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Wunderzeit

Es gibt sie noch, die Sternstunden des Lernens. Am Sonntag war so ein Wunderzeit bei #Eurythmy4you. Es ging anhand der Sage um das goldene Vlies um die Frage, wie wir uns als Menschen gut in diese herausfordernden Zeiten stellen. Ilse Hönig und Theo Hundhammer spannten den Bogen von den antiken Mysterienschulen bis in die Zukunft der Menschheit.

Erstaunlich fand ich (neben vielem anderen) ein Zitat von Ueshiba Morihei, der Aikido begründet hat: „Im Anfang war die Urkraft, die wir Chi nennen. Diese Kraft ist als Laut oder Wort in Erscheinung getreten und es hat die Welt, in der wir leben, erschaffen.“

Der Satz „Wir schreiten dem Werden entgegen“ hat mich tief berührt. Den U-Prozess von Carl Otto Scharmer, der so hilfreich ist, fanden wir vorbereitet in einer Zeichnung von Rudolf Steiner im Heileurythmiekurs vom 18. 4. 1921. Dort zeichnete er den linken Weg ins U nach unten mit den Begriffen Bildekräfte, Aussonderungsprozesse und Befestigen, den rechten Weg nach oben mit den Worten Wahrnehmungen, Imagination, Inspirieren, Intuitionen.

Manchmal sieht man etwas und mit einem Schlag fügen sich unglaublich viele Puzzleteile zusammen, wird klar, was über Jahre unsichtbar war. Ein so schöner Moment, als dieses Steinerzitat kam: „Wir müssen das Herz in den Kopf tragen!“ Es gibt Veranstaltungen, die prägen einen auf eine besondere Art und Weise. Danke dafür.

Ich wünsche dir heute Momente, in denen du das auch erleben kannst – Verbundenheit, Angebundensein, Erkenntnis, die Herz und Kopf zusammenführt auf liebevolle, sanfte Weise.

 

Das waren die Anfänge der eurythmischen Arbeit vor Jahren. Danke an Gabi für das Erinnerungsfoto.

Seelenklarheit

Ergreifend neue Sinnesreize

Erfüllet Seelenklarheit

Eingedenk vollzogner Geistgeburt

Verwirrend sprossend Weltenwerden

Mit meines Denkens Schöpferwillen.

Rudolf Steiners Spruch aus dem anthroposophischen Seelenkalender für diese Woche.

Mikro- und Makrokosmos

Bald startet eine intensive Eurythmiezeit beim Tierkreisfestival von HashtagEurythmy4you. Ich freue mich sehr darauf. In unseren therapeutischen Ausbildungen nehmen wir oft aus dem Stundenbuch des Duc de Berry, 15. Jahrhundert, die Abbildung „Der anatomische Mensch“ heran, um die verschiedenen Tierkreiskräfte in ihrer Wirkung auf den Menschen zu erfahren. Der Tierkreis/Zodiak beschreibt einen Bereich um die scheinbare Sonnenbahn, innerhalb dessen die von der Erde aus beobachtbaren Bewegungen von Mond und Planeten verlaufen. In diesem Tierkreis liegen die zwölf Sternbilder, wie dem Tierkreis ihren Namen gaben und die für zwölf verschiedene Kräfte stehen.
Mir gefällt an dieser Arbeit, dass wir den Mikrokosmos Menschen mit dem Makrokosmos Universum in Verbindung bringen, vor allem in diesem Jahr, in dem wir am Himmel sehr viel von den Planetenkräften erleben können. So ist auch jeder Wochentag einen Planeten zugeschrieben, was im Französischen an Mercredi, dem Mittwoch und damit Merkur oder im Englischen an Saturday, Samstag, Saturn oder unserem Sonntag einsichtig wird. Wenn man sich über Jahre hinweg mit den Planetenqualitäten der Tage wahrnehmend befasst, kann man vieles erleben. Ganz praktische Auswirkung – Dienstag nach Möglichkeit keine Paartermine, es sei denn, am Marstag soll es mal klärend krachen. Ich freue mich, in die eurythmischen Gesten einzutauchen und den Tierkreis ganz bewusst „von innen heraus“ zu erleben.

Allen ein schönes Wochenende mit vielen Momenten der Freude und Stärkung.

