Author page: Christine Krokauer

Rhythmus schenkt Kraft

Aus den Klientenfragebögen lese ich oft heraus, dass Menschen keine Mahlzeiten mit anderen einnehmen, unregelmäßig essen und schlafen gehen. Wir fallen immer mehr aus dem Rhythmus, ohne zu erkennen, dass gerade Rhythmus unserem Leben gewaltig Halt und Struktur gibt. Bei der Masse an Schlafstörungen ist es wenig hilfreich, mal um 22 Uhr und mal um 1 Uhr frühs ins Bett zu gehen. Gerade Schlafarchitektur muss auf guter Basis stehen und die lautet dann in der Behandlung erstmal: immer zur gleichen Zeit ins und aus dem Bett. Keine Bildschirme mehr zwei Stunden vor dem Schlafengehen. Die letzte Stunde des Tages ist Schlafvorbereitung. Keine schweren Mahlzeiten oder massiv Sport vor dem Schlafen, keine Megastreit. Lesen, Tag Revue passieren lassen, kleine Rituale, die das System auf den Schlaf vorbereiten, gut gelüfteter Raum, keine Milbenburg als Matratze und ein typgerechtes Kopfkissen. Ein Schlaftee, ätherische Öle, das gute alte Lavendelsäckchen sind hilfreich, warme Füße erleichtern das Schlafen, wer heiße Füße hat, kann einen Knieguss machen, das ist sowieso ein genialer Schlafhack von Kneipp, vorausgesetzt, die Füße sind warm. Warme Socken für Frierer, mehr Abhärtung, damit die Füße wärmer werden, ein Abendspaziergang, Dankbarkeitstagebuch und für den Tag Mahl-Zeiten, die den Namen auch verdienen, je nach Typ. Hauptsache, in Ruhe eine Zeit, die nur für Essen und Genießen reserviert ist. Rhythmus ist ein gewaltiger Kraft- und Strukturgeber, schau in die Natur, sie lehrt dich das am besten.

Unser 15. Hoffnungszitat stammt von Adolf Kolping:  „Wie übel wären dir dran, wenn unsere Hoffnung auf Menschen ruhte.“

Ich freue mich im Winter an den Blütenfotos des Sommers – hier eine Haferwurzel. Ist das nicht unglaublich schön?

Licht ins Dunkle tragen dürfen

Zu tragen Geisteslicht in Weltenwinternacht

Erstrebet meines Herzens Trieb

Dass leuchtend Seelenkeime

In Weltengründen wurzeln

Und Gotteswort im Sinnesdunkel

Verklärend alles Sein durchtönt.

Wochenspruch aus dem anthroposophischen Seelenkalender von Rudolf Steiner. Das Foto dazu hat Beate gemacht. Dankeschön!

Türchen 13 und 14

Ein kleines Seminar steht heute an zur Eurythmie, noch eine volle Praxiswochen, dann richtet sich das Augenmerk auf die Vorbereitung des Familienfestes. Rechtzeitig am Morgen übergibt sich der Bruder gewaltig. Krasser Panikmoment. Er hat nach seinem Harnwegsinfekt Schnupfen, ich hoffe, es ist nur Schleim. Menschen mit Handicaps können oft nicht Nase putzen. Wegen dieser Aktion gerade werden zwei Extramaschinen Wäsche laufen, denn er war gerade fertig gewickelt, angezogen und in seine Wolldecke gehüllt, als der Würgreiz kam. Also alles auf Anfang. Jetzt ist er wieder schick, fühlt sich gut und macht seine Puzzles. Lieblingskommentar vom Gemahl: „Da müssen wir jetzt einfach abwarten, was rauskommt.“ Ja. Es fällt nicht direkt unter „produktiver Husten“, vermute ich.

Der Gemahl besorgt den Baum, das Fest nimmt Formen an. Es gibt auch einen normalen Alltag bei uns. Allen ein entspanntes drittes Adventswochenende.

Unser Zitat für die Tage 13 und 14 stammt von Johann Wolfgang von Goethe: „Hoffnung ist die zweite Seele des Unglücklichen.“

 

Stephanies Foto ist atemberaubend. Dieser Baum folgt seinen eigenen Regeln und hat gelernt, mit allem umzugehen, was ist. Ich übe noch.

