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Sei die beste Version deiner selbst

Was ist die beste Version deiner selbst? Das habe ich heute eine Klientin gefragt, die das Leben gerade vor eine Kreuzung gestellt hat. Ihr erstes Gefühl: Verweigerung. Ich will das Neue nicht, es soll alles so bleiben, wie es ist, auch wenn es ganz und gar nicht gut ist. Das ist okay. Als nächstes folgt die Chaosphase, wenn gar nichts mehr geht. Alles ist im Umbruch, denn seien wir ehrlich – wenn wir anfangen, etwas zu verändern, verändert sich seltsamerweise nicht nur eine Sache, sondern es zieht viel nach sich. Ist wie beim Streichen im Flur, weil du einen neuen Schuhschrank reinstellen willst. Der hat knapp andere Maße. Man sieht den Farbunterschied, wo der alte Schrank stand. Du streichst also die Wand des Schuhschranks. Das Licht fällt in den Flur und dir auf – liebe Güte, das geht gar nicht, zu krasser Farbunterschied. Flur also komplett streichen. Dann bemerkst du: hm, der Unterschied zum Wohnzimmer … du siehst die Herausforderung?

Diese Woche gab es eine sehr lustige Situation, als ein Klient meinte, eine Lebensänderung sei zu stressig. Ich habe gesagt: Dann behalte doch einfach dein angenehmes Problem und hab es lieb! – 30 Sekunden Schweigen. Er schaut skeptisch. Kritisch. Froh. Im Gesicht spiegeln sich viele Emotionen. Nach 30 Sekunden Lachanfall. Und eine Entscheidung: ich hab MICH mal ausnahmsweise lieb und gehe davon aus, dass ich auch ohne mein Problem werde leben können. Vielleicht irgendwann besser als jetzt. Gehen wir es an! – Okay. Bin dabei.

Es muss nicht immer die komplette Renovierung sein. Manchmal reicht es, bestimmte Muster zu erkennen, um sie zu vermeiden und dadurch schon Veränderungen zu bewirken. Wir sind so gesteuert, dass wir meinen, mit dem gleichen Denksystem, mit dem wir am Vortag schon wenig erfolgreich waren, den heutigen Tag zu einem tollen zu machen. Finde den Fehler.

Was also ist die beste Version deiner selbst? Wer kannst und willst du werden? Was hindert dich daran, so zu sein? Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen von den Früchten des Waldes. Denken verändern ist schwer und wie alles, was Meister schafft, gibt es nur einen Weg: üben, üben, üben.

Freitag kann Freutag sein. Worauf und worüber freust du dich? Löst die Vorstellung einer besten Version von dir auch genug Freude aus?

Zum Ausruhen nach getaner Arbeit lädt die Bank ein, die Rebekka entdeckt hat. Danke für das Foto!

Sei behütet

Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir,

dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen,

dass sie dich auf den Händen tragen

und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest.

Psalm 91

Als ich Steffis Foto bekam, fiel mir sofort „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ ein und zusätzlich wollte ich euch gern den Psalmtext mitgeben. Er ist eine wunderbare Meditation an Tagen, an denen trübes Wetter trübe Gedanken auslöst. Danke dir, Steffi!

Ich erwarte von dir, dass …

„Ich habe nichts anderes von dir erwartet.“ „Du schaffst das doch! Du kannst es doch! Ich erwarte von dir, dass …“ – diese Sätze sind mir in den letzten Wochen oft untergekommen, weil viele Prüflinge gerade mündlich in der Heilpraktikerprüfung drankommen. Oft lese ich von den Mitschülern obige Sätze. Wir denken nicht oft darüber nach, was wir manchmal sagen oder schreiben und meinen es im Grunde gut. Wir wollen der anderen Person damit signalisieren, dass wir wissen, wie gut sie gelernt hat, sie ihre Sachen beherrscht und wir deshalb davon ausgehen, dass alles gutgehen wird. Doch wenn wir genau hinlauschen, merken wir Druck.

