
Shit happens.
Deshalb das von Gabi gemachte Wunschdenkenfoto. Danke dir!

Manchmal merkt man den Vollmond bei den Menschen und in Kombination mit viel Wind und Sturm draußen kann das eine innere Unruhe erzeugen. Das sind Tage, da braucht es im Straßenverkehr und im Umgang mit anderen mehr Achtsamkeit, weil alle ein wenig „durch den Wind“ sind.
Die Zeiten sind immer wieder herausfordernd. Wir werden, wenn ohnehin schon viel los ist, manchmal mit Themen konfrontiert, die hätten wir weder gebraucht noch jemals selbst gewählt, doch ist das dann nicht die Frage. Ich bin ja eher der Planer und Vorsorger, ich versuche, wo es möglich ist, vieles im Vorfeld zu besprechen und zu klären, vor allem, wenn es um Dinge geht, die einen gigantischen Rattenschwanz an Arbeit und Veränderung nach sich ziehen. Da schätze ich Vorgespräche, Planungen und saubere Terminschienen (die auch dann noch ausreichend nicht funktionieren, das weiß ich wohl). Menschen, die Jahre den Kopf in den Sand stecken und dann um Hilfe krähen, wenn dann wirklich die Kacke am Dampfen ist, lösen in mir Unmut aus, denn es bedeutet, eine Suppe auszulöffeln, die man weder gekocht noch geplant hat.
Vorteil – ich kann den Unmut auf Mond und Wetter schieben und hoffen, dass sich mit der Veränderung dieser Gegebenheiten auch andere Themen mitlösen lassen. Bis dahin gilt: Einatmen. Ausatmen.
Allen einen freundlichen Jupitertag!
Stephanie hat diesen Löwen doch wahrhaftig beim Wandern entdeckt. Danke für dein Fundbild!

Mondnacht
Es war, als hätt’ der Himmel
Die Erde still geküsst,
Dass sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müsst’.
Die Luft ging durch die Felder,
Die Ähren wogten sacht,
Es rauschten leis’ die Wälder,
So sternklar war die Nacht.
Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.
Joseph von Eichendorff, 1837 erstmals veröffentlicht
Stephanie hat den Vollmond im Bild festgehalten. Danke dir!

Von ganzem Herzen DANKE an alle, die an mich so liebevoll gedacht haben, mir geschrieben, gemailt und aufs Band gesprochen, mir über die sozialen Medien Grüße geschickt, für mich gemalt, gebastelt, gebacken und Blumen organisiert haben. Ich freue mich über jeden Gruß und jede liebe Nachricht. So viel Wertschätzung!
Der Rest des Tages aufgrund der innerfamiliären Herausforderungen ohne Worte. Freude und Chaos liegen oft eng beisammen.
DANKE an euch alle. You made my day.
Blumenfreude pur!

Manche Worst-Case-Szenarien stellt man sich vor, bis der Fall eintritt. Das war am Sonntag so. Wir sind mitten im Kurs und bekommen nicht mit, dass das Telefon klingelt. In der Pause sehe ich viele Anrufe, blinkendes Display auf dem AB. Der Vater ist gestürzt, hat den Notfall ausgelöst, Abtransport ins Krankenhaus und der behinderte Bruder sitzt verwirrt allein daheim im Pflegebett ohne Frühstück und frische Windel.
Es läuft die Maschinerie an. Der andere Bruder wurde vom Notdienst erreicht und hat sich in München ins Auto gesetzt. Das ist dann erstmal abgeraucht, worauf die Partnerin eingesprungen ist und fährt (rund vier Stunden). Die Sozialstation stellt netterweise zwei Stunden eine Kollegin beim Bruder ab. Nach dem Kurs rase ich hin. Wir bringen erstmal Wäsche in die Klinik und versuchen, herauszufinden, was los ist: es ist nix gebrochen, kein Herzinfarkt, kein Schlaganfall.
Der Bruder kann ein paar Tage Homeoffice machen. Der Fall, an dem wir seit dem Tod der Mutter mit unserem uneinsichtigen Vater arbeiten, ist da. Zwei Jahre Weigerung, eine Heimunterbringung anzustreben, nun müssten wir in einer Woche einen Platz für zwei Menschen finden gegen den Willen des Vaters, der das ablehnt. Fix endet die Homeofficezeit beim Bruder und mein Vater kann den behinderten Bruder nicht mehr versorgen, er hat es sich mit allen Sozialstationen und Helfern vergrätzt. Lösung – Pflegebett in unserem Wohnzimmer, das Homeoffice für Christoph ist und Esszimmer, wenn wir Wochenendkurse haben? Wie packe ich den Pflegeaufwand in den Alltag? Was wird mit dem Vater? Pflegedienste nutzen nix bei schwerst geistig behinderten, autistischen und hospitalisierten Menschen, die dreimal am Tag Einmalkatheter brauchen, Dauerkatheter sofort rausreißen und wechselnde Betreuung nicht vertragen. Wir räumen seit Monaten in Gedanken unser Wohnzimmer um und das Leben zur Seite. Mal schauen, welche Lösungen sich finden.
Wenn Sand wie Wellen aussieht – Beate schickt das Wüstenfoto. Krass, oder? Danke für das Bild!

