Aber das, ihr Männer, sagte er, ist wert, bedacht zu werden, dass die Seele, wenn sie unsterblich ist, auch der Fürsorge bedarf nicht nur für die Zeit, die wir das Leben nennen, sondern für die ganze Zeit; und die Gefahr müsste nun erst recht furchtbar erscheinen, wenn jemand sie sorglos behandelte. Denn wenn der Tod eine Trennung von allem wäre, dann wäre es ein Glücksfall für die Schlechten, wenn sie gestorben sind, von ihrem Körper getrennt zu sein und zugleich auch – mit der Seele – von ihrer Schlechtigkeit. Nun aber, da sie sich ja als unsterblich zeigt, kann es wohl für sie keine andere Befreiung vom Schlechten geben und keine Rettung, außer, dass sie so gut und so vernünftig wird wie möglich.
Platon, in: Phaidon 107 c,d
Steffen hat das Himmelsfoto gemacht, Danke!