Erwartung – das einzige Mal im Jahr, wo wir etwas erwarten dürfen, ist der Advent, da dürfen wir alle freundliche Erwartungen haben. Was letztlich dabei herauskommt, mag vor allem in diesem Jahr dahingestellt sein, aber Vorfreude aufs Fest ist etwas Wunderbares, nicht nur für junge Kinder. Mit unserer „alles sofort“-Unkultur nehmen wir uns die Möglichkeit der Vorfreude und damit einen Großteil des guten Gefühls, das mit Freude verbunden ist. Schade.

Erwarten darf ich niemals etwas von anderen, wenn ich schon etwas erwarten möchte, dann maximal von mir selbst. Erwartungen sind verpackte Forderungen. „Ich erwarte, dass du dich kümmerst!“ – das ist schon eine heftige Ansage. Wenn ich früher hörte: „Ich erwarte, dass du xy sofort erledigst“, war meine pubertäre Ansage gern die: „Da kannst du vielleicht verdammt lang warten“. Genau das lösen solche Erwartungsansagen in mir aus – Widerstand. Wer etwas erwartet, stellt eine Forderung oder er sagt dem anderen, wo es langgeht, übt Macht aus: „Ich erwarte, dass du dich benimmst“ (Resultat siehe oben).

Wir dürfen das Wort Erwartungen gern auf den sprachlichen Kompost legen. Packen wir sofort „aber“ dazu. Aber ist im Dauergebrauch. Oft genug schwingt unausgesprochen etwas Negatives mit. „Du hast aber ein tolles Kleid an!“ heißt übersetzt für meine Ohren: „Normalerweise trägst du unterirdisches Zeug. Heute scheinst du einen Berater gehabt zu haben, der dir was Gutes gegeben hat, alleine wirst du das sicher nie geschafft haben.“ „Deine neue Küche ist aber schick!“ heißt wohl eher: „Boah! Das hätte ich dir nie zugetraut, dass du sooo eine mega Küche hast. Ich bin extremst neidisch! Wie gemein, dass du die Küche hast, die ich verdient hätte.“

Sprache ist Macht, wir üben sie oft unbewusst aus. Ziel ist nicht immer Demütigung des anderen oder Bösartigkeit, das unterstelle ich den wenigsten Aber-Erwartungsfans. Machen wir uns bewusst, wie oft wir Formulierungen und Worte verwenden, die andere Menschen klein machen, sie wenig wertschätzen, ihre Handlungen schmälern, damit wir uns besser fühlen. Alles sehr unbewusste Prozesse. Es ist Zeit, das Bewusstsein auf allen Ebenen zu schärfen. Es beginnt stets bei uns. Was ist die beste Version meiner selbst, die ich heute ein Stück weit entwickeln darf? Wozu lädt mich heute das Leben ein? Welche Wenns und Abers möchtest du heute entsorgen?

Statt Erwartungen dürfen wir immer etwas für möglich halten. Das lässt alle Optionen offen, denn wer weiß – vielleicht ist exakt eine Scheiter-Erfahrung das, was der Person gerade am meisten nutzen kann (mit einigen Jahren Abstand wird das auch erträglicher). Dann seien wir einfach nur da für sie. Entweder zum Mitfreuen oder zum Trösten. Ohne Wenn und Aber.

Allen einen freundlichen und freudigen Jupitertag.

 

Gabis Baumfoto lädt dazu ein, sich darüber Gedanken zu machen, dass wir in diesen Tagen die Möglichkeit haben, zwischen den Welten zu wandern. Danke!

Gefährliches Zeitalter

Wir leben in einem gefährlichen Zeitalter. Der Mensch beherrscht die Natur, bevor er gelernt hat, sich selbst zu beherrschen.

Albert Schweitzer

Gabi hat das Baumwesen entdeckt, als es sich auf den Weg gemacht hat. Danke!

Glück ist stets selbst gemacht!

Glück – das ist etwas, was wir in diesem Jahr oft intensiv suchen, denn viele haben das Gefühl, dass das nicht so das glücklichste Jahr ihres Lebens ist. Ängste und Sorgen suchen die meisten Menschen heim und die Verwirrung allenthalben trägt nicht wirklich zum Glück bei.

