Hilfen im Alltag

Wenn ein Mensch krank ist, ist Zuwendung das Wichtigste neben dem, was zur Gesundung not-wendig ist. Zum Gesundwerden brauchen wir Ruhe, Schlaf, Abschirmung von allen Belastungen unseres Alltags. Das gilt auch für seelische Überlastungsmomente. Ich vermute, dass wir in diesem Herbst und Winter froh sein werden, dass im Sommer so viel Schafgarbe zu finden war. Sie ist eines der besten Heilkräuter für die Leber und kann wunderbar in einem Leberwickel angewandt werden. Nach dem Mittagessen auf den rechten Oberbauch aufgelegt hilft er beim Verdauen und wärmt unser wichtiges Entgiftungsorgan. Nachruhe sorgt dafür, dass Patienten mit Depression gekräftigt aufstehen und sich durch diese Anwendung besser fühlen.

Ist ein Gelenk entzündet, tun Wickel ebenfalls gute Dienste, seit uralten Zeiten bekannt sind Kohlwickel oder Quarkauflagen, wenn die Haut zu viel Sonne bekommen hat. Fieber kann man mit Wadenwickeln lindern, Halsschmerzen mit Zitronenwickeln und bei schrecklichen Ohrenschmerzen in der Nacht ist eine Zwiebelauflage das Mittel der Wahl.

Früher gab es den guten alten Salbenlappen noch. Das waren dick mit dem Spatel aufgetragene Salbenmengen auf Leinentüchlein, die auf die schmerzenden Stellen aufgelegt wurden, darüber kam ein warmes Wolltuch und die Auflage wirkte gemütlich ein. Duftend versank man in den heilenden Schlaf.

Wickel und Auflagen sind wirksam und helfen, Beschwerden zu lindern, sie sind ein Akt der Zuwendung. Wer den Patienten damit versorgt, schenkt ihm Aufmerksamkeit, hilft ihm beim Gesundwerden und während der Wickel wirkt, kommt oft tiefe Ruhe auf. Die umhüllenden Tücher schaffen Geborgenheit, schenken das Gefühl von Behütetsein und geben Sicherheit, wenn der Wickelnde sein Handwerk versteht.

Ich finde es bedauerlich, dass diese alten Heilhelfer heute aus Zeitmangel wenig eingesetzt werden. Sie respektierten eine wichtige Sache beim Heilen: Der innere Arzt macht gesund, nicht die Medikamente. Die alten Techniken regten die Selbstheilungskräfte des Körpers an und schenkten Kraft und Sicherheit. Eine überstandene Krankheit bedeutete oft, dass Kinder einen Entwicklungsschub gemacht hatten oder der Körper nach der Rekonvaleszenz (das gab es eben auch noch, eine Zeit des Wiederaufbaus, nicht drei Tage Tabletten nehmen und dann wieder „voll funktionsfähig“ weitermachen) stärker und kräftiger war. Der Körper erholte sich rascher nach solchen Anwendungen und es gab eine gewisse Sicherheit, nicht total von irgendwelchen Medikamenten abhängig zu sein.

In diesen Tagen, in denen Gesundheit wieder ein wichtiger Wert ist, sollten wir uns an diese Techniken erinnern und uns dieses Wissen wieder aneignen. Viren sind nur durch ein starkes Immunsystem zu bewältigen, das haben die wenigsten von uns mit der modernen Lebensführung. Wer Wickel und Auflagen anwenden kann, hat mehr Handlungsmöglichkeiten, wenn jemand erkrankt. Am 18. Oktober werden wir uns in einem Kurs mit den Wickeln und Auflagen befassen. Ich freue mich auf den Tag, denn alles, was wir selbst unternehmen können, um unsere Gesundheit zu stärken oder wieder zu erlangen, macht uns unabhängiger und freier. Es gibt noch freie Plätze in diesem Kurs. Alle Infos hier: https://www.seelengarten-krokauer.de/wickelkurs/

Bleibt gesund.

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