Perfekter Baum!

Bisher haben wir in jedem Jahr einen Kompromiss gefunden, wie viele Äste am Baum störend sind und wegmüssen. (Das ist das Ende unserer Weihnachtsbäume, die Zweige dienen nach dem Fest als Abdeckung für die Rosen).

Türchen Nr. 12

Jemand sagt: „Lass uns mal eine Vision von der besten Zukunft der gesamten Welt entwerfen.“ Die Gruppe nickt, Ideen prasseln eine Stunde in den Raum. Ich überlege, warum mich das aufregt. Tage später ist mir klar: Wir brauchen weder weitere Visionboards noch übergriffige Ideen, die auf die Individualität anderer Völker/Gruppen/Natur keinerlei Rücksicht nimmt, Missionierung geht nie gut. Es geht darum, was der Einzelne tut. Der Spruch „Global denken, regional handeln“ hat was. Wir brauchen kein „ich mach alles neu“-Mützchen, das wir über alles streifen, egal wie der Kopf ist. Menschen, die wenig reden, sondern Samen austeilen, Mikrokredite geben, Bäume pflanzen, achtsam mit Natur und Ressourcen umgehen, Dinge reparieren, wiederverwerten, anderen eine hilfreiche Hand geben verändern die Welt, nicht die Bubblebabbler. Menschen, die M-U-T entwickeln = machen und tun, weder super noch perfekt, Prototypen. Je mehr, desto näher an guten Lösungen. Jeder kann im eigenen Umfeld viel tun, weniger reden und mehr mit Herz und Verstand handeln.

Mein Beitrag? Ich pflege eine schwerstgehandicapte Person neben meiner Arbeit mit Menschen, wir bauen so viel wie möglich selbst an, das ist seit 40 Jahren ein Biohaushalt. Wir kaufen wenig neue Dinge, reparieren, flicken und haben 2025 ein großes Gewächshaus gebaut. Wir versuchen uns einzumitten, keine Angst zu haben und zu schüren, wach, achtsam und offen zu sein, wann immer es geht. Das mag nicht viel sein, aber es ist besser als nichts. Der alte Spruch aus Afrika: „Wenn viele Menschen an vielen Orten viele kleine Dinge tun, kann sich das Antlitz der Welt verändern“ gibt Zuversicht. MUT rockt.

Unser 12. Hoffnungszitat ist von Friedrich Hölderlin: „Es lebte nichts, wenn es nicht hoffte.“

Erschöpfung

Diese Woche habe ich restlos erschöpfte und ratlose Menschen gesehen in Berufen mit viel Verantwortung für andere und sie wissen nicht weiter. Druck von außen. Werte auf Homepages, die im Alltag mit Füßen getreten werden, was Burnout fördert. Wenn gut aufgestellte Menschen hilflos in Tränen ausbrechen und fragen: „Wie soll ich morgen da wieder hingehen?“, stimmt vieles nicht mehr. Was tun wir? Nichts. Wegschauen. Abwarten, Ball flach halten, wird schon irgendwie. In der Zwischenzeit zerbrechen tatkräftige kluge Menschen, weil sie ihr Team nicht verlassen wollen oder gehen, um woanders vielleicht mehr bewirken zu können, mit schlechtem Gewissen. Warum anerkennen wir nicht: Vieles vom Bisherigen trägt nicht mehr. Wir dürfen umgestalten. Gestalten und erschaffen ist klüger als zerstören und neu aufbauen, was eine der Gefahren von außen mit sich bringt.

Unser 11. Hoffnungszitat stammt von Susette Gontard aus einem Brief an Friedrich Hölderlin im Januar 1799: „Doch noch leuchtet uns die Hoffnung für unsere geliebte Liebe, lass uns sie pflegen und erhalten, solange wir nur können. Eine Stunde, voll Seligkeit des Wiedersehens und Hoffnung in der Brust, sind genug, ihr Leben auf Monate zu erhalten.“

 

Stephanie hat das Foto aus der Schweiz mitgebracht. Genieße deine Augenferien! Danke, Stephanie.

