Monthly Archives: März 2023

Vom Leben lernen

Filmtag heute und morgen Kurstag – ich freue mich. Weniger der Bagger, der ausgerechnet heute vor dem Fenster lärmt (nachdem die gesamte Woche auf der nachbarlichen Baustelle Ruhe war). Manchmal ereilt mich die Sehnsucht nach Ruhe im Außen, was freilich ein frommer Wunsch ist.

Das Thema morgen ist die Einführung in den Buddhismus, damit die Seminarteilnehmenden verstehen, was die Grundlagen von Achtsamkeit sind und worauf die Übungen fußen. Zudem finde ich es immer wieder spannend, auch Biographien im Kurs mit drinzuhaben, so werden die angehenden Cardea-Therapeut:innen und Cardea-Coach:innen nicht nur mit dem Leben und Werk von Carl Rogers vertraut gemacht, sondern die Therapeut:innen lernen auch intensiv Virginia Satir und Milton  Erickson kennen, das Leben von Albert Ellis und anderen. Wenn wir in die Lebensgeschichten von Menschen schauen, verstehen wir leichter, wieso sie einen bestimmten Lebensweg eingeschlagen, Techniken in der Arbeit mit Menschen entwickelt und sich einen speziellen Blick auf die Welt erarbeitet haben. Wir erkennen dann auch leichter den Wert unserer eigenen Biographie, das, was wir ins Leben „hineinschreiben“, was uns formt und zum Wachstum herausfordert.

 

Anna hat diesen wunderbaren See mit dieser erstaunlichen einzelnen Wolke entdeckt. Danke für das Bild. Ruhe zum Anschauen, tut gut.

Schief gegangen

Manchmal geht viel schief. Eigentlich hätten wir jetzt die Photovoltaikanlage auf dem Dach, doch die Monteure konnten nicht kommen. Verschoben um Wochen. Das ist deshalb so ärgerlich, weil wir zwei Tage freigeschaufelt haben, damit die Handwerker aufs Dach können und die gesamte Terminplanung im Eimer war. Dass sich was verschiebt und umgeändert werden muss, liegt oft auch am Wetter und anderem, was man nicht ändern kann, ist auch nicht das Thema. Das Problem ist nicht vorhandene Kommunikation.

So ist es auch in unseren Beziehungen oft – wir kommunizieren zu wenig vom Wesentlichen und zu viel von dem, was nicht weiterbringt. Das, was wir wirklich meinen, wagen wir oft nicht zu sagen und unterstellen damit unseren Gesprächspartnern, dass sie die Wahrheit offenbar nicht ertragen können. Damit tun wir manchem Unrecht. Ins Gespräch gehen, sich austauschen ist wichtig! Es gibt wenig, worüber man nicht sprechen kann. Auch wenn wirklicher Mist passiert: Mund auf, offen darüber reden. Scheitern gehört zum Lernen, Misserfolge sind normal, nur legt unsere Showwelt nahe, dass bei anderen alles glatt geht, funktioniert, die Beziehungen megaschön sind, die Locations zum Urlauben erste Sahne und der Rest nur super ist. Nix ist nur super und das reale Leben ist keine im Studio abgemischte Soundversion, sondern unplugged mal voll daneben. Kein Grund zur Panik. Neu sortieren, aufstehen, weitergehen.

 

Allen einen hoffentlich freundlichen Freitag.

 

Die Geduld, die der Buddha hier ausstrahlt, ist manchmal von mir sehr weit entfernt.

Unnennbare Zärtlichkeit

Er sah nichts als die blaue Blume, und er betrachtete sie lange mit unnennbarer Zärtlichkeit.

Novalis (1772–1801), in: Heinrich von Ofterdingen.

Anna hat bei einer Wanderung in dieser Woche diese zauberhaften Schönheiten entdeckt. Danke für dein Foto!

Vorfreude

Ich freue mich so! Ich bin von einem lieben Herzensmenschen eingeladen ins Ballett. Das erste Mal in der Blauen Halle für mich, der Außenspielstätte des Theaters. Alice im Wunderland. Das wird großartig. Viele Jahre meiner Kindheit waren vom Ballett geprägt, denn ich habe eine hervorragende ganz klassische Ballettausbildung genossen, 13 Jahre lang, von einer sehr strengen Ballettmeisterin alter Schule, die uns die großen Choreographien nahegebracht hat. Ich muss nur die ersten Töne hören, schon weiß der Körper, was drankommt, das finde ich nach Jahrzehnten, die dazwischenliegen, sehr spannend.

