Mittwochs-Nachdenk-Input

Der eisige Wind bläst heftig ums Eck. Wir haben dicke Drähte verspannt, um unseren neuen Kiwis zu zeigen, wo sie wachsen dürfen. Spannend, was durch die Drähte bei Wind an neuen Geräuschen im Haus wahrzunehmen ist. Da merke ich erst, wie stark geprägt ich durch die normalerweise wahrnehmbaren Geräusche bin, dass mich Neues erstmal massiv irritiert.

Das ist mit allem im Leben so. Neues kann Irritationen auslösen, es folgt eine Zeit der Wahrnehmung darauf, dann Gewöhnung und die Aufmerksamkeit schwindet wieder. Es freut mich, dass ich derzeit an einer wunderbaren Fortbildung teilnehmen kann, die sich mit intensiven Übungen zur Stärkung von Wahrnehmung und Achtsamkeit befasst. Auf der anderen Seite läuft gerade eine Fortbildung, da geht es intensiv um Psychoneuroimmunologie und die Erkenntnisse der Hirnforschung im Hinblick auf Meditation, die mich begeistert. Beide Fortbildungen wurzeln in sehr unterschiedlichen Herkünften und doch decken sich Erkenntnisse und Aussagen, nur die Wege sind verschieden.

Das ist sehr spannend, weil es mir zeigt – es ist nicht so ausschlaggebend, aus welcher Richtung ich herkomme, sondern ob ich mich auf Beobachtung, Entwicklung und Ausprobieren einlassen kann. Erkenntnis, wie etwas funktioniert, wo etwas herkommt oder was die Ursache ist, ist eine Sache, wir bezeichnen sie oft als Trostpreis. Erkenntnis bleibt folgenlos, wenn wir nichts damit anfangen. Aus einem Geistesblitz muss eine Kraft im Herzen entstehen und die durchströmt uns dann bis in die Fingerspitzen, wo wir dann aus dieser Kraft heraus unser Handeln verändern können. Dann greifen Kopf, Herz und Hand auf neue Weise ineinander. Bis das stabil läuft, wird es Irritation geben, Verwirrung und es gilt „try and error“.

Wagen wir in diesen Tagen also ruhig mal Neues. Nutzen wir Fortbildungsmöglichkeiten, die sonst nicht zur Verfügung stehen, um unseren Horizont zu erweitern. Zukunft will gestaltet werden.

Allen einen beweglichen Mittwoch!

Das atemberaubende Foto hat Stephanie gemacht.

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