Jeden Morgen um kurz nach halb acht fliegen Spatzen und Meisen am Küchenfenster auf dem Weg zum Frühstücken vorbei. 20 Minuten zuvor haben sich die Krähen Richtung B 19 aufgemacht, um auf den abgeernteten Feldern die Reste zu holen. Der Kater aus der Nachbarschaft geht pünktlich seine Morgenrunde, also entspannt seiner Arbeit nach. Die Lampionblumen zerfleddern im Wind und die letzten Rosen öffnen ihre Knospen. Die gesamte Natur orientiert sich nicht an dem, was Menschen bewegt. Offenbar kann man leben, ohne sich den Kopf verrückt zu machen.

Glück ist hand- und homemade. Es ist eine Entscheidung in meinem Kopf. Wie viele Ängste bekommen Raum? Macht es nicht viel mehr Sinn, das Unerwartete zu erwarten, Dinge einfach mal für möglich zu halten? Ist Freude in Verbindung mit Dankbarkeit nicht der bessere Start gegen Grau im Herzen? Ich entscheide, ob mich die Umgebung, die Welt, die Sorgen des Planeten erdrücken, oder ob mich das anspornt, selbst immer besser aufgestellt zu sein, damit viele mit inspiriert werden können. Ich habe stets die Wahl, mich von meiner Vergangenheit oder der Zukunft, die ich beide in dunkelsten Farben bemalen und übermächtig ausleuchten kann, determinieren zu lassen oder zu sagen: Trotz allem werde ich Lebkuchen backen. Und dennoch gehe ich freudig in den Tag und bin gespannt auf alle Wunder, die mir heute begegnen.

Wie wir in den Wald hineinrufen, so schallt es heraus. Welchen Ruf möchtest du also heute vernehmen?

 

Danke an Theresa für das Foto!

Alles Große ist schlicht

„In der Einfachheit liegt die höchste Vollendung“ – das wird Leonardo da Vinci zugeschrieben. Alles Große ist schlicht, das zeigt meine Erfahrung. Je aufwändiger und pompöser manches wird, desto mehr entfernt es sich von dem, was wir im Herzen als „ehrlich“ empfinden. Das miteinander geteilte frische Brot ist sinniger als ein Achtgangmenü, wobei wie immer gilt: alles darf sein, hat seine Berechtigung und sicher auch seinen Reiz.

Ich mag schlichte Dinge. Klares Wasser. Tee nie mit Aromen, schon gar keine künstlichen. Ein frisch gebackenes Brot mit Butter und Salz. Karotten und Äpfel, wie sie aus dem Beet oder vom Baum kommen. Das Gänseblümchen schätze ich ebenso wie die Ringelblume, es braucht keine eingeflogenen Paradiesvögel aus den Tropen in meiner Vase. Die Bienenwachskerze darf aussehen wie eine aus Waben und vor allem riechen wie eine solche.

Das gilt auch für meine Arbeit, dieser schlichte Grundsatz. Wenn ich mit Menschen arbeite, befolgen sie sicherlich keine „Gebrauchsanweisung fürs Gehirn“ in 272 Schritten, sondern etwas, das einleuchtet (ins Herz hinein) und funktioniert. Manchmal kommt dann: „Sowas Einfaches soll wirken?“ Gerade WEIL es einfach ist, wirkt es. Einatmen, Ausatmen ist einfach. Und wirkt. Meistens.

Uns geht das Gespür für das Ehrliche, Bodenständige immer mehr verloren. Schneller, höher, weiter oder „einfach – kompliziert – dekadent“, wobei Letzteres eher als Kritik gemeint ist. Wer die Bodenhaftung verliert, entfernt sich von seinen Wurzeln. Die sind notwendigerweise auf dem Boden der Tatsachen zu finden. Dort könnten wir uns einfach mal immer wieder finden, uns im wahrsten Sinne des Wortes erden und uns fragen, was wir denn überhaupt noch unverfälscht, ehrlich und wahrhaftig denken, sprechen und tun und wo wir diese Dinge auch im Außen schätzen: den handwerklich sauber hergestellten Schrank, das offene und ehrliche Wort eines Freundes, das Essen ohne Pestizide und diverse Zusatzstoffe.