Ich hatte mit drei den ersten Unterricht, bald kamen Spitzenschuhe, am Ende stand American Tap Dance. Da wir ein musischer Haushalt sind (außer mir spielen alle mehrere Instrumente), ist die Umsetzung von Klang in Körpersprache etwas Vertrautes. Musik erlebe ich als Bewegung, es fasziniert mich, wenn ein Choreograph Werke von Bach in Tanz umsetzt.

Ein Instrument und eine Sportart lernen waren in der Erziehung unserer Kinder wesentlich. Der Grund: So werden Fähigkeiten geschult, die das Leben leichter machen wie Ausdauer, Geduld, Üben, auch wenn sich nicht schnell Erfolge zeigen, aufeinander lauschen, als es in die Orchester- und Ensemblearbeit ging, den Körper gut ergreifen, Stress durch Bewegung abbauen und Ausdrucksmöglichkeiten finden, die jenseits der Sprache liegen.

Allen einen Tag voller Musik und AkzepTANZ.

 

Aus Einzelkindzeiten mit den Eltern und meinem blauen Vichykarokleid, von Oma genäht. Im gleichen Jahr hatte ich meine erste Ballettaufführung als (was sonst) Schneeflocke.

Tanze!

Du musst tanzen, als gäbe es niemanden, der zuschaut. Liebe, als würdest du niemals verletzt werden. Singe, als würde niemand zuhören. Und lebe, als wäre es der Himmel auf Erden.

William W. Purkey

Diese Wendeltreppe, die Silke fotografiert hat, stammt aus dem Schloss in Bad Mergentheim – dort war meine Ballettschule untergebracht. Als Kind habe ich stundenlang nach oben geschaut, weil ich dachte, dass man wirklich die Sonne sieht.

Was brauchen Familien?

Ein wunderbarer Vortragsabend im Kindergarten mit einer interessierte Gruppe über die Herausforderungen des Elternseins. Wir haben den Bogen gespannt vom Säugling bis zum Schulkind, vom Liebespaar zur Familie und den Problemen, die den Alltag zum Abenteuer machen können.

Was brauchen Kinder? Was brauchen Eltern? Was brauchen Familien, damit sie ihre Aufgaben gut bewältigen und in ihrer Kraft bleiben? Thema waren auch Infekte im Kindesalter. 12-14 pro Jahr gelten als normal, das stellt berufstätige Eltern und Einrichtungen vor Probleme. Wir haben angeschaut, warum das Training des Immunsystems für eine lebenslange Gesundheit wichtig ist und welche Hacks helfen wie Wadenwickel und andere einfache Möglichkeiten.

Elternsein ist mit Unsicherheit verbunden. Die Sorge, alles richtig zu machen, dem Kind den besten Start ins Leben zu ermöglichen, konfrontiert werden mit Fähigkeiten/Grenzen des Kindes, der Partnerschaft, der eigenen Geduld ist nicht leicht. Eltern brauchen Ermutigung und Unterstützung, Kinder großziehen und gut in die Welt schicken ist DIE Masteraufgabe. Das gilt für Eltern, die ihr Bestes geben, ebenso für alle, die Kinder begleiten als Erziehende, Lehrende, als Menschen. Heranwachsende zu ermutigen, die Zukunft als großartige Chance zu begreifen und nicht als Horrorszenario zur Rettung der Menschheit ist die Kunst, der sich jeden Tag viele verschreiben. Respekt und Wertschätzung!

 

Kinder brauchen Gelegenheit zu Bewegung, Spiel, dazu gehört, sich richtig dreckig machen zu dürfen. Sinnesschulung ist die zentrale Aufgabe der Kinder im ersten Jahrsiebt, damit sie Kräfte ausbilden, die ihnen als Schulkinder erst Denken möglich machen. Danke für dein Bild, Ursula!

Kinder sind Zukunft

Kinder sind immer Zukunft. Unsere Aufgabe als Elterngeneration – ihnen helfen, die Welt weiter als Wunder zu erhalten und die Herausforderungen kreativ bewältigen zu können, indem wir sie zum Entdecken  einladen.

 

Ursula hat das Kinderfoto geschickt. Danke!