Bist du geborgen?

In den letzten Wochen kam immer wieder in der Praxis eine spannende Frage auf: Woran glaubst du? In vielen Menschen schlummert eine Sehnsucht nach „Wiederanbindung“ an das Göttliche, nichts anderes heißt „re-ligio“. Viktor Frankl sagte sinngemäß einmal, die tiefsten menschlichen Fragen seien metaphysischer Natur, sind also letztlich Fragen, die man stark verkürzt mit Göttlichem in Verbindung bringen kann. Offenbar sind Kirchen nicht mehr  für alle Menschen in der Lage, eine Heimat zu bieten, sind wir in einer Art postmoderner Spiritualität angekommen.

Woran glauben wir? Dass wir in etwas Größerem aufgehoben, geborgen sind? Behütet und beschützt? Ich finde so ein Bild durchaus wichtig, vor allem für Kinder. Wenn wir Kinder ohne das Bewusstsein erwachsen werden lassen, dass ihr Leben einen tiefen Sinn hat, dass es eine Bedeutung hat, dass gerade sie auf der Welt sind und dass wir uns an etwas innerlich anbinden können, das größer ist als wir, stärkt das sehr.

Menschen erleben Halt in Ritualen, das Wort Kultur hängt nicht umsonst eng mit Kultus zusammen. Die Frage ist, ob wir das institutionalisiert brauchen oder nicht. Viele Menschen bemerken, dass wir heute anders denken, dass Rituale nicht sinnentleert abgehalten werden sollen, sondern sehr bewusst. Dass wir kein Gottesbild brauchen, das geglaubt werden soll, sondern Erfahrungen mit dem Gefühl des Göttlichen wichtig sind.

Herzliche Einladung – wo fühlst du dich geborgen, aufgehoben, angebunden an etwas, das größer ist als du selbst? Dieses Geschenk wünsche ich an diesem Wochenteilungstag jedem.

 

Danke an Steffi für das wunderbare Bild.

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