Alles das basiert auf dem gleichen Wert, dem der Wahrhaftigkeit. Wir nennen es heute Authentizität. Ich bin für authentische Menschen. Menschen, die nach dem handeln, was sie sagen und die lauter im Herzen sind. Nicht laut und voller Chichi. Dann kann von Herz zu Herz eine gute Verbindung entstehen, wenn wir wahrhaftig sind und das erfüllt uns übrigens mit einer stillen, leisen und sehr, sehr guten Freude. Nichts brauchen wir mehr als Freude im Herzen in diesen Tagen.

Allen einen tatkräftigen Marstag. Die Abendstimmung hat Steffi festgehalten. DANKE dir dafür.

Seid füreinander da!

Es ist ein sehr seltsames Gefühl, kurzärmlig Mitte November in der Küche zu stehen und zu beobachten, wie draußen die Schnaken tanzen, während im Ofen Zimtsterne und Lebkuchen backen. Das Wetter ist gerade für manchen eine echt nervige Angelegenheit, weil es vielen Kopfschmerzen bereitet. Meine Knochen melden Wind und Wetterwechsel, mal schauen, ob sie irren. Für die meisten ist dieser Novemberfrühling ja nett, ich finde das nicht wirklich, aber ich bin ja auch eher der Kältemensch.

Vermutlich wird Weihnachten in diesem Jahr anders sein als sonst. Das, was es wirklich braucht, nämlich Gesundheit, lässt sich nicht verschenken. Es ist ein Zustand, den wir uns jeden Tag neu erarbeiten müssen, doch auch bei bester Vorsorge heißt es nicht, dass wir vor allem verschont bleiben. Da dürfte mein Feldsalat im Hochbeet vor dem Küchenfenster auch kein Garant sein, aber er sieht auf jeden Fall schon mal ausgezeichnet aus.

Viele Fragen kamen diese Woche zum Thema Immunsystem stärken und Virenabwehr. Eine abwechslungsreiche Ernährung, die alle Notwendigkeiten abdeckt, ist eine Grundlage. Das andere ist ausreichend Schlaf und viel Bewegung an der frischen Luft. Und was ich mit am wichtigsten finde, ist Freude. Freude ist für jede einzelne Zelle unseres Körpers ein Elixier der besten Sorte. Wir sind in diesen Wochen jedoch sehr angstgesteuert. Gestern sagte jemand aufgebracht: „Wirst sehen, dann ist es nächste Woche bei uns wie in Österreich“ und ein anderer meinte: „Hoffentlich kann ich dann überhaupt noch einen Christbaum kaufen!“

Wenn die Studios für Sport geschlossen sind – macht mit bei den Onlineaktionen. Bewegen müssen wir uns alle und vielleicht kann der eine oder andere so mal was ganz anderes probieren. Es ist wichtig, dass wir uns daran erinnern, einander zu unterstützen. Besorgt eure Weihnachtsgeschenke, so lange das noch geht, bei den Läden um euch herum. Genießt ein herrliches Menu, das die Restaurants kochen und über die Straße abgeben, damit sie überleben. Denkt daran, dass unsere gute Infrastruktur davon abhängt, dass wir regional und lokal gut aufgestellt sind mit unseren Versorgungsnetzen. Wir haben in diesem Jahr gesehen, wie es ist, wenn Ware aus dem Ausland nicht geliefert werden kann. Also bitte – dann denkt auch beim Einkaufen in diesen Tagen daran, dass der Bauer ums Eck nur dann überlebt, wenn wir nicht die Flugmango ordern.