Maße

Sprüche des Confuzius

Dreifach ist des Raumes Maß:
Rastlos fort ohne’ Unterlass
Strebt die Länge: fort ins Weite
Endlos gießet sich die Breite;
Grundlos senkt die Tiefe sich.

Dir ein Bild sind sie gegeben:
Rastlos vorwärts musst du streben,
Nie ermüdet stille stehn,
Willst du die Vollendung sehn;
Musst ins Breite dich entfalten,
Soll sich dir die Welt gestalten;
In die Tiefe musst du steigen,
Soll sich dir das Wesen zeigen.
Nur Beharrung führt zum Ziel,
Nur die Fülle führt zur Klarheit,
Und im Abgrund wohnt die Wahrheit.

Friedrich Schiller

Goetheanum, Treppenhaus

Februar-Gedanken

Ihr Lieben,

 

 

Der Februar ist der kürzeste Monat, wenn du also einen miserablen Monat hast, versuche, ihn auf den Februar zu legen.

 

Lemony Snicket/Daniel Handler

 

 

Wie alle Wintermonate mag ich auch den Februar, den Hornung, sehr. Er hat oft schon diesen Anhauch von Frühling, das Licht verändert sich und zwischendrin fällt Schnee und erinnert uns daran – alles kommt zu seiner Zeit.

Nachdem im Januar sieben Planeten gemeinsam die Erde grüßten, werden es am 28. 2. acht sein – wir spüren diese gewaltigen Kräfte der Planeten auf vielerlei Ebenen. Nach Komet und Polarlichtern 2024 ein weiteres Himmelszeichen, das Kraft auf die Erde bringt. Ich finde das sehr hoffnungsvoll. Jeder Planet hat seine eigenen Qualitäten und so werden wir vielleicht mit vielen hilfreichen Energien geflutet, die uns unterstützen, unseren Platz im Leben immer wieder neu zu finden und einzunehmen.

Februar ist ein Gelenk zwischen Tiefwinter und Vorfrühling. Wir erleben die Welt derzeit auch als Gelenk zwischen der alten Postmoderne und der neuen Metamoderne. Wir wissen nicht, wie Zukunft „geht“, wir sind eingeladen, uns auszurichten auf eine Zukunft, die auf der tiefen Erkenntnis basiert: „Ich muss nicht wissen, was das bedeutet“ oder, um es mit Sokrates zu sagen: „Ich weiß, dass ich nichts weiß.“ Spätestens die Pandemie hat gezeigt: Es gibt Dinge, die wir weder einschätzen noch für die wir schnelle Lösungen finden. Die Welt ist komplex, mit Schwarzweiß-Denken kommen wir nicht weiter, wir sind eingeladen, über Unterschiede hinweg gemeinsam auf den Weg zu bringen, was die menschliche Schicksalsgemeinschaft für diesen Planeten an Aufgaben zusammen hat: Klima, Frieden, Bildung, Gesundheit, sicheres Wohnen, gemeinsam lernen, arbeiten, leben. Das sind Aufgaben jenseits von Staaten, von Religion oder Alter. Oder anders gesagt: Menschsein im Zeitalter von KI und jeder Menge Krisen ist die Herausforderung. Manche haben fast vergessen, was es ist, Mensch zu sein. Wir merken es an Einsamkeit, Hilflosigkeit in Anbetracht von Herausforderungen und Wegschauen, wo Hinschauen nötig wäre.

Nutzen wir gern den „kleinen Februar“, um uns neu zu orientieren, damit wir bald mit der Natur aufblühen können – miteinander. In Frieden, Freude und Gemeinschaft.

 

Eure Herzwerker

Christine und Christoph Krokauer

 

Unsere Termine im Februar

„Glück ist lernbar“ lautet das Thema von zwei Seminarabenden im Alten Rathaus Marktheidenfeld im Rahmen der VHS. Wir starten jeweils 19 Uhr bis 20.30 am 19. und 26. Februar. Hierfür bitte unbedingt direkt bis 7. 2. bei der VHS Marktheidenfeld anmelden.

