Donnerstags-Nachdenk-Input

Wooow! Gestern Abend haben sich rund 60 Menschen in der Alten Synagoge in Kitzingen zusammengefunden, um dem Vortrag über Prokrastination, zu deutsch Aufschieberitis, zu lauschen! Von Herzen Danke für euren Besuch, das war klasse! Ich hoffe, es gab für alle genügend Infos und Hilfen, zu lachen hatten wir wie immer auch Einiges und Mutige haben sich mit Fragen vorgewagt. Besonders toll – es waren so richtig viele Herren da und alle Altersklassen zwischen 18 und 75! Die Alte Synagoge ist so ein schöner Vortragsort durch die besondere Atmosphäre, was vor allem in dieser Jahreszeit an dem unglaublich zauberhaften Licht im Saal liegt. Jetzt geht es für mich in Kitzingen mit Vorträgen und Seminaren erst im Herbst wieder weiter. In der Praxis ist am 6. Juni um 19.30 Uhr der nächste Vortrag mit dem Thema „Biographiearbeit – was ist das?“ Wir schauen uns an, was wir alles aus unserem Lebenslauf erkennen können. Einfach anmelden und dabei sein! Danke allen für diesen wunderbaren gemeinsamen Abend gestern. Wie schön!

Mal wieder Krankenhaus für die Dauerpatienten der Familie. Knie-OP. Es ist eine große Sache und der Versuch, das Knie zu erhalten. Patient 1 heute unter dem Messer, Patient 2 wartet auf den OP-Termin für die neuen Herzklappen. Da mein behinderter Bruder nicht allein im Krankenhaus sein kann, muss der Vater mit. Theoretisch wäre es jetzt unheimlich günstig, wenn ich raushätte, wie es manche Menschen schaffen, an drei Orten gleichzeitig gesehen zu werden, das wäre momentan sehr hilfreich.

Ich denke natürlich notgedrungen viel über Alter und Behinderung nach, was ja ohnehin seit 50 Jahren in unserer Familie Thema ist. Auch über die Frage, wie Betreuung und Pflege älterer behinderter Menschen aussehen kann und wie schwer es für ihre Eltern ist, einzusehen, dass sie selbst mit der Pflege und dem Tragen, Heben und allem, was dazugehört, nicht mehr alleine klarkommen. Schwierig wird es, wenn das Loslassen und Vertrauen, dass sich Lösungen für alle anstehenden Fragen finden werden, nicht geübt sind. Vielleicht versorgt eine Mutter ihr Kind anders als eine fremde Person, die Frage ist genauso wenig beantwortbar wie viele andere und hängt vom Einzelfall ab. Wenn Alter der Eltern und behinderte erwachsene Kinder mit höchstem Pflegeaufwand und vielen Krankheiten/Krankenhausaufenthalten zusammentreffen, ergeben sich erhebliche Fragen, die individuelle Antworten brauchen. Die finden sich, dazu müssen alle Seiten vertrauen und offen dafür sein, dass es viele Möglichkeiten der Versorgung gibt, nicht eine einzig richtige.

Das Foto ist im Garten der Klinik Arlesheim aufgenommen.

Kommentar posten