Manche Wochenenden sind vielfältig. Den Samstag nutzten wir zum Filmen und mal. Mutig haben wir uns dann ins Kino verfrachtet – Tár.
Mahlers 5. Sinfonie als Musikthema, von der Mahler 1905 schrieb: „Die Fünfte ist ein verfluchtes Werk. Niemand capiert sie.“ Todd Fields Film mit Cate Blanchett in der Hauptrolle fühlt sich manchmal bedrückend an. Eine Meisterleistung von Blanchett und ein Film, der uns lange wachgehalten hat. Wer hat was wahrgenommen, interpretiert? Selten haben wir über einen Film so intensiv gesprochen wie über diesen und Mahlers Zitat über seine Sinfonie könnte stellenweise auch über dem andeutungsreichen Film stehen, der voll ist mit Querverweisen, Geheimnissen und langen Einstellungen von Fahrten in menschenleeren Tunneln.
Der Sonntag war dann der Einführung in den Buddhismus im Seminar gewidmet – einer meiner Lieblingskurstage.
Die Woche wird spannend, viele Menschen werden mir begegnen und ich weiß, wie schwer die Themen sind, die Menschen gerade umtreiben am Ende der Winterzeit, wenn die Hoffnung auf warme Sonnenstrahlen größer wird.
Stephanie nimmt uns in einen wunderbaren Frühlingsmorgen mit. Danke für dein Foto!

Filmtag heute und morgen Kurstag – ich freue mich. Weniger der Bagger, der ausgerechnet heute vor dem Fenster lärmt (nachdem die gesamte Woche auf der nachbarlichen Baustelle Ruhe war). Manchmal ereilt mich die Sehnsucht nach Ruhe im Außen, was freilich ein frommer Wunsch ist.
Das Thema morgen ist die Einführung in den Buddhismus, damit die Seminarteilnehmenden verstehen, was die Grundlagen von Achtsamkeit sind und worauf die Übungen fußen. Zudem finde ich es immer wieder spannend, auch Biographien im Kurs mit drinzuhaben, so werden die angehenden Cardea-Therapeut:innen und Cardea-Coach:innen nicht nur mit dem Leben und Werk von Carl Rogers vertraut gemacht, sondern die Therapeut:innen lernen auch intensiv Virginia Satir und Milton Erickson kennen, das Leben von Albert Ellis und anderen. Wenn wir in die Lebensgeschichten von Menschen schauen, verstehen wir leichter, wieso sie einen bestimmten Lebensweg eingeschlagen, Techniken in der Arbeit mit Menschen entwickelt und sich einen speziellen Blick auf die Welt erarbeitet haben. Wir erkennen dann auch leichter den Wert unserer eigenen Biographie, das, was wir ins Leben „hineinschreiben“, was uns formt und zum Wachstum herausfordert.
Anna hat diesen wunderbaren See mit dieser erstaunlichen einzelnen Wolke entdeckt. Danke für das Bild. Ruhe zum Anschauen, tut gut.