 

Der Achtsamkeitsteil im Nautilusprojekt startet am 22. 2. mit dem für alle Interessenten offenen Kurstag zum Thema „Einführung in den Buddhismus“. Das Seminar findet online von 9 bis 16 Uhr statt, Anmeldungen sind über diesen Link möglich: https://myablefy.com/s/SeelenGarten-Krokauer/np-s06

 

Friday-Night-Wissen: Am Freitag, 28. 2., findet unser vorletzter Vortrag in dieser Reihe statt mit dem feinen Thema „Herz-Hirn-Kohärenz“. Ihr könnt euch über die Homepage anmelden. Unser letzter Vortrag wird am 28. März zum Thema „Erziehung ist die höchste Kunst“ sein. Die Reihe wird künftig als Podcast fortgesetzt. Alle bisherigen Vorträge dieser Reihe sind online unter folgendem Link zu finden: https://www.seelengarten-krokauer.de/aktuelles/

 

Kostenfreie Nautilus-Schnuppertermine

Ein wundervolles Angebot sind die Schnuppertermine im „Mini-Nautilus“. Wir haben noch drei kostenfreie Termine für euch:

  1. Gelingende Kommunikation – Mit dem Herzen lauschen und achtsam sprechen. Termin: Dienstag, 11. März, 10 bis 11.30 Uhr. Anmeldung bis 1. März hier: https://www.seelengarten-krokauer.de/#minis
  2. I like to move it! Was motiviert dich jeden Tag aufs Neue, dein Bestes zu geben? Termin: Dienstag, 17. Juni, 10 bis 11.30 Uhr. Anmeldung bis 7. Juni hier: https://www.seelengarten-krokauer.de/#minis
  3. The Power of No – Leichter Neinsagen lernen. Termin: Dienstag, 12. August, 10 bis 11.30 Uhr. Anmeldung bis 27. Juli hier https://www.seelengarten-krokauer.de/#minis

Ich freue mich sehr auf euch! Gern könnt ihr Freunde und KollegInnen mitbringen!

 

Erstaunliche Entwicklung

Viele Kurse an den Volkshochschulen werden derzeit abgesagt, weil sich die Menschen nur noch kurzfristig anmelden – 14 Tage vorher ist der späteste Moment, weil Dozentinnen und Dozenten vorbereiten, Hausmeister einbestellt und Räume eingeteilt werden müssen. Volkshochschulen bieten für kleines Geld tolle Kurse an, wenn diese Angebote verschwinden, nehmen wir uns selbst ein Stück Bildungsfreiheit, niederschwellige Kennenlernmöglichkeiten und Angebote, sich auszutauschen und mit Menschen in einen guten Kontakt zu kommen. Wollen wir das wirklich?

 

Aufstellungen

Unser nächster Aufstellungstag ist am 30. März, es ist nur noch ein Termin frei. Folgende Möglichkeiten gibt es noch dieses Jahr: 15. Juni, 7. September und 23. November. Ein Vor- und Nachgespräch sind verbindlich. Aufstellungen in der Praxis mit Kissen, Brett und Zetteln etc. sind jederzeit möglich, gern bei mir melden für einen Termin.

 

Bereit für die Zukunft?

Am 21. September starten wir mit der nächsten Runde in unserem umfassenden, wundervollen Potentialentfaltungsprogramm, dem Nautilusprojekt. Wir freuen uns riesig, dass die ersten Anmeldungen da sind – hurra! Wir werden ein wundervolles erstes Jahr gemeinsam gehen. Dieses Jahr ist die Voraussetzung für die Ausbildungen zum Cardea-Coach, zur Cardea-Coachin und im Bereich Cardea-Therapie. Wie schön, dass viele Menschen erkennen, dass sie für die Zukunft neue Skills brauchen. Alles beginnt bei mir selbst – wenn ich mich gut er-kenne, um meine Stärken weiß, nachvollziehen kann, wie Gehirn funktioniert, Glaubenssätze entstehen und vieles mehr stehe ich stabiler auf dem Boden, weiß, wie ich mich verwurzle, erden und stärken kann. Die Nautilusfamilie wächst, das ist herrlich. Wir freuen uns, mit euch gemeinsam zu gehen. Wer noch reinschnuppern mag – schaut gern auf die kostenfreien Schnuppertermine Mini-Nautilus!