Für alle gilt, was ich dieses Jahr schon fast mantrisch wiederhole – stellt euch gut auf. Wir werden aufrechte, aufrichtige, kluge Menschen mehr denn je nötig haben. Menschen, die lauter sind, ohne Arg, ohne Egozentrik. Menschen, die für andere das Licht halten, die gerade mutlos sind. Die singen, und wenn es im Kopf ist. Die lachen, weil es reine Medizin für unsere ängstlichen Herzen ist. Die wissen: Es gibt immer Wege, die wir gehen können. Immer. Mit jedem Problem wird die Lösung geboren, es braucht nur manchmal, bis wir sie finden. Bis dahin gilt: nicht aufgeben. Ruhig bleiben, achtsam bleiben, wach bleiben. Beobachten. Und keine Kraft vergeuden auf Nebenkriegsschauplätzen, wie das derzeit oft zu sehen ist. Wir bekämpfen uns im Nahkampf Mann gegen Mann bis in die Familien hinein. Das darf nicht sein. Lassen wir einander die Vielfalt der Meinungen, wie es sich für eine Demokratie gehört. Auf allen Ebenen! Und handeln wir weise jenseits dieser Kleinkriege. Die Lösungen finden sich nicht im Grabenkampf, sondern im aufeinander zugehen auf ganz anderen Ebenen. Dann strömt aus allen Welten auch Kraft ins System, denn wir sind getragen, auch wenn wir manchmal glauben, alleine zu sein.

Einen herzlichen Gruß vom Hügel zu euch, startet in eine gesunde Woche. Singt im Herzen, tanzt durchs Wohnzimmer, lacht, so viel ihr könnt und bleibt aufeinander achtsam in Freundlichkeit und Respekt. Nichts brauchen unsere Seelen mehr als Freundlichkeit, Liebe und wohlwollende Geborgenheit.

Vor dem Backen und Glasieren warten die Lebkuchen auf ihren Auftritt.

Dumme und Kluge

Tradition ist eine Laterne, der Dumme hält sich an ihr fest, dem Klugen leuchtet sie den Weg.

 

George Bernard Shaw

 

Eine Tradition ist das Backen von Zimtsternen, die eine Weile brauchen, um wirklich gut zu schmecken.

Be inspired!!!

Maya Angelou gehört zu den Menschen auf meiner endlos langen Inspirationsliste. Ich habe diese Liste in der ersten Klasse angelegt. Damals war ich zutiefst von Ferdinand Sauerbruch und Albert Schweitzer beeindruckt. Ich beschloss, dass ich immer jemanden in meinem Geist haben möchte, der für eine Zeit oder ein bestimmtes Gebiet wie ein Bambusstecken für die Tomaten ist. Daran kann ich mich hochranken und vielleicht gut und aufrecht wachsen.

Bis heute halte ich es so, dass ich eine bereichernde Liste solcher Menschen habe. Ich bin tiefst beeindruckt, was Menschen zu leisten imstande sind und damit meine ich nicht ihren dicken Geldbeutel, sondern ihre Art, das Leben zu betrachten und es trotz größter Widrigkeiten erfolgreich zu leben.

Mich inspirieren gehandicapte Menschen, die Berge erklimmen und Millionen Mal die These widerlegen „das kannst du niemals schaffen“. Mich inspirieren Frauen, die Gärten wie Sissinghurst anlegen und wissen, dass er noch lange nach ihrem Tod ein Ort der Freude sein wird. Menschen, die nicht aufgeben, um Glühbirnen zu entwickeln, das Radio, das Telefon oder medizinisches Gerät, das Leben retten kann.

Ich bin begeistert, was kluge Therapeuten alles bewirken können. Wie der menschliche Geist Grenzen und Ketten durchbricht. Ich bin so sehr dankbar für alle Menschen, die in korrupten Zeiten ehrlich sind. Die in schwankenden Verhältnissen wie ein Leuchtturm stehen und anderen Zeichen der Hoffnung senden. Die unbeirrt ihrer inneren Stimme folgen, weil es die einzige ist, der sie Glauben schenken möchten. Deren Herzen riesig sind und die nicht fragen nach Woher und Wohin, sondern sehen, ob jemand eine warme Suppe braucht.

