Dienstags-Nachdenk-Input

Stete Veränderung – das macht so vielen Menschen Angst. Sie würden gern festhalten, was sie haben und was ihnen gut tut oder womit sie sich sicher und beschützt fühlen. Unsere Sicherheiten sind überschaubar – alles, was lebt, stirbt. Nichts bleibt, wie es ist. Weitere Sicherheiten gibt es nicht und das kann sich nach sehr wenig anfühlen. Dabei liegt gerade im steten Wandel ein großer Trost. Wir wünschen uns in guten Momenten „verweile doch, du bist so schön“ und wissen, dass dem nicht so ist. Aber auch dann, wenn es uns nicht gut geht, wissen wir, dass es sich auch wieder ändern wird oder wie auf einer Postkarte steht: „Mal biste der Baum, mal biste der Hund“.

Buddhas Zitat gefällt mir gut, es hat das innere Bild des Felsens im Meer. Er erlebt Ebbe und Flut, Sommer und Winter, Sommerhitze und Sturm und kann nichts dagegen tun, er ist einfach. Dieses friedvolle Betrachten fällt uns schwer. Wir arbeiten unsere to do-Listen ab oder sind mit ihrer Erstellung befasst. Ich finde, es wird Zeit für to be oder „tadaaaaaa!“

Am Wochenende ging es in den Pausengesprächen um Befindlichkeiten. Mich wundert es oft, wie viel Zeit Menschen damit verbringen, darüber nachzudenken, ob es ihnen jetzt gut oder schlecht geht und was sie gerade meckern könnten. Es reicht doch, wenn man freudig zur Kenntnis nimmt „alles ruhig“ oder konstatiert: „aha, Schmerz“ und dann was tun kann, um das Problem anzugehen. Viele sind eher mit dem Problem denn mit seiner Lösung beschäftigt und so wird das Problem gewälzt und geknetet, betrachtet und besungen. Diese Zeit nutze ich lieber zum Lesen eines guten Textes oder zur Meditation, denn auch wenn es mir nicht gut geht, findet der Tag statt. Die spannende Frage für mich ist eher „was ist heute möglich und wo braucht es heute Pause oder Bettruhe, wenn es nicht geht?“ Macht für mich mehr Sinn als Klagelieder und Selbstmitleid. Ich höre auch keine Bäume jammern, wenn sie ihr Blätterkleid verlieren und Frösche meckern, wenn sie im Teich im Winter einfrieren oder Vögel zetern, weil sie in die Winterquartiere fliegen. Sie tun, was getan werden muss und im Frühling treiben sie aus, tauen auf und kehren zwitschernd heim.

Alles verändert sich. Lassen wir uns lieber darauf ein, anstatt zu versuchen, das sich stets drehende Rad der Zeit anzuhalten. Veränderung lässt uns lebendig sein, auch wenn wir das nicht glauben wollen. Nichts halten wir fest und die Lektion ist für alle gleich.

Allen einen freundlichen Dienstag mit der aktiven Kraft des Mars.

Den wunderschönen Blumenstrauß habe ich am Wochenende bekommen und er wird mich sicherlich die ganze Woche sehr erfreuen!

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