Übungen im Alltag

Küchenschrankputz. Alles raus, auswischen, sortieren. Immer wieder schleichen sich Gegenstände ein, die nichts mehr in unserem Schrank verloren haben. Schade, dass selbst bei einem Markenservice kaputte Teile nicht mehr nachgekauft werden können. Kommt die ganze Familie zusammen, wird gestückelt. Ich gehe Schubladen und Schränke durch unter dem Aspekt – was benutze ich selten? Manchmal kauft man ein Küchengerät und erkennt – im Handling unpraktisch. Inzwischen trenne ich mich sofort von solchen Dingen. Mein Lieblingsmesser in der Küche habe ich beim Auszug aus dem Elternhaus mitgenommen. Als meine Schwiegermutter schon sehr alt war, sah man ihren Küchenwerkzeugen an, dass sie lebenslang gebraucht worden waren, Messerklingen schmal und dünn vom Schleifen. Das ist Nachhaltigkeit. Sortieren der Vorräte dient dem Schutz vor Befall von Insekten und der Übersicht. Lebensmittel stehen datumssortiert, damit nichts verdirbt. Je älter ich werde, desto weniger mag ich volle Schränke, was daran liegt, dass wir beide keine Eltern mehr haben und wissen, was die Entsorgung und Auflösung von Haushalten bedeutet. Loslassen üben ist ein Prozess, der mit solchen kleinen Aktionen geübt wird, damit irgendwann das große Loslassen gut gelingt.

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