Türchen 18: Erste Hilfe in Tassen

Gegen jede Krankheit ist ein Kraut gewachsen, heißt es im Volksmund und dass die Apotheke die beste ist, die wir vor der Haustür haben. In vielen Gartenjahren durfte ich die Erfahrung machen, dass das, was in meinem Garten am besten wächst – und das ist sehr verschieden von Jahr zu Jahr – das ist, was ich, ob schon gewusst oder noch nicht, am meisten brauchen werde. Ich habe mir angewöhnt, darauf zu achten und gezielt zu trocknen, was mehr als üblich vorhanden ist, weil ich weiß, dass es nötig wird. In diesem Jahr ist das Johanniskraut, ich habe schon viel Rotöl in diesen nasskalten Tagen für schmerzende Gelenke und Muskeln angeraten und so manches Nervenkostüm profitiert von Johanniskrauttee oder Dragees gegen Stimmungstief.

„Das Johanniskraut führte seiner großen Wirkungen wegen früher den Namen Hexenkraut“, schreibt Pfarrer Kneipp, der durchaus erkannte, welche Wirkungen das Kraut entfalten kann und zwar äußerlich wie innerlich. Selbst Nervenschmerzen wie bei einer Trigeminusneuralgie vertragen einen Versuch mit Johanniskraut (oder alternativ Aconit-Schmerzöl), vielleicht angewärmt und sacht aufgelegt. Das Rotöl wird eingerieben an die schmerzenden Stellen. Habt ihr mal eine Blüte des Hartheus genau angeschaut? Die goldenen Strahlen entdeckt, sie sie zu einer kleinen Sonne machen, weshalb sie auch zu Johanni geerntet wird?

Ansonsten freut es mich, dass ich gestern ein Glasschneidebrett geschenkt bekommen habe, auf dem Glasgefäße mit Heilkräutern abgebildet sind, als Tee überbrüht. Ich finde das Foto so schön, so viele Heilkräuter frisch sind etwas Herrliches. Da bekommt man schon Vorfreude aufs Gartenjahr 2022. Und welche Schätze bieten sich da jetzt in diesen nasskalten Tagen an – kocht euch Tees, genießt die Geschenke der Natur, die wir im Sommer in Hülle und Fülle haben. Unsere heimischen Tees haben oft uralte, bewährte Heilwirkungen und zudem schmecken sie. Von Minze über Melisse, Himbeer- und Brombeerblätter, Ringelblumen, Blüten aller Art, Malven und Hibiskusblüten, die so herrliche Farben ergeben, genießt es, euch mit einer Tasse Tee hinzusetzen und zu entspannen.

Und wer keinen Garten hat – keine Sorge. Es gibt herrliche Teemischungen und ein Tässchen Kräutertee genießen geht fix. Achtet nur beim Überbrühen darauf, die Tasse oder Kanne abzudecken, damit die ätherischen Öle nicht flüchten können, sondern im Getränk bleiben. Habt Freude und einen wunderschönen vierten Adventssamstag ohne Stress und Hektik.

 

Gartenschönheit Feuerdorn.

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