Heute: Anstand

Herzlich willkommen zum Adventskalender. In diesem Jahr möchte ich gern ein paar Tugenden betrachten, heute: Anstand.

Damit meine ich nicht den Begriff, der beschreibt, wie der Jäger auf das Wild wartet. Auch nicht das „beanstanden“, womit gemeint ist, dass wir etwas zu bemängeln haben, sondern das, was wir vielleicht im weitesten Sinne mit „gutem und richtigem Verhalten“ umschreiben können. Ich habe einen Benimmratgeber von 1953, in dem Damen und Herren beraten werden, wie man sich mit Anstand bei Gesellschaften benimmt, welches Besteck wofür benutzt wird und wer wem auf der Treppe vorausgeht. Gutes Benehmen ist eine exzellente Form der Höflichkeit, die vieles im Leben leichter macht.

Anstand – der Begriff begegnete mir 2017 im Buch von Axel Hacke wieder (Über den Anstand in schwierigen Zeiten und wie wir miteinander umgehen), als ich (vergeblich) nach einem modernen Knigge suchte.

„Benimm dich anständig“ bedeutete in meiner Kindheit, brav das Händchen zu geben, zu knicksen, bei Tisch den Mund zu halten, sauber zu essen, keine Fragen zu stellen und mit adretten weißen Strumpfhosen auf dem rechten Weg zu bleiben. Klassischer Fail bei meiner mangelhaften Einsicht in Dressur.

Ich wünsche mir Anstand im Alltag. Damit meine ich: Achtsamkeit, Respekt, Wertschätzung, Freundlichkeit. Kein gegenseitiges Übertrumpfen, sondern Lauschen, wahrnehmen, Grenzen einhalten, Bitte und Danke. Herzliche Einladung dazu.

Allen einen wunderbaren Freutag!

 

Ursula hat Hund und Katze im Bild für uns festgehalten. Danke dir!

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