Vor-Bilder

Die Karwoche hat dieses Jahr für uns Besonderheiten. Ein Projekt endet, ein Moment des Durchatmens, des Zwiespalts zwischen „alles gut abgeschlossen“ und „quo vadis“, weil Energien freiwerden, was Irritation hervorruft. Wie, wozu und wo wird diese Kraft nun eingesetzt werden? Fragen, die nicht sofort einer Antwort bedürfen. Dinge entwickeln sich in Stille und Ruhe manchmal besser.

Im Außen führen wir spannende Gespräche, die sich (mal wieder) um Dag Hammarskjöld drehen, mit dessen Leben ich immer wieder beschäftigt bin. Vielleicht liegt es am Vakuum in der Politik, dort Menschen wahrzunehmen, die integer sind, Vertrauen verdienen, vielleicht nicht unbedingt einfach, aber verlässlich sind. Unsere Welt verändert sich ins nicht mehr Nachvollziehbare, Gefakte, Unehrliche, basierend auf KI, Fehlinformation oder Unüberschaubarkeit durch zu viel Fülle. Dem steht noch kein Gegengewicht gegenüber. Noch gibt es die Kultur des ehrlichen Dialogs, der Verlässlichkeit und Verbindlichkeit von Aussagen nicht (mehr), sie ist eine zu entwickelnde Qualität. Verlässlichkeit im direkten Austausch, Wahrnehmung des anderen Menschen in seinen Bedürfnissen, Verantwortung übernehmen, Verabredungen, die nicht leere Worte sind – das sind Währungen der Zukunft. Wir sind eingeladen, ein Mensch zu werden, der sagt, was er meint, der tut, was er sagt und der verlässlich, konsequent und ehrlich ist, Humor und Herz besitzt, klar denken kann und vor allem alles Lebendige liebt und wertschätzt, egal, auf welcher Seite von welcher Grenze es sich befindet. Der Anfang liegt in dir, in der Annahme deiner selbst und der Einladung, immer mehr der Mensch zu werden, den man im Außen braucht.

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