Yearly Archives: 2024

Kunst der Verwandlung

Die Herstellung von Produkten ist so spannend. Wie wird etwas gemacht? Wie ist der Umgang mit den Stoffen, die dann etwas Neues ergeben sollen? Was steckt dahinter? Handwerkskunst ist absolut faszinierend. Viel Übung, Achtsamkeit, Sorgfalt ist vonnöten, damit es Kunst wird.

Vor allem die Verarbeitung von Stoffen aus der Natur ist vielfältig. Ob im Bereich ätherische Öle und Hydrolate, Kosmetik aller Art, beim Kochen, bei dem weltweit im Idealfall auf den Teller kommt, was vor Ort gedeihen mag – es ist magisch. Besonders magisch wird es, wenn es um den Bereich Spagyrik und Alchemie geht. Ausgangsstoffe, verwandelt, verascht, gemischt, im und gegen den Uhrzeigersinn verrührt, belichtet, gewärmt auf 37 Grad – so entstehen oft Grundlagen für Medikamente oder Kosmetik. Es braucht Erfahrung, Wissen und viel Können, um ein tiefes Verständnis für die ablaufenden Prozesse zu erhalten. Umso mehr freut es mich, dass gerade diese alten Herstellungsarten inzwischen Einzug an vielen Orten halten – in herrlich konstruierten Laboren, die die Form einer liegenden Acht haben, aus Vollholz gebaut wurden und vieles mehr. So werden aus den Geschenken der Natur, die sorgsam gepflanzt, gehegt und gepflegt werden, Ausgangsstoffe, die den inneren Arzt im Menschen ansprechen und anregen können, etwas, das nicht mehr im Gleichgewicht ist, wieder auszubalancieren.

 

Wo und wie findest du an diesem Feiertage deine innere Balance wieder?

 

Das sieht vielversprechend aus. Denken sich auch die Schnecken, vermute ich.

 

Die erste Rose

Etwas Besonderes in jedem Jahr ist das Aufblühen der ersten Rose. In diesem Jahr war es – mal wieder – die Heckenrose, die den Startschuss gegeben hat.

Ordnung

Heute Abend wird es um die „Lebenskunst der Ordnung“ im Vortrag an der VHS Marktheidenfeld gehen, ich freue mich. Wie bringen wir Ordnung ins Leben? Diese Frage gehört vermutlich zu den meistgehörten in der Praxis.

Was bedeutet Ordnung für mich? Es ist unterschiedlich, was jeder darunter versteht. Aufgeräumt bedeutet für den einen, die Schränke gehen noch zu (aber lieber nicht mehr öffnen), für den anderen – ich habe alles durchgeschaut und weg, was ich nicht mehr behalten mag. Manche lieben es rein und frisch geputzt, bei anderen geht es um Gemütlichkeit (das eine schließt das andere nicht aus). Paare zoffen sich, weil einer chaotisch und der andere „ordentlich“ ist, also Deckel zuklappt, Tuben schließt und nur unter Androhung von Gewalt aus Flaschen trinkt.

Zwischen Schwarz und Weiß gibt es ein Zauberland der Farben. Darf es mehr UND weniger aufgeräumte Bereiche, porentief reine Ecken und „da bürsten wir die Hunde nach dem Gassigehen ab, da saugen wir nur drüber“ geben? Bedeutet Ordnung, wir finden die Dinge? Oder Macht über etwas?

Regen wir uns über unsere Mitmenschen auf, weil sie nicht „unserer“ Ordnung entsprechen? Oder weil ihr Verhalten uns an etwas erinnert, das wir nicht mögen, ein Gefühl fehlender Sicherheit, die Ordnung geben soll vielleicht? So viele Möglichkeiten. So viel menscheln.

 

Einen feinen Wochenteilungstag dir und morgen einen schönen Feiertag, wie immer du ihn verbringen wirst.

 

Sinas Hafenbild mag eine schöne Einstimmung sein, die Tage entspannt ausklingen zu lassen.

Nichts verpassen!

Der Reifenwechsel steht an. In meiner Kindheit gab es einen Garderobenwechsel zwischen Sommer und Winter, Alltags- und Sonntagskleidung, Zeiten für Übergangsjacken und „dünne Halbschuhe“. Es waren Zeiten, in denen die bewussten Switches im Alltag bedeutsam waren – nach der Arbeit umkleiden für Freizeit. Das Wochenende anders begehen als die Arbeitstage (die damals erst am Samstag um 18 Uhr endeten). Wir schwimmen eher so zwischen allem – Remote arbeiten geht im Schlafanzug, Mails werden nachts beantwortet.