Ein bisschen Himmelsgucken

Am Himmel leuchtet gerade ein unfassbar schöner goldener Morgenhimmel, wie es von den Farben her nur im Winter möglich ist. Dieses Naturstaunen tut gut. Kannst du heute eine Pause machen und die Natur um dich herum wahrnehmen?

Stephanie hat im Spätherbst diesen Himmel fotografiert. Dankeschön!

Rezept für den Zaubertrank

Asterix und Obelix, im Hamburg entdeckt im Miniaturwunderland. Manchmal wünschen wir uns einen Zaubertrank, der fit und stark macht, uns hilft, den Alltag mit links zu stemmen und alles aus dem Weg zu packen, was stört. In solchen Momenten darf uns bewusst werden, dass wir gerade überfordert, müde, erschöpft und ausgelaugt sind. Es wäre gut, wenn wir dann nicht nach dem Zaubertrank schielen und uns vollstopfen mit Powerpillen und noch mehr Kaffee trinken, sondern bewusst dem System eine Pause gönnen. Manchmal muss ich Klientinnen und Klienten sagen, dass Ausschlafen wichtig ist, Bewegung an der frischen Luft, bewusstes Fernbleiben von Menschenmassen, Zerstreuung aller Art und Angstmacherei. Klar müssen Spiegel bestimmt werden von Vitamin D und anderem, doch etwas einwerfen, damit der Laden läuft, ist keine langfristig sinnvolle Option. Den Zaubertrank müssen wir nicht erfinden, weil wir ihn bereits haben. Er hat folgende Zutaten: Training guten Schlafs, moderate Bewegung, typgerechte Ernährung, Zeiten von Muße und Stille, Freude, gute Freundschaften und Rückhalt bei liebevollen Menschen und das Erüben von Zuversicht und innerer Ruhe. Dann sind wir besser in unserer Mitte und die Winde von außen stärken dann die Wurzeln, entreißen uns aber nicht dem Boden, auf dem wir stehen.

Danke an Annemarie für das Foto aus Hamburg!

Sinn-Bild

Einen Berg besteigen – die Aussicht vom Gipfel erleben – hinabsteigen. Je nach Berg eine gewaltige Herausforderung und ein Bild für das, was wir im Alltag oft tun – Berge erklimmen, ein Hoch erleben und dann wieder ins Tal absteigen, um neu anzufangen.

Stephanie hat das Bild aus der Schweiz mitgebracht. Danke für dein Bild!

In diesen Tagen gibt es  viele spannende Begegnungen in der Praxis. Das Jahr will nun vollendet sein, zieht noch einmal mit verschiedenen Stationen vor unseren Augen vorbei. Wir erinnern Momente der Erkenntnis und feiern Augenblicke, wenn aus Erkenntnis tatsächlich umgesetzter Wandel wird. Wir sind dankbar für das, was gestaltet und gelöst werden konnte und erlauben den ungelösten Päckchen, da zu sein und nicht in blinden Aktionismus zu verfallen. In der Rückschau staunen wir, was für Schritte gegangen wurden und wie viel Mut aufgebracht worden ist, sein Leben wirklich anzuschauen ohne es wie sonst üblich zu bewerten. Verhalten macht immer Sinn, passt es uns nicht, lohnt es sich, der Frage nachzugehen, was denn der Sinn eben des Ungewünschten sein könnte. Manchmal überraschen wir uns selbst mit den Antworten. Danke für diese wundervollen Termine in diesen stürmischen Dezembermomenten.

Breite Interpretationsmöglichkeiten bietet das heutige 9. Türchen-Hoffnungszitat von Dante Alighieri: „Lasst, die ihr eintretet, alle Hoffnung fahren!“

In meiner Arbeit geht es manchmal um das Öffnen und manchmal um das Schließen von Türen. Achtsam, freundlich, bewusst und respektvoll. Dieser Türgriff findet sich am Goetheanum. Mit ihm lässt sich sehr achtsam eine Tür öffnen.

