Dienstags-Nachdenk-Input

 

Für mich ist es immer wieder ein Wunder, wie viele Dinge funktionieren. Ampelanlagen! Straßenbahnen! Strom aus der Steckdose! Ein neues Leben – das größte Wunder. Wie Dinge sich entwickeln aus winzig kleinen Impulsen, wachsen und ein gesamter Organismus werden, der spricht, geht, lacht, gähnt, weint. Wunder über Wunder auf dieser Welt, im gesamten Kosmos. Tiefe Dankbarkeit erfüllt mich dann, weil ich oft nicht glauben kann, wie großartig alles geordnet ist und ineinander greift.

Ursulas Foto (Danke dafür!) zeigt Räder, die etwas antreiben. Damit so manche Technik funktioniert, müssen viele Räder oder andere Bestandteile ineinandergreifen. Die Maschine kommt zum Stillstand, wenn eines der Räder verklemmt. Ist uns immer wieder bewusst, wie wichtig jeder einzelne Mensch ist? Die Welt kommt zum Stillstand, wenn dieser Mensch nicht mehr da ist. Bis das Rädersystem wieder anfangen kann zu laufen, braucht es viel Zeit und das Vertrauen, dass die Dinge weitergehen können. Anders, sehr anders, aber sie gehen weiter.

Machen wir uns klar, wie wichtig jeder Mensch ist, mit dem wir zu tun haben. Vergeuden wir keine Zeit mit Unmut, Hass, Verleumdung und anderem. Unsere Lebenszeitspanne ist ein Muckenschiss im Vergleich zum Alter unseres Planeten. Doch für die Zeit, die wir hier verbringen, sind wir wichtig, jeder von uns.

Am Wochenende ging es im Rogerskurs ganz wesentlich um den unendlich kostbaren Beitrag, den jeder von uns zum Wohl des Planeten und des Weltenalles leisten kann. Jeder ist wichtig, jeder nach seinen Stärken, seinem Können, seinem So-Sein. Nur unsere Vielfalt, unsere unterschiedlichsten Begabungen, Talente oder Qualitäten ermöglichen, dass wir die gesamte Palette abdecken können. Vielfalt ist Chance, sichert Überleben, schafft Kreativität und Lernfelder. Steigen wir ab vom hohen Ross, auf das wir uns manchmal setzen, oft aus Unsicherheit und Angst. Reichen wir einander lieber die Hand und stützen uns gegenseitig, wenn die Wege unpässlich werden, lassen wir uns frei, wenn der Raum weit und licht ist.

Wenn sich das Rad im Räderwerk des Lebens geknechtet fühlt, wird es schnell brechen. Ist es aber gern ein Rad unter vielen, eines, von dem es kein zweites gibt, und schnurrt es in seinem allerbesten Tempo mit seiner allerbesten Laune umher, dann werden die anderen angesteckt, ebenfalls ihr bestes Tempo und ihre beste Laune zu zeigen. Wie bei Eichendorff: „… und die Welt hebt an zu singen, triffst du nur das Zauberwort.“

Allen einen guten Dienstag mit den Qualitäten des Mars und einem herrlichen Zauberwort der Wertschätzung, Zuneigung und Liebe.

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