Dienstags-Nachdenk-Input

Angeblich ist in der ersten Astgabelung eines Baumes der Baumgeist zu finden. Bei dieser Moorbirke hat der Baumgeist offenbar ein wunderbar gedämmtes Heim mit Eingangsbereich und Dachisolation. Angetroffen haben wir viele Elementarwesen beim Gang durch das Schwarze Moor. Die Moorbirken und Krüppelkiefern sind unglaublich sturmerprobt. Sie halten 200 Nebeltage im Jahr aus, eine Durchschnittsjahrestemperatur von 5 Grad und nur wenige Tage im Sommer, in denen etwas wachsen kann. Davon abgesehen zeigen sie an, was Entwässerungskanäle mit einem Moor machen. Wird nicht entwässert, siedeln sich auch keine Bäume an. Deshalb werden die Entwässerungskanäle in den Mooren wieder zurückgebaut, damit das Moor wieder wachsen kann. Wenige Millimeter pro Jahr wächst ein Moor und wenn Torf gestochen wird, wird damit das, was in Jahrhunderten gewachsen ist, abgetragen.

Die Kraft der Pflanzen, die im Moor konserviert ist, findet man auch in speziellen Heilmitteln mit Moor, für die an ausgewählten Stellen wenig Torf gestochen werden darf. Sie alle haben etwas Umhüllendes, Wärmendes, Bewahrendes und geben dem Menschen, der das Öl aufträgt, Schutz und Geborgenheit.

Das Moor hat auch andere Gesichter und dazu braucht es keinen Gang mit Gollum durch das Moor. Wir haben das Moor schon erlebt bei Sichtweiten unter zehn Metern und da ist man um den Bohlenweg sehr froh, der einen sicher führt. Ein Schritt an die falsche Stelle kann ein großer Fehler sein.

Angesichts solcher Naturwunder, um deren Erhalt sich viele Menschen bemühen, stockt einem der Atem beim Gedanken an den brennenden Regenwald. Die grüne Lunge der Erde brennt. Die vielleicht unerforschteste Apotheke des Planeten brennt, die Menschen und Tiere, die dort leben, verlieren ihre Heimat. Wie wäre es, wenn wir anfangen, in unseren Gärten wieder mehr Lebensmittel anzubauen? Sich Hühner zu halten, die Schnecken fressen, Eier legen und notfalls im Suppentopf landen, wenn sie alt sind?

Wenn wir bei jedem Produkt im Supermarkt nachdenken, wo es herkommt und ob wir Äpfel aus Chile brauchen und am Wegesrand stehen Tausende von Obstbäumen, deren Obst als Fallobst endet, weil wir uns nicht mehr bücken wollen. Einkochen, Dörren, Trocknen – besinnen wir uns wieder auf die alten Hausfrauenkünste. Sie waren Meisterinnen der Haushaltung, perfekt in der Ausnutzung von dem, was Garten und Wald hergaben, sie vergeudeten nichts und ihre Abfallberge waren, verglichen mit unseren, null, den Bioabfall bekamen die Schweine und andere Abfälle gab es kaum. Wollpullover wurden wieder aufgezwirbelt, Kleidung gestopft, Schuhe konnte man noch besohlen oder flicken.

Es geht nicht um „wie schön war es früher“. Das war es ganz sicher nicht bei all der Armut, der Leistung, die ohne Maschinen erbracht werden musste, dem Stand der Medizin. Aber wie wäre es, wenn wir die Erkenntnisse unserer Vorfahren ins 21. Jahrhundert transportieren?

Allen einen kraftvollen Dienstag mit viel Inspiration, wo du wenigstens einen Kräutertopf auf die Küchenfensterbank stellen kannst oder was dein Garten für 2020 an Möglichkeiten bietet. Gute Planung im Vorfeld ist die halbe Miete im Garten.

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