Wenn Räume klingen

Schon wieder das Treppenhaus am Goetheanum? Ja. Weil hier Farben und Formen auf eine so besondere Weise miteinander erklingen wie ein fein durchkomponiertes Musikstück. Vermutlich liegt darin auch der Grund, weshalb wir beim großen Treppenhaus immer wieder versucht sind, den Klang durch Singen zu testen oder uns vorzustellen, wie der Chor eines griechischen Theaters hier wohl tönen würde.

Wunderschönes Wochenende

Das zweite Adventswochenende war sehr besonders. Die Coachinggruppe hat sich intensiv mit dem Thema Theorie U und Arbeiten mit der Zukunft befasst und geübt. Auf dem Zukunftssessel zu sitzen und ins Feld der Möglichkeiten einzutauchen! Die Teilnehmenden haben sich eine Aufstellung gewünscht, das haben wir mit Freude gemacht. Für die, die das zum ersten Mal erlebt haben, war es eine berührende Erfahrung zu erleben, wie die Weisheit des Systems Antworten findet, die der menschliche Kopf sich so nicht hätte ausdenken können. Antworten finden sich, wenn man nicht versucht, das Schicksal im eigenen Sinne zu beugen. Am Samstagabend sind wir mit unserem kleinen Stärkekurs gestartet – vier Abende mit Miniübungen, die uns in die Mitte, Ruhe und Kraft bringen, unterstützt von Eurythmie. Wer noch mitmachen mag – der erste Kursabend wurde aufgezeichnet und steht bald zur Verfügung, ihr könnt euch also gern noch anmelden: https://www.seelengarten-krokauer.de/aktuelles/#staerke

Unser heutiges Hoffnungszitat stammt von Ovid: „Die Hoffnung ist es, die die Liebe nährt.“

 

Danke an Silke für das schöne Foto ihrer Fensterdekoration!

 

 

In meines Wesens Tiefen spricht

In meines Wesens Tiefen spricht

Zur Offenbarung drängend

Geheimnisvoll das Weltenwort

Erfülle deiner Arbeit Ziele

Mit meinem Geisteslichte

Zu opfern dich durch mich.

Wochenspruch aus dem anthroposophischen Seelenkalender von Rudolf Steiner

Monique hat die Ruhe in ihres Wesens Tiefen am stillen Bergsee gefunden. Danke für das Foto!

Geschichten vorlesen

Vor der Pandemie hatten wir Anfang Dezember immer unsere Glückswerkstatt mit Kinderpunsch, Früchtetee, Plätzchen, Apfelcrumble mit Zimt und vorgelesenen Geschichten. Damit ihr das nicht vermisst, kommt hier der Link zu unserer diesjährigen Leserunde für euch. Macht euch einen feinen Punsch, holt Stollen und Plätzchen herbei und genießt es, vorgelesen zu bekommen. Dieses Mal ist es eine Weihnachtsgeschichte von Hans Christian Andersen und ein Märchen der Gebrüder Grimm. Hier kostenfrei klicken zum Weihnachtsspezial 2025: https://www.seelengarten-krokauer.de/aktuelles/#dank

Wer sich in den nächsten Monaten einmal mit etwas ganz anderem befassen mag, ist von Herzen eingeladen: Wir starten am heutigen Nikolausabend um 19.30 eine vierteilige Reihe, die kleine Alltagsübungen mit Eurythmie, also sanfter Bewegung, verbindet, um uns in unsere Mitte, in Kraft und Ruhe zu bringen. Immer Samstag, 19.30 bis 21 Uhr am 6. 12., 17. 1., 28.2. und 21. 3.  Du musst nirgendwo in der Kälte hinfahren, ich komme zu dir nach Hause – online. Hier alle Infos und Anmeldemöglichkeiten: https://www.seelengarten-krokauer.de/aktuelles/#staerke

Wir wünschen euch mit unserem Nikokolausgruß einen schönen gemütlichen, friedlichen und wenig aufgeregten Advent. Das Hoffnungszitat von heute stammt von Horaz: „Da die Zeit kurz ist, begrenze deine lange Hoffnung!“

Theresa hat sich schon auf den Tag eingestimmt. Danke für dein Foto!