Menschen, die mich mitnehmen in die Welt der Phantasie, der Gedanken und der tiefen Fragen nach Wahrheit und dauerhafter Gültigkeit. Die mich begeistern durch ihren Glauben, den sie leben. Ihre Musik, die sie der Welt schenken. Ihre unfassbaren Fähigkeiten! Was Menschen alles können! Ist das nicht traumhaft? Sie erklimmen Berggipfel. Sie fliegen zum Mond oder umrunden in der ISS die Erde. Sie sammeln den Müll aus dem Meer, retten Orang Utans, bepflanzen Wüsten und machen karge Landstriche fruchtbar. Sie scheren ihre Schafe und stellen wunderbare Werkstücke aus der Wolle her. Sie färben mit Pflanzen. Sie kochen himmlisch. Sie singen, musizieren, gestalten zum Niederknien. Sie formen Teeschalen oder frisieren Krebskranke, damit sie sich wieder schön und ganz fühlen können.

Ich werde hoffentlich niemals damit fertig, mich für Menschen, ihr Sein und ihre großartigen Fähigkeiten zu begeistern. Mein Wunsch – wagen wir ruhig, die beste Version von uns selbst zu sein! Nie waren die Zeiten so gut dafür geeignet, dass wir unsere Lichter auf den Scheffel stellen und uns zeigen. Jeder von uns kann etwas ganz Besonderes. Ich erinnere mich so gern an einen Menschen, der so lachen konnte, dass in Sekunden alle vor Lachen fast platzten. Ich empfand das als eine großartige Fähigkeit für die oft so traurige Welt.

So lachen oder singen oder sein, dass alle, denen diese Wundertütenmenschen begegnen, in sich eine stille Hoffnung tragen: Auch ich kann etwas. Solltest du noch immer nicht wissen, was dein Geschenk für die Welt ist, lass es dir von lieben Menschen um dich herum sagen, sie sehen das vielleicht eher. Wir brauchen dich. Wir haben keinesfalls genug Bambussteckenmenschen.

Allen ein Wochenende voller Inspiration! Wenn die Welt im Außen schwankt und ruckelt, brauchen wir das so notwendig wie Essen und Trinken. Be inspired und – trau dich, die anderen mit dem zu berühren, was du der Welt bietest. Danke für deinen Mut!

 

Steffi zeigt uns, was allen am Wochenende bitter Not täte – eine große Runde frische Luft im zauberschönen Herbstwald. Danke für deine Fotos, die so vielen Menschen Miniferien schenken. Deine Gabe (unter anderen)!

 

Mehr Leidenschaft

Meine Mission ist, nicht nur gerade so zu überleben, sondern aufzublühen – und das mit etwas Leidenschaft, etwas Mitgefühl, etwas Humor und etwas Stil.

Maya Angelou, 1928–2014

Steffis Bild nimmt uns in einen verzauberten Herbstmorgen mit. Dankeschön!

Lass dich verwirren! Hoffnung trägt

Wie unterschiedlich sind doch Morgen und Abend von ihrer Stimmung her! Das zeigen die heutigen Fotos von Steffi sehr anschaulich. Morgens ist das Licht wie ein Hoffnungsschimmer, das manchem ermöglicht, doch in den Tag zu starten, auch wenn die Nacht vielleicht kurz oder schwierig war. Nie ist die Dunkelheit schwerer zu ertragen als in der Zeitspanne vor dem ersten Licht. So ist es auch im Leben. Wenn Krisen heftig an einem nagen, ist der Zeitraum, bevor wir aus dem Chaos in die leise Ahnung einer Möglichkeit der Idee einer Zukunft hineingleiten, am schwersten auszuhalten. Lösungen sind noch nicht in Sicht, das Problem drückt immer schwerer und das kann oft ein Zeichen sein, wenn der Druck stark steigt, dass wir kurz vor einem Hoffnungsschimmer sind.

