.

Hab einen freundlichen Start in deine vielleicht erste Arbeitswoche des neuen Jahres. Möge Segen auf deinem Tagwerk ruhen.

 

Morgenrot – Himmel in Flammen. Natur ist die beste Künstlerin. Danke an Stephanie für dein Bild.

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