Montags-Nachdenk-Input

Was für ein Wochenende. Sehr spannende Kurstage liegen hinter uns, in denen wir uns mit Schizophrenie, Manie, Depression, bipolaren Störungen und Störungen der Impulskontrolle im „Arbeitsteil“ befasst und im Therapieteil die Gesprächspsychotherapie nach Carl Rogers kennen gelernt haben. Wir haben Pizza gefuttert, Schmorgurken, herrlichen Cashewnusskuchen und Pfirsichquark, die letzten süßen Trauben direkt vom Stock geerntet, uns durch Milliarden Grippeviren gekämpft, Regen erlebt und das tolle Gefühl, wenn man nachts im obersten Raum eines Hauses direkt an einem riesigen Glasfenster liegt, oben die Sterne sieht und unten im Garten, ganz tief und weit weg, leuchtet in einem riesigen Häuschen eine dicke Kerze und sendet ihre Lichterbotschaft in die Welt.

Wie immer sind an so intensiven Seminarwochenenden die Küchengespräche wichtig. Wir Glückspilze! Dieses Mal war Barbara Lampe da, die wunderbare Heileurythmistin, die uns morgens einen so schönen Kanon beigebracht hat: Jedes Land dieser Erde ist meinem Volk heilig aus der Ansprache des Indianerhäuptlings Seattle und Dr. Milan Meder, der eine Kinderklinik leitet und gegen die starke Medikamentierung von ADHS-Kindern kämpft. So sitzen wir dann rund um den riesigen Küchentisch in Vaihingen, die Kerzen brennen, draußen legt die Nacht ihrem schwarzen Samtvorhang über alles und wir reden uns die Köpfe heiß, erzählen von unterschiedlichsten Lebensentwürfen, Träumen, Hoffnungen, Herausforderungen und knabbern Nüsse, die wir langsam knacken, während der Duft der Orangen im Raum hängt, die wir genießen. So entstehen Weggemeinschaften. Lernen die einen von den anderen und jeder von allen. Das ist eine Lernatmosphäre, wie sie nur bei Kursen entsteht, wo Menschen auch gemeinsam schlafen, essen, kochen und lernen.

Diese Woche am Donnerstag werden wir uns im Vortrag mit dem „Guten Leben“ befassen, wer mit dabei sein will ab 19.30 Uhr möge sich gern bei mir anmelden. Und gerade senkt sich wieder eine Nacht über alles. 2 Stunden Autobahnfahrt liegen hinter mir nach dem Seminarvormittag. Ich bin so tief dankbar für die gute letzte Woche, dieses großartige und so dichte Lernwochenende und die Tatsache, dass ich nächste Woche das Glück habe, einige Patienten zu sehen, mit ihnen zu arbeiten und mit dazu beitragen zu dürfen, dass Menschen ihre Ressourcen entdecken und feststellen, dass sie sehr wohl ihre Krisen gut bewältigen können. So wachsen wir miteinander. Im Lernen, im Tun, im Entdecken. Ist das nicht einfach nur Segen?

Allen einen guten Start in die neue Woche.

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