Monthly Archives: August 2023

Mondnacht

Mondnacht

Es war, als hätt der Himmel

die Erde still geküsst,

dass sie im Blütenschimmer

von ihm nun träumen müsst.

Die Luft ging durch die Felder,

die Ähren wogten sacht,

es rauschten leis die Wälder,

so sternklar war die Nacht.

Und meine Seele spannte

weit ihre Flügel aus,

flog durch die stillen Lande,

als flöge sie nach Haus.

Joseph von Eichendorff

Marieke hat ein wenig von dieser Stimmung mit ihrem wunderschönen Mondfoto eingefangen. Danke dafür!

Urlaubsende

Der Urlaub 2023 ist vorbei. Es waren notwendige „Arbeitsferien“. Das Erdgeschoss wurde gestrichen, neu tapeziert, die Decken gemacht und das bedeutet gewaltig Umräumen, dann braucht man auch einen neuen Spritzschutz in der Küche (Ich habe nun tolle Buchenblätter an der Wand. Ich gehe oft an der Küche vorbei und freue mich!). Wegen des nassen Wetters zum Monatsbeginn verschob sich alles, brauchte länger zum Trocknen, so zog sich die Baustelle hin, meisterlich erledigt von der Firma Josef Wolf, Danke an das Team, denn mit einem Pflegebett mitten im Zimmer schaut so eine Aktion anders aus. Wir haben für einen Großteil der Fenster feste Fliegengitter ge- und eingebaut. Alle Kurseinheiten fürs Nautilusprojekt vom ersten Jahr sind geschrieben, gefilmt und gerade im Schneideraum. Arzttermine, neue Brillen – was man so macht an „freien Tagen“, wenn eine richtige Auszeit wegen der Pflege nicht möglich ist. Auch gut, wenn so die Dinge, die lange geschoben worden sind, erledigt werden konnten.

Jetzt starten wir frohgemut in die spannende nächste Zeit, denn Herbst und Winter sind gute Lernzeiten, Zeiten, in denen die Menschen mehr Muße haben, sich selbst und ihr Leben auf gute neue Gleise zu stellen. Wir freuen uns auf euch!

 

Stephanie hat neue Wege im Urlaub entdeckt und nimmt uns mit ihren Bildern mit in die Ferien. Herrlich! Danke!

 

August

Atemloser August

Sommermonde machen Stroh aus Erde,
Die Kastanienblätter wurden ungeheuer von Gebärde,
Und die kühnen Bäume stehen nicht mehr auf dem Boden,
Drehen sich in Lüften her gleich den grünen Drachen.
Blumen nahen sich mit großen Köpfen und scharlachen,
Blau und grün und gelb ist das Gartenbeet, hell zum Greifen,
Als ob grell mit Pfauenschweifen ein Komet vorüberweht.
Und mein Blut, das atemlos bei den sieben Farbenstreifen stille steht,
Fragt sich: wenn die Blum‘, Baum und Felder sich verschieben,
Ob zwei Menschen, wenn die Welt vergeht,
Zweie, die sich lieben, nicht von allen Wundern übrig blieben.

Max Dauthendey

 

Stephanie hat einen zauberschönen Bergsee im August mit ihrer Kamera entdeckt. Danke für dein Foto!