Damit nehmen wir uns eine wichtige Qualität, die menschliches Leben lebenswert macht – Rhythmus. Wenn wir Zeiten des Arbeitens und Zeiten des Ausruhens bewusst erleben, uns für bestimmte Aufgaben auch bestimmte Zeiten vornehmen und den Geist in der übrigen Zeit davon freihalten können, erleben wir mehr Ruhe, mehr Fokus und Konzentration. Das Zerfleddern unserer Aufmerksamkeit ist großteils hausgemacht, es hat nichts mit dem Angebot im Außen zu tun, denn die Entscheidung, mich ablenken zu lassen, trifft nicht das Angebot, sondern meine Sorge, nichts zu verpassen. Und, verpassen wir viel? Manchmal verpassen wir das Leben, wenn wir zulassen, dass so viel Überflüssiges unsere Achtsamkeit catchen kann. Vielleicht magst du ein paar tiefe Atemzüge nehmen und das Leben spüren, das in dir in diesem Moment ist?

 

Stephanie war am frühen Morgen im nebligen Maienwald unterwegs. Danke für dein Foto!

 

Rhythmuskraft

Schönheit ist empfundener Rhythmus. Rhythmus der Wellen, durch die uns alles Außen vermittelt wird. Schön ist eigentlich alles, was man mit Liebe betrachtet. Je mehr jemand die Welt liebt, desto schöner wird er sie finden.

Christian Morgenstern, 1871–1914

Danke an Theresa für das Foto!

Zeitfragen

Was ist Zeit? „Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel

Zeit, die wir nicht nutzen.“, heißt es bei Seneca. Am Wochenende haben wir uns im Seminar mit der Frage nach der Zeit befasst, uns Gedanken gemacht zu Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und wie wir damit umgehen. Leben wir nur in der Vergangenheit, deren Wiederhochholen nicht die wirklich erlebten Dinge wiedergibt, sondern das, was unser Gehirn inzwischen darübergeschrieben hat? Leben wir zu gern in der Zukunft und verlieren vor lauter Träumerei den Bezug zu dem, was gerade ist? Oder befinden wir uns im magischen Jetztmoment? Wie gehen wir mit unserer Zeit um? Was bedeutet, sie zu nutzen? Meint „Carpe diem“ auch, den Tag genießen zu dürfen?

Wir haben täglich 24 Stunden und entscheiden, wie wir sie nutzen. Vieles ist von außen vorgegeben durch Arbeit, familiäre Verpflichtungen, Notwendigkeit von Schlaf und vielem mehr. Und doch verschleudern wir auch viel Zeit durch Daddeln und Ablenkungsmanöver, um unsere Themen nicht anzugehen.

Wie möchtest du das Geschenk deiner heutigen 24 Stunden gut verwenden?

 

Hab einen gelingenden Start in die Woche!

 

Im Hamburger Michl kann man das Uhrwerk bestaunen, das Vergehen der Zeit wird da gut sichtbar. Danke an Christoph für das Bild.

Wochenspruch

Im Lichte das aus Geistestiefen

Im Raume fruchtbar webend

Der Götter Schaffen offenbart:

In ihm erscheint der Seele Wesen

Geweitet zu dem Weltensein

Und auferstanden

Aus enger Selbstheit Innenmacht.

Der Wochenspruch für diese Woche aus dem anthroposophischen Seelenkalender von Rudolf Steiner

Das Licht aus Geistestiefen – daran dachte ich bei Annas Foto sofort. Danke für dein Bild!

Wähle weise

Manchmal braut sich was zusammen. Ab und an entlädt es sich dann woanders, war das Glück einem hold.

In Coachings mit Teams erlebe ich oft, dass sich immer mehr und größer etwas zusammenbraut, keiner es wagt, ein offenes Wort zu sagen, aus Angst, dass sich dann der gesamte Ärger auf den Überbringer des „Hier passt einiges gerade nicht“ fokussiert. Genau das sollte nie passieren. Bevor solche Gewitterwolken entstehen, braucht es einen Vorlauf, die kommen nicht binnen Sekunden. Kleine Wolken kann ich entspannter handhaben, jagt ein Sturm durch, habe ich viel mit dem Wiederaufbau zu tun. Reine Energievergeudung, Bremse der Entwicklung und oft verletzend, weil persönlich angreifend.

