Zukunft der Pflege

Einmal alle Vierteljahr wird geschaut, ob der Bruder gut versorgt ist. Gestern war unser Besuchstermin, alles fein. Neulich ging es in einem Gespräch um die Lage in den Kliniken mit Notstand, Personalproblemen und vielem mehr und die Frage, ob es so kommt wie in anderen Ländern, dass die Angehörigen ihre Menschen in der Klinik versorgen mit Essen, sie waschen und Pflegemaßnahmen übernehmen. Da sind wir sehr nah dran, würde ich mal sagen. Wir werden wieder sehr bald lernen müssen, wie man pflegt.

Hausmittel wie die gute alte essigsaure Tonerde, Pflanzentinkturen, Presssäfte, Retterspitz, Wickel und Auflagen werden erneut Eingang in unser Bewusstsein finden (müssen). Wer denkt, dass das Gesundheitssystem ewig so weitergeht mit „versorgt von der Wiege bis zur Bahre“ unterliegt einem massiven Irrtum.

Pflege wird zunehmend wieder ins häusliche Umfeld verlagert werden und es macht sehr viel Sinn, sich in diesem Bereich Grundlagenwissen anzueignen. Ich kann aus wirklich langer Erfahrung sagen – es macht auch Freude, einen Menschen gut zu versorgen, ihn sauber gewaschen zu haben, mit gutem Essen zu versorgen, zu fühlen, ob Füße warm oder kalt sind, was es braucht, damit ein bettlägeriger Mensch keine Druckstellen bekommt und was das alles mit Mitmenschlichkeit und Würde zu tun hat. Anwendung ist schlichtweg Zuwendung.

 

Allen einen gut versorgten Dienstag. Unsere Königskerze wächst. Sie lehrt uns Würde.

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