
Du bist deine eigene Grenze, erhebe dich darüber.
Hafis
Theresa hat den nördlichen Polarkreis überschritten und nimmt uns per Foto mit auf die Reise. Danke!

Zwei Ströme im Schicksalsweben des Menschen – das, was von innen seelisch begründet in die Welt hinausströmen will und das, was von Außen kommt. Immer wieder müssen wir im Leben Dinge bewältigen, die von Außen kommen. Es liegt nicht immer in unserer Hand, was durch die Außenwelt hereinbrechen kann. Die Frage ist dann – auf welches Innen trifft so eine Welle? Kann es das System gut abpuffern, damit umgehen, sich erholen, die Chance in der vermeintlichen Katastrophe erkennen oder ist das System im Inneren gerade selbst müde, schwach und erschöpft und fühlt sich dem großen Ganzen wie ausgeliefert und entscheidet sich für Aufgeben oder braucht Zeit, bis akzeptiert werden kann, was nicht änderbar ist?
Mir hilft oft Hesses Gedicht „Stufen“, in dem es heißt: „Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise/Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,/Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,/Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen./Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde/Uns neuen Räumen jung entgegensenden,/Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden …/Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
Manchmal erwiesen sich gravierende Veränderungen als wesentlicher Entwicklungsschritt, manchmal ging es offenbar vor allem darum, Aushalten oder Ertragen zu lernen. Manchmal erkennt man auch nach Jahren keinerlei Sinn. Erkennen lässt sich das erst in der Rückschau.
Für alle im Chaos: Atmen. Einfach atmen und ganz bewusst in die Natur hinausgehen, die uns in diesen Tagen ganz besonders zeigt: das Leben folgt einem ewigen Kreis von Werden und Vergehen, wo jetzt etwas schwindet, kommt dafür neues Leben.
Engel auf Bornholm. Theresa hat ihn entdeckt. Danke für das Bild!

Das Schicksal setzt sich zusammen aus zwei Tatsachengestaltungen, die im Menschenleben zu einer Einheit zusammenwachsen. Die eine entströmt dem Drange der Seele von innen heraus; die andere tritt von der Außenwelt her an den Menschen heran.
Rudolf Steiner
Bald blüht es im Garten der Klinik Arlesheim wieder so schön wie im Mai 2014. Vorfreude!

„Interessiert dich auch die Zukunft, die du nicht mehr erleben wirst?“ Spannende Frage aus „77 Zukunftsfragen. Ein Notizbuch zur Reflektion über die Zukunft“ von The Future:Projekt.
Ich habe nachgedacht, wann für mich Zukunft „beginnt“ und „endet“ und festgestellt: Für mich persönlich beginnt Zukunft mit dem nächsten Atemzug und endet gar nicht.
Die Frage zielt (auch) darauf ab, ob es für unser Handeln und Sein eine Rolle spielt, für künftige Generationen so leben wollen, dass wir ihnen eine gute Erde hinterlassen. Das ist keine Frage, sondern selbstverständlich, dass wir nur so handeln dürfen, denn uns gehört hier nichts.
Ich für mich kann nicht anders als permanent Samen säen in meiner Arbeit. Wann und wo immer sie aufgehen, liegt nicht in meiner Hand. Ja! Die Zukunft, die ich nicht mehr erlebe, interessiert mich sehr! So sehr, dass das der einzige Grund wäre, lang zu verweilen, weil mich die Neugierde plagt, was denn aus vielen guten Ansätzen, Ideen, Anstrengungen und Bemühungen wird. Volles Ja zur Zukunft, VOR ALLEM unter dem Aspekt, dass der meiste Teil davon NACH meiner Existenz stattfinden wird. So erst recht!
Einen kraftvollen Marstag dir.
„Außenauge“ Stephanie macht gerade Ferien und schickt herrliche Fotos! Danke!