Was ist zu tun? Wenn wir etwas bemerken, das nicht rund läuft, sollten wir das an der richtigen Stelle sagen. Sachlich, wertschätzend, „aus meiner Sicht heraus“. Kleine Stolpersteine kann man gut aus dem Weg tragen, liegt ein Erdrutsch auf der Straße, geht es nur mit schwerem Gerät. Wähle weise.

 

Stephanie hat am Donnerstag die dicke Wolke fotografiert. Bei uns ist es glimpflich vorüber gegangen, nicht alle hatten so ein Glück. Danke für dein Bild!

 

 

 

Willkommen

Das Willkommens-Schild grüßt Sigrids Gartenbesucher. Ein freundliches Willkommen öffnet Herzen, ob in Form eines Lächelns, eines Handreichens, als Gastfreundschaft oder einfach so. Viele Momente des Willkommenseins am Wochenende für dich! Danke für dein Bild, liebe Sigrid.

Heilige Räume

Intensiv beschäftigt bin ich derzeit mit dem Thema Raum. Welchen Raum nimmst du ein? Wo endet dein Raum, wo ist die Grenze an diesem Tag für dich zu anderen? Wer darf nah an dich heran, wer bleibt auf Armlänge Abstand, wer noch weiter weg? Nimmst du wahr, wenn jemand deine Grenze betritt oder gar überrennt? Kannst du dann „Stopp“ sagen und auf die Wahrung deines für dich sicheren Raumes achten? Wie können wir zugleich den Umraum wahrnehmen und das, was in unserem Herzen ist? Geht das oder switche ich zwischen Herz und Umraum hin und her?

In meiner Arbeit mit Klienten ist der Raum etwas Heiliges.  Der Raum, in den hinein sich der Mensch entfaltet, zeigen und sein darf, wie er ist. Der Raum, in dem sich jemand selbst begegnet und erkennt, wahrnimmt, wachsen kann, etwas hinter sich lassen kann. Der Raum, der sich weiten darf, groß werden wie das Universum und den wir immer in unserem Herzen tragen können.

Mache dir deinen Umraum schön. Fühl dich immer wieder eingeladen, deinem Raum nachzuspüren und zu schauen, wo du in diesem Moment deine heilige Grenze setzen magst. Schau, was dann geschieht, wenn du diesen Raum wahrnimmst.

 

Vögel schaffen sich ihren Revierraum durch Gesang. Auch eine Möglichkeit. Sandra hat dieses Foto gemacht, Danke!

Heiratsmonat Mai

Zwei Wochen mit Feiertagen so zwischenrein. Manche nutzen das für längere Urlaubszeiten, für andere sind es Durchschnaufmomente zwischenrein, so geschenkte Freude. Viele waren radeln, mancher mag ob der Temperaturen vom Freibad geträumt haben, andere halten nach Waldmeister Ausschau für Maibowlen. Viele waren müde vom Wetterumschwung, denke ich.

Der Mai bietet einige Feiertage und Feste, er ist der klassische Hochzeitsmonat. Möge alles, was gefeiert werden mag, neben einer guten Erinnerung zu Freude und bester Entwicklung führen.

Die Entscheidung zu einer Hochzeit ist nicht einfach und gemeinsam gelebter Alltag ist eine Herausforderung. Es ist von unschätzbarem Wert, jemanden an der Seite zu wissen, der versteht, mitträgt, über die gleichen Sachen lachen kann, dessen Macken man nicht mehr kritisieren muss, weil sich rausstellt – er hat mehr Ausdauer und ist sehr resistent gegenüber Ansagen, also keine Energie vergeuden. Es ist ein dauerhaftes Learning, Ehe braucht jeden Tag Achtsamkeit. Sonst wird sie zur Möbelausstellung, wird der Partner als Möbelstück abgespeichert, das so und so ist. Soll die Sache lebendig sein, braucht es die Erkenntnis, dass wir als lebendige Wesen auch stets Wandlung unterliegen. Humor obendrauf, dann hat die Sache Potential.

Allen Heiratslustigen einen tollen Start in die gemeinsame Zeit und frohes miteinander Wachsen!

 

Diese Tauben warten auf ihren wichtigen Einsatz. Sigrid hat sie fotografiert. Danke!