Mittwochs-Nachdenk-Input

Steffi hat mir das tolle Morgenfoto geschickt (DANKE!), weil ich im Kurs gesagt habe, wie sehr wir Menschen unbewusst geprägt werden durch unsere Umgebung, ob uns das bewusst ist oder nicht. Ich bezog es auf die Kirchenglocken, die wir in Europa überall läuten hören, oft viele Male am Tag und meistens unbemerkt. Wenn in der Karwoche die Glocken schweigen, erkennen wir nur, dass etwas fehlt, können aber oft nicht benennen, was.

Unsere Umwelt prägt uns immer. Die Landschaft, in der wir aufwachsen, hat tiefen Einfluss auf unser Denken, unser Fühlen und durch die Dialekte auf unsere Sprache, es heißt nicht umsonst Muttersprache. Die Zeit, in der wir leben, setzt unserem Denken seinen Stempel auf.

Ich bin 18 Jahre nach Kriegsende geboren, das ist kein riesiger Zeitraum, bin mit RAF-Terrorismus, dem Kalten Krieg, der Zweiteilung der Welt und der Mauer aufgewachsen. Im Geburtsjahr unserer älteren Tochter ist diese Mauer gefallen, haben die Scorpions mit Wind of Change den Soundtrack für einen Zukunftstraum von einer friedlichen Welt geschrieben – ein Stoppschild der Menschheitsentwicklung von vielen, das wir übersehen haben, so wie die Autobahnsperrung in der Ölkrise und den Bericht des Club of Rome.

Es gab viele Momente des Schocks, Tschernobyl zum Beispiel, den sauren Regen, das Sterben der Wälder, die Brände weltweit. Jetzt ein Virus und Entwicklungen, die mich traurig machen. Zuerst eine Welle der Solidarität, das Pflegepersonal wurde beklatscht und besungen, alle blieben fein daheim. Inzwischen ist die Solidarität verschwunden, das Pflegepersonal schuftet unbesungen weiter, das Volk, kurz im Leid vereint (erschreckend, wie das immer funktioniert, da ist man dann „ein Mann“) spaltet sich in Lager und bekämpft sich rhetorisch und in einer Art Nachcorona-„Straßenkampf“ mit dem Slogan „Grundgesetz gegen Polizei und Ähnlichem“. Wir gehören alle einer Partei an – wir sind MENSCHEN. Sonst nichts.

Ich halte sehr viel von Wahrheit und Fakten, Aufklärung und Klarheit, Aufarbeitung von Missständen und Veränderungen. Sie setzen für meinen Geschmack Ruhe voraus. Kenntnis von Fakten. Gespräch, Austausch und sehr viel Mut zum Eingeständnis von Fehlern, falschen Interpretationen und Problemen. Mit den derzeitigen Verhaltensweisen bewirken wir vor allem eines – es wird wieder nicht das Weltproblem angepackt, das der Lockdown nahezu auf dem Silbertablett angeboten hat, weil die ganze Welt betroffen und aufnahmebereit war. Jetzt fragmentieren wir lagerbildend und verlieren dabei aus dem Blick, dass die Aufgabe der Zeit heißt: Aufwachen. Erkennen. Gestalten. Global und bis ins einzelne Herz. Ich möchte nicht in eine Vorstellung gehen, was die Erde, die es noch immer gut mit uns meint, als nächstes Stoppschild einsetzt.

Nutzen wir den Mittwoch, um die aufgebrachten Gemüter aller Seiten zu beruhigen. Es geht jetzt ausnahmsweise fernab der Egozentrik und Persönlichkeitsrechte um den gesamten Globus. Richten wir unsere Energie lieber darauf, das gilt für alle, die Entscheidungen treffen müssen für Gemeinschaften. Die Bausteine der Gemeinschaften, also jeder Einzelne, richte sein Augenmerk darauf, sich selbst neu einzumitten, seine Umgebung im Auge zu haben und zu helfen, wo es nötig ist, Bewusstheit zu schärfen und in seinem Umfeld den Frieden zu installieren, der „für und von oben“ gefordert wird. Jede Veränderung beginnt stets bei mir, sie ist nicht mit Forderungen im Außen verbunden. Es ist ein Prozess in der Stille, im Herzen und vor allem in der Verbindung zwischen Bauch, Herz und Gehirn. Etwas mehr Deltazustand in den Gehir

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