 

Podcasts: Meditationen

Habt ihr schon unsere kostenfreien Online-Meditationsangebote gesehen? Hier findet ihr alles: https://www.seelengarten-krokauer.de/klienteninfo/, scrollt auf der Seite ganz nach unten. Die Themen u.a. „Arbeit mit dem inneren Kind“, „Himmlischer Kreislauf“, „Frieden“, „Geschützter Ort“. Viel Freude euch beim Hören.

 

Sinnvoll Freude bereiten mit dem Seelchen

Das Seelchen ist ein Gutschein für eine Coachingstunde, das kannst du runterladen, ausdrucken und verschenken. Hier findest du das Seelchen: Klienteninformation – Seelengarten (seelengarten-krokauer.de). Es wird erst nach dem Stattfinden der Stunde berechnet.

 

Neues aus der Praxis

Viele Menschen erleben derzeit massive Erschöpfung, finden den Lebenssinn nicht mehr, suchen Halt und Orientierung in einer immer verrückter, schneller und lauter werdenden Welt. Die innere Ruhe scheint den Meisten abhanden gekommen – es wird Zeit, sich wieder auf die Suche danach zu machen. Nicht selten ist das Thema „Zur Ruhe kommen“ Bestandteil unserer Arbeit, im Therapeutischen auch im Sinne von „in Frieden mit etwas kommen, etwas annehmen und lernen, gut und achtsam damit umzugehen, um es Stück für Stück auch hinter sich zu lassen.“ Derzeit erhalten viele körperlich schwierige Diagnosen, die auch psychisch massiv belasten und eine Masse an Menschen kommt, die erkennen, dass die Schläge in der Kindheit, das Anschreien, die Demütigungen, Missbrauch auf allen Ebenen heute, mit 50, 60 Jahren zu einem Gefühl von Leere, Verlorensein und Angst führen. Ich arbeite derzeit mit vielen Klienten zum Thema Trauma/Umgang mit der Vergangenheit, Annehmen von Erkrankungen, um zu schauen, was getan werden kann, um aus diesen Herausforderungen gestärkt, gewachsen und lebendig hervorzugehen.

 

Termine: Am einfachsten geht es per Mail an christine@seelengarten-krokauer.de

Sei von Herzen willkommen. Bei mir findest du einen geschützten Raum, Ruhe, offene Ohren und ein offenes Herz.

 

Neues aus dem Coaching

 

Ich arbeite derzeit mit mehreren Teams in verschiedenen Bereichen. Allen gleich ist ein Thema: Kommunikation. Wie sprechen wir MITeinander? Wie sprichst du erstmal selbst mit dir – das ist der Anfang von allem! Teams sortieren sich neu, Unternehmen stellen sich neu auf den Markt, um Zukunft zu bewältigen. Themen wie Metadenken, über integrales Arbeiten hinauswachsen, Verantwortung übernehmen, aus einem Gegen- ein Miteinander machen, Installieren des Gedankens, dass wir aus der Stille, der inneren ruhigen Herzmitte heraus anders agieren als blind auf Marktgeschehen zu reagieren – wundervolle Fragen sind das. Klar geht es oft um Teambuilding, Umgang mit schwierigen Kollegen und vielem mehr, doch immer häufiger schauen Firmenleitungen auf die Frage: Wohin werden wir uns in den nächsten Jahren entwickeln und welche Fähigkeiten brauchen wir, um agil zu sein, mit KI gut umzugehen und was wird für den Menschen als Entwicklungsaufgabe immer relevanter? Herrliche Themen! Seit Jahren bereiten wir in unseren Kursen kluge vorausdenkende Menschen darauf vor, mit genau der Zukunft, die uns jetzt erreicht, gut umzugehen. Wer sich gut aufstellt, kann sich besser auf alles einstellen. Wo kann ich dich und dein Team unterstützen?

Hauptthema derzeit im Einzelcoaching: Mentale Gesundheit, Lebensstilmedizin, persönliches Aufstellen, Fit für die Zukunft, Burnoutprophylaxe und – wer bin ich! Ist das nicht großartig?

 

Danke allen Teams und Einzelmenschen, die sich mit mir gemeinsam ins Abenteuer „Unbekannte Zukunft“ stürzen – ihr seid auf eurer Heldenreise unterwegs.

