Mass(k)enhysterie

September, 14. Würzburg gilt als neuer Hotspot für die Pandemie. Schulen schließen. Beschränkungen treten auf.

Drei Tage zuvor. Eine Mutter weint verzweifelt, weil ihre Kinder Kopfschmerzen vom Tragen der Maske haben. Für sie ist die Maske ein Symbol für Willkür. Sie hat Angst.

Zwei Tage zuvor. Eine Mutter ist entsetzt über den Tonfall, mit dem die Schule die neuen Maßnahmen vorgestellt hat und fragt sich, ob das alles angemessen ist für kleine Kinder, die gerade die ersten paar Tage Schule hinter sich haben. Sie hat Angst.

Ein Tag zuvor. An einem Tag berichten gleich mehrere Leute am Telefon und in Mails, dass sie in freiwilliger Quarantäne sind, weil jemand aus der Familie Kontakt zu Menschen hatte, die als Corona-positiv getestet wurden. Sie haben Angst.

Was bleibt von all den Eindrücken der letzten Wochen und vor allem Tage?

Für viele ist Corona nun greifbar, nahe, direkt im Bekanntenkreis angekommen, wenn auch glücklicherweise meistens nur als Verdacht, Sicherheit und Warten auf den Befund. Was ist noch auffallend? Die Maske wird zum Symbol für Unterdrückung und Widerstand gegen Willkür von oben, für Erstickungsgefühl, rigiden Umgang, Zwang. Die Maske muss alles aufnehmen, was wir auf sie projizieren. Der Unmut macht sich an der Maske fest.

Die Maske ist nicht der Feind. Der Feind ist die Angst. Die Angst vor einer Infektion oder davor, Überträger einer Infektion zu sein. Die Angst vor dem, was kommt und was nicht in unserer Macht steht.

Was ist zu tun? Genau das, was schon seit Februar das Richtige war. Ruhig bleiben. Zurückhaltung ist angesagt, aber keine Angst. Fürsorge für die eigene Gesundheit ist wichtig. Gut essen, gut schlafen, frische Luft, keine Massen und einen frohen Sinn pflegen. Achtsam aufeinander sein, aber nicht im Bespitzelungsmodus, nicht im misstrauisch-paranoiden Beäugen des Mitmenschen, ob der jetzt niest und garantiert zu den Verschwörungstheoretikern gehört. Hören wir auf der Stelle auf mit diesen Dingen und erinnern uns an das, was man mal gesunden Menschenverstand genannt hat. Der Tonfall macht die Musik und der ist teilweise unangemessen. Es ist vollkommen in Ordnung, dass in einer Demokratie Menschen sehr viele Meinungen haben. Es geht um einen vernünftigen Austausch, keine Lagerbildung. Lager spalten Nationen und am Ende siegen dann die „Starken“, die „für Ordnung“ sorgen. Schauen wir in die Geschichte, ob das stets ein guter Weg war.

Solange wir gegen Viren nur ein gutes Immunsystem und mentale Power setzen können, müssen wir Menschen schützen, die das nicht haben und dafür gut sorgen können wegen Alter, Krankheit, Behinderung oder aus Geldmangel.

Ich brauche bitte hier keine Maskendiskussion, denn die Maske wird für einen Kampf als Symbol missbraucht, der Kräfte zieht, die wir für Wichtigeres benötigen. Wenn wir nicht schleunigst alle miteinander zu einer gewissen Vernunft und liebevollen Freundlichkeit kommen, war alles, was seit Februar geschehen ist, reichlich für die Katz, oder?

Bitte keine Megacoronadiskussion, keine Theorien oder Sonstiges unten aufschreiben, das haben wir zur Genüge im Netz, dem möchte ich keinen weiteren Thread hinzufügen. Worum es geht:  Ich bitte um Ruhe, Mitgefühl, Verantwortung übernehmen, klaren Menschenverstand und ein Ende von Lügen und Verleumdungen, Verunglimpfungen und Egozentrik auf ALLEN Ebenen. Fangen wir bei uns selbst an. Was jeder bei sich zuhause tut, liegt ganz in seinem Ermessen. Wo wir auf andere Menschen treffen, sollten wir achtsam sein mit uns und den anderen.

Wir verschieben die Rettung des Planeten auf eine Mass(k)enhysterie. Frage: Wem nutzt das? Wo schafft das Frieden, Vertrauen und Mitmenschlichkeit, Sicherung der Lebensgrundlagen des Planeten und ein weltweit gutes Miteinander?

Bleiben wir hoffentlich alle gesund und unsere Lieben auch. Egal welche Krankheit – keine ist gut. Allen ist beste Gesundheit zu wünschen. Dann kann man auch gut miteinander umgehen und Lösungen für alle Fragen finden.

 

Danke an Sigrid für das Foto, das uns zeigt, dass Menschen zu allen Zeiten massiven Gefahren ausgeliefert waren wie die Hochwassermarken an einem Haus in Wertheim belegen.

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