
Ein bewegendes Gespräch über einen Menschen, der von einer Sekunde auf die andere verstorben ist. Der gehandicapte Bruder einer Frau, mit der ich im Kreis „Schwestern gehandicapter Brüder“ bin. Wir sind alle ungefähr gleich alt und kümmern uns auf verschiedene Arten um unsere ebenfalls ähnlich alten Brüder. Austausch tut gut. Wer nicht mit behinderten Menschen aufgewachsen ist, versteht vieles nicht. Menschen, deren Geschwister anders sind, haben oft schon als Kleinkind gelernt, wie man kommuniziert jenseits von Worten. Wir wissen anhand bestimmter Bewegungen, Verhaltensweisen oder Reaktionen, ob das Geschwister Schmerzen, Hunger oder Kältegefühl hat, genervt ist und die Situation gern verlassen würde.
Wie geht man mit diesem Tod um? Er war gerade in einer neuen Einrichtung und richtig gut dort angekommen. Eine tolle Gruppe, Anerkennung, wohlfühlen, den Sonnenplatz auf einer Terrasse genießen, alle haben durchgeatmet nach Jahren, in denen es anders war. „Wenn es am schönsten ist, soll man gehen“ – dieser Satz kam auf, er ist so glücklich und aufgeräumt gewesen in den letzten Monaten seines Lebens. So konnten die Geschwister für ihn eine wundervolle Trauerfeier gestalten und den Bruder über die Schwelle gehen lassen mit Rosenblütenregen in den Himmel hinein.
Morgen, Dienstag, ist unser drittes Schnupperangebot für Nautilus zum Thema „Motivation“. Magst du gern (kostenfrei) von 10 bis 11.30 Uhr mit dabei sein? Dann fix noch anmelden unter diesem Link: https://www.seelengarten-krokauer.de/nautilus/
Der Muskatellersalbei blüht vor der Terrasse. Eines meiner Lieblingsblühwunder.
