Monthly Archives: Juni 2025

Samstagschaos

Seit Wochen will ich den einzigen Teppich im Haus, der riesig ist und das halbe Wohnzimmer bedeckt, tiefenreinigen. Alles ausgeräumt, alle Möbel weg, Teppich schön eingeschrubbt, jetzt kann alles trocknen. Der Bruder findet das lustig, wie ich mit dem Schrubber über den Teppich fahre und hat vor lauter Begeisterung alle Puzzles (er war gerade fertig und eher aus Versehen, weil schief gestapelt) umgekippt. Jetzt sitzt er zwischen 12 Puzzel und muss sie allesamt aus einem Riesenberg Holzteilen zusammenbauen. Das braucht den Rest des Vormittags.

Der Postbote klingelt, eine langersehnte Pflanzenlieferung! Von wegen. Statt meiner Euphorbia-Spezial finde ich eine Echinacea, die an einen bienenfreundlichen Herrn in Marburg gehen sollte, entnehme ich dem beiliegenden Lieferschein, der wiederum wird überrascht meine sehr spezielle Pflanze aus dem Paket schälen. Mal schauen, was der liefernde Staudengärtner sagt, bei der Hitze mag ich Pflanzen nicht gern mehrfach auf den Postweg senden. Nix mit einpflanzen und beim Wachsen zugucken. Klar ist eine Echinacea ebenfalls toll, nur hab ich davon schon viele und genau diese andere Pflanze ist eine, die ich noch nie in unserer Gegend gesehen habe. Halt dann irgendwann. Es kann nicht alles klappen. Schönes Wochenende!

 

Blick ins Goetheanum.

Gewaltiges Lebenswerk

Eine Sonderausstellung im Goetheanum befasst sich mit dem Lebenswerk von Rudolf Steiner. Manchmal kann man nur staunen, mit welcher Vielfalt sich Menschen in ihrem Leben befasst und unglaublich viel in die Welt gestellt haben: Von Waldorfpädagogik über Demeterlandwirtschaft, anthroposophische Medizin und vor allem Mistelforschung, Gemeinschaftsbildung und soziale Dreigliederung, Kunstformen und vielerlei mehr.

Das Schöne, das Wahre und das Gute

Schönheit in der Umgebung eines Menschen sorgt für eine andere Haltung der Welt gegenüber. Ein winzig kleiner Strauß in einem Miniväschen kann uns ein Strahlen ins Gesicht zaubern. Keine Ecke ist zu klein, als dass nicht ein Zweig dort Platz finden und Freude schenken kann.

Neben dem Pflegebett meines Bruders steht ein Regal, Christoph hat für den Bruder aus einem kleinen Stückchen Holz ein zauberhaftes kleines Brettchen geschnitten, geölt, am Regal festgemacht und nun passen genau ein Kartenständer und eine Minivase darauf. Weil derzeit so viele kleine Vögel im Garten brüten, ist das im Moment eben eine Vogelkarte, er liebt Lavendel, die ersten geöffneten Blüten hat er nun in seiner Vase. Ich finde, dass es diese Dinge sind, die einen Unterschied machen. Auch wenn es nur eine kleine Kerze, ein Blütenzweig, ein Bild ist – es bringt Freude. Was uns freut, hilft uns, gut durch den Alltag zu kommen. Und wenn ich ihn wasche und versorge, fällt mein Blick auf dieses winzige Regal und ich freue mich mit. So nimmt mein Bruder an den Jahreszeiten zusätzlich auf eine ganz andere Weise teil.

Au weia

„Ich bin ein wenig erledigt“, sage ich, als wir in Dornach zwischen zwei Terminen den Ort wechseln, und stutze. Irgendwas im Außen hat mich irritiert. Genauer hingeschaut – es war eine Türklinke. Es wäre leicht übertrieben, da schon von Synchronizität zu sprechen und die Klinke war auch eher schlecht gelaunt, ich nur müde ob des schwülen Wetters, aber immerhin. Vielleicht zaubert dir diese Türklinke auch ein Lachen ins Gesicht.

Alchemillazauber

       

Alchemilla – das Kraut der Alchemisten, denn in den Blattachseln bildet die Pflanze von sich aus glänzendes Wasser (Guttation), von dem man hoffte, dass man damit Gold herstellen könne. Elfenquelle wird das Rosengewächs auch genannt, als ein Heilkraut seit dem Mittelalter geschätzt. Seinen deutschen Namen hat es von der Blattform, die an den Mantel der Gottesmutter Maria erinnern soll.

