Faschingswochenende, nicht meins. Dafür ist Familie angesagt, weil beide Brüder Geburtstag haben und alle Feste bei uns stattfinden.
Gestern Abend haben wir Vorentscheidungen getroffen, weil wir im Juni in Klausur gehen und nachdenken. Früher war das für uns normal, fünf Tage weg und nur denken, heute ist das ein logistischer Großaufwand, damit der Bruder versorgt ist. Also haben wir einige Überlegungen vorgezogen, um den fünf Tagen den Druck zu nehmen, dort Wunder wirken zu müssen. Wir diskutieren derzeit intensiv eine Frage: Was wollen wir wirklich? Die letzten vielleicht zehn Arbeitsjahre sollen die Essenz unseres Tuns abbilden, also ist alles auf dem Prüfstand. Wir gehen jeden einzelnen Tätigkeitsbereich durch, werden jeden bis zu unserer Auszeit beobachten und streichen, was nicht hundert Prozent Liebe und Begeisterung ist. Die Grundsatzentscheidung ist gestern gefallen und wir werden jetzt die nächsten Monate abspüren, ob sich das nach „guter Plan, mehr Fokus auf das Wesentliche“ oder „Na, ich hänge aber doch an den Kurs“ entwickelt. Meine Arbeit in der Praxis betrifft das nicht, das ist mein „most wanted“, aber ich nehme mir unser Kursprogramm vor. Gemischtwarenladen ade. Fokus. Je älter ich werde, desto klarer. „Kill your darlings“, heißt es. Essenz gefällt mir besser.
Ein fröhliches Treiben allen, die es mögen!
In drei Monaten wird genau diese Laterne der Moment sein, an dem ich Vollgas auf dem Weg gebe. Weil ich weiß – noch eine Minute bis zur Buchhandlung am Goetheanum und damit einem meiner Kraftorte.