Starker Rücken, weicher Bauch

Schleudergangzeiten bei vielen. Was im Moment alles gleichzeitig auf die Menschen einstürmt, ist durchaus atemberaubend. Komfortzonen werden weniger, Schnaufmomente kürzer. Wohl dem, der sich innerlich ins Auge des Hurricans zurückzuziehen kann, wo es ruhiger ist. Viele sehnen sich nach Orientierung und Ruhe, es fehlen Achtsamkeit, Resilienz und innere Sicherheit. Menschen wünschen einfache Erklärungen für die Herausforderungen der Zeit, darin liegt eine große Gefahr, denn wir können nichts mehr einfach erklären, weil alles komplexer ist.

Was braucht es? Den Mut, sich innerlich immer wieder zurückzunehmen und zu atmen, sich bewusst vom Overload abzukoppeln, jedoch wach und achtsam, nicht im Sinn von Weltflucht. Wir sollten hinschauen, was geschieht, wer im Kokon verschwindet, hat vielleicht mehr Ruhe, erwacht aber eventuell in einer grausamen Realität. Es braucht Geduld, sich in KI-Zeiten mit Fakten zu beschäftigen, deren Beschaffung schon schwer ist. Wach im Außen, ohne sich überrollen zu lassen, ruhig im Inneren, um sich zu stärken: klingt nach eierlegender Wollmilchsau. Im Buddhismus nennt sich das „starker Rücken, weicher Bauch“. Bedenken wir die Anpassungsfähigkeit von Menschen, die ungewöhnlichen Ideen, die Kraft, das Stetige im Chaos, den klaren Verstand im Irrsinn – es gibt keinen Grund, nicht tiefstes Interesse an der Gestaltung von Zukunft zu haben. Es geht um so viel im Moment und darum, dass wir bereit sind, anzupacken, damit diese Welt der Ort voller Wunder bleiben kann.

Wo findest du Ruhe und Kraft und welche Bereiche begeistern dich so, dass du dich für sie einsetzen magst? Hab einen liebevollen Venustag heute.

 

Wenn es gut geht, wird es Johannisbeeren geben.

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