Schöne Momente

Was hilft uns, uns immer wieder von Neuem zu motivieren, auf unserem Weg zu bleiben, unser Tagwerk mit Freude zu ergreifen? Das war Thema des dritten Mini-Nautilus gestern. Wir haben uns angeschaut, welche Begrenzungen unser Geist erzeugt, weshalb wir manchmal gern was aufschieben und wie unser Gehirn von einem gelangweilten „hab ich keine Lust drauf“ zu einem neugierigen „lass uns das machen“ schaltet. Was unterscheidet Motivation von innen heraus von Druck von außen und wie können wir uns mit einer kreativen Schaffensfreude verbinden? Danke an euch für diesen schönen Austausch auch in unserer Runde!

Vieles auf dem Weg zum Erreichen von Zielen hat mit der Kraft guter Gewohnheiten zu tun. Das Thema werden wir an zwei Seminarabenden in der Alten Synagoge in Kitzingen am 24. Juni und 2. 7. jeweils um 19.30 vertiefen, da befassen wir uns mit der Herausforderung, wie wir gute Gewohnheiten anlegen können. Für das Seminar bitte über die VHS Kitzingen anmelden.

Was mir pragmatisch hilft: Ich vergeude keine Zeit damit, zu lamentieren, wie viel Arbeit alles ist oder wie ich das alles wuppen soll. Ich fange mit dem Unangenehmsten an wenn möglich und arbeite mich Stück für Stück durch, mit Freumomenten dazwischen, die ich bewusst einplane. Jammerstopp war der Gamechanger, im Nachhinein betrachtet hat mich das nicht nur richtig viel Lebenszeit, sondern vor allem auch Freude, Energie und Wachstumschancen gekostet.

Einen feinen Wochenteilungstag dir und morgen einen schönen Fronleichnamstag.

 

Dieser handwerklich schön gestaltete Nachtkasten erfreut Besucher des Hauses Friedwart in Dornach.

Selbst im Sturme

Selbst im Sturme der Leidenschaften und Affekte kann eine gewisse Ruhe eintreten, wenn sich das Seelenschiff bis zur Insel des Denkens hingearbeitet hat.

Rudolf Steiner, GA 16

Ein Blütenmeer zeigte vor wenigen Wochen die Rose vor der Schreinerei am Goetheanum.

Wundervolle systemische Arbeit

Das war ein schönes Wochenende – am Samstag im Nautilusprojekt das Thema Kommunikation tief beleuchten, von der Qualität des Herzlauschens berührt werden, am Sonntag Aufstellungen. Familien – Mysteriendramen spezieller Natur. Was können wir von der Weisheit eines Systems lernen und von der Kraft von Menschenseelen, Leid auf sich zu nehmen, zu tragen und irgendwann zu erkennen, dass es nun zurückgegeben werden darf? Auch das ist eine Form des Herzlauschens der Stellvertreter im System, die eingeladen sind, wahrzunehmen, was nicht das Ihrige ist. Das braucht Übung und Achtsamkeit. Wir konnten Menschen auf ihrem Weg zu sich selbst ein Stück weit begleiten. Wir können ihnen ihre Herausforderungen nicht abnehmen, doch wenn wir erlebbare Erkenntnisse mit hineinnehmen und Klärung in manche Frage bringen können, wird der Weg leichter, machbarer, entstehen neue Perspektiven. Letztlich entsteht eine sanfte Empfindung von Frieden, wenn mehr Klarheit herrscht, Lasten abgelegt werden können, die nicht die eigenen sind. Ich bin dankbar über diese Arbeit.

Wer noch spontan von 10-11.30 Uhr beim Mini-Nautilus (kostenfrei) zum Thema Motivation dabei sein mag, kann sich gern noch anmelden bis 9.30 Uhr: https://www.seelengarten-krokauer.de/nautilus/

Einen schönen Marstag dir heute!

 

Der erste Kohlrabi aus dem Garten ist geerntet.

Naturschönheiten

Valeriana – Baldrian, dem Gott Baldur gewidmet und einst als „Allheilmittel“ angesehen. Im späten Mittelalter erkannte man die beruhigende Wirkung der Wurzel und nicht nur Katzen lieben ihn. Schade, dass es keine Duftfotos gibt, sonst könntest du das zarte Aroma der Blüten riechen. Vielleicht entdeckst du einen Baldrian in deiner Nähe, dann einfach mal schnuppern und dieses Naturwunder wahrnehmen.

Mancherlei

Ein bewegendes Gespräch über einen Menschen, der von einer Sekunde auf die andere verstorben ist. Der gehandicapte Bruder einer Frau, mit der ich im Kreis „Schwestern gehandicapter Brüder“ bin. Wir sind alle ungefähr gleich alt und kümmern uns auf verschiedene Arten um unsere ebenfalls ähnlich alten Brüder. Austausch tut gut. Wer nicht mit behinderten Menschen aufgewachsen ist, versteht vieles nicht. Menschen, deren Geschwister anders sind, haben oft schon als Kleinkind gelernt, wie man kommuniziert jenseits von Worten. Wir wissen anhand bestimmter Bewegungen, Verhaltensweisen oder Reaktionen, ob das Geschwister Schmerzen, Hunger oder Kältegefühl hat, genervt ist und die Situation gern verlassen würde.

