Sei doch mal nett zu dir

Herzenshärte – ist das nicht ein wunderbar zutreffendes Wort? Manchmal begegnen uns Menschen, deren Herz hart geworden ist. Oft gibt es Gründe dafür, manchmal erfahren wir es nie. Die Menschen im Umfeld des harten Herzens tun sich schwer mit ihrem Mitmenschen, denn er kann lieblos, abwertend und verletzend sein. Letztlich schiebt er sich immer mehr selbst an den Rand und wird zu dem, was er immer befürchtet hat. Darum „achte auf deine Gedanken …“.

Es macht Sinn, immer wieder am Tag einen Moment inne zu halten und Seelenhygiene zu betreiben: Wo bin ich gerade im Herzen hart? Sehr häufig sind wir das uns selbst gegenüber, weil wir ja gern unser härtester Kritiker sind und uns tagein, tagaus gnadenlos bewerten und verurteilen. Ich gebe zu bedenken: Wenn du 24 Stunden am Tag mit dir in deinem Kopf zusammen bist, also verbunden ohne die Chance auf Ruhe: Weshalb verhältst du dich, wie es dein schlimmster Feind nicht tut? Aus welchem Grund hasst du dich so, dass du dich dauernd beschimpfst? Lass es sein, es gehört zu den Gewohnheiten, die aus Menschen hartherzige und gnadenlose Wesen machen. Wir schaden damit am meisten uns selbst.

Wie können wir zu einer guten Seelenhygiene kommen? Die Klöster zeigen es seit Jahrhunderten mit „ora et labora“ – es gibt Zeiten der Tätigkeit und Zeiten des Gebets. Wir würden das heute vielleicht Achtsamkeit/Meditation nennen oder mit dem alten Wort Seelenhygiene verbinden können. In diesen Augenblicken prüfen wir unsere Gedanken. Sind sie wahr? Sind sie gut? Sind sie von Bedeutung oder bewegen wir Gedankenpupse übelster Art, deren wir uns rasch entledigen sollten? Wir pflegen gern unsere „geistigen Negativblähungen“ und belästigen damit uns und andere. Weg damit.

Fangen wir an, wahrzunehmen, was wir denken. Prüfen wir: Bringen uns diese Gedanken weiter, machen sie uns fröhlich, ruhig, tüchtig oder verankern wir uns im Negativen, in der Angst, der Zerstörung letzten Endes? Wo wirst du deinen Gedankenanker werfen – am Ufer der Hoffnung, Zuversicht und des Vertrauens oder im Meckern, Ablehnen und dem Hass? Dem Anker ist es gleich. Die Konsequenzen trägst du.

Nimm den Besen und kehr die „Ja abers“ aus dem Kopf, die „eigentlichs“ und negativen Schleifen. Schaffe Raum für Ruhe, Stille und Dankbarkeit. Wer noch nicht geübt ist, kann schlichtweg statt der normalen Negativschleifen das Zauberwort „Danke“ wiederholen. Schau, was geschieht.

Allen einen liebevollen ersten Freitag im September 2021.

 

Sigrid hat den gelandeten Anker entdeckt. Vielen Dank!

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