
Drei Tage intensive Beschäftigung mit Pflanzen im Ikebana-Kurs am Benediktushof. Sich voll und ganz auf die Pflanze einlassen – ihren Wuchs und wie sie auf dem Kenzan, dem Steckigel, sorgsam arrangiert werden. Dafür sorgen, dass Überflüssiges entfernt wird. Bei manchen Übungen kam es darauf an, den Sonnenstand zu berücksichtigen, auf den alle Pflanzen eines Arrangements „schauen“, bei anderen, den Leerraum auf besondere Weise als den Raum des Entstehens der Wirkung zu beachten. Eingebettet war das Seminar in Sitzen in der Stille, Gehmeditation und vor allem Schweigen.
Das Gehen, wenn es morgens noch richtig dunkel und kalt ist oder abends, wenn die Sterne in der frostigen Luft besonders funkeln. Sitzen und erkennen, wie die Gedanken sich jagen. Die Freude, nicht auf ein Handy, Mails oder Information von außen zu reagieren, sondern sich beim Suchen nach passenden Pflanzen in Wald und Flur nur auf das Wahrnehmen der Landschaft, beim Essen auf den Geschmack der Mahlzeiten zu konzentrieren. Stille ist eine enorme Kraft und die drei Tage waren gefühlt ein Tropfen auf einen heißen Stein. In der Praxis jedenfalls steht für diese Woche ein feines Gesteck aus den Fundstücken der letzten Tage als Gruß für die Menschen, mit denen ich arbeiten werde.
Allen einen gelingenden Wochenstart.
Mein erster Versuch in der Rubrik „Freestyle“.
