Donnerstags-Nachdenk-Input

Schon der dritte Donnerstag im neuen Jahr, krass. Ich freue mich auf jeden Donnerstag und auf alle Morgen, an denen ich schwimmen gehen kann. Es geht den anderen auch so, die sich, gelegentlich irgendwas zwischen restloser Übermüdung und „war noch gar nicht im Bett“ um 6 Uhr in der Früh treffen. Im Sommer ist das easy peasy, aber im Winter mit dem ganzen Angemoddel der Klamotten ist das relativ unspaßig. Deshalb wate ich um vier, wenn der Wecker schellt, erstmal raus auf die Straße und mach den Rutschtest. Bei Rutsch – Bett. Ansonsten Meeting im Morgengrauen, was da eine ganz eigene Bedeutung hat. Es schwimmen um die Uhrzeit superviele ältere Menschen und da ist ein besonderes Klima. Höflichkeit herrscht, Freundlichkeit. Kommt jemand nicht, wird nachgefragt, ob jemand was weiß und telefoniert oder gemailt, damit alles auch gut ist. Man schwimmt umeinander herum und Bolzer, die meinen, dass sie die Bahn mit ihrer Eintrittskarte gekauft haben, werden fein geächtet und direkt angesprochen.  Es herrscht ein guter Sportsgeist, denn die Herrschaften sind teilweise angeschlagen, gehen mit dem Stock bis zum Becken. Was für ein gutes Vorbild – sie treiben meistens seit jungen Jahren Sport und geben sich nicht auf.  Ob Bandscheibenvorfall, neue Hüfte oder sonstiges, sowie es wieder geht, wird ins Wasser gestiegen. Für Ausnahmen geht das Lehrschwimmbecken, das ist wärmer, zur Belohnung gibt es das Solebecken mit 34 Grad, aber die Königsdisziplin ist die 50 Meter Bahn. Jeden Morgen finde ich das bewundernswert, mit welcher Disziplin, aber auch Freundschaft und gegenseitiger Fürsorge die Herrschaften ihren Sport betreiben und unter der Dusche wird gelacht, geschwätzt und es herrscht Frohsinn nach dem Motto „Heute geht es uns gut, wir können schwimmen gehen!“ – hat was.

Jeder von uns sollte etwas haben, das ihm gut tut, ihn freut, ihn in Bewegung bringt, in Kontakt mit anderen Menschen, ihn zwingt, das Haus zu verlassen, um unter die Leute zu gehen. Das sorgt dafür, dass wir jeden Tag was zu lachen haben, uns bewegt haben, aber auch erfahren, wie schön es ist, wenn jemand nach einem Fehltag sagt: „Wo waren Sie denn? Wir haben Sie vermisst! Wir hätten heute mal durchgeklingelt!“ Ich freue mich auf viele Donnerstage im Becken, auch wenn es noch einige Wochen dauern wird, bis ich morgens nur in Sandalen und mit dünnem Gewand aus dem Haus gehe und mehr Zeit zum Duschen habe (sorry, SV 05. Im Sommer ist es eh überwiegend der Kneippschlauch, der mein bester Freund geworden ist, im Winter teil ich das 50 – 50).

Allen einen Donnerstag mit der Überlegung – was ist DEIN Sport? Wo gehst du raus und was tust du mit anderen zusammen, um Freude zu erleben?

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