Monthly Archives: Juli 2025

Wochenvorschau

Es wird eine spannende Woche. Heute kommt der Bagger, ein Teil des Gartens wird umgestaltet für den Aufbau eines Gewächshauses. Nachdem wir zwei Jahre lang wegen Aquaponik überlegt haben, fiel vor einigen Monaten die Entscheidung für das Gewächshaus ohne Fische. Das braucht gute Fundamente, die Grundlage sind Hochbeete, weil das im Alter dann einfacher zu bewirtschaften sein wird. Wir sind froh, dass es diese Woche nicht so heiß werden soll, das erleichtert die Arbeiten draußen enorm.

In der Praxis ist einiges los, ich werde bei einem Klinik-Gesundheitstag über Burnoutprophylaxe sprechen. Am Samstag freue ich mich auf einen schönen Kurstag. So hat jeder Tag etwas, auf das wir uns freuen und was auch Herausforderungen in ausreichender Menge bietet. Hoffen wir, dass alles gut klappt, dann sind wir am Sonntag froh über das Geschaffte und bis dahin schauen wir, was von Tag zu Tag geht.

Allen einen freundlichen Wochenstart!

 

Weltendenken naht

An Sinnesoffenbarung hingegeben

Verlor ich Eigenwesens Trieb

Gedankentraum, er schien

Betäubend mir das Selbst zu rauben

Doch weckend nahet schon

Im Sinnenschein mir Weltendenken.

Der Wochenspruch aus dem anthroposophischen Seelenkalender von Rudolf Steiner

Wochenrückblick

Die Woche gab es einige Termine im Außen, darunter das Coaching mit einem Kindergartenteam. Ich darf die Gruppe seit einigen Jahren begleiten. Das Beeindruckende daran ist das innere Wachstum und es gibt null Fluktuation. Keiner will dieses toll aufgestellte Team verlassen, weil sie reflektieren können, schwere Themen mutig ansprechen, sich fachliches Feedback und Wissen einholen und nun langsam den Generationenwechsel in der Leitung aufbauen. Das Team ist altersgemischt, jeder hat das gleiche Mitspracherecht, kann seine Ideen, Gedanken, Sorgen und Nöte einbringen. Wenn ich vom Coaching heimfahre, habe ich fast eine Stunde Fahrzeit durch eine wunderschöne Landschaft, Dieses Mal war gerade Sonnenuntergang über den Feldern. Wunderschön.

Der Abend in der Alten Synagoge war bewegend, weil alle berichtet haben, wie viel Spaß sie daran hatten, mal aufzuschreiben, was ihnen wirklich Freude macht im Leben. Wir sind da so erstaunt, dass das kleine Dinge sind: das Aufblühen einer Sonnenblume, die man vor Wochen als Samenkorn eingepflanzt hat, das Vogelkonzert, Abend- und atemberaubende Nachthimmel. Wir sind eingeladen, diese kleinen Dinge jeden Tag bewusst zu feiern. SIE machen den Unterschied, nicht der Lottogewinn. Wenn ich morgens aufstehen und meinen Tag gestalten kann, ist das ein Geschenk! Wenn mir Menschen begegnen, mit denen Austausch möglich ist – Geschenk. Ein Lächeln beim Bäcker – Geschenk. Die Wasserkaraffe für die Bauarbeiter und der Sonnenschirm – sie freuen sich, weil ihre Arbeit im Moment unglaublich hart ist.

Ich wünsche dir ein Wochenende voller glückseliger Kleinigkeiten, Sternenhimmel und Freundlichkeit in dir.

Bei diesem Wetter danke ich jeden Tag den Vorfahren, die herausgefunden haben, wie man aus dieser zauberhaften Feenpflanze herrliche Leinenkleidung macht, die im Sommer so schön kühlt.

Rätselfrage

Ein Treppenhaus mit Kunst und Geschichte im Haus Friedwart. Wer mag hier wohl über die Jahrzehnte mit welchen Gedanken die Stufen hinauf und hinab gegangen sein?

Bildungspriorität

 

Ich glaube, die wichtigste Bildung, die wir haben können, ist Herzensbildung. Es ist nicht relevant, ob jemand nach der 10. Klasse Hauptschule eine Ausbildung gemacht, seinen Gesellen, vielleicht den Meister und nun zufrieden seiner Arbeit nachgeht oder das Abitur geschafft, studiert hat und sein Brot verdient. Jeder Abschluss verdient Respekt und Wertschätzung, egal ob Handwerk oder anderes. Jede Fortbildung, die Menschen auf sich nehmen neben ihrem Alltag her, ist eine tolle Entwicklung, die sie gemacht haben. Der Erwerb von Wissen ist ein lebenslanger Prozess.

Was nutzt jedoch alles Wissen, wenn ich es nicht zum Wohl des Lebens, der Welt einsetze? Was nutzt mir ein Abschluss, wenn ich nicht durch mein alltägliches Verhalten Verantwortungsbewusstsein und Reife zeige? Was ist ein Diplom wert, wenn ich glaube, dass Menschen mit anderen Wegen im Leben underdogs sind?

(Gast) Freundschaft, Offenheit, Wärme, Gemeinschaftssinn, Schutz der Natur, Feier des Lebens, Dankbarkeit erfahre ich an Orten, an denen ich anderes vermuten könnte aufgrund der Lebensumstände. Herz schlägt Titel, denn letztlich geht es im Leben nicht um die Frage, wie hoch man steigen kann, sondern WIE man seinen Weg geht. Mit Werten, authentisch, klar, freundlich? Oder anders? Jeder, der liebevoll mit sich und anderen Menschen und Dingen umgeht, ist ein Meister.