Wie geht man mit diesem Tod um? Er war gerade in einer neuen Einrichtung und richtig gut dort angekommen. Eine tolle Gruppe, Anerkennung, wohlfühlen, den Sonnenplatz auf einer Terrasse genießen, alle haben durchgeatmet nach Jahren, in denen es anders war. „Wenn es am schönsten ist, soll man gehen“ – dieser Satz kam auf, er ist so glücklich und aufgeräumt gewesen in den letzten Monaten seines Lebens. So konnten die Geschwister für ihn eine wundervolle Trauerfeier gestalten und den Bruder über die Schwelle gehen lassen mit Rosenblütenregen in den Himmel hinein.

 

Morgen, Dienstag, ist unser drittes Schnupperangebot für Nautilus zum Thema „Motivation“. Magst du gern (kostenfrei) von 10 bis 11.30 Uhr mit dabei sein? Dann fix noch anmelden unter diesem Link: https://www.seelengarten-krokauer.de/nautilus/

Der Muskatellersalbei blüht vor der Terrasse. Eines meiner Lieblingsblühwunder.

An Weltenschönheit hingegeben

Es ist in dieser Sonnenstunde

An dir, die weise Kunde zu erkennen:

An Weltenschönheit hingegeben

In dir dich fühlend zu durchleben:

Verlieren kann das Menschen-Ich

Und finden sich im Welten-Ich.

Wochenspruch aus dem anthroposophischen Seelenkalender von Rudolf Steiner.

Was ist schlau?

„Ich wär ja doof, wenn ich die KI nicht zum Schreiben meiner Posts nutzen würde.“, sagt mir eine Bekannte. Ich würde den Satz auf lange Sicht so formulieren: „Ich werde doof, wenn ich KI zum Schreiben meiner Posts nutzen würde“. Es geht in diesem Beitrag nicht um die Diskussion, was KI kann und ob Leser nicht langfristig merken müssten, dass manche Texte zu schlau und rhetorisch zu gut für manchen Autor sind, sondern um das biologische Gesetz „Use it or loose it“, also gebrauchen oder verlieren. In dem Fall ist das Gehirn gemeint. Wenn wir denken (und Schreiben ist eine beachtliche denkerische Leistung in vielen Fällen), benutzen wir unser Gehirn, Vernetzungen werden geschaffen oder aktiviert, die dann, wenn wir fertige Texte irgendwo übernehmen, nicht aktiviert werden. Langfristig führt Nichtnutzung zum Einstellen der Tätigkeit. Die Zukunft wird zeigen, welche Folgen das langfristig hat und welche Qualitäten dadurch vielleicht auf der anderen Seite entwickelt werden. Bis dahin gilt: Ich schreibe selbst.

 

Ein schönes authentisches Wochenende allen.

Gute Energie

So schön – Blumenschmuck im Goetheanum.  Kommt man in einen Raum und findet so einen Strauß vor, erlebt man den Raum und das gesamte Feld sehr anders, als wenn kein solcher Schmuck vorhanden ist. Die Mühe, die das Schneiden und Pflegen macht, wird im Raum wie eine leise Liebe wahrnehmbar und erzeugt das Gefühl des Willkommenseins.

Wochenend-Vorfreude

Ein vielfältiges Wochenende steht bevor. Wenn heute Nachmittag die Praxis schließt, öffnet sich morgen die Kurspforte mit unserem Nautilus-Tag über „Kommunikation“ und am Sonntag sind Aufstellungen. Gerade Aufstellungen eröffnen nicht nur Möglichkeiten zu tieferer Erkenntnis, sondern zeigen auch die Weisheit von Systemen, in denen wir leben, wie sie geordnet sind und wie jeder in einem System seinen Platz einnimmt, um das Ganze zu stabilisieren. Verständnis ermöglicht Veränderung, das Mobile schwingt sich auf ein neues Level ein. Aufstellungsarbeit ist eine Form von Friedensarbeit – mit sich selbst, mit dem System und auch mit Lasten, die aus anderen Generationen kommen und nun nicht mehr länger getragen werden müssen.

Am Dienstag kannst du noch gern mit dabei sein, wenn wir im Mininautilus das Thema „Motivation“ von 10 bis 11.30 Uhr (kostenfrei übrigens) bewegen. Die Mininautilus-Termine sind Einladungen an dich, das Nautilusprojekt einfach mal kennen zu lernen, Neustart ist am 21. September. Anmeldung fürs Mininautilus und Infos zum Gesamtprojekt findest du hier: https://www.seelengarten-krokauer.de/nautilus/

Allen einen frohen Frei/utag.

 

Manche Blüten stechen förmlich beim Vorbeigehen ins Auge aufgrund ihrer Farbe und Form. Das größte Wunder ist für mich die Natur, die solche Kunstwerke präsentiert.