Haken dran

Hindernisse und Schwierigkeiten als Stufen nach oben zu betrachten, wie es Nietzsche im Zitat tut, ist nicht immer einfach. Manchmal wird man nicht gefragt, ob man Stufen steigen will, gelegentlich wäre einem mehr nach Ausruhen und die Aussicht genießen, doch das Leben interessiert sich nicht dafür.

2022 war in der Rückschau für viele Klienten ein Hammerjahr und das kann ich nur bestätigen. Auch am Ende schwingt es nicht nett und gemütlich aus. Ein Sturz auf Glatteis hat dafür gesorgt, dass Christophs gerissene Bänder und das steil gestellte Schlüsselbein mit drei Schrauben und einer Platte direkt vor Heiligabend neu eingerichtet wurden und auch die anderen Pflegefälle der Familie zu den Feiertagen wie immer richtig Gas gegeben haben. Insofern sind die Feiertage Hetztage unter erschwerten Bedingungen gewesen, wie in vielen anderen Familien auch.

Das Besorgen von Schmerzmitteln gestaltet sich im Dezember 2022 ebenso aufwändig wie nach Magenschutz und Kontrollterminen, bei denen man Wartezeiten im Stundenbereich ansetzen muss. Vor allem schön, wenn sich der Patient nicht alleine anziehen oder irgendwo hinkommen kann und zu allem Begleitung notwendig ist. Daraus resultiert ein Rattenschwanz an Verzögerungen, Terminverlegungen aller Art, letztlich ist der Tag rum und gefühlt nicht mal ein Zehntel dessen geschafft, was auf der Agenda stand.

Halten wir es so wie viele 2022: Wir hoffen, dass die letzten vier Tage irgendwie ohne weitere Katastrophen zu Ende gehen, alles heilt und sich für jedes einzelne der vielen Probleme, die man mit alten und behinderten Menschen haben kann (vor allem, wenn sie nicht in der Nähe wohnen), irgendwann gute Wege finden.

 

Allen einen guten Start in die letzte Woche des Jahres.

 

Danke an Annemarie für das witzige Foto aus dem Miniaturwunderland Hamburg.

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