Hoffnung, sagte mir gestern jemand, sei ein mieser Lügner, der nicht halte, was er verspreche. Das sehe ich anders. Hoffnung ist nichts anderes als Hoffnung. Hoffnung verspricht keine Lösung, keinen Ausgang, kein „alles wird gut“. Hoffnung ist nur ein Stärkungsmittel, um in schweren Zeiten nicht allen Wind unter den Flügeln zu verlieren, sondern für einen gewissen Auftrieb zu sorgen, der notwendig ist, damit sich unser Geist in Richtung einer Lösung ausrichten kann. Deshalb ist Hoffnung kein Lügner, denn sie gibt keine Garantien, sie ist nicht mehr oder weniger als Hoffnung. Das reicht uns Menschen aus, um neue Kraft zu mobilisieren. Um in der allerletzten Gehirnwindung noch eine Idee auszugraben oder um etwas zu schaffen, was uns derzeit am meisten nutzen würde: die Erkenntnis, dass wir mit unseren bisherigen Tools Probleme selten noch langfristig lösen, sondern nur versuchen, zu große Löcher mit zu kleinen Fetzen abzudichten. Es braucht den großen Schritt.

Solange wir in Kleinkriegen und Grabenkämpfen darum streiten, den anderen von der Richtigkeit unserer Meinung zu überzeugen, sind wir maximal weit davon entfernt, unsere nicht so riesigen Energien besser zu bündeln, um auf einer anderen Ebene voranzuschreiten. Es wird nie mehr möglich sein, dass wir Menschen einander alle liebhaben, alles harmonisch finden und einander im tiefsten Herzen verstehen. Die Vielfalt ist oft nicht überbrückbar und wir ringen darum, diese Frage zu lösen, anstatt das Augenmerk woanders hinzulenken: Es geht nicht mehr darum, irgendwen von MEINER Wahrheit zu überzeugen, die genauso wenig wahr ist wie die anderer. Es geht darum, sich vom anderen durchaus verwirren zu lassen. Lösungen für die Fragestellungen und Herausforderungen der Zeit finden wir jenseits dieser Befindlichkeiten. Im Feld der Möglichkeiten, nicht im Feld der Schubladen, die wie Boxautos in einem kleinen Geviert versuchen, einander totzurasen. Hören wir auf, unsere Schubladen zu bewegen, sondern kommen wir aus selbigen und stellen wir uns ins Feld der Optionen. Aus Chaos entsteht Kreativität, erwachsen Lösungen wie Sonnenblumen. Dadurch kann Vielfalt Bereicherung sein; manches müssen wir als für uns nicht lösbar und inakzeptabel einfach stehen lassen. So, wie wir in einer Firma auch nicht die Kollegen lieben müssen, aber unsere gemeinsame Arbeit auf Respekt, Wertschätzung und Fachlich-Sachlichkeit basiseren darf und gut werden kann. Dann ist Vielfalt bereichernd, nicht angsteinflößend. Missionieren bindet Kraft, die keinem nutzt, nur schadet. Richten wir den Fokus auf die Gestaltung der Zukunft, nicht auf Gleichmacherei.

Freitag ist der Venus gewidmet, dem Planeten, der für Liebe steht. Es wird Zeit, dass wir uns daran erinnern, dass unser Lebenselixier Liebe ist in jedweder Form. Es gibt keine Ausrede für irgendwen von uns, denn so viele Möglichkeiten der Liebe gibt es, da ist für jeden was dabei 🙂

 

Danke an Stephanie für die zauberhafte Lichtstimmung am Morgen 🙂

Hört auf zu jammern!

Über von Chamissos Anti-Klagezeilen bin ich gestern gestolpert. Im Grunde passen sie hervorragend auf unsere Tage. Wenn wie beobachten, wie das Jahr gelaufen ist, sind sie perfekt. Im Januar sind wir frohgemut ins Jahr gestartet, gewillt, es zu einem außergewöhnlichen Jahr zu machen. Ich denke, das hat für die gesamte Welt funktioniert, wenn auch anders als vermutlich gemeint.

