Was ist Klugheit?

 

Klugheit. Für Platon die Voraussetzung für jegliche Art von Tugend. Er unterschied Sophia, die Weisheit, und Klugheit, Phrónesis. Aristoteles beschrieb in der Nikomachischen Ethik Phrónesis unterschiedlich, zum einen als Wissen, zum anderen als „eine bestimmte Fähigkeit zur Orientierung eigenen und fremden Handelns“. Wir verbinden Klugheit oft mit dem Aspekt von Weisheit – jemand hat viel erlebt, erfahren, erkannt, für sich durchgearbeitet und kann aus dieser Warte eine andere Einschätzung geben.

Für mich sind kluge Menschen oft auch belesen und an vielem interessiert. Weitsichtig, nicht schnell wertend. Sie blicken auf Erfahrungsschätze und sind klug genug, sie anderen nicht aufzuzwingen. Sie handeln übersichtlich, überlegt und aus einer ruhigen Mitte heraus. Sie sind klug genug, im richtigen Moment den Mund zu halten, zu handeln oder sich zurückzuziehen.

Kluge Gespräche sind seltener geworden. Wir oberflächeln uns durch das Leben, downloaden gegenseitig unseren Text. Was der Gesprächspartner wahrhaftig meint und fühlt, nehmen wir nicht mehr so genau wahr, weil wir das Lauschen mit dem Herzen verlernt haben. Nur durch die Verbindung von Kopf, Herz und Bauch wird aus Verstand und Wissen Weisheit, die uns und andere trägt.

 

Allen einen feinen Start in die neue Woche!

Manche Vögel schaffen etwas, was uns oft fehlt: Metaebene. Katja hat so einen Vogel im Bild festgehalten. Dankeschön!

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