 

Terminvereinbarungen für die Praxis/Coaching

Termine vereinbaren: Bitte per Mail an christine@seelengarten-krokauer.de

Ansonsten bitte gern auf den AB sprechen, DANKE. Termine nur nach Vereinbarung!

 

Testimonials – Dankeschön!

Schaut mal, wie schön: https://www.seelengarten-krokauer.de/testimonials/

Du willst auch was schicken? Gern! Einfach mailen. Ich freue mich über jedes Testimonial.

 

Foto: Stephanie Heger

 

 

Unsichtbare Wirkung

Eine berührende Arbeit. Jemand fühlt sich motivationslos, mag nicht mehr aufstehen, findet den Sinn im Dasein derzeit nicht mehr. Eine gut aufgestellte Persönlichkeit, tatkräftig und sehr engagiert in seinem Berufsfeld. Wenn so etwas passiert, ist der Gedanke „das ist vielleicht eine Depression“ durchaus naheliegend und muss geprüft werden, was wir auch angeschaut haben. Herausgekommen ist unter anderem dies: Wenn Menschen in Bereichen unterwegs sind wie z.B. in der sozialen oder Friedensarbeit, erleben sie nicht immer, dass ihr tägliches Streben direkt Wirkungen zeigt. Es ist mühsam, sich zu motivieren, wenn zunächst keine Resultate sichtbar werden oder sogar das Gefühl entsteht, die eigene Arbeit sei in Anbetracht der Lage in der Welt gefühlt sinnlos. Ist uns bewusst, wie viele Menschen diese Frustration erleben, dass das, was sie tun, scheinbar keine Wirkung zeigt? Menschen, die ihr Herzblut in viele Projekte stecken, können mutlos werden, sich überflüssig fühlen, ausgelaugt und vor allem auch eines – nicht gesehen.

Siehst du deine eigene Arbeit, dein Sein, dein Wirken als wichtig an, auch wenn du es nicht immer spürst? Dann feiere dich immer wieder für dein Durchhaltevermögen, deinen Glauben an die große Sache, die du unterstützt, supporte dich gut durch Ernährung, Schlaf, Bewegung und Aufbau von Freumomenten. Bemerkst du, dass jemand in deinem Umfeld gerade zweifelt, obwohl er oder sie richtig, richtig tolle Arbeit macht – schau hin. Benenne des. Mach das Wirken dieses Menschen sichtbar, indem du es ansprichst.

Mit unserer Arbeit ist es oft wie im Garten auch – wir säen viele Samen. Viele gehen wunderbar auf, manche nicht, manches taucht im Nachbargarten auf oder gar zwei Jahre später. Vertrau dem Prozess. Bleib dran.

 

Der Garten lehrt uns, darauf zu vertrauen, dass im Zusammenspiel guter Kräfte vieles wachsen und gedeihen darf.

Und keines fällt aus dieser Welt

Bemesst den Schritt!

Bemesst den Schwung!

Die Erde bleibt noch lange jung!

Dort fällt ein Korn, das stirbt und ruht.

Die Ruh ist süß.

Es hat es gut.

Hier eins, das durch die Scholle bricht.

Es hat es gut. Süß ist das Licht.

Und keines fällt aus dieser Welt

Und jedes fällt, wie’s Gott gefällt.

Säerspruch. Conrad Ferdinand Meyer

Bald geht es in Hochbeeten und im Garten wieder los, doch noch darf alles ruhen.

Traumata

Beobachtung der letzten Monate: Immer mehr Männer wie Frauen zwischen 50 und 60 Jahren berichten mir von massiver Erschöpfung. Wenn wir tiefer hineinschauen in die Lebensgeschichte, brechen Mauern des Schweigens aus Angst, Scham und Schuld. Manchmal steckt dahinter eine Kindheit mit Gewalterfahrung. Schläge, Brüllen, Anschreien, das Kind oder seine Spielsachen an die Wand werfen, Übergriffigkeiten aller Art, Missbrauch, nicht selten durch Geschwister, Großväter oder andere Menschen, die im Haus mitwohnten. 40, 50 Jahre Schweigen. Permanente Anspannung durch Scannen des Raums, ob Gefahr droht. Höchstleistung bringen ohne zu bemerken, wann man müde ist, Grenzen erreicht – typische Folgen.