Im Februar war Corona ein Wort, das immer wieder auftauchte, im März war klar: das ist mehr als ein Wort. Wellen der Solidarität, des Gemeinschaftsgefühls, des „wir schaffen das“. Die Bundesregierung beschwor die Bürger, den Lockdown mitzutragen und so kamen alle durch die Wochen mit mehr oder weniger heftigen Blessuren, aber irgendwie in der Illusionsblase, das Thema wäre damit so gut wie durch. Der jetzige Lockdown, der milder von den Maßnahmen ist als der erste, ist allerdings ein anderes Kaliber, weil ihm der Charakter des „wir schaffen das jetzt!“ fehlt. Es dringt allmählich in die Köpfe vor, dass Viren weder durch Sonnenschein noch durch längst erkaltete Solidargedanken oder anderes verschwinden. Die Pandemie erreicht nun jeden, denn jetzt kennt jeder jemanden, der in Quarantäne war oder ist oder erkrankt ist, also ganz anders als das Gefühl im Frühjahr, als viele dachten, das hätte vielleicht keiner, weil man keinen kennt, der betroffen war.

Nun haben wir eine andere Faktenlage. Aus einem akuten Zustand, den wir „gemeinsam überstehen müssen“, ist etwas Chronisches geworden. Aus Solidarität erwuchsen Lager. Das Land ist gesplittet in Meinungen, Auffassungen, Theorien und gegenseitiges Asocialmediamobbing. Kann man machen. Nur – was gewinnen wir damit? Wie viel Hirnforschung brauchen wir noch, damit jeder versteht, dass jede Form von Hass, Auseinandersetzung, Ausgrenzung regelrecht das Gehirn am klaren Denken hindert und genau das erzeugt, was Menschen schadet? Wem nutzt Jammern? Der Jammerer hat wenig davon, weil sein Gehirn Jammerspuren fräst, die künftig die benutzte Datenautobahn sind, sprich – er vergiftet sich regelrecht selbst. Jammern nutzt den anderen nichts, denn sie werden runtergezogen und auch mit ihrem Gehirn geschieht das Gleiche: wir sind einem schleichenden Gift erlegen. Klagen und Jammern, Nölen und Quengeln, Verurteilen und Werten sind Geistestoxine. Sie vergiften unser Denken, unser Fühlen und unser Handeln. Sie zerstören alles.

Was ist der Plan? Stoppt das Klagen. Stoppt das Jammern. Macht die Augen auf und unterstützt die Betriebe, die massiv betroffen sind, indem ihr Gutscheine kauft. Indem ihr dort bestellt und was abholt. Indem ihr euch meldet und Solidarität bekundet und fragt, ob es etwas gibt, was ihr tun könnt. Indem ihr Künstler bittet, für euch etwas zu malen, zu singen, zu gestalten. Indem ihr sie bittet, über die Technik, die wir inzwischen alle haben, zu euch heim ins Wohnzimmer zu kommen. Sie ermutigt, indem ihr Bücher, CDs, Kunstwerke aller Art kauft. Helft eurem Nachbarn, der einsam ist, denn Weihnachten wird schlimm für viele. Auch wenn es nicht möglich sein wird, Menschen einzuladen – ladet sie ein, virtuell mit euch Zeit zu verbringen mit Zooms und anderem. Wir sind eine Gemeinschaft. Wir sollten nicht am wichtigsten Knotenpunkt unseres Jahrhunderts als Generation Jammerlappen und Streithammel in die Geschichtsbücher eingehen, sondern als die, die den Auftrag des Universums verstanden haben und Gesicht, Flagge, Haltung zeigen. WIR gestalten die Zukunft. Nie waren die Möglichkeiten besser, um Altes, was nicht mehr trägt, hinter sich zu lassen. Als Erstes wären das Hass, Jammern, negatives Denken, Mobbing, Sabotage, Unehrlichkeit, Dummheit, Schuldzuweisung und Wertung. Ich finde, das ist ein wackerer Plan für die nächsten Monate. Wer ist dabei?

Herzlichste Donnerstagsgrüße, der Tag ist Jupiter, dem Bringer des Frohsinns, gewidmet. Passt perfekt. Übrigens – Singen hilft. Nehmt Mantren oder „froh zu sein bedarf es wenig“. Test the best.

 

Sina zeigt uns den herbstlichen Weg. Überschreiten wir Brücken.