Stress, Trauma und Krebs

Stress – Trauma – Krebs
Das sind so wichtige Themen in unserer Zeit!
Ich habe während der Coronazeit ja die ABSR-Ausbildung gemacht und kann sie euch nur ans Herz legen. Auch den Krebskurs habe ich bereits mitgemacht und baue davon vieles in die therapeutische Arbeit mit ein. Über mehrere Monate ging die Traumakonferenz mit viel Eurythmie, an der ich ebenfalls teilgenommen habe – mit großem Gewinn für mich selbst und meine Arbeit.
Nun gibt es bei Eurythmy4you etwas Neues, das ich euch gern ans Herz legen mag:
Achtwöchige Onlinekurse mit Steiners Alltagsübungen gegen Nervosität und dazugehöriger Eurythmie! Das Ganze ist zudem auch ein Forschungsprojekt der Universität Bern. Die Kurse unterstützen Senioren, Pflegende, Singles, Paare, Männer und Frauen, Geschäftsleute, Pädagogen und Menschen mit Traumaerfahrung. Der Kurs ist vom Bund der Freien Walddorfschulen als Fortbildung auch anerkannt. Acht Onlinemeetings, Spaß ist garantiert.
30% Ermäßigung derzeit mit dem Couponcode ABSR23. Der Krebskurs ist sogar gratis!
und die Beschreibung des Projektes: https://www.absr.international/forschung-2023
Hier auch ein YouTube-Trailer  https://youtu.be/scxlUsUPv2E
Habt Freude!

Sendepause

Sendepause! Die Handwerker treffen ein, das  Erdgeschoss wird renoviert, sprich – ich bin dann mal offline.

Allen einen guten Wochenteilungstag.

Silke hat die Hummel entdeckt, herzlichen Dank für dein Foto!

Auch ein Gedanke

Es gibt für Unzählige nur ein Heilmittel – die Katastrophe.

Christian Morgenstern

Die Natur ist auch ein perfektes Heilmittel. Silke hat hier ein erstaunliches Wunder der Natur im Bild festgehalten. Danke dir!

Pflegealltag

Irgendwas ist immer. Der Rollstuhl klemmt. Für den Winter brauchen wir einen passenden Fußsack. Vom Pflegebett fallen Belagscheiben runter, die sind eher für stillliegende Menschen gebaut als für sich wie ein Hamster permanent drehende und bewegende, lästiger Konstruktionsfehler. Windeln gehen zu Ende, die Katheterbestellung steht an, die Spritzaufsätze für die Zuckerspritzen werden ebenso benötigt wie die Medikamente und die nächsten Sensoren fürs Messen. Socken haben Löcher, Gummizüge sind gerissen, die sind heute eingenäht und das Teil muss weg, Vergeudung pur. Die bestellten Schlafanzugshosen für den Herbst sind viel zu lang (weil ein Windelpaket mit reinmuss, muss eine große Größe bestellt werden), Bekleidung für Menschen mit dicken Windelpaketen findet man wenig. Am Polohemd löst sich die Naht auf. Ich finde keine dicke Winterjacke, die jemandem passt, der oben breit, unten schmal ist und im Rollstuhl sitzt. Eine Mütze für Kopfumfang 70 cm ist nicht im Laden zu haben.
Das Besorgen von Kleidung, Medikamenten, Windeln, Kathetern und allem, was man braucht, ist ein Fulltimejob. Ich habe aber schon einen. Für Menschen, die keine Ahnung vom Pflegen haben, ist es nicht vorstellbar, was es alles an Aufwand braucht, um jeden Tag gut versorgen zu können und wie schwierig es geworden ist, alles zu beschaffen – wochenlange Lieferzeiten, überlastete Hotlines, Kampf mit Kassen um Übernahme von Kosten zerren an den Nerven, die man für die tägliche Belastung besser einsetzen könnte. Alles kostet Zeit. Da sitzt er geduldig, freut sich, wenn das Essen serviert wird, man zwischendrin ein Puzzle mit ihm macht, mit ihm spricht, singt, ihm die Haare kämmt, weil er das sehr mag. Dafür würde ich lieber meine Zeit einsetzen als für den gesamten Orga-Mist. DAS ist das Problem beim Pflegen, nicht die Menschen, die gepflegt werden müssen.

Montessorispielsachen machen Spaß.

Nix mehr

Wenn die Gesellschaft so fortfährt, wird in zweitausend Jahren nichts mehr sein, kein Grashalm, kein Baum; sie wird die Natur aufgefressen haben.

Gustave Flaubert, 1821 –1880

Stephanie war im nassen Wald unterwegs und die Natur malt zauberschöne Bilder. Danke für dein Foto!