 

Seelenverschmutzung

An den Temperaturen kann man sehen, wie unterschiedlich Menschen mit Erlebnissen umgehen. Eine Monsterhitzewelle mit Todesopfern für die einen, ein heißer Sommer für die anderen, selbst der Letzte muss die Folgen des Klimawandels nun erkennen wieder andere, die Eisverkäufer freuen sich, Menschen an Bachläufen sorgen sich vor Unwettern, Badeseegastronomen befürchten Algenexplosion und Schließung des Gewässers, wieder andere schwitzen stoisch. Nehme ich aus allem die Emotion und behalte die Sachinformation, nähere ich mich Fakten an, mit denen ich umgehen kann, weil sie Handlungen nach sich ziehen müssen.

Mich erinnern die Jahrtausend-Irgendwas und die Drohung, dass wir alle deshalb sterben werden daran: Was kann ich selbst verändern? Wo stammen Einflüsse von außen und ich brauche einen angemessenen Umgang damit? Ich kann immer etwas tun – mein Verhalten prüfen und ändern, darauf achten, dass Menschen in meiner Reichweite genug trinken, im Schatten sind, den Bruder mehrmals am Tag abwaschen und mit warmem Pfefferminztee kühlen und Insektentränken im Garten verteilen. Am wichtigsten ist mir jedoch die Ruhe im Gemüt. Nichts wird positiv verändert durch Lamentieren, Beklagen oder Meckern. Wenn es eine Form der Seelenweltverschmutzung gibt, ernährt sie sich aus negativem Denken, Neid, Missgunst, Aggression und Unzufriedenheit, die aus dem inneren Frieden stößt. Wähle weise, womit sich dein Geist befasst, denn die Konsequenzen prägen sich in die Welt hinein.

 

Der Götter Wahrheitswort

Und bin ich in den Sinneshöhen

So flammt in meinen Seelentiefen

Aus Geistes Feuerwelten

Der Götter Wahrheitswort

In Geistesgründen suche ahnend

Dich geistverwandt zu finden.

Der Wochenspruch für diese Woche von Rudolf Steiner.

Expertentum

Sachkundiger, Fachmann/Fachfrau ist die Übersetzung für Experte. Als ich Kind war man in meiner Vorstellung ein  Experte, wenn man lange und gründlich etwas studiert, viele Prüfungen abgelegt und sein Wissen auch im Alltag erprobt hatte. Es war ein langer Weg hin zum Experten. Fachmensch wird man nicht über Nacht. Dazu kamen später aufregende Berichte von Menschen, die aus dem Bauch heraus etwas getan hatten, was nicht gemäß der üblichen Vorgehensweise war. Sie folgten ihrer Intuition, retteten so Menschen das Leben oder konnten schlimme Dinge abwenden. Der Inbegriff eines Genies war für mich ein Mensch, der es zum Experten in irgendeinem Gebiet durch langes Lernen, Erfahren, Studieren, Verwerfen und neu Aufgreifen gebracht hatte UND in der Lage war, von allem Üblichen abzuweichen und etwas ganz und gar Unerwartetes zu tun, weil die Intuition geradezu dazu zwang.

Neulich fragte mich jemand, worin ich Expertin sei. Meine spontane Antwort: „Im Nichtwissen, im Überstehen von Chaos und ich besitze Grundkenntnisse in der Zubereitung von Tee.“ Da kam ein herzliches Lachen und die Ansage: „Okay. Dann verlasse ich mich jetzt auch auf meinen Bauch und wir machen einen Termin aus.“ Wir hatten ein feines Treffen in einem wunderbar geschützten, gehaltenen Raum. Antworten auf tastende Fragen leuchteten auf seiner inneren Seelenlandkarte wie von selbst auf. An dem Tag entdeckten wir beide unsere Fachkenntnis im Bereich „Ruhe halten“. Einen feinen Wochenteilungstag für dich.

 

Hortensien – Theresa hat sie entlang des Jakobswegs entdeckt. Dankeschön fürs Foto!

Hilfreich bei Wärme

„Krummholzkiefer“ wird die Latschen- oder Bergkiefer auch genannt. Das Öl aus Zweigen und Ästen ist den meisten Menschen bekannt, duftet doch der berühmte Franzbranntwein danach. Vor allem bei körperlichen Beschwerden kommt die Latschenkiefer zum Einsatz, sie wirkt schleimlösend, hilft beim Schmerzstillen, entstaut, fördert die Durchblutung und ist deshalb oft im Einsatz bei allem, was mit Muskeln zu tun hat oder den Atemorganen. In der Duftlampe wirkt das Öl bei Müdigkeit, Erschöpfung und Ausgelaugtsein, also etwas, was Menschen oft bei großer Hitze beschreiben. In meiner Lampe treffen sich derzeit Latschenkieferöl, Grapefruit oder Salbei und Rosmarin Kampfer, wenn ich der Hitze trotzen will (jeweils 2 Tropfen von Latschenkiefer und Grapefruit/Salbei und 1 Tropfen Rosmarin Kampfer).

Ansonsten hilft bei Wärme viel trinken, ab und an ein nasser Waschlappen für das Gesicht und Pfefferminzhydrolat für Arme und Beine oder auf den hitzigen Kopf. Kleiner Soforttipp: Wenn man sich die Arme bis über den Ellbogen in kaltem Wasser erfrischt hat, die nassen Hände nehmen und in den Nacken legen. Dort haben wir viele Wahrnehmungspunkte für Kaltreize, das macht angenehm frisch. Dieser sogenannte Kneippespresso ist bei Wärme ein probates Mittel für Frische.