Zuerst hoffte ich, dass ich mich irre, zufällig so viele Menschen diese Themen ansprechen (was für ein Mut!). Inzwischen ist mir bewusst: Wir können endlich darüber sprechen. Das erste Mal können wir diese Traumata anschauen, bearbeiten und in winzigen Schritten Frieden in die Systeme bringen, es sind Lasten, die von Generation zu Generation übergeben wurden. Niemals konnten sie aufgelöst werden, weil die Menschen durch Kriege und Nöte keine Möglichkeiten hatten, sich mit solchen Fragen zu befassen oder mit der Erkenntnis, dass das dauernde „Zusammenreißen, Bravsein und Funktionieren“ einen hohen Preis kostet.

Wenn wir jetzt diese Wunden sehen, gut versorgen, getragene Lasten zurückgeben können, stoppen wir die Kette, schaffen vielleicht eine Form von Frieden in Richtung der Vorfahren, so erleben wir es immer wieder in Aufstellungen. So kann es gelingen, dass wir unsere Kinder in Würde, in Achtsamkeit und Respekt aufwachsen lassen.

Noch ein Gedanken: Erlauben wir nicht, dass in 50 Jahren Menschen dieses Trauma benennen: Vernachlässigung durch Vorzug von Medien statt Beschäftigung MIT dem Kind.

Einen erkenntnisreichen und heilsamen Tag dir mit viel Liebe, Vertrauen und Lachen.

 

Ursula hat das Foto gemacht. Danke dir!

Egal, was geschieht, glaub an dich

Was, wenn du heute entscheidest, etwas/dich doch nicht aufzugeben – weil hinter der nächsten Biegung vielleicht dein Ziel greifbar wird? Vielleicht magst du heute noch dranbleiben. Glaub an dich. Egal, was im Außen gerade geschieht.

Danke an Stephanie für das Foto!

Was lebt in dir?

„Wir schreiten dem Werden entgegen“ – dieser Satz Rudolf Steiners taucht immer wieder in meinen Notizen auf. Damit ist für mich nicht gemeint, dass wir nicht schon etwas sind, sondern ich empfinde darin eine Einladung zur Entfaltung dessen, was bisher vielleicht als ungehobener Schatz in mir lebt und ans Licht streben mag.

Das Wissen um die Basis, das „ich bin“, ist der Ort der Stille in mir, der heilige und damit heilende Raum, von dem heraus alles entwickelt werden darf. „Ich bin“ beschreibt die Essenz, den (göttlichen) Wesenskern im Menschen, es ist nicht verbunden mit weiteren Begriffen, die diese unendliche Weite nur einengen. Im Alltag folgt auf „ich bin“ oft eine Begrenzung: „Ich bin zu dumm“, „ich bin ungeschickt“, „ich bin nicht in der Lage, das zu tun“, „ich bin nicht bereit dazu“, „ich bin xy“ – oft Ansatzpunkt in der Erforschung von Glaubenssätzen bis zur Wurzel, die häufig lautet: „Ich bin nicht liebenswert“. Dagegen ist das „Wir schreiten dem Werden entgegen“ wie Heilsalbe auf die Wunde. Es hilft, auf die Kräfte zu vertrauen, die heilen können. Es öffnet den Horizont und die Tür zu dem, was Morgenstern beschreibt: „Wir brauchen nicht so fort zu leben, wie wir gestern gelebt haben. Macht euch nur von dieser Anschauung los und tausend Möglichkeiten laden uns zu neuem Leben ein.“

In diesem Sinne heute einen würdevollen Werdetag für dich!

Impression aus dem Goetheanum.

Manchmal staune ich sehr

Die Pflege meines Bruders erfordert klare Rhythmik im Tag, damit er Halt und Sicherheit findet. Nach fast zwei Jahren haben wir es geschafft, die Fingernägel zu schneiden – 21 Monate ein Ding der Unmöglichkeit. Ich bin drangeblieben. Jeden Tag habe ich ihm die Schere gezeigt. Am Ende ging der Weg über bunte Kinderfeilen (140 Stück habe ich verfeilt, um die Nägel auf ein akzeptables Maß zu bringen). Weil ein Eckchen damit nicht feilbar war (und meinen Rheumafingern) habe ich es nach einem vierstündigen Geduldsakt geschafft, das Eckchen mit der Schere zu stutzen, dann noch eines, am Ende waren es 9 von 10 Nägeln. Wir beide klatschnass geschwitzt. Er stolz. Strahlend. Er hat eine Riesenangst bewältigt. Ich habe Stunden gebraucht, um meine Hände wieder bewegen zu können. Seit drei Wochen schneiden wir nun die Nägel. Er nach wie vor mit viel Angst, doch es geht.

