In Krisen bei sich bleiben können

Aaron Antonovsky entwickelte das Modell der Salutogenese, der Weg, der Menschen gesund erhält. Er stellte fest, dass für unsere Gesundheit drei Dinge wichtig sind: Verständnis, Sinn und Machbarkeit, dann entsteht ein Kohärenzgefühl, der Mensch ist in einem guten Gleichgewicht.

Ich glaube, dass die derzeitige Weltlage in Folge der Pandemie mit vielen Menschen eher viel Richtung Krankheitsentwicklung macht, weil sich Menschen hilflos fühlen, wenig Möglichkeiten sehen, selbstwirksam zu handeln, kaum Sinn in den Geschehnissen entdecken und deshalb auch wenig Verständnis entwickeln können.

Diese drei Punkte sind dennoch wichtig für einen guten Umgang mit der Lage, wie ich finde. Verständnis werden wir wohl kaum für Machthaber haben, die nur nach ihre eigenen Regeln agieren, aber für alle, die darunter leiden. Sinn – es gibt keinen Sinn bei Kriegen, allerdings sehen wir, dass viele Menschen helfen, unterstützen, gute Wege anbieten – sie folgen durchaus auch in der Krise ihrem Sinn, zu helfen und sich zu unterstützen, Zeichen zu setzen, Hoffnung zu geben und vieles mehr. Machbarkeit betrifft jeden Einzelnen, denn jeder kann etwas tun, je nachdem, was in seinen Möglichkeiten liegt: Beten kann jeder. Etwas spenden ist vielen möglich, da macht es Sinn, sich an die Institutionen zu wenden, die vor Ort tätig sind, denn sie wissen am besten, was not-wendig ist. Andere können ihren Einfluss geltend machen, indem sie Unternehmen und Verhalten unterstützen oder eben nicht. Jeder kann immer etwas tun. Was auch jeder tun kann: Für seine eigene innere Mitte gut sorgen und Menschen im Umfeld im Auge haben, damit auch sie in ihrer Mitte und im Vertrauen bleiben können. Denken wir hier vor allem an ältere Menschen und Kinder, die mit der Weltlage am meisten Probleme haben.

An diesem Wochenende stellen wir wieder für Menschen auf, die Fragen zu ihrem Familiensystem oder auch ihrem Arbeitssystem haben. Aufstellungen sind für mich ein bedeutender Beitrag zur Friedensarbeit – Frieden für den Menschen, aber auch Frieden für sein System, auch rückwirkend, wenn Altlasten einer Familie aufgelöst werden. Interesse an einer Aufstellung? Gern melden. Wir stellen einmal im Monat mit einer festen Gruppe auf, keine Zuschauer, keine Menschen, die am gleichen Tag ihre Systeme aufstellen, sondern ein sehr geschützter Rahmen. Der nächste mögliche Termin ist am 3. April um 9, 11 und 14 Uhr. Verbindlich sind ein Vor- und ein Nachgespräch. Gern anfragen!

Ansonsten arbeite ich derzeit sehr viel mit Menschen, deren Kräfte massiv erschöpft sind. Oft reichen einige Coachingstunden aus, um wieder auf einen guten Weg zu kommen. Frag ruhig, was für dich eventuell ein guter Weg wäre.

 

Allen ein Wochenende ohne grauenvolle Nachrichten.

Mein Dank für das tolle Foto geht an Steffen!

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