Manchmal geht viel schief. Eigentlich hätten wir jetzt die Photovoltaikanlage auf dem Dach, doch die Monteure konnten nicht kommen. Verschoben um Wochen. Das ist deshalb so ärgerlich, weil wir zwei Tage freigeschaufelt haben, damit die Handwerker aufs Dach können und die gesamte Terminplanung im Eimer war. Dass sich was verschiebt und umgeändert werden muss, liegt oft auch am Wetter und anderem, was man nicht ändern kann, ist auch nicht das Thema. Das Problem ist nicht vorhandene Kommunikation.
So ist es auch in unseren Beziehungen oft – wir kommunizieren zu wenig vom Wesentlichen und zu viel von dem, was nicht weiterbringt. Das, was wir wirklich meinen, wagen wir oft nicht zu sagen und unterstellen damit unseren Gesprächspartnern, dass sie die Wahrheit offenbar nicht ertragen können. Damit tun wir manchem Unrecht. Ins Gespräch gehen, sich austauschen ist wichtig! Es gibt wenig, worüber man nicht sprechen kann. Auch wenn wirklicher Mist passiert: Mund auf, offen darüber reden. Scheitern gehört zum Lernen, Misserfolge sind normal, nur legt unsere Showwelt nahe, dass bei anderen alles glatt geht, funktioniert, die Beziehungen megaschön sind, die Locations zum Urlauben erste Sahne und der Rest nur super ist. Nix ist nur super und das reale Leben ist keine im Studio abgemischte Soundversion, sondern unplugged mal voll daneben. Kein Grund zur Panik. Neu sortieren, aufstehen, weitergehen.
Allen einen hoffentlich freundlichen Freitag.
Die Geduld, die der Buddha hier ausstrahlt, ist manchmal von mir sehr weit entfernt.

Ich freue mich so! Ich bin von einem lieben Herzensmenschen eingeladen ins Ballett. Das erste Mal in der Blauen Halle für mich, der Außenspielstätte des Theaters. Alice im Wunderland. Das wird großartig. Viele Jahre meiner Kindheit waren vom Ballett geprägt, denn ich habe eine hervorragende ganz klassische Ballettausbildung genossen, 13 Jahre lang, von einer sehr strengen Ballettmeisterin alter Schule, die uns die großen Choreographien nahegebracht hat. Ich muss nur die ersten Töne hören, schon weiß der Körper, was drankommt, das finde ich nach Jahrzehnten, die dazwischenliegen, sehr spannend.
Ich hatte mit drei den ersten Unterricht, bald kamen Spitzenschuhe, am Ende stand American Tap Dance. Da wir ein musischer Haushalt sind (außer mir spielen alle mehrere Instrumente), ist die Umsetzung von Klang in Körpersprache etwas Vertrautes. Musik erlebe ich als Bewegung, es fasziniert mich, wenn ein Choreograph Werke von Bach in Tanz umsetzt.
Ein Instrument und eine Sportart lernen waren in der Erziehung unserer Kinder wesentlich. Der Grund: So werden Fähigkeiten geschult, die das Leben leichter machen wie Ausdauer, Geduld, Üben, auch wenn sich nicht schnell Erfolge zeigen, aufeinander lauschen, als es in die Orchester- und Ensemblearbeit ging, den Körper gut ergreifen, Stress durch Bewegung abbauen und Ausdrucksmöglichkeiten finden, die jenseits der Sprache liegen.
Allen einen Tag voller Musik und AkzepTANZ.
Aus Einzelkindzeiten mit den Eltern und meinem blauen Vichykarokleid, von Oma genäht. Im gleichen Jahr hatte ich meine erste Ballettaufführung als (was sonst) Schneeflocke.

Du musst tanzen, als gäbe es niemanden, der zuschaut. Liebe, als würdest du niemals verletzt werden. Singe, als würde niemand zuhören. Und lebe, als wäre es der Himmel auf Erden.
William W. Purkey
Diese Wendeltreppe, die Silke fotografiert hat, stammt aus dem Schloss in Bad Mergentheim – dort war meine Ballettschule untergebracht. Als Kind habe ich stundenlang nach oben geschaut, weil ich dachte, dass man wirklich die Sonne sieht.