Vertrauen braucht Zeit. Lob. Ermutigung. Und auf der anderen Seite jemanden, der nicht aufgibt und fest daran glaubt, dass es gelingt.

Mit den Klientinnen und Klienten ist es nicht anders. Manches braucht Zeit, Geduld und wenn ich erst einmal die Einzige im Raum bin, die an diesen Menschen glaubt, reicht das. Ich erfahre das jeden Tag in der Pflege, die ein Vollzeitjob nebenher ist. Und in der Arbeit mit Menschen, denn sie sind immer überraschend. Wundervoll. Erstaunlich. Großartig wie Gärten. Man sät etwas, es taucht nie auf, dafür anderes. Es wächst etwas hervorragend, was man nie vermutet hätte. Nicht aufgeben. Ein Radieschen wird nie eine Tulpe. Was du in die Welt stellen wirst, wirst du tun, weil es kein anderer kann. Hab einen vertrauensvollen Tag.

 

Mein Zauberschrank mit ätherischen Ölen. Daraus komponiere ich mit Herzensfreude duftende Begleiter in der Therapie und im Coaching.

Das Herz aufschließen

Strahlender Sonnenstern

Leuchtendes Heimathaus

Weltenformender Wesen

Schließe mir auf

Herz und Seelensinn

Dass ich kräftig sei

In Zeit und Ewigkeit.

Notizblatt von Rudolf Steiner, November 1921

Mutter Erde im Winter – durchatmen. Kraft sammeln.

Was bringt dich in deine Kraft?

Es gibt Wochenenden, die sind einfach besonders. Am Freitagnachmittag eine bewegende Aufstellung mit einem Klienten, bei dem viel Klarheit möglich wurde. Samstag war dem Seminartag über Temperamente und der Frage, wieso Labyrinthe spannende Symbole für den menschlichen Lebensweg sind, gewidmet – so lebendig und Kraft spendend. Am Sonntag zwei Familienaufstellungen mit unterschiedlichen Fragestellungen. Aufstellungsarbeit mit dem Team ist etwas, das einen ganz freien, offenen und dennoch geschützten, gehaltenen Raum braucht, damit sich die Systeme zeigen und ins Gespräch kommen können. Es ist eine friedliche, stille und berührende Arbeit, auch wenn viele Themen schmerzhaft sind, Erlebnisse von Zurücksetzung, Angst, Not spiegeln. Wie können wir erkennen, was zu tun ist? Was sind erste Schritte auf dem neuen Weg, der mich in meine Kraft bringt?

Und ein Gedanke, der mir seit Tagen durch den Kopf geht, wenn wir statt linearem Zeitstrahl vertikal denken: Was immer ich im Jetzt denke und mache, öffnet einen anderen Weg in eine andere Zukunft. So schlicht, so tief. Und weil es so schön ist, habe ich mich mal gleich für zwei Eurythmiekurse angemeldet, in denen es um Tierkreisarbeit geht. Wer viel macht, darf auch was für sich machen – Eurythmie ist eines meiner stärksten Krafttools. Ich habe wenig Ahnung vom Thema, das wird also großartig, hier viel lernen und  tief einsteigen zu dürfen.

Ich schicke ganz viel Freude zu euch allen aus diesem beglückenden Wochenende. Mögen eure Tage gut werden.

 

 

Das feine Labyrinth hat Stephanie fotografiert, lieben Dank!

Winterwärme-Gedanken

In winterlichen Tiefen

Erwarmt des Geistes wahres Sein

Es gibt dem Weltenscheine

Durch Herzenskräfte Daseinsmächte

Der Weltenkräfte trotzt erstarkend

Das Seelenfeuer im Menscheninnern.

Spruch für diese Woche aus dem anthroposophischen Seelenkalender von Rudolf Steiner.

Winterimpressionen von Stephanie, Danke dir!