Was für ein Foto wärst du?

Freundlicherweise bekomme ich immer wieder Fotos zur Verfügung gestellt, die uns den Tag verschönern möchten. Jeder, der mir Bilder schickt, hat seine eigene Bildersprache, das finde ich sehr faszinierend. Und von jedem habe ich mindestens ein Lieblingsfoto. Von Sandra ist es das mit diesem wunderschönen Delfin. Ist es nicht einfach wunderbar? Kraft, Lebensfreude, Schönheit zeichnen es aus. Ich habe noch nie einen Delfin in freier Wildbahn gesehen. Umso mehr genieße ich es, dass die Welt in Form von Bildern und Geschichten zu mir zu Besuch kommt. Sandra zum Beispiel kann so lachen, dass kein Auge trocken bleibt. Das Foto passt wunderbar zu Sandra.

 

Sunzi ist der Meinung, dass tiefes Wissen heißt, eine Störung zu bemerken, bevor sie auftritt. Das ist schon eine gute Achtsamkeit, wenn wir ein Problem im Moment seiner Entstehung bemerken. Dann ist es nämlich noch kein bisschen ein Problem oder eine Störung, sondern es ist ein gerade entstehendes Etwas, dem wir dann den Beigeschmack des Problems oder der Störung verpassen durch unsere Bewertung.

Diese Woche gab es viele Gespräche zum Thema Glaubenssätze und das, was für den einen oder anderen problematisch ist im Leben. Ausgelöst wurde es durch einen Termin, bei dem ich eine Strichliste anlegte, wie oft die Worte Stress und Problem vorkamen. Jedenfalls so häufig, dass sie meinen Blutdruck, ohne dass ich irgendetwas anderes tat, veränderten, ihn regelrecht in die Höhe schnellen ließen. Selten konnte ich die körperliche Reaktion auf Worte so deutlich wahrnehmen.

Grund für uns, sehr tief in die Wahrnehmung zu gehen, welche Kraft und welche Macht Worte für uns haben können. Sie können Menschen zerstören oder trösten und aufrichten, je nachdem. Machen wir uns das immer wieder bewusst, auch dann, wenn wir „nur“ mit uns selbst sprechen. Die meisten Klienten in der Praxis leiden an dem, was sie sich selbst sagen und das ist oft genug nur unreflektiert das, was sie selbst zu hören bekommen haben in einem Alter, in dem der gesagte Satz vielleicht eine andere Bedeutung hatte. Dazu Sunzis Gedanke, Negatives wahrzunehmen, bevor es seine negative Kraft entfalten kann – wie würden wir aufwachsen, wenn wir keine negativen Glaubenssätze bekämen? Nicht permanent Dingen eine Bedeutung im Sinne einer Wertung verleihen müssten?

Manchmal träume ich davon, in Welten zu reisen, in denen diese Gedanken Realität sind, um zu überprüfen und zu erleben, ob das dann besser wäre oder welche Fragestellungen wir uns dann einfangen würden! So eine Art „Ausprobierwelt“, um herauszufiltern, was wirklich dazu dient, Menschen zu fördern.

Wenn du ein Foto wärst, wie würdest du aussehen, was würdest du abbilden? Und – kannst du dir vorstellen, die Stimme in deinem Kopf auf Freundlichkeit umzustellen, nur mal für diesen Venustag?

 

Danke an Sandra für dein wunderschönes lebendiges Foto!

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