
Was für eine feine Idee von Oscar Wilde, im Herbst alle Sorgen zu sammeln und im Garten zu begraben. Kommentar des Mannes: „Genau, im Frühjahr treiben die dann zehnfach aus. Lieber nicht.“ Nachvollziehbar ist das, er hat eine geraume Zeit damit verbracht, das ehemalige Heilkräuterbeet, das wir ganz und gar geleert haben für das Gewächshaus (die Pflanzen sitzen in Töpfen und warten aufs wieder eingepflanzt werden), von unfassbaren Mengen Wurzeln zu säubern. Meterlange Quecken, Schlehdornbüsche, die vom städtischen Grün über gewaltige Entfernungen im Garten Wege zurücklegen und an den unerwartetsten Stellen auftauchen. Bald ist es geschafft und wir setzen alles neu ein, ergänzt um das, was neu dazukommen mag. Jetzt ist es auch viel ordentlicher, wir haben mehr Plattenwege, das gibt auch optisch eine gefasstere Form.
Am Sonntag startet der nächste Ausbildungsblock in meiner Fortbildung, ich schalte mich erst später dazu, wir haben den vorletzten Aufstellungssonntag in diesem Jahr. Darauf freue ich mich sehr. Ich bin tief dankbar für die Kliententermine in dieser Woche, es war so eine krasse Spannweite an Themen, ungewöhnlich für die Jahreszeit. Gleiches meldet mir eine Kollegin, die das treffend formuliert hat: „Die Welt dreht gerade etwas wild.“ Da kann eine Stunde Gartenarbeit reine Medizin sein.
Diese Ecke im Garten wird im nächsten Winter nicht mehr so aussehen. Alles ist nun anders. Mal sehen, ob es sich bewährt.
